[1071] Census Arash [Arash, Liutprand]

[Liutprand]

Die beiden Söldner blieben auf einen Wink des ersten Liktors kurz hinter dem Felsdurchgang stehen, während Liutprand sich den Kohlebecken näherte. Seine Augen suchten über den Stand und en Felsen, ob sich noch jemand hinter irgendwelchen Felsen versteckt hatte.*

Allerdings ging er sicheren Schrittes auf die Gestalt, die er als Arash identifizierte, zu und blieb in einem Sicherheitsabstand stehen. Den Speer stellte er mit dem Schaft auf den Boden und hielt ihn weiterhin fest in der Hand. Er blickte von Arash zu den beiden knienden Frauen und dann wieder zu der Geißel.

"Das besprechen wir später. Zunächst will ich mir Eure Blutsdiener ansehen und tun, weswegen ich eigentlich dieses Treffen gefordert hatte...meine Pflicht."

Er trat auf Tia zu und nahm sich ihre Laterne.

"Heb Deinen Kopf, Mädchen!"

Der Befehlston in seiner Stimme duldete keinen Widerspruch. So sie es tat, würde er mit der Laterne in ihr Gesicht leuchten und sich ihre Gesichtszüge genaustens einprägen.




*

Spoiler!

Wahrnehmung + Aufmerksamkeit:
Liutprand (Stefan) I rolled 5d10 for you which resulted in 21.
Results: 3 5 2 9 2.
1 Erfolg

[Arash]

So sehr sich Liutprand auch anstrengte. Hinter den Felsen am Strand konnte er keinerlei Bewegung ausmachen. Entweder versteckte sich dort niemand, oder aber diejenigen bewegten sich nicht.

"Wie ihr wünscht." erwiderte der Gangrel.

Tia wiederum hob den Kopf und sah furchtlos in das Gesicht des Liktors. Ihre blauen Augen blinzelten nur selten. Die Laterne hatte sie bereitwillig abgegeben. Die Augen verrieten trotz des jung gebliebenen Körpers einen deutlich älteren Geist, den man nur bei älteren Ghulen fand.

[Liutprand]

Und da waren sie, die Augen das Fenster zu Seele, die so furchtlos Liutprand anblickten. Die Öffnungen, durch die der erste Liktor kraft seines Blutes und seines Willens eindrang...mühelos, rücksichtslos...ohne Aussicht auf Entkommen.

"Beantworte meine Frage wahrheitsgemäß, Mädchen!"*

Der Betrachter mochte darin eine ganz normale Frage des Liktors hören, der Tia im Rahmen einer Inspektion eine Frage stellte. Der befehlsgewohnte Ton war der selbe, wie bei der Aufforderung zuvor. Doch für Tia brannte sich der Befehl in den Geist, seine Stimme hallte in ihrem Ohren wider und die Aufforderung wurde zu dem Zwang genau das zu tun, was Liutprand von ihr wollte. Koste es was es wolle.

"Hat Arash jemals seinen maskierten Waldläufern von seinem Blut gegeben?"

*

Spoiler!

Beherrschung 2:
Liutprand (Stefan) Roll: [10, 6, 5, 4, 3, 2, 2] Result: 32
Schwierigkeit ist die aktuelle Willenskraft von Tia

[Arash]

Tias Augen weiteten sich, als sich der Befehl in ihren Kopf brannte. Dann nickte sie.

Arash schien bei dieser Antwort nicht zusammen zu zucken. Offenbar schien er damit gerechnet zu haben.

[Liutprand]

"Wann das letzte mal?"

Liutprand entließ Tia aus seinem blick, so dass diese Frage nicht ausschließlich an sie gestellt war...vielleicht auch an Arash?

Der erste Liktor selbst ging mit der Laterne zu Violetta und hob mit seiner Hand ihr Gesicht an, um es zu betrachten. Die Miene die er dabei zeigte war kaum mehr interessiert, als würde Liutprand ein Nutztier oder einen nützlichen Gegenstand betrachten. Doch auch ihr Gesicht prägte er sich so gut er konnte ein. dann stellte er die Laterne ab und trat an die Stelle zurück, an de er bei den Kohlebecken angekommen war und blickte Arash an.

[Arash]

Tia schloss die Augen und hielt sich den Kopf. Die Ghulin keuchte kurz auf und wäre wohl in die Knie gesunken, wenn sie nicht noch knien würde. Aber Arash nahm ihr die Antwort ohnehin ab. Sein Blick blieb ruhig auf Liutprand liegen. "Dies geschah vor nun mehr fast 60 Jahren. Weit vor dem Aschenen Pakt. Keiner der damals mein Blut erhielt lebt noch. Die jetzigen Waldläufer sind nicht eingeweiht und erhielten auch mein Blut nicht." antwortete er ebenso ruhig. Es gab keine nervösen Tendenzen in der Sprache des Gangrels und auch keine aggressiven Bewegungen. Lediglich verschränkte er die Arme vor der Brust.

"Sie werden durch Violettas Worte und meinen Weg geleitet, den Violetta vertritt. Die Bindung ihrer Herzen durch die Möglichkeit zu überleben, sich selbst zu versorgen und eine Familie zu haben ist für Waisenkinder und auch für viele Straßenkinder ein besseres Los, als in den schlammigen Straßen Claviculas als Huren die Beine breit zu machen oder am Straßenrand im Dreck zu kauern und um Essen zu betteln."

Wieder ein Wink zu Violetta, die die Musterung des Liktors klaglos über sich ergehen lies, auch wenn man Vorsicht und Entschlossenheit in ihren Augen sehen konnte.

"Ich habe den ersten Waldläufern beigebracht wie sie überleben können und sie haben weitere ohne meine und Tias Hilfe ausgebildet. Inzwischen starben sie. Sei es an Altersschwäche oder im Kampf. Neue haben ihren Platz und ihre Masken eingenommen. Die Masken werden an diejenigen verliehen, deren Statur oder Wesen dem Tier am ehesten entspricht."

[Liutprand]

Schließlich hefteten sich die Augen des ersten Liktors auf das Gesicht von Arash und prüften das Gesicht und die Augen nach verräterischen Zeichen der Lüge.

"Das bedeutet von den Waldläufern, die die Zuflucht des sehr verehrten Seneschalls angegriffen haben ist keiner mehr am Leben? Und die jetzigen Waldläufer sind nicht gebunden und haben von Eurer wahren Natur keine Ahnung? Wie verbergt Ihr vor ihren oder den Augen andere Sterblicher Eure offensichtlich..."

Für einen Augenblick glitt sein Blick über die sichtbaren Zeichen des Clanfluchs der Gangrel, die Arash mit der Zeit ausgeprägt hatte. Er zögerte kurz beim sprechen, so als entschied er gerade welche Vokabeln er für die Beschreibung, das Aussehens des Gangrels betreffend, wählen sollte.

"...unmenschliche Gestalt?"

[Arash]

Arash erwiderte den Blick ruhig, oder besser er tat es nicht direkt. Er vermied direkten Augenkontakt. Eher schien er die Nase des Likors zu fokussieren. Aber auch in seinem Gesicht schien keinerlei Lüge abzulesen zu sein.

"Ihr habt es korrekt zusammen gefasst. Die ersten Waldläufer, die ich aufnahm und ausbildete haben ihr Leben gelebt und sind nicht mehr unter uns."

Die Zweite Frage lies den Blick des Gangrels wieder zu Violetta wandern. "Ich spreche selten zu ihnen direkt. Sie werden von Violetta geführt. Und sollte ich doch einmal mit ihnen sprechen, dann nur mit dem Anführer und nur mit einem Umhang und einer tief ins Gesicht gezogenen Kapuze, in Wald. Also kaum Licht. Es ist ausreichend, um meine Merkmale zu verstecken."

Arash sprach weiterhin ruhig und ohne ein Anzeichen von Lüge in seiner Stimme oder seinem Gesicht.

[Liutprand]

Liutprand erforschte das Gesicht des Gangrel. Die Tatsache, dass er es nicht wagte, ihm in die Augen zu blicken, ließ den Ventrue skeptisch bleiben. Sagte man nicht, dass Lügner und Betrüger den Augenkontakt scheuen? Oder wusste der Gangrel von der Blutskraft der Beherrschung und wie man sich ihr entziehen konnte? Schließlich nickte er langsam.

"Ich kann nur hoffen, dass Ihr wisst, was Euch und den Euren blüht, sollte ich herausfinden, dass Ihr lügt."

Damit war es klar und er widmete sich dem anderen Thema.

"Nun zu Eurem Schreiben...ehrlichgesagt werde ich aus Euch nicht ganz schlau. Vor dem Wettstreit in diesem ... Schachspiel ... habt Ihr meiner Clanschwester und mir die Ansprache wohlwert verwehrt. Auf jenem Wettstreit dann bezeichnet Ihr sie als wohlwert und dann schreibt Ihr mir diesen Brief, in dem Ihr meiner Clanschwester und mir vorwerft, wir würden die Etikette missachten?"

Leicht schüttelte Liutprand den Kopf, um seinem Unverständnis Ausdruck zu verleihen.

"Wisst ihr, ich kann mich noch sehr gut an unser erstes Treffen erinnern. Dort sagtet Ihr zu mir, dass es für ein Raubtier überlebensnotwendig ist, sich der Raubtiere in seiner Umgebung bewusst zu sein. Doch ihr seid Euch der Raubtiere in der Gesellschaft Genuas weder bewusst, noch scheint Ihr die Gefahr zu erkennen, in die Ihr Euch begebt. Ihr stürzt euch in eine Schlacht, die Ihr nicht gewinnen werdet. Und seid versichert, die Schlacht der Etikette ist ebenso tödlich wie jeder Kampf mit scharfen Waffen, Klauen oder Fängen"

Er machte eine Pause.

"Ich kann Euren Wunsch und Euren Drang nach Anerkennung verstehen, schließlich seid Ihr nun schon eine Weile Teil dieser Domäne und habt bis hierher überlebt. Eure Stärke ist der Kampf und aus diesem Grund, hat Euch ihre höchstverehrte Majestät das Amt der Geißel verliehen. Doch in den Feinheiten der Etikette und der Gesellschaft seid Ihr jenen, die Ihr auf ihrem Schlachtfeld herausfordert, nicht gewachsen. Ihr müsst doch erkennen, dass dies zu nichts führt außer zu Eurer Vernichtung."

Der Blick des Ventrue lag streng auf dem Gangrel, aber auch er schien angespannt, wusste er tatsächlich nicht, wie die Geißel auf die unangenehmen Wahrheiten reagieren würde, die er aussprach.

"Ich biete Euch Rat und einen Ausweg an. Er wird für Euch sehr unangenehm, denn Ihr habt den Krieg begonnen und einige haben schon zum Gegenschlag ausgeholt. Doch wenn es euch gelingt das Ruder herum zu reißen, solltet Ihr Euch auf Euer Amt und Eure Stärken konzentrieren, denn die Gefahren, denen wir uns gemeinsam stellen müssen erfordern viel Zusammenarbeit und einen Gangrel, der mit seinen Klauen umzugehen weiß."

Damit endete er und hoffte durch den sturen Kopf des Gangrel durchgedrungen zu sein.

[Arash]

Arash lies die letzte Aussage Liutprands so stehen ohne weiter darauf einzugehen. Als der Ventrue weiter sprach, wies er Tia und Violetta mit einer Geste an sich zu erheben und zu entfernen. Die Laterne schienen beide nicht zu brauchen. Die beiden Ghule erhoben sich und entfernten sich in Richtung des Bootes.

Während der Ventrue sprach, konnte er, wenn er genau hinhörte die Zähne des Gangrels knirschen hören, sowie den Kiefer mahlen sehen. Erst als Liutprand geendet hatte, seufzte er und der Körper der Geißel, der sich bei den Worten angespannt hatte, entspannte sich wieder. Kurz fletschte er noch die Zähne, bevor er den Blick hob und Liutprand wieder direkt anblickte. In den grünen Augen lag Entschlossenheit, aber keine Aggression oder gar Hass. Nichts was auf einen direkten Angriff hindeuten würde.

"Ihr habt recht. Ich verstehe die Etikette meines Clans deutlich besser, als die welche zwischen all den anderen Clans gilt." Er schüttelte den Kopf und schloss dabei kurz die Augen. "Ich gestehe ebenso ein, dass mein Verhalten bei den letzten Treffen und weder eurer Schwester noch euch gegenüber in Ordnung war." Wieder ein Seufzten. "Ihr habt auch recht mit der Annahme, dass ich lernen muss dieses Schlachtfeld zu meistern. Gerne nehme ich daher euren Rat an. Auch, wenn mir bewusst ist, dass dies nicht einfach wird."

Eine kurze Pause füllte den Raum zwischen den beiden Kainiten, während der Stolz in den Blick des Gangrel zurück kehrte. "Die zukünftigen Herausforderungen werden insbesondere auf Savonna und damit einhergehend auch mit dem Blutvogt zu tun haben. Die Geißel Savonnas ist bereits um Votori herum aktiv. Ich habe sie aufgespürt, aber sie ist im Verstecken besser als ich beim finden von ihr. Sie ist Nosferatu und die Fähigkeit der Verborgenen kann ich nicht durchschauen."

Arash schien hier mehr die Information als wichtig zu erachten, als auch noch den letzten Punkt zu bejahen, was er a bereits vorher deutlich genug getan hatte. Jetzt ging es um den Grenzschutz, nicht um ihn.