[1071] Census Arash [Arash, Liutprand]

[Liutprand]

Liutprand lauschte konzentriert den Worten des Gangrel. Dabei entspannte er sich wieder ein wenig, als er feststellte, dass Arash ihm bei seinen belehrenden Worten nicht an die Kehle gegangen war.

"Falls Ihr Euch erinnert, habe ich unserer höchstverehrten Majestät in der Nacht der Justitia angekündigt die Zusammenarbeit der Liktoren und der Geißel wieder herzustellen. Zwischen den Ämtern herrschte Streit und gegenseitige Vorwürfe."

Er gab ihm einen kurzen Augenblick, um sich zu erinnern, auch wenn es nicht notwendig war, da war sich Liutprand sicher.

"Heute, durch mein Amt als erster Liktor, sind mir die Liktoren, die ich ernannt habe und noch ernennen werde, zur Gefolgschaft verpflichtet. Benjamin ist aus dem Kollegium der Liktoren ausgeschieden. Salvador tut das was er am besten kann außerhalb der Domäne. Ihr als Geißel schuldet mir qua Amt keine Gefolgschaft."

Diese Tatsache stellte er voran und beobachtete Arash Reaktionen darauf und das Folgende.

"Doch eine aktive Zusammenarbeit zwischen Euch, mir und den Liktoren nicht nur in Votori sondern auch sonst ist der Preis für meinen Rat...und für meine Vergebung."

[Arash]

Arash verschränkte die Arme vor der Brust während Liutprand sprach und nickte. Natürlich erinnerte er sich. Wie konnte man so etwas auch vergessen. Aber er lies den Liktor zuvor aussprechen. Es machte keinen Sinn ihn zu unterbrechen. Insbesondere, wenn er seine Macht beschrieb, die sein Clan so sehr begehrte. Ganz freimachen konnte sich davon wohl kein Ventrue. Nachdem Liutprand geendet hatte nickte er erneut.

"Ihr habt recht. Ich schulde euch auf Amtsebene keinerlei Gefolgschaft." bestätigte er. "Ich sehe ebenfalls die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit in Votori und in der Zukunft. Somit werde ich euren Preis bezahlen, den ihr fordert." kurz hielt er inne. "Ich erwarte in dieser Zusammenarbeit allerdings denselben Respekt den ich euch und euren Liktoren erweisen werde, auch mir gegenüber. Nur, wenn die Ämter gut zusammenarbeiten können wir die Stille und die Grenzen gut schützen."

[Liutprand]

Liutprand legte seinen Kopf leicht schief. Was versuchte der Gangrel da?

"Wie stellt Ihr Euch den Respekt konkret vor, den Ihr fordert? Wir haben ja bereits festgestellt, dass Ihr davon eine andere Vorstellung habt, als der Großteil der Gesellschaft."

[Arash]

Der Gangrel seufzte. Verstand der Ventrue es wirklich nicht?

"Wir haben auch festgestellt, dass ich mich anpassen muss. Ich stelle mir daher vor, dass ihr mich wie jeden anderen Amtsträger auch den nötigen Respekt entgegen bringt. Eine Zusammenarbeit wird sonst früher oder später nur scheitern."

[Liutprand]

"Scheitern...?"

Liutprand hob eine Augenbraue.

"Die Zusammenarbeit, die Ihr mir als Gegenleistung für meine Vergebung und meinen Rat gerade zugesichert habt, wollt Ihr scheitern lassen, wenn Ihr der Meinung seid, dass ich Euch nicht den Respekt zolle, den Ihr glaubt verdient zu haben? Eine recht faulige Schuld, die Ihr da bezahlt, wenn Ihr mich fragt."

Er schüttelte leicht den Kopf und sprach ruhig aber bestimmt weiter.

"Ich soll Euch den gleichen Respekt entgegen bringen, wie jedem anderen Amtsträger auch? Das ist jedoch unmöglich, weil ich jedem Amtsträger unterschiedlich Respekt zolle, da sie unterschiedliche Positionen in der Hierarchie der Domäne inne haben. Wenn Ihr Respekt wollt, dann verhaltet Euch Eurem Status entsprechend und versucht nicht Eure recht unbeholfene Selbstentschuldigung mit wagen Bedingungen weiter zu entwerten. Ich werde Euch in Eurem Amt ernst nehmen, wenn es das ist was Ihr wollt...ich werde sogar der Wildheit in Eurem Blut und Eurem Weg in privaten Unterredungen gewisse Freiheiten einräumen, weil es in der Ausführung unserer Aufgaben pragmatischer ist. Doch überspannt den Bogen nicht."

[Arash]

Arash nickte auf Liutprands Worte hin ernst. Offenbar war der Gangrel in diesem Punkt derselben Meinung wie der Ventrue.

"Genau das ist es was ich meine. Ich werde mich gemäß meines Standes und meinem Amt verhalten und ihr bringt mir im Gegenzug den Respekt entgegen der meinem Status und dem Amt angemessen ist.

Weiterhin schien die Geissel nicht aggressiv, sondern eher kompromissbereit. Was war geschehen, dass Arash seine Meinung so sehr geändert hatte?

"Habt ihr sonst noch ein Thema? Ich möchte eure Zeit nicht übergebührlich beanspruchen."

[Liutprand]

Liutprand nickte knapp.

"Nun gut...lasst uns sehen wohin das nun führt."[/]

Er würde den Gangrel nach seinen Taten beurteilen...es blieb abzuwarten, wie viel von dieser Einsicht in der heutigen Nacht in ein paar Jahren noch übrig war.

"Nein ich denke, das war für heute Nacht alles. Ich wünsche weiterhin eine erfolgreiche Jagd."

Damit verabschiedete sich der Ventrue und ging zu seinen Soldaten zurück, die ihm auf dem Weg in Richtung Straße begleiteten um dort die Pferde wieder zu besteigen.



Zusammenfassung: Liutprand und Arash treffen sich an einem Strand außerhalb der Stadt. Dort soll der Census von Arashs Blutsdienern stattfinden. Arashs Ghul Tia wird von Liutprand beherrscht, so dass sie die Wahrheit über Arashs Waldläufer sprechen muss. Dadurch erfährt der erste Liktor, dass die Waldläufer nicht mehr gebunden sind. Nachdem Liutprand die Ghule begutachtet hat, spricht der Liktor den Gangrel auf seine Respektlosigkeit in der Vergangenheit und in seinen Briefen an. Liutprand versucht Arash klar zu machen, dass er auf dem gesellschaftlichen Schlachtfeld einen Kampf ausficht, den er nicht gewinnen kann und bietet ihm an, ihn in Zukunft zu beraten. Im Austausch für den Rat und die Entschuldigung des Gangrel, versichert sich Liutprand der Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheit der Domäne von der Geißel. Ein Grundlegender Respekt im Umgang mit der Geißel setzt Arash dabei als Bedingung voraus. Der Handel kommt zu Stande und beide trennen sich in Frieden.