[1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

[August '22]
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Arash
Gangrel
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

Arash lies diese Tirade an Fragen auf sich einprasseln. Es schien ihm kaum etwas auszumachen. Gleichzeitig schien der Gangrel das Feuer das von der Brujah ausging nicht zu fürchten. War er vertraut mit dem feurigen Temperament der Gelehrten? Vermutlich. War er ihm gewachsen? Schwer vorherzusagen. Er schien diesen Bruch der Etikette derzeit aber nicht sonderlich Beachtung zu schenken. Genauso wenig, wie sie seinem Amt. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Auch, wenn diese Art des Lächelns auf manche eher beängstigend wirken mochte, war es derzeit doch neben einem erhobenen Zeigefinger alles an Regung, die von dem Gangrel ausging. "Aah. Ihr seit Neugierig. Nicht ungewöhnlich für euren Clan. Aber...jede Antwort hat ihren Preis."

Er schien gespannt zu sein, wie sie auf diese Herausforderung reagieren würde. Zeigte aber keinerlei Angst. "Ich schlage vor, dass ihr mir eine Frage beantwortet für jede die ich euch beantworte. Was sagt ihr?" interessiert legte er dabei den Kopf schief. Seine Sinne schienen von dem Feuer angezogen zu werden das in ihr brannte. Wie eine Motte vom Licht. Offenbar hatte sie es geschafft das Interesse des Gangrels zu wecken. Inwieweit das nun gut war, würde sich zeigen.

Sein Finger deutete auf sie und die grünen Augen fixierten ihre blauen. Unheimlich. Geheimnisvoll. Wo in ihren Augen ein Feuer brannte, lag in seinen Augen ein Schatten des Geheimnisses. Viel Licht lies viel Schatten entstehen. Das eine konnte ohne das andere nicht existieren. "Also. Woher kommt ihr?"
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

Wurde sie sich bewusst, dass sie gerade die Etikette gebrochen hatte? Wohl eher nicht. Nahm sie zur Kenntnis, dass die Geißel alle fünfe gerade sein ließ? Auch das nicht. War das ~Feuer~ das von ihr ausging ihr selbst bewusst? Scheinbar nicht. Sah sie das Lächeln welches er ihr schenkte als beängstigend, gar gefährlich? Es schien eher so, als dass sie es mehr als eine Herausforderung sah, im positivem Sinne. Die Neugier, die Wissbegierde lag ihr im Blut, schon seitdem sie dem Schoss ihrer Mutter entsprungen war und nicht erst seit dem sie in die Nacht geholt wurde. „Demnach scheint ihr viele meines Clans zu kennen.“ was keine Frage sondern eine einfache Feststellung war, die scheinbar keine Antwort benötigte.

Und dann begann er um den Preis zu handeln, war er also nicht genauso neugierig wie sie, oder war es mehr das Pflichtgefühl einer Geißel, zu wissen was sich in der zu beschützenden Domäne so herumtrieb? „Also quid pro quo? Nun, auch wenn ich damit wahrscheinlich ins Hintertreffen gerate...“ Sie kaute ein wenig auf ihrer Unterlippe herum. Schien wirklich zu hadern, mit sich zu ringen, zu überlegen ob der Preis nicht zu hoch war und da Beiden den Blick des anderen hielt, konnte er fast sehen wie ihr innerer Widerstand nachgab und die unbedingte Wissbegierde, die Suche nach Wahrheiten und Geheimnissen, das ergründen von Mysterien und Rätseln die Überhand gewann.

„Ich komme aus Palermo. Und nun ich... werdet ihr immer mehr und mehr zum Tier, also nicht dieses was in jedem von uns brennt, sondern eines aus der Fauna?“ Diese beiden Kainiten, wie sie dort am Kai zusammen saßen, kein Wässerchen schien sie trüben zu können. Zwei Seiten einer Medaille? Ying & Yang? War das Interesse des Gangrels tiefer? War das im Moment wichtig für sie? Was auch immer... zumindest schien die Brujah sich gerade quasi pudelwohl zu fühlen.
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Arash
Gangrel
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

War sie wirklich so unbedarft? War sie tatsächlich so jung? Oder spielte sie ein Spiel mit ihm? Er konnte es nicht sagen. Vielleicht würde er ihr später dafür den Kopf waschen. Im Moment genoss er dieses Spiel allerdings zu sehr. Ihre feurige Art war weder mit der von Gabriel noch mit Ajax vergleichbar. Sie trug das Feuer auf der Haut. Die anderen Beiden hatten es weggeschlossen. Es würde interessant werden mit ihr zu spielen und zu sehen wer sich zuerst verbrannte.

"Ich kannte inzwischen vier eures Clans. Einer von ihnen tötete neben dem Prinzen einer anderen Domäne noch einen Clansbruder und flüchtete dann. Der zweite ist jemand mit dem Handel treiben leider nicht wirklich sinnvoll ist. Euer Clan ist also eher schlecht in meinem Ansehen." Er beobachtete ihre Reaktion auf diese Enthüllung genau. Würde sie vorsichtiger werden.

"Nichts in unserer Existenz ist umsonst." erwiderte er dann leise. "Unsere ganze Gesellschaft beruht auf Gefallen und dem Handel mit ihnen. Wenn ihr etwas wollt, müsst ihr bereit sein etwas zu geben. So ist es immer. Schenkt euch jemand etwas seit Misstrauisch. Er könnte später noch einen Preis verlangen." Eine Lektion die jeder Kainit früher oder später lernte. Und je eher man diese verinnerlichte, desto besser. "Palermo also." er nickte "Dann war euer Weg ein weiter. Ich habe lange keine Nachricht mehr von dort erhalten." Dann schloss er die Augen und wieder stahl sich ein Lächeln auf seine Züge. "Ja das werden wir." beantwortete er letztendlich ihre Frage, bevor er fortfuhr. "Wer ist euer Erzeuger?"

War der Gangrel wirklich einfach nur nett? Versuchte er immer noch herauszufinden wen er genau vor sich hatte? Oder spielte er mit seiner Beute und wartete nur darauf, dass die Brujah in seine Falle tappte? Wer konnte das wohl wissen? Beide waren auf ihre Art undurchsichtig. Und während die Brujah ihre Gefühle nach außen trug, so schienen die wahren Gefühle des Gangrels eher verschlossen zu sein. Eine gewisse Art des Geheimnisses umgab diesen jung wirkenden Mann.
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

War sie jung und unbedarft? Das kam ganz auf das Auge des Betrachters an. Sie hatte zwar schon mehr Jahre in der Nacht verbracht als sie es es als Mensch hatte, aber das galt unter den Ihren eher als ein Wimpernschlag. Als Mensch allerdings hätte sie ihren Zenit schon weit überschritten... und unbedarft? Nun, so genau war das nicht zu sagen. Sah sie die Dinge vielleicht anders als andere? War sie mehr dem Licht, der Offenheit und der Ehrlichkeit verpflichtet? Sah sie in Dunkelheit, Geheimnissen und Lügen nur Dinge die es zu ergründen und mitunter zu demontieren galt? War sie mehr für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Revolution? Aber Halt! Das ging jetzt für den Moment etwas zu weit...war sie eher unkonventionell? Das zumindest schien fast offensichtlich...

Dann offenbarte es Ihr die Ansichten über ihren Clan, umschrieb einige Sachverhalte. War sie darüber verwundert oder gar bestürzt? Ein Prinzen- und ein Brudermörder? Nun... warum hatte er dies getan? Gab es politische, emotionale, blutsgebundene Gründe, war das Tier in ihm der Grund oder war er einfach nur ein Mörder? Sie verurteilte ihren Clansbruder nicht, sie neigte eher dazu alle Seiten zu betrachten ehe sie ein Urteil fällte. Und über den zweiten wusste sie nun gar nicht zu urteilen... wirtschaftlicher Handel? Handel mit Informationen? Oder solch ein Handel den sie hier gerade mit dem Gangrel eingegangen war? Eines war aber sicher: „Nun, wenn Ihr so ein schlechtes Bild von meinem Clan habt, kann es auf einer Seite nicht schlechter werden und auf der anderen Seite kann ich es auf meiner Seite dann wieder ins rechte Licht rücken und besser machen.“ erwiderte sie dann mit einem leichten Schmunzeln und einem vorwitzigen Augenzwinkern.

Ihr war schon bewusst, dass es in der kainitischen Gesellschaft so gut wie nichts umsonst gab. Ein Geben und Nehmen, ein hin und her; das Prinzip der Gegenseitigkeit wurde in diese Gesellschaft bis zur Erschöpfung gefrönt, gar erwartet. Und ganz sicher gab es mehr als ein Individuum was sich dadurch zu bereichern erhoffte. Aber alles war so verbissen, so angestrengt so... erwartet, gefordert. Niemand tat es weil er es wollte, sondern gezwungen war aufgrund uralter Traditionen. Aber waren nicht gerade die Brujah dafür bekannt alte Dogmen aufzubrechen? Neue Wege zu schaffen? Daher nickte sie nur auf seine Worte und ließ sie in der Nacht und Dunkelheit unkommentiert dahin entschwinden.

„Palermo... nun... der Seeweg ist nicht unbedingt der sicherste und über Land ist es noch ein weit gefahrvollerer Weg. Ich würde mir also keine Sorgen machen. Bei der alten Machtspitze wird sich dort so schnell nichts ändern, zumindest nicht aus unserer Sicht. Was die Menschen angeht...“ sie führte den Satz nicht weiter aus. Sie hatte ihre Frage an ihn so gestellt, dass er völlig zu recht nur mit so wenig Worten zu antworten brauchte... verdammt, sie musste sich Fragestellungen ausdenken die ihn zu mehr Worten verleiten würden... sonst käme sie ihr wirklich ins Hintertreffen. Aber, sinnierte sie kurz, wäre denn das so schlimm? Als er seine Frage nach ihrem Erzeuger erstellte, schlich sich ein besonderer Glanz in ihre Augen, ein besonders sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen und sogar ein bisschen verträumt erwiderte sie: “Diyo ibn Khasib al Murad, flügender Schleier des Wortes, Ancilla der Bay't Mushakis“ Da schien jemand seinen Erzeuger echt zu mögen, was verband die Beiden, empfand der Erzeuger ebenso, wie scheinbar sein Kind? Kurz hatte sie den Blick von dem Gangrel abgewendet und schien in weite Ferne zu blicken und sich an Dinge zu erinnern. Sie seufzte leicht, ein typisch menschlicher Zug, schüttelte leicht den Kopf.

Als sie den Gangrel wieder anblickte war da wieder dieses Feuer, sie war wieder voll und ganz im hier und jetzt, ganz bei ihm. „Jetzt vielleicht eine nicht ganz so einfache Frage und auch eine die von jedem eures Clans wahrscheinlich anders beantwortet werden wird. Wie fühlt sich das an wenn Ihr euch verwandelt, also ich meine nicht in das Tier was jeder von uns in sich trägt sondern, sondern eure Gestalt sich verwandelt? Brechen da Knochen, sind es Schmerzen, ist es eher ein geschmeidiger, natürlicher Übergang, ist es eher ein nach Hause kommen?“ Das schien sie wirklich zu interessieren, denn das war ein der Sachen diee sie wahrscheinlich nie selbst erleben und erfahren würde. Und wenn dem jungen Mann wirklich ein Geheimnis umgab, war das schlecht... für ihn... denn die junge Brujah fand Geheimnisse, Verborgenes, Altes, Verschüttetes und Vergessenes gar fürchterlich und unabdingbar interessant...
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Arash
Gangrel
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

Beinahe naiv mutete ihre Neugier an. Aber er blieb vorsichtig. Der erste Eindruck mochte trügen. Wer wusste schon, ob das nur ein Spiel der Brujah war ihn in Sicherheit zu wiegen und am Ende mehr Informationen zu erhalten, als er dachte das sie es tat. Aber immerhin hatte sie nun auch seine Neugier geweckt. Zumindest war da ein Funke in seinen grünen Augen erschienen. Ein leichtes heben der Mundwinkel tat sein übriges.

"Es stimmt, dass ihr nun die Möglichkeit habt mein Bild eures Clans nachträglich positiv zu beeinflussen. Und ich bin sehr gespannt wie ihr das versucht." er machte einen Wink in Richtung der See. "Ich vermute also ihr seit dem dem Schiff gereist. Für viele Clans der einfachste Weg zu reisen, wenn es um lange Strecken geht." er schmunzelte. Sie mochte ihren Erzeuger. Vermutlich mehr, als das Band das sie an ihn band, wenn sie nicht deutlich älter war, als er bis jetzt vermutete und das Band schon nachgelassen hatte. Ihre weiteren Worte brachten ihn zu schmunzeln. Das ganze wurde langsam zu einem spaßigen Katz- und Maus Spiel. Er würde das ganze weiter treiben. Mal sehen wann er die Maus fing. "Eure Fragen müssen noch besser werden, wenn ihr einen Vorteil erlangen wollt." belehrte er die Gelehrte und sah hinauf in die Sterne.

"Ihr geht davon aus, dass das Tier das wir alle in uns tragen etwas anderes ist, als das in was mein Clan sich zu verwandeln vermag. Er warf einen Haken aus. Würde die Maus den Käse riechen? Der Fisch den Köder schlucken? Denn er führte dies nicht tiefer aus. Legte nur eine Ihrer Ansichten oben auf und implizierte gleichzeitig das Gegenteil. "Es schmerzt nicht. Es ist weiterhin mein Körper. Ich Es zeigt nur das was man über meinen Clan sagt. Wir stehen den Tieren näher als den Menschen oder den meisten anderen Kainiten. Diese Fähigkeit mag unsere Verbundenheit beweisen."

Dies war zwar nicht die ganze Geschichte hinter all dem. Aber wie so oft versteckte sich hinter der Antwort mehr als man auf den ersten Blick sah. Mehr Fragen. Mehr Mysterien. Eine Art Labyrinth in dem man sich verlieren konnte. Wie man auch in den Augen des Gangrels sich verlieren und ertrinken konnte. Dann lächelte er. "Da ihr nun zwei Fragen gestellt habt, stehen mir ebenfalls zwei Fragen zu. Was führt euch nach Genua? Habt ihr jemals eine Jagd außerhalb der Stadt mitgemacht?

Er stellte mit Absicht zwei verschiedene Frage. Wenn sie zu nah an einer Antwort lagen, war es zu leicht weniger zu offenbaren.
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

Vielleicht war sie Naiv. Vielleicht spielte sie mit ihrem Gegenüber. Vielleicht war sie eine Blenderin und perfekte Schauspielerin. Vielleicht stellte sie etwas zur Schau dar und log, betrog und manipulierte. Vielleicht aber auch, waren diese vom Gangrel aufgefangenen Schwingungen von Neugier, Unbedarftheit, Jugendlichkeit der Kern ihrer Selbst? Befand sie sich noch im Wandel, war sie noch formbar? Wer vermochte das schon zu sagen... hier und zu dieser Zeit sah der Gangrel ihr Geplänkel als Spiel – als Vorspiel u etwas anderem? Sah oder bewertete die Brujah das ganze anders, oder überhaupt?

Wie sie das Bild ihres Clans in seinen Augen gerade rücken wollte, oder dies zumindest versuchen wollte, ließ sie unkommentiert. Wahrscheinlich würden hierfür eher Taten und Zeit benötigt werden und nicht inhaltslose Worte. Zu seiner Vermutung über die Schiffsreise nickte sie nur. Er konnte vermuten, dass sie ihr Zustimmung zu beiden Sätzen gab. Was er über sie und ihren Erzeuger dachte, konnte sie nicht wissen... und wenn er wüsste...

Dann führte er aus, wie er die Verwandlung die sein Körper durchlebte sah. Und ja, ihr fiel auf, dass dies irgendwie nur die halbe Geschichte war. Nichts was er erwähnt ging auch nur in geringster Weise in eine emotionale Richtung... rein analytisch und den Tataschen entsprechend. Sie standen den Tieren näher, als den Menschen oder Kainiten? Für einen kleinen Moment legte sich ein Hauch von Traurigkeit über ihr Gemüt, nicht dass das Feuer in ihr dadurch zum erliegen kam... aber es schien so, als wenn ihr ein Gedanke in den Kopf schoss, der etwas in ihr auslöste. Allerdings formulierte sie diesen Gedanken nicht aus. Zum einen war diese hier vielleicht nicht die beste Gelegenheit dafür und zum anderen vermutete Sie, dass der Gangrel vor hier eh nicht mit offenen Karten spielen würde. Würde er dies je? Das war eine Sache die es zu ergründen galt, gar nicht mal so sehr um ihre Neugierde zu befriedigen sondern eher ihre Seele.

Durch diesen Gedankengang entstand ein kurze Zeit der Stille zwischen ihnen. Eine trügerische? Eine unangenehme? Eine schauspielerische? Oder einfach nur ein Moment der Stille? Als sie dann doch schließlich auf seine Fragen antwortete, schien sie... etwas ruhiger, so als wenn sie nun irgendwas beschäftigen würde. Sie war immer noch ein ~Hochofen~ und strahlte eine Wärme ab, die schon fast unheimlich war, und ihr inneres Feuer brannte noch immer lichterloh, nur scheinbar nicht mehr so hell, sondern von einem Schatten bedeckt... dem seinen? So wie er zum Anfang dieses Gesprächs eher kurz angebunden war, war sie es nun: „Ein Neuanfang. Und nein, ich bin ein reines Kind der Stadt.“ dieses Aussage wiederum, oder die Frage die zu dieses Antwort führte, schien ihr Feuer wieder in eine andere Richtung zu lenken. War es Vorfreude, Verlangen oder Neugier? Und ehe sie es sich versah, rutsche ihr dieser Gedanke von der Zunge: „Aber würdet ihr es mir zeigen?“ Fast wirkte sie in diesem Moment wieder wie ein junges Mädchen, welches sich unbedingt etwas wünschte. Würde sie genauso reagieren wie es kleine, verwöhnte Kinder taten, die ihren Willen nicht bekamen? Was würde passieren, wenn der Gangrel dieser Frage positiv gegenüber stünde?
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Arash
Gangrel
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

Interessant, wie das Interesse an dem Gespräch sich mit Schatten belegte. Ihr Feuer der Neugier brannte weiterhin. Allerdings war sie vorsichtiger geworden. Adaptierte das Spiel, dass er spielte wie es schien. War die Spur zu dünn? Wer wusste das schon. Mit einem Gelehrten zu spielen war immer mit einem Risiko behaftet. Aber er war mehr als Bereit dieses Risiko einzugehen.

Ein kaum sichtbares Lächeln umschmeichelte seine Lippen, als sie schließlich antwortete. Ein reines Stadtkind also. Oh sie war nicht das erste Stadtkind das er mit in die Wildnis nahm. Zusammen mit dem neuen Kainiten, der seit kurzem durch die Wälder streifte würde dies sicher eine interessante Mischung ergeben. Auch, wenn er noch herausfinden musste was sich da in seinen Wäldern verirrt hatte.

"Ich würde euch gerne die Wildnis und die Jagd zeigen." nickte er dann. "Vielleicht ist dies ein guter Neuanfang für euch." er schmunzelte.

Es würde eine spannende Jagd werden mit zwei unerfahrenen Kainiten. Wer von beiden wohl die besseren Überlebenschancen haben würde? Stadtkind gegen Wildniskind...
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

Von dem Schatten, der sich ein wenig auf sie gelegt hatte, war nichts mehr zu sehen. Die Dunkelheit, so es sie denn überhaupt gab, war wieder in die Finsternis, die in den Tiefen seiner Augen lag, zurück gekrochen. Allerdings hatte sie sich etwas gemerkt... eine Frage die sie für den Moment nach hinten gestellt hatte. Eine dieser Fragen, die wohl ein tieferes Verständnis des Gegenüber bedarf, wenn nicht sogar eine Spur von Vertrauen... war so etwas zwischen zwei so unterschiedlichen Wesen überhaupt möglich? Standen da nicht Clan, Status, Amt und wer weiß was sonst noch im Wege.. obwohl, zumindest eine Person hier am Kai war in einer Umgebung aufgewachsen in der alles möglich zu sein schien... und Ketten die ihr Traditionen, Gepflogenheiten und Althergebrachtes auferlegen wollten, mochte diese Person schon aus Prinzip nicht...

Lange Rede; kurzer Sinn – ein strahlen ging über ihr Gesicht und blieb in den Augen hängen, ein leichter Freudenkieckser entwich ihren Lippen und sie klatschte sogar die Hände vor dem Gesicht zusammen. Er hatte sich gerade zu etwas bereit erklärt was es so wahrscheinlich noch nie, oder zumindest recht selten, gegeben hatte. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie nicht die erste Person war, die er mit in die Wälder nahm. Sie würde auf alle Fälle eine neue Erfahrung machen, egal ob sie nun positiv oder negativ sein würde.: „Das ist sooo toll... ich meine, ich werde mich wahrscheinlich total wie ein Depp anstellen, aber ich bin bereit zu lernen... immer und überall.“ Entweder war sie wirklich gerade dem Kükenalter entschlüpft oder aber sie war eine jener Personen, denen Erkenntnisse jeder Art genauso wichtig waren, wie das Blut welches sie alle überleben ließ. „Wann und wo und was muss oder sollte ich anziehen? Wie sollte ich mich vorbereiten oder soll ich einfach schlicht und simpel ich selbst bleiben? Hach... das ist alles so spannend..“ Wenn sie jetzt schon so aufgeregt war, wie würde es erst sein, wenn sie zusammen jagen würden. Oder käme dann doch eher das Tier zum Vorschein, der Jäger der jeden von ihnen im Inneren bewohnte...

Eines ließ sich nach diesem Redeschwall und dem offenkundigen darlegen ihrer Emotionen sagen... vorsichtiger war sie nicht geworden, aber ganz eindeutig war sie zum spielen aufgelegt... nur zu welchem Spiel? Oder steckte mehr dahinter was sie sich erhoffte, vielleicht sogar wünschte...
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Arash
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

Das Feuer kehrte unverkennbar in ihre Augen zurück. War sie wirklich so leicht zu begeistern? Oder spielte sie es? Sie schien so offen und freigeistig. Nichts was er von einer Brujah nicht erwartete, aber wie alt sie war...das war schwer einzuschätzen. Würde sie anders, als ihr Clansbruder die Regeln und Banden der Etikette nicht so hoch halten? Würde die beiden gut miteinander auskommen? Clansinterna drangen selten nach außen. Aber die Brujah waren dafür bekannt nicht immer einig zu sein...andererseits. Welcher Clan war das schon? Am Ende waren alle Kainiten sich irgendwie selbst am Nächsten und da Überleben stand über allem.

Ihre Freude lies ein Lächeln über seine Lippen gleiten und tatsächlich eine Art Feuer in seinen Augen erscheinen, dass bisher wohl von den Schatten überlagert gewesen war. Vorfreude? Und Eifer schienen sich in seinem Blick abzuzeichnen. Aber man konnte auch das Lauern eines Jägers in den Grünen Augen erkennen. Ein Raubtier, dass seine Beute betrachtete, die ihm in die Falle gegangen war.

"Ihr solltet feste Kleidung tragen, die eure Beweglichkeit nicht einschränkt." Er betrachtete ihre Gestalt in der Männerkleidung. "Ist die Kleidung zu weit, bleibt ihr im Unterholz stecken. Seit satt, wenn ihr kommt. Ein zu hungriger Jäger, verliert sich zu schnell und lernt wenig." antwortete er ihr dann. Sein Blick glitt wieder gen Himmel und zum Mond. "Um es euch einfacher zu machen treffen wir uns zum nächsten Vollmond an der ersten Brücke westlich von Sancto Pedro die Arena. Folgt einfach der Straße an der Küste entlang. Ich werde euch dort erwarten." Es würde eine spaßige Nacht werden. Wer wusste, ob sie eine würdige Beute wäre. Oder, ob sie zu schwach war. Wie schnell würde sie lernen? Wie schnell würde sie von Beute zu Jäger werden?
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

Was er nicht wissen konnte, vielleicht aber mit der Zeit feststellen würde (so ihre Bekanntschaft weiter wachsen würde)... jeder noch so kleine Schnipsle von neuen Erfahrungen, neuem Wissen, alten Geschichten, verborgenen Geheimnissen begeisterte sie bis in die Tiefe ihrer Seele. Ohne all diese Dinge würde sie wahrscheinlich verkümmern, wie eine Pflanze ohne Wasser verdorren. Aber davon war im Moment ja nicht die Rede...
Etikette war wichtig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Bei Ahnen die einem mit einem Wimpernschlag ausknipsen könnten, war sie vielleicht angebracht, bei offiziellen Gegebenheiten um seinem Erzeuger keine Schande zu machen... was allerdings passieren würde, wenn bei solch einer Begebenheit ihre Wissbegierde, ihr unbedingter Drang nach... ~hier wird der geneigte Leser im Dunkeln gelassen~ in den Vordergrund trat... die Zeit wird es eventuell zeigen... für den Moment sah es aber aus, als wenn sie die Etikette nicht wie eine Standarte vor sich hertrug. Ihr Auftreten ließ eher auf eine andere Art schließen. Waren ihr Stand, Amt und all diese anderen Dinge vielleicht nicht so wichtig, dafür aber eher ein guter Austausch von Worten und Taten auf Augenhöhe? Auch das würde er vielleicht in eine offiziellen Rahmen beobachten können.
Sah sie die Falle die Arash da ausgelegt hatte? Wohl kaum. Vermutete sie eine Falle? Auf gar keinen Fall. Sah sie sein Lächeln und sein Feuer, welches sich durch den Schatten gekämpft hatte? Ganz sicher!
„Auch wenn ich mich noch nicht so ganz gut hier auskenne, aber bis zum nächsten Vollmond werde ich den angegebenen Ort wohl finden“... meinte sie schmunzelnd. „Und ich werde eure Ratschläge beachten, da ihr ja besser wisst wie man in der Natur überlebt.“ Damit war dieses Thema für sie erledigt... doch wie an ein anders Anknüpfen? Es konnte ja nicht sein, dass diese Geplänkel zwischen Ihnen so abrupt enden würde. Sie fragte sich: „Aber etwas anderes...“ sie schien nicht ganz zu wissen wie sie die Worte formulieren sollte ohne sich selbst ins Abseits zu bringen „... nun... unsere Gespräch hat mir bisher sehr gut gefallen, wenn wir zusammen jagen, wird unsere... Bekanntschaft vielleicht vertieft oder aber auf eine harte Probe gestellt. Aber darum geht es mir im Moment nicht, sondern eher darum... wenn andere Kainiten zugegen sind, oder wir uns gar unter den Augen von Ahnen treffen sollten, wie soll ich mich euch gegenüber verhalten?“ Sie wusste nicht wie er diese Worte aufnehmen würde.. würde das Feuer erlöschen und der Schatten wieder die Oberhand gewinnen? Wenn ja... was verursachte wohl diesen Schatten. Verstand er überhaupt was sie mit diesen Worten ausdrücken wollte? Aber vielleicht hatte er sich einen Ruf erarbeitet, den es zu wahren galt; und vielleicht war das eben nicht der nette Gangrel aus der Nachbarschaft, so wie sie ihn im Moment sah?
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