[1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

[August '22]
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Arash
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[1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

Die Nächte waren kurz und warm im Sommer. Trotzdem genoss er sie mehr, als die längeren Herbstnächte. Das Leben verschwand nicht so schnell von den Straßen oder aus den Tavernen. Die Luft kochte über vor Insekten und Gerüchen. Nicht das ihn eins der Beiden noch sonderlich störte aber zu der jetzigen Zeit war der Hafen wie ausgestorben. Die nicht sonderlich imposante Gestalt Arashs schlenderte eher zum Kai, an dem sein Boot festgemacht war. Wie immer trug er den dunkelgrünen Kapuzenumhang, damit seine Hörner nicht zu sehen waren. Heute hatte er nicht einmal eine Angel dabei. Es war Zeit Netze zu reparieren. Er musste sich erden. Er musste sich erden, um bei der Jagd besser zu werden. Einfache Arbeit war nichts was man unterschützen sollte. Jeder Jäger musste jeden Handgriff und war er auch noch so unscheinbar im Schlaf beherrschen. Dies hatte er seinen Waldläufer gelehrt und es wurde wieder Zeit, dass er sich selbst an seine eigenen Lektionen erinnerte.

Nur der volle Mond beschien die Wasseroberfläche und tauchte den Fischer so in ein fahles Licht, während er am Rand des Kais saß, die Beine über den Rand hängen lies und begann die Netze zu flicken, die die Waldläufer aus dem Meer gezogen hatten. Es waren nur kleine Löcher, aber es konnte reichen das ganze Netz zu destabilisieren und ein kräftiger Fisch könnte das ganze Netz so zerstören.

Während er dort saß und an den Netzen arbeitete summte er eine Melodie, die durch das Wasser vor ihm und die Stille hinter ihm weit getragen wurde. Der Wind trieb seine Stimme in Richtung Stadt und so war er vermutlich am ganzen Hafen leise zu hören. Während die Wellen leise gegen die Kaimauer schwappten und eine leichte Brise die wenigen Wolkenfetzen über den Himmel trieb.
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

Es war der erste Sommer den sie in Genua verbrachte – wie sehr unterschied sich doch das Leben hier von dem ihrer Heimatstadt. Dort pulsierte gerade an lauen Sommerabenden der Suq...
Sie hatte heute einmal darauf verzichtet sich von ihrem Ghul die Haare kurz schneiden zu lassen und hatte die wilde Mähne nur zu einem strengen Knoten gedreht. Gerade Nordmänner hatte sie so schon herumlaufen sehen und den ein oder anderen arabischen Menschen auch. Dennoch kleidete sie sich wieder wie ein junger Mann, irgendwie gelüstete es ihr nach ein wenig... nun... Einsamkeit?

Waffen trug sie keine, kein Zierrat und am Gürtel baumelte auch keine Börse. Für Diebe offenkundig kein gefundenes Fressen. Eigentlich mochte sie Platealonga und wenn sie heute anderes gelaunt wäre... aber so zog es sie Richtung Hafen. Dort konnte man sehr davon ausgehen, dass man niemanden traf, niemand etwas von einem wollte, also irgendwie einfach nur mal die Seele baumeln lassen konnte. So schlenderte sie ohne festes Ziel von der Stadt her zum finsteren, ausgestorbenen und vielleicht auf ein wenig unheimlichen Hafen. Aber wer war hier das Monster?

Dann vernahm sie einen Laut, den sie hier und jetzt nicht erwartet hätte. Irgendwo vor ihr summte jemand total unbekümmert eine Melodie... verdammte Neugier... wer war so mutig dies an diesem Ort, um diese Zeit zu tun? Sie machte sich daran zu ergründen woher diese Stimme kam, und nein... sie schlich sich nicht an oder versuchte sich zu verstecken... einen Menschen erschrecken wäre so dicht am Wasser vielleicht recht ungünstig und was ihresgleichen anging... da spielte sie eh lieber mit offenen Karten...
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Arash
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

Er hörte die Schritte lange, bevor sie sich näherten. Sie waren leicht. Also kein schwerer Kerl. Vermutlich kein betrunkener Matrose, denn die Schritte waren zu zielgerichtet. Der Hafen selten leer um diese Jahreszeit. Aber die Uhrzeit machte ihn meist leer. Zumal nicht mal die Hafenschänken um diese Zeit noch offen hatten. Die einzigen die ab uns an einen Blick riskierten waren meist die Deckwachen auf den größeren Schiffen. Aber diese lagen entfernt auf der anderen Seite des Hafens. Hier lagen nur kleinere Fischerboote. Wer also war um diese Zeit noch unterwegs und offenbar nüchtern genug, um einen geraden und nicht schwankenden Gang aufrecht zu erhalten.

Er beschloss seine Arbeit allerdings vorerst nicht zu unterbrechen. Genauso wenig wie sein Summen. Dieses endete erst, als derjenige näher gekommen war und ihn nicht nur problemlos hören, sondern vermutlich auch riechen konnte. Verströmte er doch trotz der frischen Brise den unverkennbaren Geruch von Moschus, gemischt mit dem Duft von frischen Tannennadeln und nasser Erde. Etwas das nicht wirklich zu einem Fischer zu passen schien.

Da er immer noch die Kapuze seines Umhangs trug konnte er aus dem Augenwinkel nichts sehen, aber die Schritte sagten genug. Während sich neben ihm noch einige Netze stapelten, die offenbar geflickt werden mussten und im fahlen Mondlicht glitzerten unterbrach er sein Summen.

"Ich wünsche einen guten Abend. Ich treffe hier selten auf Gesellschaft um diese Uhrzeit." sprach eine junge männliche Stimme. Er drehte sich nicht um. Er wollte hören wen er vor sich hatte. Oft waren die Ohren die besseren Ratgeber, was eine Person wirklich wollte, als die Augen.
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

So weitläufig wie diese Anlage auch war, es gestaltete sich nicht als unerträglich schwer diesem Gesumme zu folgen und schlussendlich den Verursacher dieses Geräusches auszumachen. Sie hatte diesen Weg gewählt, eben weil sie davon ausging hier niemanden anzutreffen. Die Schiffe die auf der anderen Seite ankerten interessierten sie auch nicht, höchstens die Mannschaft. Wo sie wohl schon gewesen waren? Was für Geschichten sie erzählen konnten?

Sie kannte sich zwar in keinster Weise mit dem Fischerhandwerk aus, aber was immer die Gestalt dort am Rande des Kais tat... ihr schossen zwei Gedanken durch den Kopf... Blind oder so geübt, dass die Finger von alleine wussten, was sie taten. Dann erreichte sie dieser Geruch, der so gar nicht hier her passte. Sie legte den Kopf schief und atmete bewusst tief ein, schloss für einen Moment die Augen um diesen Geruch zu spezifizieren... Wald? Denn drangen seine Worte an ihr Ohr und sie blickte zu der verhüllten Gestalt. Die Stimme war viel zu jung für einen alten blinden Mann oder jemanden der sein Handwerk so gut zu beherrschen schien, dass das fahle Mondlicht im Genug an Helligkeit bot.

Sie ging ein paar Schritte näher, blieb aber in einiger Entfernung stehen. Sie wollte ja nicht, dass sich jemand bedrängt fühlte. „Auch Euch einen angenehmen Abend. Ich hoffe meine Anwesenheit stört Euch nicht?“ Die Stimme die er vernehmen konnte, klang jung und hatte einen etwas untypischen Klang. Eine Frau... ein junges Mädchen oder ein Knabe der noch nicht zum Manne herangereift war? Zumindest die Worte konnte man als ehrlich interessiert vernehmen und nicht nur um einer Etikette oder üblichen Plattitüde folge zu leisten.
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Arash
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

Die Stimme die ihn ansprach schien eine junge Frau zu sein. Für einen Jüngling waren die Schritte zu grazil gewesen. Eine Frau zu dieser Zeit allein am Hafen war ungewöhnlich. Es gab nur zwei Gründe für eine Frau zu dieser Zeit allein hier zu sein. Entweder sie war Halsabschneiderin und stand mit einem Dolch hinter ihm, oder sie war ein Raubtier wie er. Was wiederum interessant war, da er die Stimme noch nicht kannte.

"Eure Anwesenheit stört mich nicht. Ich finde es tatsächlich sogar interessant jemanden um diese Zeit hier zu treffen." Währenddessen schienen die Finger die Arbeit einfach weiter zu vollführen. Ohne das sich der junge Mann darauf zu konzentrieren schien. Wie als hätte er diese Handgriffe schon tausende Male durchgeführt. "Insbesondere, wenn es sich hierbei um eine Frau handelt, die allein ist." fuhr er fort, machte aber noch keine Anstalten sich umzudrehen und sie zu fixieren. Langsam zog er das Netz ein Stück weiter und begann dann eine andere Stelle zu reparieren.

Schließlich drehte er aber doch seinen Oberkörper und sah sie an. Wobei er die Kapuze nicht abnahm. Seine grünen Augen die unergründlich aus dem Schatten der Kapuze heraus ansahen verengten sich leicht. "Setzt euch doch." dabei machte er eine Handbewegung die sie einlud sich neben ihn niederzulassen. "Die meisten Frauen sind Nachts leichte Beute für Männer..." fuhr er fort und wandte sich wieder dem Netz zu. "Außer sie ist selbst der Jäger." stellte er letztendlich noch fest. Machte aber keine aggressiven Bewegungen. Er schien in sich zu ruhen und sich vollkommen auf die einfache Arbeit des Netzeknüpfens zu konzentrieren.
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

Innerlich sprach sie ein paar derbe normannische Flüche aus... um den Anschein eines jungen Mannes aufrecht zu erhalten, bedurfte es scheinbar das Komplettpaket aus Erscheinung, Auftreten und der Stimme. Ein charismatisches entschuldigendes Lächeln, eine schlichte Erläuterung bei Argwohn taten dann meist sein übriges. Doch nichts davon konnte sie in diesen Moment ins Feld führen. Die verhüllte Gestalt vor ihr schien ein exquisites Gehör zu haben, oder hatte sie sich durch noch etwas anderes verraten?

Nun, immerhin schien er nicht pikiert, angewidert, erbost oder gar lüstern auf diese, seine Erkenntnis zu reagieren. Er wirkte sogar recht entspannt wenn nicht gar total wertfrei? Ungewöhnlich. Dann wandte er sich kurz um und sie konnte einen kurzen Blick in dieses grünen Augen werfen... hatte sie schon je eine solche Farbe gesehen? Sie versuchte sich für ein paar Sekunden zu erinnern, aber nichts... allerdings hätte sie in diesem Moment mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass er bereit war ihr zu gestatten sich zu setzen und somit seinen Raum und seine Zeit mit ihr zu teilen.

Bei seinen folgenden Worten das Frauen Beute waren musste sie leicht schmunzel, und das aus zweierlei Gründen... die Worte mit dem selbst der Jäger ließ sie den Kopf ein wenig schräg stellen und fragend, vielleicht leicht verwirrt aus den eisblauen Augen schauen, aber da hatte er sich ja schon bereits wieder von ihr abgewendet. Sie seufzte leicht, zuckte ein wenig mit den Schulter und ließ sich dann in seiner Nähe, ungefähr 1 Schritt von ihm entfernt, nieder. In weichem italienisch meinte sie dann: „Ich muss Euch enttäuschen, wenn Ihr als Jägerin eine Diebin, eine Hure oder der gleichen bezeichnet. Denn dies bin ich alles nicht.“ Dann griff sie sich hinter den Kopf und löste den Knoten, schüttelte einmal ihren Kopf, damit die wilde Haarpracht sich löste, wuschelte denn noch mal ordentlich darin herum, strich sich denn die wilden Strähnen hinter das Ohr welches der Seite Arash's zugewendet war. „Besser! Euch kann man ja scheinbar nichts vormachen – was hat mich verraten?“ Ihr Gesicht war ihm zugewandt, ihre Hände lagen in ihrem Schoss, die Beine hingen über den Kai wie die seinen. Beide Kainiten schienen ungewöhnlich ruhig und ausgeglichen zu sein... obwohl in ihrem Inneren ein leichtes Feuer zu brennen schien.
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Arash
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

Seine Finger glitten weiter unentwegt durch das Netz und knüpften neue Knoten, wo die Stränge zerrissen waren oder fügten vollkommen neue Teile hinzu, wenn die Substanz des Netzes ihm nicht mehr zu gefallen schien. Ein leichtes Lächeln glitt über ihre Lippen, als sie sich neben ihn setzte. So hielten seine Hände wieder inne, während er sie ansah. "Euer Gang ist zu grazil für einen Mann. Vielleicht sehen die meisten es nicht. Aber man hört es gut." erklärte er ruhig. "Und ich weiß das ihr all dies nicht seit. Ihr seit eher eine Jägerin deren Beute sich in den Straßen der Stadt tummelt." Seine grünen Augen fixierten sie und wenn sie in diese Augen sah war da eine tiefe, als würde er tiefer schauen, als nur ihre Haut, Knochen oder Fleisch...wie zwei unendliche Seen konnte man sich in diesen Augen verlieren.

"Wenn ich auch hoffe das ihr eurer Jagd in den Straßen bisher nicht nachgekommen seit. Es wäre bedauerlich." Tatsächlich erhob der junge Mann dabei nicht die Stimme. Aber es lag bedauern darin, sollte diese Aussage doch zutreffen. "Ich komme gerne hier her, um meine Jagd vorzubereiten und bin dabei gerne allein." sein Blick glitt kurz zu dem kleinen Fischerboot das an dem Kai angebunden war, dessen Gallionsfigur einen detaillierten Kopf eines Otters zeigte. Das kleine Segelboot sah aus als habe es bereits einige Stürme gesehen, schien aber auch gepflegt.

"Was führt euch in den Hafen?" Eine Fangfrage? Sein Gesichtsausdruck war durch die dunkle Kapuze schwer zu deuten. Der Mond stand zwar hoch am Himmel, trotzdem war es hier recht dunkel.
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

Immer wieder hatte ihr Blick auf den flinken Fingern gelegen, sollte sie vielleicht so verwegen sein und eins und eins zusammenzählen? So wie er die Netze flickte, mit solch einer Sicherheit und offenkundigen Leichtigkeit schien er dies schon sehr lange zu tun und das widersprach all dem was sie bisher von ihm Gewahr werden konnte. Dann setzte er zum sprechen an und sie lauschte seinen Worten. Die Schritte waren zu grazil? Hmmm... Gewichte in die Schuhe oder doch auf beschwerte Stiefel umsteigen? Bei seinen nächsten Worten legte sie wiedereinmal den Kopf etwas schief... hatte sie jetzt richtig verstanden? Sagten seine Worte das was sie ahnte? War das nur wirres Gebrabbel? Verdammte Traditionen....

Aber verwirrt schien der Mann neben ihr nun nicht zu sein. Und dann traf sie sein Blick und ja, sie hielt diesem Blick stand. So tiefe und unergründliche, vielleicht etwas beängstigende Seen die seinen auch seien mögen, so helle und klare Bergseen, waren die ihren. Aber sie konnte nicht verhehlen, dass man sich in seinen recht gut verlieren konnte... Dann kamen einige Worte die einen ganz klitzekleinen, sagen wir, leicht warnenden Unterton hatten?

„Gegessen habe ich bisher nur daheim.“ Dass ließ sie einfach mal so stehen, würde er verstehen das sie damit eine Herde meinte? „Und wobei seit ihr gerne allein. Bei der Vorbereitung oder bei der Jagd?“ Plötzlich huschte ein kleines, feines Lächeln über ihr Gesicht: „Wobei... bei ersteren hätte ich euch ja nun gestört. Und so ihr eigentlich alleine sein wolltet, so war dies auch meine Intention was mich hier und jetzt hierher trieb. Hier ist alles so anders...“ Mit den letzten Worten fuhr ihr einer Arm in die Höhe und machte eine allumfassende Geste. Ein klein Moment versank sie scheinbar in Gedanken. Dann schüttelte sie unwirsch den Kopf und sah wieder zu Arash... was soll's... Butter bei die Fische...“Ich heiße übrigens Brianna vom...“ hier unterbrach sie sich. Vielleicht sollte oder konnte man es doch noch unverfänglich verpacken. Nicht dass sie völlig falsch lag und er von wer weiß was sprach. „... von den Gelehrten.“ Genau... wer damit nichts anfangen konnte, könnte sich höchstens wundern, was eine Frau unter Gelehrten zu suchen hatte.
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Arash
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Arash »

Er nickte ihr zu unterbrach seine Arbeiten an den Netzen kurz, um sich wieder vollkommen auf sie zu konzentrieren. Irgendwie hatte diese Art des intensiven Musterns dieser grünen Augen etwas seltsames an sich. Er schien jedes Detail zu registrieren. Jede Regung in sich aufzunehmen. Nicht nur körperlich. Er schien auch bis auf den Grund dieser blauen Bergessen zu tauchen und in den dunklen Tiefen dort etwas zu finden, was er zwar nicht hervorzerrte aber verstand.

Mann sagte die Augen seien der Spiegel zur Seele und dieser junge Mann schien dies wahrhaftig genauso zu sehen. Aber dies ging in beide Richtungen. In den tiefen Seen seiner grünen Augen konnte man etwas finden. Etwas anderes. Animalischeres. Eine Bestie die kurz unter der Oberfläche dieses unscheinbaren jungen Mannes wartete.

Dann nickte er ihr zu. "Erfreut euch kennen zu lernen. Mein Name ist Arash vom Clan des Tieres, Geißel der Domäne." stellte er sich dann schließlich vor und lies die "Maske" damit fallen. Nun war klar wer hier wem gegenüber stand. "Ich habe euren Namen bereits gehört. Nun verbinde ich auch ein Gesicht damit."

Jetzt begannen seine Hände wieder die Netzte zu bearbeiten und seine grünen Augen wandten sich wieder seiner Arbeit zu. "Wo ist denn euer Zu Hause, wo ihr bisher gegessen habt?" Wieder eine Fangfrage? Schwer zu sagen.
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Brianna
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Re: [1072] Warme Nächte und kalte Fluten [Brianna, Arash]

Beitrag von Brianna »

Irgendwie schienen sich die Beiden in einer gewissen Weise zu gleichen. Beide schienen jede Facette des anderen ergründen zu wollen. Vielleicht nicht nur hier und jetzt sondern überall und in jeder Situation. Vielleicht aus anderen Gründen; er um potentieller Gefahr oder Ärger zuvorzukommen; sie um das wie und warum dahinter zu ergründen.

Und doch gab es Unterschiede – wo er mehr die dunkle, gefährliche, geheimnisvolle Seele zu haben schien, scheint die ihre noch hell zu leuchten, zu verlocken, zu ködern und einen in Sicherheit wiegen. Aber es ist so wie es ist... in den Tiefen hatten beide ihr Tier, seines mehr seinem Clan entsprechend animalisch, ihres ihrem Clan entsprechend feurig... was ihm auch langsam auffallen dürfte. Der Mond stand still am Himmel, kein anderes Licht beschien die Szenerie und doch hätte Arash so langsam das Gefühl nahe einer Feuerquelle zu sitzen. Er könnte förmlich die Hitze auf seiner Haut spüren, zumindest auf den Hautflächen die nicht von Stoff bedeckt waren.

Als er nun absolut mit offenen Karten spielte, seinen Clan und sein Amt ins Feld führte, leuchteten ihre Augen quasi auf: „Vom Clan des Tieres? Meiner Treu... ich hatte noch nie das Vergnügen einem der euren zu begegnen. Ist was an den Gerüchten dran? Werdet ihr alle mehr und mehr zum Tier? Tut das weh wenn man sich verwandelt? Werden alle gleich? Ich meine... alle zu... was weiß denn ich für ein Tier oder ist ein jeder völlig individuelle? Vertraut ihr mehr euren Sinnen oder doch dem logischen Verstand?“ So platze es aus ihr heraus... irgendwie schien ihre Neugier den dezente Hinweis, dass er die Geißel der Domäne sei, ganz schlicht und einfach weggeschoben zu haben. Ihr Gesicht, ihr ganzes Gebaren war so voller Energie und Freude etwas Neues entdeckt zu haben, dass offenkundig jede Faser ihres Körpers dies auskosten wollte.

Nun, wie würde der Gangrel auf so eine Missachtung der Etikette reagieren? Wie auf die Hitze die er auf der Haut spürte? Wie auf diese Energie, die von der Brujah zu ihm herüberschwappte, denn es war offenkundig, das hier die der Brujah nachgesagten Leidenschaft entfacht war.
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