[1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

[August '22]
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Iulia Cornelia
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[1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Der kleine Platz vor der Kirche San Giorgio in Platealonga war selten wirklich verlassen und vereinzelt fanden Gläubige ihren Weg über die fünf Treppenstufen hinauf zu dem massiven Portal, das mit Schnitzarbeiten verziert war. Die Darstellungen wirkten teilweise fremd und teilweise doch vertraut. Es waren Bilder der himmlischen Gemeinschaft zu sehen, die schützend ihre Hände über die Menschen ausbreiteten. Sie vor den schlimmen Dämonen behüteten, die in der Dunkelheit lauerten. Der Mond, der über jenen mit einer gewissen künstlerischen Begabung eingearbeitet war, erinnerte sie diskret an den, den sie hier treffen sollten, während das Portal links und rechts von einer Fackel erhellt wurde. Mehrere Dutzend Personen tummelten, lungerten, wanderten oder suchten etwas vor der Kirche in dieser Nacht, doch schienen sie sich gegenseitig in Ruhe und ihrer Wege ziehen zu lassen, während sie kaum Kenntnis voneinander nahmen.

Etwas abseits des Eingangs stand in jener Nacht des ersten Oktobers eine in einen grauen Wollumhang gehüllte junge Frau, die entgegen ihrer ansonsten seidigen Kleidung, in der heutigen Nacht geradezu schlicht in ihren dicken und hellen Leinen wirkte, die ihren hochgewachsenen Körper und ihr Haar züchtig bedeckten. Sie stand dort mit einem ebenfalls hochgewachsenen Mann, mit kurzen Haaren, blauen Augen und markanten Wangenknochen, der von seinem Alter her, ihr Gemahl hätte sein können. Zumindest trug auch er einen grauen Wollmantel. Einzig das Kettenhemd ließ vermuten, dass er auch etwas anderes sein könnte. In seiner Hand trug er ein silberfarbenes Windlicht, was dafür sorgte, dass sie zu sehen waren, aber auch selbst sahen, als sie offenkundig hier auf Jemanden warteten, den sie im Vorfeld über Zeit und Ort des Treffens informiert hatte. Die Ruhe und Sicherheit des Ortes schienen sich auch auf sie zu übertragen, denn sie wirkte entspannt, während sie gleichmäßig atmete, sowie dann und wann blinzelte, als sie sich auf die Ankunft ihrer Begleitung in der heutigen Nacht geduldete.
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Gabriel Ducas
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Re: [1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Als er die Nachricht im Elysium erhalten hatte, war ein kurzes zittern in den Händen des Brujah wahrnehmbar gewesen. Die Unruhe hatte sich bereits dort in Gabriel breit gemacht. Ferrucio. Ancilla. Beichtvater. Hofgelehrter. Fanatiker. Mörder.

Seine Erinnerungen an Angelique waren nicht unbedingt geeignet ihn zu beruhigen. Mondkinder waren immer irgendwie anders. Nicht nur das sie vor ihrem Ältesten gewarnt hatte, nein auch dieses kindliche Äußere mit dem Wissen des Alters und diesem plötzlich aufkommenden Enthusiasmus. Es wird sicher nicht leicht. Natürlich hatte er sich und seine Kleider gewaschen, jedoch trug er keine noble Gewandung sondern die schlichten und geflickten Kleider des Handwerkers mit einfachem Schuhwerk. Vor Gottes Augen hat es keinen Zweck sich herauszuputzen. Rechtzeitig war er aufgebrochen und so musste er nicht durch die Straßen eilen und konnte Clavicula umrunden, bis er schließlich an den Ort gelangte. San Giorgio. Natürlich. Was auch sonst?

Er kam die Via San Bernado hinab und näherte sich der Kirche über den Mercato di San Giorgio. Langsam ließ er seinen Blick über die herumlungernden Gestalten wandern und machte sich mit der Umgebung noch einmal vertraut.* Mit ruhigen Schritten ging er in Richtung Kirche, doch bevor er die fünf Treppenstufen zum Portal hinauf ging hatten seine Augen wohl die Gestalt am Rand erblickt und er näherte sich dieser.

*
Spoiler!
Wahrnehmung + Aufmerksamkeit @📚 Gabriel (Karsten) Results: 6 5 1 8 7 5.
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Iulia Cornelia
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Re: [1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia schenkte ihrer Begleitung ein dezentes Nicken, bevor sie sich von dieser löste und dem vermeintlichen Handwerker, der auf sie zugeschritten kam ein Lächeln schenkte, welches sie ungleich schöner werden ließ.

Nachdem sich der Mann mit den kurzen Haaren höflich in seine Richtung verneigt hatte, machte er sich zu einer kleinen Gruppe Männer in grauen Umhängen auf, die etwas weiter abseitsgestanden waren und die Plaza beobachteten.

„Guten Abend, werter Gabriel.“, begegnete die zurückgelassene Ventrue dem Brujah schließlich wenige Schritte später mit einem höflichen Nicken. „Es freut mich, dass ihr die Zeit gefunden hattet. Ich hoffe ihr seid wohlauf.“, ergänzte Iulia mit einer angenehm melodischen und warmen Stimmfarbe weiter.
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Gabriel Ducas
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Re: [1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Sobald Bewegung in die Personen kam, auf die er zusteuerte, blieb Gabriel stehen und ließ der Ventrue die Zeit ihre Begleiter zu verabschieden und wartete auf sie. Mit einem tiefen Nicken des Kopfes begrüßte er sie, verzichtete heute, in aller Öffentlichkeit, jedoch darauf seine Hand auf die Brust zu legen.

„Auch euch einen schönen Abend.“ entgegnete Gabriel mit einem herzlichen Lächeln und schien sie vorerst nicht beim Namen oder mit der Anrede ansprechen zu wollen. Seine Augen huschten einen Moment über die weiteren Personen am Platz. Offenbar war ihm der Schutz der Stille wichtiger. „Ich kann mich nicht beklagen und ich freue mich euch wieder zusehen, ihr seht, wie immer, bezaubernd aus. Es ist höchst erfreulich, dass eure Zeit ein solches Treffen so schnell ermöglicht.“ sagte er ehrlich und bot ihr, wie so oft seine Hand, um ihre darauf abzulegen. „Ich hoffe ich mache euch und ihm…“ sein Blick ging in Richtung des Portals und erneut vermied er Namen und Anrede, schien dies jedoch nicht respektlos zu meinen. „…keine Umstände? Gibt es noch etwas das ich wissen müsste?“
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Iulia Cornelia
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Re: [1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Das Lächeln der Ventrue wurde offener, ob der schmeichelnden Worte des Brujahs, bevor sie auf seine abschließenden Fragen hin, ihre Hand sanft und so leicht wie eine Feder, in einer beinahe beruhigend wirkendenden Geste, auf die seine ablegte und letztlich freundlich versicherte: „Seid unbesorgt, so ihr Umstände bereiten würdet, wärt ihr nicht hier.“

Ihre helle Haut fühlte sich auf der seinen gewohnt kühl an, auch wenn sie ihn kaum berührte und im Gegensatz zu den Treffen sonst, dann und wann sogar blinzelte. Selbst ihr Brustkorb hob und senkte sich in regelmäßigen Zügen, auch dann, wenn sie selbst nicht sprach, was ihr neben der beinahe gewöhnlich wirkenden Kleidung ein annähernd menschlich wirkendes Erscheinungsbild verlieh.

„Die Position des verehrten Vates innerhalb der Gesellschaft ist euch bereits bekannt, weshalb es ratsam wäre, euren Respekt vor ihm und seiner Person, sowie euren Dank, dass er euch oder besser gesagt uns heute empfängt, in nonverbaler Weise Ausdruck zu verleihen.“, sprach die Harpyie etwas leiser werdend. In ihrer Stimme wog eine zarte Vertrautheit mit, als sie über den Hofgelehrten in einer eher wohl weniger gebräuchlichen Anrede sprach, die jedoch ihren hörbaren und ehrlichen Respekt vor dem Ancilla nicht missen ließ.

„Haltet im Inneren dezent ein Auge auf mich, und ihr werdet es mitbekommen, sobald er uns mit seiner Gegenwart beehrt.“, gab sie ihm weiter zu verstehen. Offenkundig erwartete sie keine leere Kirche. „Was den anschließenden Verlauf des Treffens anbelangt, werden wir uns nach dem Wünschen des verehrten Vates in dieser Nacht richten.“, stellte die Harpyie sanft fest, als sie offenbar eine reine Formsache nur beiläufig erwähnte, bevor sie höflich abschloss: „Sollte er es gestatten, werde ich euch mit ihm und ihn mit euch bekannt machen. Dabei kann ich dezent das Gespräch in Richtung des Grunds eures Gesuchs lenken, sofern ihr mir dies mitteilen möchtet. Habt ihr sonst noch Fragen?“
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Gabriel Ducas
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Re: [1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Erst als sie ihre Hand ablegte und er die kühle Haut spürte fiel ihm das Heben und Senken des Brustkorbs auf. Wie lange hatte er diesen, im Leben so wichtigen, aber dennoch unterbewussten Reflex nicht mehr gehabt? Jahre? Nein. Ein Jahrzehnt? Nein. Es musste länger her sein. Er konzentrierte sich, um es ihr gleich zu tun. Vielleicht war es an diesem Ort wichtiger als sonst? Gab es Augenpaare, die genau auf solche Kleinigkeiten achteten? Langsam ging er neben ihr her und sah sich noch einmal um. Allein das eine solche Schönheit, des Nachtens eine Kirche aufsuchte konnte für einige Personen sicher von Interesse sein.

„Habt Dank für die warmen Worte. Ich bin mir der Position des verehrten Vates durchaus bewusst und werde mir ein Beispiel an euch nehmen.“ antwortete er mit einem Lächeln, während sie auf die Tür zuschritten. „Natürlich wird er den Verlauf des Treffens bestimmen und es würde mich freuen, wenn der Bekanntmachung nichts im Wege stehen würde. Was den Grund meines Gesuchs anbelangt so mag dieser simpel erscheinen, doch, da ich nun seit geraumer Zeit in der Stadt bin und gedenke in Genua zu verweilen, ist es wohl sittsam und ratsam sich den Ältesten vorzustellen.“ er nickte ihr zu und seine Mundwinkel zuckten leicht, bevor er fortfuhr. „Ich hatte noch nicht häufig solch Gelegenheit. Daher ist es durchaus von Vorteil sich an jemand orientieren zu können, der in Fragen des Benimm und Anstands mehr bewandert ist als ich. Darüber hinaus hat sicher nicht jeder ein solch privilegierten Zugang und auch nicht solch bezaubernde Begleitung.“
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Iulia Cornelia
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Re: [1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue lächelte, ob der Worte des Brujahs und nickte nur sanft, als sie ihm scheinbar zustimmte. Dann schritt sie gemeinsam mit ihm die Stufen hinauf, hinein ins Innere der Kirche San Giorgio. Die Berührung mit ihm dort mit einem freundlichen Nicken sanft lösend, um stattdessen ihre feingepflegten Finger über das Wasser des Weihbeckens wandern zu lassen und sich anschließend demütig zu bekreuzigen, bevor ihre Augen den Raum kurz erfassten, sich dabei nach Ferrucio dezent umsehend.

Sofern dieser bereits zu gegen war, machte sie ihm mit einer Verneigung ihres Körpers respektvoll ihre Aufwartung, um anschließend etwaigen Gesten des Ancilla Folge zu leisten. Anderenfalls lud sie Gabriel mit einer dezenten Geste ein, sie zu den Opferkerzen zu begleiten, wo sie in etwas Abstand davon stehen bleiben würde, ihre Handflächen nach oben gedreht und offen vor sich haltend, während sie geduldig auf das Erscheinen des Malkavianers wartete, sich dabei in einer beinahe natürlich wirkenden Art und Weise in die Umgebung einblendend, als sie ein stummes Gebet sprach. Offenbar war ein Ort wie dieser, der Ventrue nicht fremd.

Unabhängig davon hob und senkte sich ihr Brustkorb in einer gleichmäßigen Art und Weise, während sich ihre Augenlider weiterhin in unregelmäßigen Abständen kurz ruhig schlossen und sich wieder öffneten. Das Ganze verlieh der Harpyie entgegen ihrem sonstigen Auftreten unter ihres Gleichen ein weitaus menschlicheres Erscheinungsbild. Es wirkte beinahe so natürlich, als würde sie durchaus des Öfteren noch unter Sterblichen verkehren, vor denen sie ihr verfluchtes Innerstes verbergen musste.
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Re: [1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Er beobachtete ihre Bewegungen genau und als sie sich löste, um sich zu bekreuzigen, tat er es ihr gleich. Wie lange habe ich schon nicht mehr geatmet? schoss es ihm durch den Kopf als er das gleichmäßige heben und senken des Brustkorbes der Ventrue bemerkte. Er verblieb einen halben Schritt hinter ihr und begleitete sie zu den Opferkerzen, blieb jedoch in einer angemessenen Entfernung stehen, um sie nicht zu stören. Seine Augen glitten durch die Kirche und erfassten beinahe schon wie ein Automatismus eventuelle Mosaike und Glasfenster. Der Brujah schien mit Kirchen vertraut zu sein und sich zumindest in diesen bewegen zu können. Die Handgriffe passten und auch die Mine zeigte diesen beinahe schon feierlichen ernst, den ein solches Gebäude wohl auf Gläubige haben mochte.

Da sie scheinbar niemand entdeckt hatte wartete er darauf das sich jemand nähern würde. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ging ein wenig umher, umrundete eventuelle Säulen, Beichtstühle oder Bänke, verblieb jedoch in ihrer Nähe. Wer weiß schon wann der Ancilla aufzutauchen gedachte? Jedes dieser Häuser ist ein Kunstwerk an sich. Die Menschen strömen immer in die Kirchen, um Frieden zu finden… er schüttelte sanft mit dem Kopf. …und finden doch allzu oft nur Hetze und Lügen. Wird es eine Zeit geben in der diese Bauten leer bleiben würden?
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Il Canzoniere
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Re: [1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

San Giorgio war niemals wirklich leer. Immer tummelte sich dort jemand der ein Dach über dem Kopf brauchte wenn es draußen regnet. Oder von Matrosen die hier fremd waren und einen Platz zum schlafen benötigten, nachdem sie aus den Schänken Platealongas oder Raveccas geflogen waren. Dann gab es noch all die Gläubigen die den ganzen Tag hart arbeiteten aber dennoch ein gebet hierlasen wollten, wie all die Fischer oder Markständler und eben noch die Gemeinde aus Platealonga die den teilweise berühmten Predigten des aktuellen Paters lauschen wollten. San Giorgio war so wichtig, sogar der Bischof hatte einen Vertreter jener Chiesa in seinen Rat geholt.

Viel von jener sterblichen Wichtigkeit ließ sich jedoch nur erahnen, wenn man lediglich des Nächtens hier herkam. Überwiegend Arme, teilweise barfüßige Straßenkinder, teilweise abgemagerte Kranke hatten sich hier hergeflüchtet. Auf der Suche nach Almosen, Essen und Heilung.

Die heutige Nacht unterschied sich wenig von den Nächten in denen Iulia bereits hier gewesen war. Die Gestalt des ärmlich gekleideten, barfüßigen Predigers mit den eisblauen, stechenden Augen hätte man guten Gewissens auch übersehen können. Wie er da zwischen einigen Matrosen saß und ihnen eine Geschichte erzählte. Offenbar eine spannende, denn die gestandenen Seemänner saßen ganz brav da und lauschten ihm mit teilweise offenen Mündern. Vielleicht war es die Art wie er sprach, denn für Rethorik schien er ein gewisses Talent zu haben, oder auch die Inhalte schienen sie völlig in ihren Bann zu schlagen. Erst als er einige Minuten nach der Ankunft der beiden Kainiten seine Geschichte beendete, kam wieder Leben in die Mannschaft, die ihn erst mit Fragen bedrängte und dann, als sie seine Verneinungen endlich ernst nahmen, begannen untereinander zu flüstern und besorgte Blicke zu wechseln.

Ferrucio hingegen erhob sich langsam und ließ die Matrosen hinter sich, schritt langsam in das Seitenschiff hinüber, dabei Iulia und Gabriel einen kurzen Moment mit dem Blick streifend.
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Iulia Cornelia
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Re: [1072] Angenommen [Gabriel, Iulia, Ferrucio (SL)]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Wie schwer es für Iulia sein mochte, die ihr vertraute Stimme des Predigers auszumachen oder auch, ob sie in den Momenten der Stille und Einkehr, die sie in der Kirche genoss, ihm und seinen Worten in der heutigen Nacht bereits zuhörte, war schwer zu sagen. Dennoch mochte sie in ihrer betenden Haltung, dezent einen Blick mit auf die ungewöhnlich handzahmen Seemänner halten, auch wenn ihr Fokus anderenorts lag.

Dass Gabriel sich umschaute, schien die weiter in sich ruhende hochgewachsene Frau nicht zu stören. Sie selbst fühlte sich an diesem Ort offenbar sicher und fürchtete kein Unheil, solange ihre Gedanken und Absichten rein waren. Das Licht der Opferkerzen, die sich in ihren blaugrauen Augen widerspiegelten und welche sie in sich gekehrt betrachtete, nachdem sie ihr Gebet beendet hatte, ließ sie wärmer wirken, wie auch ihre Haut, die dadurch in einen angenehm samtigen Schein getaucht wurde.

Als der Blick Ferrucios sie einige Zeit später streifte, verneigte sich Iulia in seine Richtung, dem Prediger den ehrlichen Respekt erweisend, den er genoss, bevor sie sich nachdem sie sich erhoben hatte, ihrerseits kurz nach Gabriel umgesehen hatte, ihm mit einem dezenten Nicken zu verstehen gebend, dass er ihr folgen möge hinüber zum Seitenschiff.
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