[1072] An der Promenade [Paolo, Angelique]

[Paolo]

"Ihr habt eine eigene kleine Sammlung? Was sammelt ihr da so? Ich bin ebenfalls an vergangenem Wissen interessiert und natürlich auch neuem Wissen" Er lachte. "Ich möchte auch gern aufschreiben was geschieht oder was andere zu erzählen haben. Wenn ihr euer Wissen festhalten wollt und dies nicht bereits selbst tut, würde ich auch anbieten dass Marco aufschreibt, was ihr teilen könnt."

Er sah zu dem anderen Mann, der die ganze Zeit schweigend dagesessen, aber tatsächlich auf die neue Wachstafel von Angelique geschrieben hatte, während die Kainiten gesprochen hatten. Dieser sah nun wie ertappt auf und schaute fragend in die Runde. Ob er das überhaupt wollte fragte natürlich keiner.

[Angelique]

Die kleine Untote legte den Kopf schräg und schaute mit großen Rehaugen zu Marco hoch.
"Würdest du das denn wollen? Das kann ganz schön langweilig sein und manche finden meine Stimme nervig. Kinder soll man ja sehen, nicht hören."

[Paolo]

Marco blinzelte verunsichert und überrascht davon, dass sie ihn dies wirklich fragte.
Er schaute zu Paolo, dann zurück zu Angelique.

"Natürlich. Das ist kein Problem. Ich habe schon viel Zeit mit langweiligen Dingen oder Leuten zugebracht. Da...werdet ihr sicher nicht dazu zählen."
Erwiderte er dann, aber schien doch nicjt so sehr erfreut darüber zu sein. Mehr als würde er es eben so hinnehmen.
Paolo lächelte derweil zufrieden.

[Angelique]

Das kleine Mädchen klatsche freudig in die Hände und machte einen kleinen Freudensprung.
Es spielte diese lebendige Scharade perfekt, lebte sie vielleicht sogar.

"Komm, wann immer du willst, zu meinem Turm." Die Kleine deutete auf das hoch über die Felsen des Hafenbeckens ragende Bollwerk, auf dem ein flackerndes Feuer den Schiffen den Weg wies und die Sterblichen wie Motten zum Licht ins düstere Genua lockte.
"Sprich mit Tancred oder Hugh. Sie sind die Sergeanten der Nachtwache dort. Wenn ich nicht da bin, werden sie mir Nachricht bringen."

Vor Paolo verneigte sie sich artig und viel zurückhaltender und höflicher:
"Ihr seid natürlich auch sehr willkommen dort, wenn Ihr mich aufsuchen wollt."

[Paolo]

Beide drehten sich herum und sahen zu dem Turm, der einige Meter weiter am südlichen Rand des Hafens stand.
"Oh, euch gehört der Turm? Habt ihr ihn auch erbauen lassen? Und eine Nachtwache. Das ist natürlich sehr nützlich." bemerkte Paolo anerkennend.

Dann drehte er sich wieder zu Angelique herum.

"Gut, dann werden wir oder er sich einmal bei euch einfinden...und euch natürlich vorher eine Nachricht zukommen lassen. Für nun, werden wir uns aber denke ich wieder auf den Weg machen. In der Stadt werde ich ja nicht meinen Hunger stillen können. Es war eine Freude euch kennenzulernen." Er lächelte breit und freundlich, aber auch ein winziges bisschen angespannt schien es Angelique.

Marco wickelte die Wachstafel in das Leder in dem zuvor die andere verlorene gesteckt hatte und befestigte es an seinem Gürtel.

[Angelique]

Angelique nickte stolz und wirkte ganz wie ein Kind, das seine Sandburg den Erwachsenen präsentierte.
"Ja, das habe ich. Wenn Ihr wollt, mache ich Euch mit dem Baumeister bekannt. Er kann Euch bestimmt auch was Hübsches bauen, wenn Preis und Erlaubnis stimmen."

Sie verneigte sich wieder sehr höfisch.
"Die Freude war ganz meinerseits. Ich hoffe, Euch bald wiederzusehen."

Sie winkte nochmal Marco zu und hüpfte dann leise singend davon. Es schien, als spiele sie Himmel und Hölle mit den Pflastersteinen des Piers.

[Paolo]

"An diesem Punkt bin ich noch nicht. Für so etwas braucht man sicher auch einen schweren Sack Münzen, aber wenn ich ihn einmal benötigen sollte, dann wäre es natürlich von Vorteil einen erfahrenen Baumeister aufzusuchen. Habt Dank."
Paolo nickte ihr zu und sah dann zu wie sie von Dannen hüpfte.
Auch wenn er es nicht musste, atmete er einmal tief ein und aus und sah Marco mit hochgezogenen Augenbrauen an, als wollte er sagen: Was war das? Oder auch: Das war sonderbar.
Marco sah kritisch drein. "Gehen wir nun also nach hause?"
"Ja. aber nicht sofort." Damit erhob er sich von der Kaimauer und beide Männer begaben sich die lange Straße hinauf ins nördliche Gebiet des Sesteries.


Zusammenfassung:
Paolo und sein Diener Marco, sitzen am Kai des Hafens und unterhalten sich, während letzterer etwas auf eine Wachstafel schreibt oder zeichnet. Da erscheint Angelique neben ihn und erschreckt den jungen Mann so, dass er die Tafel ins Wasser fallen lässt. Die kleine Kainitin schenkt ihm daraufhin ihre und die drei, bzw. mehr Paolo und Angelique kommen ins Gespräch und erkennen sich als Kainiten. Sie erzählt auf Nachfrage ein wenig über die anderen Kainiten der Domäne und offenbart ein reichhaltiges Wissen über fremde Geschichte oder Legenden. Paolo fragt sie danach ob er oder sein Ghul diese Geschichten aufschreiben dürften und so lädt die Malkavianerin sie in ihren Turm ein, bevor sich sich trennen und jeder weider seiner Wege geht.