[1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

[August '22]
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Vergonzo Faro
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[1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo nutzte den ihm bekannten Weg um eine mündliche Nachricht bei Ilarios Villa persönlich vorbeizubringen.
Dort fragte er nach dem ihm bekannten eingeweihten Vertrauten Ilarios, um diesem mitzuteilen, dass der Baumeister darum bittet einen Termin mit seinem Herren zu erhalten.

Vergonzo würde auch wieder kommen um die Antwort abzuholen.
Zu dem Termin, den er genannt bekommen würde, erschien der Nosferatu dann pünktlich und weites gehend staubfrei.
Er hatte einige Dinge mit dem Ancilla zu besprechen und hoffte einige Dinge zu haben, welche der Schattenpriester als Bezahlung annehmen würde.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Ilario
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Re: [1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Ilario »

Wenige Wochen später empfing Ilario Vergonzo in einem nicht ganz staubfreien Studier- und Schreibzimmer innerhalb der Villa Embriaci. Vielleicht war der Baumeister schon das eine oder andere Mal dort gewesen, viel verändert hatte sich nicht. Noch immer lag eine, sehr fantasievolle, Seekarte des Mare Nostrum auf dem Tisch und noch immer waren da Schriften und Schreibgeräte zu finden.
Ilario selbst saß hinter dem Tisch, ihm gegenüber fand sich ein leerer Stuhl, vorgesehen für seinen Gast, der von einer stillen Dienerin hineingeführt wurde.


"Werter Vergonzo Faro, tretet ein und nehmt Platz. Es freut mich, dass wir einander erneut treffen. Unsere letzte Zusammenkunft ist schon ein wenig her."
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Vergonzo Faro
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Re: [1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Es war lange her, dass er diese Räumlichkeiten durchschritten hatte und so sah er sich neugierig um, was sich alles verändert haben könnte.
Er dankte dem Diener mit einem Nicken wortlos und direkt nach dem Eintreten verneigte sich der Nosferatu in einer geübten und bewusst geführten Bewegung vor dem Ancilla. Er hielt dieses Respektsbekundung einen Deut tiefer und länger als es vielleicht notwendig gewesen wäre, zeigte damit aber den Respekt und die Anerkennung Ilario gegenüber, die er empfand.
Bei den Worten des Ancillas erhob er sich und lächelte ein ehrliches Lächeln, welches zuletzt vor Jahrzehnten sein Gesicht entstellt haben musste.

Er begrüßte zuerst am Eingang stehend den Gastgeber, nahm erst dann das Angebot an und begab sich beinahe lautlos auf den Stuhl.
"Seid gegrüßt verehrter Ilario Contarini, Hüter des Elysium, Zeichner der Wege, Ancilla vom Clan Lasombra." vollendete er die Begrüßung, etwas verkürzt da sie hier und heute im privateren Rahmen zusammen kamen.

Als er saß, sprach er dann weiter, sich umsichtig umblickend, Ilarios Gesicht nur kurz und das einzige mal heute Nacht streifend.
"Das ist richtig. Und die Freude und Ehre liegt bei mir, dass ihr mich so kurzfristig empfangt in euren privaten Räumlichkeiten. Ich hoffe es war eine erfolgreiche Zeit seid unserem letzten Gespräch und es ist euch wohl ergangen, trotz all der viele Geschehnisse innerhalb und außerhalb Genuas."
Von nun an oblag es dem Ancilla zu entscheiden, mit welchem Thema er dieses Treffen beginnen wollte.
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Re: [1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Ilario »

Er nahm wahr, dass Vergonzo ihn nicht ansah und runzelte kurz die Stirn. "Ihr seht mich nicht an? Ich erahne wieso, doch bedenkt, dass dies von einigen Älteren auch als durchweg unhöflich betrachtet werden kann. Auf mehreren Ebenen, einmal die schlichte Tatsache was es unter Sterblichen bedeutet jemandes Blick auszuweichen, ihm oder ihr nicht ins Antlitz sehen zu können. Schon hier: Mehrere mögliche Ebenen, allesamt unschön in ihrer Bedeutung. Darüber hinaus, unter kainitischen Aspekten, zeigt ihr, dass ihr etwas wisst oder zu wissen glaubt. Ihr solltet euch nicht derart in die Karten schauen lassen als potenzieller Ancilla... Und zuletzt die Tatsache, dass ein böswilliger Älterer sich durch euer Verhalten dahingehend gekränkt fühlen könnte, dass ihr dadurch unterstellt er würde eben jenes tun, was ihr zu meiden versucht."

Eine beschwichtigende Handbewegung des Ancilla folgte.
"Allerdings unterstelle ich euch dies nicht, auch nicht Unhöflichkeit, sondern nur Vorsicht. Etwas das ich schätze, hier aber nicht angebracht ist. Ihr seid mein Gast." Letzterem ließ Ilarios Betonung eine besondere Bedeutung zukommen, wohl nicht unüblich in einer Welt in der Umgangsformen oft tödlicher waren als Klingen. "Vieles geschieht in Genua und auch außerhalb, die Welt ist im Wandel. Manches müssen wir fürchten, anderes begrüßen. Doch hoffe ich auch euch ist es gut ergangen und eure Pläne reifen, tragen Früchte. Was ist es das euch zu mir führt werter Vergonzo?"
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Vergonzo Faro
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Re: [1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Nun, der Ancilla deutete seine Entscheidung ihn nicht anzublicken als Vorsicht. Und dies war richtig, wie auch Respekt vor ihm und seinem Tier, gepaart mit der Erinnerung die ihn Jahre verfolgt hatte. Damals als der Schatten kurz laut und erzürnte über Vergonzos Aussage, die Schatten durch diese Emotionen beeinflussend, was zu einer Flucht des Nosferatu führte. Somit war es in erster Linie Vorsicht, dies nicht erneut zu erleben, aber auch nicht in die Fratze seines eigenen Tieres überraschend sehen zu müssen.
Vorsicht schätzte Ilario, womit er zumindest einen Teil vor dem Ancilla richtig gemacht hatte.
"Ihr habt recht. Es ist Vorsicht. Aber auch hier viele mehr als das. Vielleicht erinnert ihr euch, das ich das letzte Mal vor Furcht floh als ich in diesen Räumen war. Somit schwingt auch Selbstschutz und ein Herantesten in dieser Geste mitbei."

Er lächelte kurz.
"Wenn ich zu eurer Lehre meine Gedanken offenbaren dürfte, würde ich meinen, es gilt zu wissen wem man gegenüber tritt, was dieser schätzt oder vielleicht respektiert und ablehnt, in wie weit man die Gunst oder das Ansehen bei diesem hat oder eben nicht, um zu erahnen, welche Handhabung die klügste wäre. Stärke zeigen, Demütigkeit, Willen oder Neutralität. Aber auch kann man versuchen, wenn man mutig genug ist, eben dies als Taktik zu benutzen um eine Finte zu legen. Sehr risikoreich, da die meisten Älteren so etwas schnell durchschauen. Aber in meinem Fall, steht zumindest außer Frage das ich etwas weiß." er gluckste kurz innerlich.
Vielleicht hatte der Nosferatu Glück und der Ancilla würde seine Äusserungen beleuchten.

Er neigte dankend den Kopf über Ilarios freundlichen Worte.
"Habt Dank, es geht mir gut. Wie ihr richtig sagt und sicher wisst, geht viel vor sich. An vielen Orten und auf vielen Ebenen." ein wissender Blick viel auf die Karte, welche kunstvoll den Tisch dekorierte und dazu noch nützlich war.
"Bei unserem letzten Treffen ging es um meine Reise nach Venedig. Trotz meines Domänen Arrest gab mir unsere Majestät die Erlaubnis diese Reise anzutreten. Sagen wir, ich habe gute Gründe für diese Reise, welche Sie bestätigte und ausweitete. Allerdings erwähnte ich weder eure Beteiligung in dieser Sache, noch den Hauptgrund dafür."
Antwortete er auf Ilario wunsch zu wissen, wieso der Nosferatu nach einem Treffen gebeten hatte.
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Re: [1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Ilario »

Eine ganze Weile überlegte Ilario stumm, nachdem er zu Vergonzos ersten Aussagen genickt hatte. Scheinbar bestand zu diesen seinerseits kein weiterer Klärungsbedarf und der Lasombra hütete die Geheimnisse seines Blutes eifersüchtig.

"Ja, vieles geht vor. Genua ist an einer strategischen Schlüsselposition gelegen. Die Tedesci drängen von Norden vor, wo auch das in seinem Stolz, seiner Ehre, durch Genua gekränkte Mailand liegt. Westen tut sich etwas in Venedig, macht sich daran die Machtverhältnisse umzukrempeln und im Süden ist Pisa ein aufstrebender Rivale mit ähnlichen Interessen und wachsend wie Genua. Noch weiter im Süden, in der Tiefe der See der Schatten, wird man nicht müde uns nach Genua Neugeborene zu entsenden die ihr Gedankengut mitbringen und aufmerksame Augen.
Was nun eure Reise und meine Vermittlung darin betrifft, so bin ich für all eure Fragen dazu offen... soweit es mit erlaubt ist. Seid zudem versichert, dass euer Handel mit meinem sehr verehrten Erzeuger zwar Diskretion durch alle Beteiligten erfahren wird, aber ich persönlich dennoch ein wachsames Auge auf die baulichen Ergebnisse haben werde. Mein Eid wurde erneuert, er gilt Genua und seiner Prinzessin. Dass weiß auch der sehr verehrte Lucius Valerius Galba und erweiß, dass mein Weg und mein Eid mich gleichsam binden wie mein Blut und meine Geschäfte mit ihm und euch."


Dann schmunzelte er sacht über Vergonzos sorgsam achtlos fallengelassenen Halbsatz. "Inwieweit weitete ihre höchstverehrte Majestät euren Reiseauftrag aus?"
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Re: [1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo schaute bei Ilarios Aussage über die Umlanden Genuas auf die Karte vor sich. Um das große Ganze zu erfassen, war solch eine räumliche Übersicht durchaus hilfreich.
"Zu alle dem ist Genua noch immer von interner Unzufriedenheit bedroht, wie auch Altlasten aus dem letzten Krieg die versuchen an der Struktur zu rütteln. Alles Punkte die die von euch genannten Mächte allzu gerne als Angriffspunkte nutzen, offensichtlich wie im Geheimen. Ich würde gerne im Nachgang dieses Abends mit Euch über diese Dinge sprechen, so euch ebenfalls daran gelegen ist. Doch beginnen möchte ich mit meiner Reise."
Eine kurze Pause entstand.

"Ihr spracht davon, mir bei der Reisemöglichkeit einen Weg anzubieten, den ich nutzen könne. Da es keinen Zweifel an eurem Wort gibt, besteht diese Möglichkeit sicherlich noch immer." stellte er fest, bot dem Ancilla aber so auch die Möglichkeit von sich aus dort einzuhaken, sollte sich in dieser Sache etwas geändert haben.

Das sachte schmunzeln nahm er wohlwollend wahr, hatte er doch darauf abgezielt Ilario würde dies bemerken und aufgreifen.
"Nun, zum einen geht es um meine Blutsschwester und somit um den Verbleib einer Harpyie unserer Majestät. Desweiteren eine Untersuchung der Geschehnisse, die Ihr mir bereits vor einiger Zeit mitgeteilt habt. Es sei sicherer die Ergebnisse dieser Untersuchung nicht in Papierform zu übermitteln oder über Dritte." gab er dann an, inwieweit sich seine Aufgaben erweitert hatten.
Er lächelte. War da noch etwas oder lediglich die Freude darüber das erhofftes eingetroffen war. Mit der Zeit war es auch beim Nosferatu immer schwerer geworden zu lesen, zu mal es dem Ancilla sicher noch leicht genug fiel.
"Daran anknüpfend, würde ich euch darum bitten, mir von Venedig zu erzählen, was für mich und meine Ankunft dort notwendig wäre zu wissen, zu mal meine einzige Reise bisher von meiner Heimatstadt nach Genua war."
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Re: [1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Ilario »

"Nun, dann beginnen wir mit eurer Reise... Der Landweg ist deutlich gefährlicher, dank der vielen Domänengrenzen. Der Seeweg ist es nicht viel weniger, aber mit der entsprechenden Logistik immerhin etwas einfacher zu bewältigen. Ich kann euch dafür ein kleines, wendiges und schnelles Schiff anbieten. Den meisten Piraten dürftet ihr damit einfach davonsegeln. Empfehlen würde ich ein, zwei loyale Gefolgsleute und eine lichtdichte Kiste, die ihr wahlweise im Frachtraum oder der Kabine unterbringt. Die kleine Mannschaft ist allerdings nicht eingeweiht in kainitische Angelegenheiten, wenn auch in Diskretion geübt. Es wäre an euch die Stille an Bord zu wahren und euch etwas zu überlegen um euch zu ernähren. Routen- und Reiseplanung würde ich euch überlassen, ob ihr fremde Häfen bzw Domänen betreten wollt wäre eure Sache. Wenn ihr mir diese vorher mitteilt, kann ich eventuell auch einen Kontakt vor Ort nennen. Vielleicht könnte Pisa interessant sein, dort könnten ich und ein anderer euch ein Geschäft vermitteln, falls beide Seite Interesse haben und gewillt sind eine kleine Provision auf sich zu nehmen."

Eine kurze Pause umrahmte diese Geschäftsangebot, Ilarios neutraler Tonfall ließ vermuten, dass es auch nicht mehr als das war und ihn persönlich kaum tangierte.

"Zu Venedig selbst kann ich euch kaum aktuelles sagen, es ist lange her, dass ich die Lagunenstadt Heimat nannte. Es ist nicht mehr die von klammer Furcht durchzogene, gelähmte Domäne. Venedig ist nun viel geschäftstüchtiger, lebendiger. Auch wenn sich die Zeiten ändern... verärgert nicht die Ahnen der Lasombra. Der höchstverehrte Prinz Tiberius ist vielleicht nicht mehr auf dem Zenith seiner Macht, aber immer noch ein Herrscher mit dem man rechnen muss. Er ist ein Prinz der die Via Regalis hoch hält, Ehre, Macht und Verlässlichkeit. Achtet das. Meinen Erzeuger, den sehr verehrten Lucius Valerius Galba, möchtet ihr auch nicht verärgern. Er würde euch vermutlich nicht direkt zerschmettern, ist nicht von so hartem Eisen wie beispielsweise Totila von Mailand oder so drakonisch in seinen Strafen wie Calistus von Pisa, aber er ist nicht weniger gefährlich. Sein Groll ist subtiler und aus eigener Erfahrung sagen ich euch, dass ihr ihn nicht erfahren möchtet.
Vor allem aber hütet euch vor den Kappadozianern der Giovanni-Familie. Diese Nekromanten sind an Macht und Einfluss mittlerweile unübertroffen in Venedig. Sie wissen Dinge die sie nicht wissen sollten, Dinge die ihnen auch euer Clan nicht verraten haben kann. Sehr undurchsichtig und deshalb mit besonderer Vorsicht zu genießen."
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Re: [1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er hörte dem Ancilla aufmerksam zu, doch man sah das sich Fragen im versetzten Gesicht des Nosferatu bildeten.
"Der Seeweg erscheint mir zeitlich länger. Mehr Tage auf See, bedeutet eine größere und bessere Vorsorge die Nahrung betreffend." Das sich dies für ihn zu einem Problem entwicklen könnte ließ er sich nicht anmerken als er mit seinen Gedanken fort fuhr.
"Der Landweg sollte kürzer und weniger Tage dauern. Trotz der Gefahren Domänen nur schlecht umfahren zu können, wie man es auf dem Seeweg machen könnte, bietet der Landweg jederzeit die Möglichkeit auf die Wildnis auszuweichen was die Nahrungsbeschaffung angeht. Ich danke euch für die Unterstützung. Sobald ich die Wahl getroffen habe, wie und auf welcher Route ich die Reise antreten werde, setze ich euch in Kenntnis. Gerne beziehe ich euer Angebot Pisa betreffend bei meiner Planung mit ein."

Die Warnungen und Richtlinien bezüglich der Machthaber Venedigs nahm er interessiert auf und nickte verstehend an sinnvollen Stellen.
Ilario konnte sich denken, dass der Nosferatu bereits ähnliche Pläne bezüglich seines Verhalten haben würde. Dennoch gab der Ancilla interessante Anmerkungen der gefallenen Namen preis.
"Ich gehe nicht soweit, das ich tiefere Fragen zum Via Regalis an euch richte, da mir ein paar Grundzüge bekannt sind. Wir beide wissen, dass ein gemeinsamer Bekannter dieses Weges mit mir intensiveren Kontakt hatte."
Er lächelte kurz. Etwas das eher wie ein Automatismus aus vergangenen Tagen wirkte.
"Ich werde, wie so oft, wohl mehr den freundlichen und diplomatischen Besucher mit einem einfachen Anliegen geben. Allerdings stellte sich mir die Frage, da ich mit einem Anliegen komme, sollte ich vielleicht irgendetwas mitbringen. Neben freundlichen Grüßen aus Genua meine ich. Informationen, Geschenke, etwas das einen positiven Effekt haben könnte, wohlgleich jedwedes handwerklich hergestellte Objekt in meinen Händen, fabulös wirken sollte vor meinem Antlitz im direkten Vergleich." jetzt kicherte er mit Ehrlichkeit, fang sich aber zügig wieder.
Er befürchtete, dass eine einfache Beschreibung der aktuellen Lage in Genua nicht ausreichen würde und er detaillierte Nachfragen geschickt nichtssagend beantworten sollte.
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Re: [1072] Aus der Dunkelheit in den Schatten [Ilario, Vergonzo]

Beitrag von Ilario »

"Setzt mich einfach in Kenntnis, allein schon weil es gut wäre jemand wüsste in etwa welche Route ihr wählt. Nicht die genaue natürlich, aber ungefähr, um nachforschen zu können, solltet ihr nicht in Venedig ankommen."

Vergonzos weitere Fragen und Ausführungen sorgten für ein knappes Nicken und einen Moment der Nachdenklichkeit.
"Geschenke sind eine gute Idee, jedoch gilt es jeden Aspekt ihrer Bedeutung zu überdenken. Möglicherweise auch verborgene. Das falsche Geschenk an die falsche Person mag schlechter sein als ohne aufzutauchen. Was sicherlich gut ankommen dürfte sind Informationen über die Tedesci, rund um Votori zum Beispiel. Über Genua verratet lieber nichts essenzielles, selbst wenn man jenes Wissen schätzen würde, dürfte man es euch vielleicht auch übel nehmen wenn ihr eure Heimatdomäne verratet. Wandlern auf der Via Regalis ist Integrität wichtig."

Auf Vergonzos Anspielungen zu dessen Äußerem ging der Ancilla nicht ein, vielleicht hatte dieser Aspekt der Gestalt auch weit an Bedeutung verloren mit dem Alter.
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