[1072] Werte Gelehrte [Brianna, Gabriel]

[Gabriel Ducas]

Er grinste als sie ihm zuzwinkerte, hörte ihr im Anschluss jedoch ruhig zu, bis sich die junge Frau ihrer Schuhe entledigte. Mit gezückter Augenbraue betrachtete er sie schweigend und seine Züge normalisierten sich erst als sie diese nicht in das Wasser tauchte und sich stattdessen auf weitere Fragen stürzte. Ein kurzes Wackeln des Kopfes signalisierte ihr, dass es ihm scheinbar egal war, dass sie Chronist und Mondkind gleichzeitig mit einer Nachricht bedenken mochte und er nickte anerkennend als sie ihre Blutslinie herunterbetete. Waren seine Züge dabei anfangs noch etwas angespannt, beruhigte er sich schließlich als Troiles Name fiel und nickte zufrieden.

„So stammt ihr also nicht aus Syphax Linie.“ seine Mundwinkel hoben sich zu einem freundlichen und erleichterten Lächeln. „Es wird euch also vermutlich leichter fallen, euch mit den hiesigen Kainiten zu beschäftigen. Was eure Frage nach dem Grund der Blutjagd angeht, so kann ich nur spekulieren. Ich kenne die Gründe dafür nicht und kenne auch den Gangrel nicht. Dementsprechend versuche ich nichts von ihm zu halten. Er ist schlicht und ergreifend ein Ancilla und ein ehemaliger Amtsträger der Domäne.“ er legte die Hände rechts und links nach außen und zuckte mit den Schultern.

„Sagt. Da ihr nach Schriften gefragt und Nachrichten versenden wollt. In welchen Sprachen und Schriften seid ihr bewandert? Und gibt es, abgesehen von euren Fragen, andere Dinge, bei denen ich euch mitunter behilflich sein könnte?“

[Brianna]

Mist... was bei allen Verdammten meinte er mit Syphax? Mut zur Lücke? Sollte sie ihr Unwissen offenbaren? Aber sie wäre nicht sie selbst, wenn sie eben die folgende Frage nicht gestellt hätte, die ihr unter den Nägeln brannte. „Entschuldigt meine Unwissenheit, aber was meint ihr mit der Linie Syphax? Davon habe ich noch nie gehört!“ Scheinbar war ihr Interesse nach vergangenem nicht unbedingt auf die kainitische Geschichte gerichtet, sondern auf die der Menschheit oder nur an allgemeinem Wissen? Die Erklärung bezüglich der Blutjagd und des Gangrel und seine Einstellung dazu nahm sie mit einem leichten, zustimmenden Nicken zur Kenntnis. Scheinbar eine korrekte Einstellung in ihren Augen.

„Welche Sprachen und Schriften ich beherrsche? Nun... ausgewachsen bin ich mit Normannisch, Italienisch, Arabisch und Griechisch. Später kam ich noch in den Genuss Latein zu erlernen. Ebene jene Schrift beherrsche ich auch. Allerdings möchte ich wohl auch noch gerne das arabische oder griechische Schriftbild erlernen oder auch noch andere, vielleicht fast vergessene Sprachen? Es gibt noch soooo viel zu lernen, zu entdecken oder wiederzufinden.“ Ja, da war jemand absolut begeistert. Dann sah sie dem anderen Brujah unvermittelt tief in die Augen. Diese eisblauen Augen sahen ihn mit unverholener Neugier aus dem mit Sommersprossen übersäten Gesicht an: „Was für eine Hilfe könnten Ihr mit denn anbieten und was würde es mich kosten?“ meinte sie dann mit einem vorwitzigen, wenn nicht gar koketten schmunzeln auf den Lippen. So ganz ernst schien sie den letzten Teil des Satzes nicht zu meinen...

[Gabriel Ducas]

Ruhig beinahe andächtig hatte er ihren Worten Gehör geschenkt und lächelte. Weder in Worten noch Gestik oder Mimik war er mit ihrem Elan vergleichbar. Ihre Begeisterung mochte für einige ansteckend sein, Gabriel hingegen wirkte melancholisch. Seine Augen ein wenig geschlossen, die Mundwinkel zuckten nur einen Moment und er blinzelte kurz bevor er antwortete.

„Nun so könnten wir uns ergänzen. Ich würde tatsächlich gern das lateinische Schriftbild und die Sprache erlernen. Es ist mühselig immer die Dienerin dieses Hauses zu bemühen um sich die Aushänge vorlesen zu lassen.“ mit viel Zeit wanderten seine Augen einen Moment über ihre Erscheinung und mit einem Nachdenklichen „mhhh“ schien er über ein angemessenes Gegenangebot nachzudenken. „Ich nehme an ihr verbringt die Tage im A Tarda Ora? Habt ihr bereits eine Aufgabe, bei der ich euch vielleicht unterstützen könnte?“

Es hatte etwas wie das Feilschen auf einem Basar, wobei Gabriel jedoch weit davon entfernt war wie ein Marktschreier seine Waren anzupreisen. Zwar waren sie vom gleichen Clan, dennoch schien er vorsichtig und bewegte sich nur kleine Schritte auf sie zu.

[Brianna]

Sie käme schon irgendwann dahinter was ihn so ausbremste. Das er relativ monoton blieb und gleichbleibendes Gemüt zur Schau stellte, war ihr aufgefallen. Was lag ihm wohl auf der Seele, was hatte er erlebt um so zu sein, wovor hatte er Angst sollte er sich einmal öffnen... Fragen über Fragen und das war gelinde gesagt schlecht für den anderen Brujah. Denn Fragen galt es zu lösen, Geheimnisse zu ergründen. Aber nicht hier und nicht jetzt. Dennoch kam eine Frage, eine Unterstellung und auch ein Hinweis: „Vielleicht habt ihr meine Frage nach der Linie Syphax überhört. Sollte dem so sein, habe ich diese quasi erneut gestellt. Könntet ihr mir diesbezüglich mit einer Antwort helfen?“

Kleinigkeiten, winzige Nuancen... vermag sie diese besonders zu bemerken? Als er dann aber äußerte, dass er Latein werden schreiben noch reden konnte, er dafür aber quasi etwas anderes anbot, war sie wieder Feuer und Flamme: „Darf ich fragen welche Sprachen oder Schriften ihr beherrscht?“ Sollte sie ihm sagen, dass sie bereits anderweitig so gut wie untergekommen war? Auch wenn das Arrangement welches sie getroffen hatte nicht ihrer vollen Zufriedenheit entsprach? Sie hielt sich etwas vage bei der Beantwortung seiner letzten Frage: „Nun, es scheint hier recht schwer zu sein, sein Handwerk zu verrichten oder gar eine Werkstatt zu haben. Irgendwas mit einem Jahr den Wohnsitz hier zu haben und oder eben einen Bürgen vorweisen können, um sich bei den angesehenen Familien vorerst eine Unterkunft zu pachten oder mieten, damit man dieses eine Jahr seinen Wohnsitz hier vorweisen kann. Irgendwie beißt sich die Katze da in den Schwanz.“ Bürokratie war eines der unsinnigsten Erfindungen und Gedankengüter...

[Gabriel Ducas]

Gabriel lächelte schmallippig als sie ihre Frage wiederholte. Mit leicht gekräuselter Stirn und gezückter Augenbraue ließ er sie aussprechen und seine Züge zeigten gen Ende ihrer Worte ein amüsiertes Lächeln.

„Ich spreche die Sprache der Region und arabisch. Ich bin Handwerker.“ sagte er beinahe entschuldigend und besah sich seine Hände, während er sie vor sich wendete. Im Anschluss richtete er seinen Blick wieder auf sie. „So habe ich eure Frage wohl vernommen, kann euch jedoch selbst nur bedingt weiterhelfen.“ er senkte den Blick einen Moment, ehe er kurz mit den Schultern zuckte und fortfuhr. „Daher belassen wir es vorerst dabei, dass ihr, da ihr nicht meiner Blutlinie angehört, vermutlich besser gelitten seid in dieser Domäne als meine Person. Sagen wir Syphax von Kathago hat außerhalb unseres Clans nicht den besten Ruf. Für üble Nachrede und Tratsch fragt ihr jedoch besser andere.“ erneut strich er sich langsam, beinahe behäbig durch den Bart. „Nun so ihr Unterstützung beim Schließen von Verträgen bezüglich Pacht und Miete benötigt, die nicht finanzieller Art ist, bin ich euch selbstverständlich behilflich. Welchem Handwerk geht ihr nach, dass ihr eine Werkstatt benötigt und wo wollt ihr euch niederlassen? Vielleicht finde ich etwas Passendes über meine Kontakte.“ die Klangfarbe seiner Stimme wechselte vom geschäftigen ins freundliche. Scheinbar war er wirklich daran interessiert, dass sich seine Clansschwester in der Stadt niederlassen konnte.

[Gabriel Ducas]

Zusammenfassung: Mit Brianna hatte eine weitere Brujah ihren Weg nach Genua gefunden und traf im Elysium auf Gabriel. Man tauschte sich über die Ahnenlinie aus und Gabriel bot seiner Clansschwester Hilfe bei ihren weiteren Plänen an.