[1073] Frisches Blut in den Wäldern [Fiamma, Arash]

[Arash]

Arash hörte wie Tia summte und genoss dieses alte Lied. Tia hatte es früher in der Höhle oft gesummt. Und auch auf ihrer langen Reise war Tia immer eine Muse gewesen. Trotzdem entging seinen Ohren die Bewegung in der Höhle nicht. Ein leichtes Heben seiner Mundwinkel war allerdings die einzige Reaktion die er hervorbrachte. Seine Augen hielt er weiter geschlossen. Auch, wenn Tias Summen aufgehört hatte horchte er auf die Bewegungen nicht nur in der Höhle, sondern auch um sie herum.

Erst als er hörte wie Fiamma die Höhle verlies erhob er sich und öffnete die Augen. Ein beinahe stolzes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Es wird dir noch besser passen, wenn wir passende Kleidung für dich angefertigt haben. Aber erst einmal wird es reichen." Er ging auf Fiamma zu und umrundete sie einmal. Sein Blick strich dabei über ihre Figur und wie die Kleidung saß. Ihm gefiel was er sah. Tia kam indessen auf Fiamma zu und deutete auf den Kleiderhaufen. "Darf ich? Dann kann ich es waschen und du kannst es dann wiederhaben."

Erst als Tia wieder einige Schritte von den Kainiten entfernt war sprach Arash wieder, der nun wieder vor ihr stand und ihr in die Augen blickte. "Brauchst du eine Waffe zur Jagd?" Seine Hand hob sich dabei und sein Zeigenfinger machte eine warnende Geste nichts falsches zu sagen. Er erwartete offenbar etwas von ihr. Nur was?

[Fiamma]

Noch immer klammerte sich Fiamma an die vielen Lagen Stoff, die sie fest an sich presste. Als Tia vor ihr stand, schien sie etwas überrascht. "Du würdest es waschen?" Irritiert sah Fiamma zwischen dem Bündel und Tia hin und her. Eine wirklich freundliche Geste. Dann lächelte sie, nickte und reichte Tia das Bündel.

Sofort sah Fiamma an sich herunter, strich unsicher über das Leder, das ihren Körper bedeckte. Es fühlte sich so anders an, als alles was sie gewohnt war, als alles was sie je getragen hatte. Irgendwie fühlte sie sich nackt und trotzdem wunderte sie sich über die Bewegungsfreiheit, die ihr das weiche Leder gab. Unsicher sah sie sich um, sah Arash an, sah Tia an und sah sich selbst an. Hoffentlich würde Fiamma sich schnell daran gewöhnen. Dann sah sie auf die Schuhe, die sie angezogen hatte und schmunzelte. Fiamma ließ sich auf das Gras nieder, zog die Schuhe wieder aus und legte sie vorsichtig neben sich. Dann steckte sie ihre Zehen ins Gras und fühlte grinsend. Ja, das gefiel ihr. Sie erhob sich und bewegte sich ein paar Schritte. Sie mochte das Gefühl.

Noch immer grinsend, hörte Fiamma still Arashs Worten zu und nickte gelegentlich. Aber bevor sie antwortete, wandte sie sich an Tia, lächelte unsicher und deutete auf die noch offenen Bänder an ihren Armen. Tia reagierte sofort, half ihr schnell aus der Situation und wickelte sie geschickt zusammen.

Dann drehte sich Fiamma in Arashs Richtung und sah ihn überrascht an. Ihre Stirn legte sich kurz in kleine Falten und sie neigte den Kopf etwas zur Seite. "Zur Jagd? Was für eine Waffe sollte ich denn benötigen?" Irritiert schüttelte sie ganz leicht den Kopf, sah erst auf ihre Hände und dann wieder zu Arash. Dann hob sie sie. "Ich habe doch meine Hände." Sie biss sich leicht auf die Unterlippe. Mist! War das eine Fangfrage? Hatte sie schon wieder etwas falsches gesagt? Sie wusste es nicht. Kurz dachte sie darüber nach, schüttelte dann aber doch entschieden den Kopf "Nein, ich brauche keine Waffe!" und sah Arash direkt an.

[Arash]

Tia nahm die Kleider entgegen und trat zurück. Gab den beiden Raubtieren Raum. Sie zog sich bis zum Baum zurück und lies sich dort erneut nieder.

Arash wiederum nickte. "Gute Antwort. Du bist die einzige Waffe die du bei einer Jagd brauchst." erneut lächelte er und wandte sich dann um. "Wir werden heute jagen. Aber nicht uns gegeneinander, sondern Beute, die uns nährt. Was willst du jagen?" Er sah hinauf in den Himmel. Offenbar schien er sich auf diesen Teil der Nacht am meisten gefreut zu haben. Im Mondschein schien sein Körper sich noch deutlicher unter der Lederkleidung abzuzeichnen. Die sehnigen Muskeln, der wuschelige Haarschopf. Die beiden Ansätze von Hörnern, die aus seinen Haaren hervorstachen. Das Fell, welches sich, wie eine Verlängerung der Haare den Nacken hinab, unter das lederne Oberteil zog. Seine ganze Körperhaltung strahlte in diesem Moment Vorfreude, positive Anspannung und Jagdlust aus. Nichts gefährliches für Fiamma. Nur etwas das tief in ihm bis eben geschlummert hatte. Nun da es wach war schien es aus jeder seiner Poren zu tropfen.

Schließlich aber wandte er noch einmal den Kopf über die Schulter hinweg. "Wer ist Brioche?"

[Fiamma]

Er sah ein wenig anders aus in dieser Nacht. Fiamma legte den Kopf schief und betrachtete ihn neugierig. Sie entdeckte Details, die sie bisher noch nicht an ihm wahrgenommen hatte.

Arash freute sich auf die Jagd, das war nicht zu übersehen und sie ließ sich davon anstecken. Sie war gespannt, wie sich ihre neue Kleidung anfühlen würde und ob es die richtige Entscheidung war sie anzuziehen.

Sanft, fast schon liebevoll, kratzte ihr Innerstes an ihrer Haut und sie musste lächeln. Es war ein ehrliches Lächeln und auch sie spürte, dass sie begann sich darauf zu freuen, ihrem Instinkt die Oberhand geben zu dürfen. Und trotzdem fragte sie sich, ob er sie nicht doch wieder anfallen würde. Sicherlich würde sie auch in dieser Nacht wieder etwas Dummes tun oder sagen, etwas das ihm missfiel. Aber davon wollte sie sich nicht die Vorfreude verderben lassen. Auch wenn sie nicht verhehlen konnte, dass sie sich schlimmere Dinge, als eine Rauferei mit ihm, vorstellen konnte.

„Was empfiehlst Du denn?“ Aus ihrer Stimme klang ein bisschen der Schalk. Und als sie merkte, dass es vielleicht unangemessen war, schwieg sie sofort wieder, lächelte verunsichert und sah zwischen Arash und dem Boden hin und her.

Plötzlich und unerwartet drehte sie sich ohne ein Wort zu sagen um und ging ein paar Schritte von Arash und Tia weg. Fiamma ließ sich langsam auf die Knie ins Gras sinken, setzte sich auf ihre Füße, beugte sich leicht nach vorne und platzierte ihre Handflächen auf dem Boden. Dann senkte sie ihren Kopf ein wenig und blieb eine Weile still und in sich gekehrt in der Position sitzen.

Als sie wieder aufstand, kam sie direkt auf Arash zu und nickte ihm erstaunlich selbstbewusst zu. Und dann zeigte sich auch auf ihrem Gesicht ehrliche Vorfreude.

[Arash]

Arashs Augen verengten sich, aber er drehte sich nicht direkt um. Erst, als sie sich bewegte folgten seine Augen ihr. Er legte fragend den Kopf schief, als sie in die Hocke ging und diese Position zu halten schien. Seine Augen verengten sich sogar noch etwas mehr, als sie ohne seine Frage zu beantworten, oder gar einen Begleiter auf der Hand zu haben sich wieder aufrichtete.

Seine Augenbraue hob sich fragend, als sie ihn voller Vorfreude anblickte. "Erstens." er erhob den Zeigefinger. "Wählst du die Jagdbeute, die wir heute Nacht jagen. Sonst hätte ich dich nicht gefragt." eine Stimme klang zwar leise, aber bestimmt. War da ein leichtes Schnurren in ihr zu hören? "Zweitens." er erhob auch den Mitteilfinger. "Du hast meine Frage nicht beantwortet." Arash deutete auf ihre Hand, die sie ins Gras gelegt hatte. "Ich gehe nicht davon aus, dass Brioche ein Insekt ist?" Die Anspannung in dem schlanken Körpers des Gangrels war geblieben. Aber die Vorfreude schien leichtem Groll platz gemacht zu haben. "Bei der Jagd im Rudel, verlässt sich das Rudel blind aufeinander. Geheinisse machen das unmöglich." begann er langsam und umkreiste sie dabei ebenso langsam. "Unsere Gesellschaft hat so viele Geheimnisse voreinander, dass viele die Wahrheit oder das Vertrauen in andere nicht einmal bemerken würden, wenn man es ihnen direkt ins Gesicht schlägt." er schüttelte den Kopf. "Wir Gangrel mögen Einzelgänger sein und dies ist sicher immer wieder etwas das gut tut. Aber." er blieb stehen und sah sie ernst an. "Bei einer Jagd ist so etwas fehl am Platz." knurrte er letztendlich, um die Wichtigkeit dessen wohl noch zu unterstreichen.

[Fiamma]

Überrascht sah Fiamma ihn mit ihren intensiven gelb-grünen Augen an. Tatsächlich verstand sie überhaupt nicht, warum er so reagierte. Unsicher strich sie sich eine feine Haarsträhne hinters Ohr, welche sich wohl beim Umziehen gelöst haben muss. "Ich...ich... ich..." Sie stotterte. Und Arash konnte deutlich sehen, dass sein Verhalten sie irritierte. Dann sah sie hinüber zu der Stelle, an der sie gerade noch gekniet hatte und wieder zu Arash. "Ich...ich... habe nur um eine gute Jagd gebeten und ..." Fiamma zog verlegen die Schultern hoch. Es war ihr wirklich sichtlich unangenehm. Sie hatte noch niemandem davon erzählt und vermutlich würde er sie auslachen. Einen kurzen Moment sah sie ihn verzweifelt an. "Ich habe keine Absicht etwas vor Dir zu verheimlichen." Dann seufzte sie laut. "... ich habe der Natur versprochen, dass ich irgendwann etwas zurückgeben werde ..... Na... na, weil ich doch gleich etwas nehmen werde." Fiamma sah noch einmal zu der Stelle hinüber. Dann flüsterte sie ganz leise "Brioche ist ein Eichhörnchen und war lange Zeit mein einziger Freund." dann blieb sie mit hängenden Schultern und gesenktem Blick vor ihm stehen.

[Arash]

Arash blieb vor Fiamma stehen. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen. "Er hatte nicht vermutet, dass es sie so sehr aus dem Konzept bringen würde. Etwas an dem sie arbeiten mussten. Wieder hob er ihren Blick indem er ihr Kinn mit dem Zeigefinger hob. Das hatte das letzte Mal ihren Trotz herausgekehrt. "Ich weiß. Aber du musst lernen zu begreifen wie mächtig Worte in unserer Gesellschaft sind. Nicht nur die, die sagst, sondern auch insbesondere die, die du nicht aussprichst." erklärte er ihr und blickte ihr dabei in die für ihn immer noch faszinierenden gelbgrünen Augen. Er hatte so eine Farbe noch nie gesehen. "Ich bin stolz auf dich, dass du für eine gute Jagd betest. Dies muss ich vor unserer Jagd auch noch tun." er lächelte ehrlich. Und so sehr auch seine ersten Worte Tadel waren, so war der Stolz doch deutlich in seinen dunklen grünen Augen zu sehen.

"Die Jagd ist etwas heiliges. Etwas das unser Wesen ausmacht. Niemals sollte eine Jagd begonnen werden, ohne ein Ritual durchzuführen, dass die Jagd ehrt. Auch sollte keine Jagd ohne Vorbereitung begonnen werden." Er lächelte immer noch und kam nun noch einen kleinen Schritt näher, so dass sie ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Er nahm ihren Geruch dabei deutlich wahr. Der Geruch erinnerte ihn an jemanden, was ihn dazu veranlasste die Augen zu schließen und ganz kurz in Erinnerungen zu schwelgen. Aber auch sie konnte den deutlichen Geruch nach Moschus riechen, der ihn umgab. Gepaart mit dem Geruch des Waldes nach Harz, Kräutern und frischer Erde. "Wenn ich etwas vorschlagen soll..wie...wäre es dann mit...Brioche?" fragte er scheinheilig.

[Fiamma]

Entgegen seinen Erwartungen entzog sie ihm nicht ihr Kinn. Sie widerstand dem Impuls. Still verharrte sie und hörte ihm aufmerksam zu. Fiamma nickte. Ihr war bewusst, dass sie gerade zu impulsiv geantwortet hatte, dass sie etwas anderes gesagt, als sie gemeint hatte. Fiamma hatte sich selbst dafür schon gerügt. Aber sie kannte ihr Temperament. Es würde sicher wieder passieren. Vermutlich hätte sie sich selbst darüber noch etwas mehr geärgert, wenn Arash sie nicht von ihren Gedanken abgelenkt hätte. Leise und neugierig fragte sie: "Wie meinst Du das mit den nicht gesagten Worten?" Ihre Stirn kräuselte sich leicht.

Sie mochte sein Lächeln und wider ihren Erwartungen lachte er sie auch nicht aus, sondern war stolz auf sie. Automatisch lächelte Fiamma zurück, zumindest bis er ihr sehr nahe kam. Aber Fiamma verharrte noch immer an Ort und Stelle. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm lösen, nicht von seinen dunklen grünen Augen, von seinem Lächeln. Sein Geruch war überall. Fiamma schluckte schwer. Sie spürte seinen Atem in ihrem Gesicht. Er war ihr zu nah. Was hatte er gerade gesagt? Noch einmal musste Fiamma schlucken und dann gab sie ihrer Natur nach, blinzelte ein paar mal, erwachte aus ihrer Starre und drehte ihren Kopf langsam zur Seite.
Enttäuschung machte sich in ihr breit. Warum hatte er gerade die Augen geschlossen? Hatte sie ihn doch wieder verärgert? Wieder ärgerte sie sich über sich selbst. Dann trat sie einen Schritt zurück und brachte etwas Abstand zwischen sie beide. Besser oder vielleicht doch nicht?

Dann sah sie sein Grinsen und seine letzten Worte fielen ihr wieder ein. "NEIN! Wir werden Brioche nicht essen." Fiamma sah Arash mit großen Augen an. Dann erkannte sie, dass er nur einen Spaß gemacht hatte und sie lachte wieder und sah auf den Boden, weil sie sich schämte. Dann brachte sie noch ein paar Schritte zwischen sich und Arash und lief einige Schritte umher. "Also wenn ich es mir aussuchen darf, dann wäre meine erste Wahl eine junge Hirschkuh." Fiamma blieb stehen, drehte sich wieder zu ihm und lächelte zögerlich.

[Arash]

Sie entzog sich ihm nicht direkt. Innerlich freute sich Arash darüber. Sie legte ihre Scheu nach und nach ab. "Andere werden deine Worte nicht nur danach bewerten, was du sagst, sondern auch danach was du nicht sagst. Was du vielleicht bewusst weglässt oder vergisst. Sprache ist in unserer Gesellschaft eine schärfere Waffe, als es deine Klauen jemals sein könnten. Sie ist tödlicher als deine Fänge und kann den stärksten Kämpfer zu Fall bringen, ohne das ihn seine Fertigkeiten irgendetwas nutzen." Mit der Hand machte er eine wischende Handbewegung. "Ich bin selbst kein Freund davon. Aber so ist es nunmal."

Dann entfernte sie sich wieder von ihm. Sie ging auf und ab. Sein Lächeln wurde aber wieder breiter, als sie ihren Freund beschützte. "Keine Sorge. Brioché würde wohl kaum unseren Hunger stillen." er schmunzelte weiter, während er sie mit einer weiteren Handbewegung einlud ihm zu folgen. Er wandte sich daher ab und ging weiter in den Wald hinein. "Eine junge Hirschkuh wäre für die Natur ein Verlust. Eine Alte oder Verletzte wäre die richtige Beute." Er ging schweigend noch einige Schritte weiter, bevor er fortfuhr. "Ich kann deine Freundschaft u Brioche verstehen. Auch mein erster Freund von damals begleitet mich noch heute. Vielleicht stelle ich dir ihn noch in dieser Nacht vor." stellte er in Aussicht. "Aber jetzt." er drehte sich noch einmal zu ihr um. Solltest du Spuren suchen."

[Fiamma]

Empört sah Fiamma Arash an. Hatte er ihr gerade unterstellt, sie würde den Wald leertrinken? Sich der Natur unangemessen gegenüber verhalten? Sie schnaubte missbilligend. So hatte sie das doch gar nicht gemeint. Trotz stieg in ihr auf und Verzweiflung machte sich in ihr breit, weil sie scheinbar nichts richtig machen konnte oder ständig falsch verstanden wurde. Und ohne es zu wollen schob sich ihr Kinn nach vorne. Fiamma mochte Tiere viel zu gerne, als dass sie das tun könnte. Ihr Körper wirkte angespannt und sie ballte die Hände zu Fäusten. Doch schnell dachte sie über seine Worte nach. Worte konnten eine schärfere Waffe sein als ihre Klauen. Fiamma war bewusst, dass sie das Schweigen dem Reden vorzog. Es war nicht, weil sie nichts sagen wollte, sondern weil sie nicht daran gewöhnt war, dass sich jemand für ihre Worte interessieren würde. Doch sie entspannte sich ein wenig und vielleicht hatte sie verstanden, was er damit sagen wollte. Sie nickte mehrmals, aber sie sagte dennoch nichts.

Fiamma folgte Arash in den Wald hinein und sie freute sich schon jetzt über ihre neue Kleidung. Ohne das Rascheln ihrer Röcke war sie viel aufmerksamer. Sie hörte nicht mehr sich selbst, sondern den Wald. Und als sie genauer hinhörte, war es ihr, als hätte jemand eine Tür oder ein Fenster geöffnet. Sie schloss die Augen und hörte, steckte ihre Nase in die Luft und roch. Ihre Sinne waren noch nicht zur Gänze geschärft, aber Fiamma war überwältigt von den Eindrücken, die die Nacht ihr bietete. Auch seinen Geruch nahm sie viel stärker wahr, aber sie versuchte ihn auszublenden und sich nicht ablenken zu lassen. Hin und wieder sah sie nach links oder rechts, aber sie blieb nicht stehen. Kleine Nager fraßen, was ihnen die Natur schenkte oder sie huschten durch das Unterholz und ließen es rascheln. Einige flohen, sicherlich vor ihnen. Eine sanfte Brise erzählte Fiamma, welche Bäume sich um sie herum befanden. Leise Flügelschläge in der Ferne ließen sie annehmen, dass sie nicht die einzigen Jäger in der Nacht waren. Dann sah sie sich aufmerksam den Boden an und suchte nach kleinen Pfaden, die die Tiere hinterlassen hatten. Eine Weile ging sie langsam und leise hinter Arash hinterher bis sie stehenblieb. "Arash? Ich habe mich schon ein paar Mal gefragt, was ist mit den Krankheiten, die die Tiere haben können." Ihre Worte waren sehr leise, fast schon geflüstert. "Haben sie keine Auswirkungen auf uns? Werden wir davon nicht auch krank?"