[1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

[September '22]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Liviu Cosma
Toreador
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Liviu Cosma »

Liviu hatte sich lange das Kunstwerk aus Glas betrachtet und es war meisterhaft gefertigt. Es entfachte seinen tief verankerten Glauben an Gott dem Vater und Schöpfer der Welt. Seinem Sohn Jesus Christus, der Mensch geworden und sich für die Menschheit geopfert hatte und dem Heiligen Geist, Gottes. Er kniete nieder und bekreuzigte sich andächtig, den vor seinem Inneren Augen sah er klar und deutlich die Zeichen des Herrn. Blut und Nägel am Holzkreuz, ewigblutendes Stigma, die Tränen der Mutter, die die Füße des Sohns benetzten: Stigmata, Verdammnis, Erinnerung an die höchste Hoffnung - die auf Vergebung, die auf Erlösung, die auf die endlose Gnade Gottes, dessen Sohn dort am Kreuz gestorben war!

Nur schwer könnte er sich davon losreisen und er fühlte sich in der Wahl seines Vortrages bestärkt. Dann wurde auch schon der nächste Teilnehmer angekündigt und er freute sich sehr auf den Auftritt der wohlwerten Angelique. Er hatte schon einmal das Vergnügen ihrer engelsgleichen Stimme lauschen zu dürfen und war gespannt, womit sie heute die Zuschauer verzauberte.

Er konzentrierte sich ganz auf die Aufführung und genoss am Ende ihre wunderschöne Stimme. Er neigte am Ende respektvoll seinen Kopf in ihre Richtung, um ihr für ihren Auftritt zu danken. Das Pergament, der Gesang alles sehr meisterhaft. Leider fehlte ihm aber der inspirierende Funken und er vermutete, dass es daran lag der er selbst kein Krieger und auch nicht einordnen konnte wer mit dieser Person gemeint war.
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Nachdem Angeliques Beitrag aufgerufen wurde und sich die Augen der Ältesten vermutlich diesem zuwandten, erhob sich der Gelehrte schließlich. Er hatte verfolgt welcher Kainit sich bereits eine Kugel genommen hatte und folgte weiterhin seiner Linie. Nachdem er feststellte, dass alle gesellschaftlich über ihm stehenden Kainiten eine solche in die Hand genommen hatten, ging er auch weiterhin respektvoll darauf achtend keinem der Ancilla oder gar der Ahnin den Rücken zuzuwenden zu der Schale, entnahm demütig und respektvoll eine der Kugeln und widmete sich dem folgenden Gesang.

Erneut konnte er die Worte wohl nicht verstehen, jedoch schien in der kindlichen Stimme etwas Rätselhaftes innezuwohnen. Etwas das wohl schwer festzumachen war und auch die Illustrationen erschlossen sich ihm nicht. Ob diese wohl einen Zusammenhang mit dem Lied hatten? Er selbst respektierte den Gesang als Kunstform, wenn er auch besser selbst nie singen sollte, da er vermutlich weder Takt noch Ton treffen würde. Ist dies eine Gabe? Oder kann man dies gar erlernen? Mit einem sachten nicken zum vorgegebenen Lied überflog er die Anwesenden und betrachtete die Harpyie einen Moment. Der Herold Nubis hatte ihm einst gesagt das auch sie diese Kunst meisterlich beherrschte und wenn man ihrer Stimme lauschte, war dies wohl nicht gelogen. Für den Moment jedoch riss er sich von den Gedanken los und betrachtete das Mondkind. Es war wohl der schönste Gesang, den er seit langem gelauscht hatte.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada lächelte tatsächlich mit dem Gesang der kleinen Malkavianerin. Sie wirkte auf eine merkwürdige Weise stolz, so wie Eltern stolz sind, wenn ihre Kinder etwas Bemerkenswertes zustande bringen. Als die Darbietung vorüber war, ging sie herüber, um Angelique zu gratulieren und um das Pergament von nahem zu betrachten.
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I Tarocchi
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von I Tarocchi »

Diener trugen einen weiteren Sockel mit einer weiteren Schale in den Saal und stellten ihn neben dem Pult auf, auf dem Angeliques Pergament lag. Keiner der Diener hob dabei je den Blick und sie zogen sich eilig wieder zurück, sobald ihr Werk getan war.
Diese Schale und ihr Sockel trugen eine einfache Plakette, auf der eine Schreibfeder und eine Schriftrolle abgebildet waren. Das wirkte eigentlich alles sehr gewöhnlich und vielleicht weniger rätselhaft als die anderen Plaketten. Doch es gab hier eine andere Besonderheit: Ein feines, weißes Tuch war als eine Zier an der Plakette angesteckt worden*.



Benedetto schien durchaus interessiert, was Iulia Cornelia wohl zu ihm getrieben haben mochte, aber bevor sie ihr Anliegen vorbringen konnte, sagte er zu ihr: “Wenn Ihr zuerst Eure Kugel in die Schale der kleinen Sängerin legen würdet.”

Er faltete dann die Hände vor dem aufgeblähten Bauch und wartete geduldig ab.



Ferrucio verfolgte die Darbietung der kleinen Malkavianerin zwar, doch sein Blick hatte sich auf Liviu Cosma gerichtet. Was auch immer der Toreador dort im Nebenraum und mit der Glasmalerei von Gabriel Ducas getan hatte, hatte unzweifelhaft das Interesse des Büßers geweckt.



Lucio Il Onnivorno nutzte die Zeit nach der Darbietung Angeliques, um zu Vergonzo heran zu treten. “Ihr seid als nächstes an der Reihe, wohlwerter Vergonzo”, sagte er ihm leise. “Wollt Ihr noch einmal alles inspizieren? Soll ich das Zelt fortnehmen lassen oder wollt Ihr es so belassen, wie es ist?”



*Wahrnehmung + Aufmerksamkeit (alternativ Etikette), SG 8
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Das Tuch ist dasselbe Material, vielleicht sogar derselbe Stoff wie die Tunika der Weißen Prinzessin.
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Macario
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Macario »

Der neue Herold war überrascht von dem Ereignis um Adamo Manacres. Er hatte es schlicht nicht mitbekommen, aber er konnte erahnen, was geschehen sein musste.

Ein neuerlicher Fehltritt der Rosen. Dieser würde wahrlich bald zu einer persona non grata. Nur sein hohes Blut bewahrte ihn vor dem endgültigen gesellschaftlichen Abseits. Aber könnte man daraus nicht Nutzen ziehen?

Aurore erwählte Liutprand zum Richter. Sie legitimierte sein Maß.

Wahrlich stand der Ventrue damit über allen Anderen Neugeborenen.
Würde er gar zum Blutvogt aufsteigen?


Die Gesangsdarbietung des Mondenkindes konnte der Magister lediglich in Ansätzen deuten. Ein Epos über einen Krieger wohl. Nichts besonderes.

Der Geist der Angelika war nur schwer zu deuten. Bezweckte sie damit etwas? Wer der Anwesenden hatte die Mundart überhaupt verstanden?

Als die Diener eine neue Schale hereintrugen folge Macarios scharfer Blick jedem Detail.* Eine Schreibfeder und eine Schriftrolle waren auf der Plakette abgebildet.

In wessen Gunst stand Angelika? Wem war das Epos gewidmet?
Es würde sich sogleich erklären...


*
Spoiler!
Wahrnehmung + Aufmerksamkeit [Heute 14:14 Uhr] [Gescheitert]

Als nächster Beitrag würde der Bucklige folgen. Würde er es wagen? Hatte er schon Wind bekommen von Macarios Beauftragung? Wie auch immer. Das Gespräch mit Vergonzo ward unausweichlich. Er würde ihn nach seinem Kunstbeitrag direkt aufsuchen...
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal,
die Erfahrung der Finsternis gemacht hat.
Zenon von Kition
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I Tarocchi
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von I Tarocchi »

Was ist Kunst für jene, die schier endlose Stunden an Zeit aufbringen können? Für solche, die womöglich über dutzende weitere Paare Hände gebieten könnten oder auf Reichtümer zurückgreifen könnten, die Könige vor Neid erblassen lassen würden?

Kunstwerke für solche sind selten eine Frage der filigranen Arbeit oder der bloßen Handwerkskunst oder der Pracht der Materialien. Unter jenen, die miteinander die Ewigkeit verbringen müssen, gehen die Bedeutungen tiefer und tiefer.

Was wird abgebildet? Und wessen Hände haben es geschaffen? War es gesegnetes Weihwasser, mit dem die feinen Metallstreben gelöscht wurden, so dass das Strahlen jener Aureole den Segen Gottes mitträgt? Oder war es womöglich etwas gänzlich anderes, das darin getragen wurde, eine Ode an die Eitelkeit Einzelner und daher eine viel blassere Dimension der Kunst? Oder womöglich gelang dem Künstler ein Brückenschlag zwischen einer solchen Ode und jener Heiligkeit - so dass man sich fragen konnte, wessen Heiligkeit genau es war? In diesen dunklen Zeiten gab es mehr als eine Christenkirche und Papst und Kaiser waren einander nicht so einig wie es ihre gottverliehenen Stände glauben lassen wollten. Von welcher Art von Heiligkeit sang also das farbige Glas eines solchen Fensters? In welcher Kirche sollte es thronen? Wessen Blicke würde es einfärben?
Welchen Beiklang hatte der süße Gesang des todlosen Mädchens? War es tatsächlich nichts als melancholische Erinnerung und verblassende Treue? War es eitle Nostalgie oder gar ein mahnend erhobener Zeigefinger, verborgen in den strahlenden Farben auf dem Pergament?
Wie war es um jene Rede Liutprands bestellt? War da tatsächlich nichts weiter als die blanke, wohlgesetzte Redekunst? Doch spielte nicht von sich aus schon eine Rolle, wer diese Worte sprach, wessen Blut in seinen Adern floss, was seine Ziele waren, wohin er wollte und woher er kam? War daher die Rede ein Kunstwerk, das der Stärke und Einheit Genuas gewidmet war? Oder war es der Ambition und dem Ehrgeiz eines Einzelnen gewidmet?
Und dies ist nur die oberste Schicht der verflochtenen Nuancen, auf die jene Blicken, deren Augen bereits auf Jahrhunderte sahen.

Wer in dieser Welt der Nacht und Dunkelheit noch jung und unerfahren ist, wird nicht über solche Dinge nachsinnen. Wer noch jung ist, kann die reine Schönheit und Kunstfertigkeit selbst genießen und darin bereits eine Erfüllung finden, die andere bereits verloren haben.


Der Allesfresser war ein Mann, der vielleicht schon älter war als einige der todlosen Kreaturen um ihn herum. Doch er hatte ein schlagendes Herz und einen lebendigen Geist. Ob jemand wie er die Nuancen der Kunst sehen konnte wie die Ältesten ohne jemals das Wunder des Staunens zu verlieren?

Nach einem kurzen Wortwechsel mit Vergonzo Faro trat er für die Ankündigung der nächsten Darbietung wieder vor:

“Der nächste Wettstreiter ist der wohlwerte Baumeister Vergonzo Faro mit der hohen Baukunst. Wir alle sind bereits Zeuge seines Handwerks, denn die neue Mauer um Genua spricht für sich, doch heute Nacht zeigt er uns eine äußerst flüchtige und äußerst fragile Seite seiner Kunst.”

Der Allesfresser verneigte sich und nickte dann Vergonzo einmal zu. “Beginnt nach Eurem Ermessen.”
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Vergonzo Faro
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Kurz teilte er dem Allesfresser mit, wie dieser ihm behilflich sein könne.
Dann begab er sich ins Atrium und stellte sich vor das noch verschlossene Zelt und wartete darauf, dass Interessierte sich ebenfalls davor versammelten.
 Er ließ lange Momente verstreichen wenn nötig, ehe er kurz das Wort erhob.

„Höchstverehrte, Verehrte, Wohlwerte und Werte,… Interessierte, welche einen Blick auf meinen Beitrag werfen möchten, sollten diese Gelegenheit nun wahr nehmen, da später dazu nicht mehr die Möglichkeit bestehen wird.“
Als er sich vergewissert hatte, dass alle die sich angesprochen gefühlt hatten da waren, würde er beginnen. Ein freundliches Lächeln trat in sein Gesicht.

Er gab zwei unauffälligen Dienern ein kurzes freundliches Zeichen mit der Hand. Diese eilten beinahe lautlos, den Kopf gesenkt herbei und zogen den schweren Stoff des Zeltes nach hinten weg. Kontrolliert und in einer gewissenhaften Bewegung gab man so den Blick auf einen Tisch frei, auf dessen Mitte eine Miniatur erstellt worden war. 
Der nussige Geruch von Getreide und Wasser, zuvor im Zelt gefangen, verflüchtigte sich nun und ergab sich kurz in eine Woge über den Ort.
Vergonzo trat gemächlich hinkend hinter den Tisch und hob die Hände, die Handflächen nach oben zeigend.

„Mein Beitrag im Bereich Baukunst, stellt eine Miniatur dar, erschaffen aus Sand."

Er ließ eine kurze Pause entstehen um einerseits die Worte wirken zu lassen und andererseits mit beiden Händen nun auf die Miniatur zu deuten, ehe er sie langsam in einer ruhigen Geste hinter den Rücken brachte, wie es so typisch für ihn war.
 Das Kinn ein wenig angehoben überblickte er diejenigen, die sich dem Beitrag widmen wollten, ehe er weiter sprach.*
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„Dies ist eine Rekonstruktion des Tempel der Vesta, dessen Überreste sich noch auf dem Forum Romanun in Rom befinden aus der Regierungszeit Septimius Severus. Gleich dem Namen war der Tempel der Vesta geweiht, gleich zusetzen mit der zuvor griechischen Göttin Hestia, die jungfräuliche Göttin des Herdfeuers. Jedes römische Gebet schloss sie mit ein.
 Er ist ein Tholos, ein Rundbau, umgarnt von einem außenliegenden und reich verzierten Säulengang, der zugleich das Runde Dach trägt. In der Mitte des Daches befindet sich eine Öffnung für den Rauchabzug.“

Wer genau hinsah konnte sie verzierten und mit ruhiger und sanfter Hand gestalteten Verzierungen an dessen Basis, dem Fuß der Säule, dem Schaft und dem Kapitel, dem Kopf der Säule erkennen. Diese mussten in mühseliger und langatmiger Kleinarbeit eingearbeitet worden sein.

„Eine breite Treppe führt durch den Säulengang ins Innere des Tempels. Dieser war heilig und in ihm brannte des ewige Feuer, wo täglich Opfergaben dargebracht wurden. Ebenfalls galt das Feuer als Symbol der Tugend.
Erlosch das Feuer von selbst, galt dies als großes Unglück für die Stadt. Dafür wurde die verantwortliche Vestalin vom Pontifex Maximus hart bestraft.“

Auf einen wink kam eine der Dienerinnen, gekleidet wie eine Vestalin, mit einem armlangen zangenartigen Werkzeug, wie auch einer einfachen kupfernen Schale. Sie stellte die Schale in ausreichend Abstand zu allen Kainiten ab, öffnete den Deckel und griff mit der Zange ein glühendes Stück Kohle, welches sie behutsam mit ruhiger Hand konzentriert durch eine an der Seite frei gelassenen Öffnung im inneren der Miniatur ablegte. Dann begab sie sich ruhigen Schrittes abseits der Vorführung.
„Man sagt der Tempel sei siebenmal abgebrannt und wiederaufgebaut worden sein. Etwas das er und Genua gemein haben, erstarkte Erholung nach Rückschlägen.“
Vermutlich war der Tempel durch das ewige Feuer sehr brandgefährdet gewesen. Ein Umstand der den Nosferatu zu einem breiteren Lächeln brachte.


„Einst, vor rund 2000 Jahren, zu Zeiten Trojas und Mykene, heute Konstantinopel und Bagdad, waren Rundbauten Grabkammern und wer von uns kann erahnen wieviele der unsrigen diese Bauten damals als Residenz erwählt hatten. In Ungarn oder der Ostmark werden noch immer Kirchen nach diesem Vorbild errichtet, angelehnt and die Rundkirchen der frühen Christenheit. Allerdings ohne Säulen, sondern Konchen, halbrunde Wandnischen unterteilen diese Bauten.“

Er hatte an bestimmten Passagen seines Vortrages langsam gesprochen, die Zuhörern Zeit gegeben gesagtes in der Miniatur zu erkennen oder sich vorzustellen, dazu die ein oder andere Geste der Hand genutzt bestimmte Aspekte hervorzuheben.


„Abschließend die Frage, wieso Sand? Wieso dieser Tempel? Nun auf letztere Frage überlasse ich es jedem selbst zu ergründen, was mich zur dazu bewogen hat, dieses Werk auszuwählen.
Sand allerdings, ist ein flüchtiger Baustoff, welcher in keiner Form halten will. Er zerrinnt durch die Finger, mag widerspenstig sein und doch ist er für viele Dinge unerlässlich.“
 ohne das freundliche Lächeln zu verlieren blickte er durch Kainiten.

Dann wartete er erneut einen längeren Moment damit jeder sich nochmal ein Bild von dem Kunstwerk und dessen Geschichte machen konnte, ehe die Dienerin aus dem Hintergrund dem Nosferatu die Zange reichte und er mit einer einfachen Bewegung die Tempelminiatur zerstörte. Mit einer Leichtigkeit zerfiel der Tempel aus Sand und der Baumeister formte eine grobe Kuhle im Sandhaufen. Das Stück kohle nun im feuchten Sand vergraben.

„Eine Miniatur aus Sand symbolisiert die Vergänglichkeit jedweden Seins. Alles ist vergänglich, auch die eigene Existenz. Dies zu verinnerlichen verschafft einem Gelassenheit und Freiheit. Alte Dinge loszulassen um Neue zu erschaffen.“ 

Ein strenger Blick aus alten Augen glitt über die Anwesenden.

„Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und die Möglichkeit diesem Wettbewerb etwas beitragen zu können."

 Damit trat er einen Schritt zurück und entließ die Diener mit einem freundlichen Nicken.
8 Erfolge fürs Kunstwerk

+wk
Results: 3 9 1 10 5 7
-> vokaler Vortrag: 3 Erfolge
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Macario
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Macario »

Nachdem sich das Interesse an der Baukunst aus Sand wieder gelegt hatte, würde Macario den Buckligen zum Gespräch aufsuchen. Er würde bei der Anbahnung weitgehend auf Etikette verzichten, um den Zugang zum Gespräch für Vergonzo zu erleichtern.

"Werter Vergonzo Faro, auf ein Wort."
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Paolo
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Paolo »

Paolo hatte den Eklat um Adamo gar nicht mitbekommen, da er währenddessen noch im Nebenraum bei Gabriels Kunstwerk war und zugesehen hatte, wer Kugeln dafür abgelegt hatte. Erst Liutprands Schiedsspruch hatte er gehört, als er wieder in den Hauptraum getreten war. Neugierig hatte er dann Adamo und auch Aurore angesehen, doch es wurde ja nichts mehr erklärt. Schließlich ging er wie alle anderen hinaus um dem hässlichen kleinen Nosferatu bei seiner Präsentation zuzusehen.

Das Gebäude aus Sand gefiel ihm sehr und schätzte die Idee dahinter es aus eben jenem Material zu bauen um es wieder zu zerstören, um dadurch seine Botschaft von Verfall und Verlust und Vergänglichkeit zu unterstreichen. Jedoch fand er es auch sehr bedauernd. Das war keine Kunst, die er mochte. Man baute Gebäude, damit sie für immer Bestand hatten, damit sie einen Nutzen hatten. Ein sicheres Obdach waren und ein prachtvolles Bild nach außen für alle Besucher warfen.
Zerstörung war niemals schön.
So lag ein trauriger Ausdruck auf seinem Gesicht, als das schöne alte Sandgebäude in sich zusammenfiel.
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Iulia Cornelia
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Zügigen, aber nicht übereilten Schrittes hatte sich die Harpyie dem Ancilla auf gebührendem Abstand genähert, den Blick aus blaugrauen Augen stets auf Höhe seiner Brust ruhend, während sie sich gewohnt höflich und respektzollend vor ihm verneigt hatte.

Ihre wohlgeformten Lippen öffneten sich nicht, bevor er es ihr nicht gestattet hatte. Und selbst dann noch, als Benedetto den Moment nutzte, um sie sich zu Diensten zu machen, stellte sie etwaige eigene Interessen, die sie womöglich zu ihm geführt haben mochten, hinten an und quittierte seine Worte stattdessen mit einem verstehenden Nicken, sowie einer weiteren höflichen Verneigung, bevor sie drei Schritte rückwärts von ihm tat.

Sanft drehte sie sich anschließend halb ein, darauf bedacht, keinem der Höherstehenden unhöflich ihren Rücken zuzuwenden, um abschließend zu der Schale der kleinen Sängerin zu schreiten, der sie ein kurzes, aber ehrlich wirkendes Lächeln schenkte, ob deren Beitrag in der heutigen Nacht.

Dann wandte sie sich in einer kleinen Drehung erneut in Richtung des Kappadozianers um, um die Kugel mit einer Verneigung vor Benedetto, aus ihrer nach unten langgestreckten Hand, ohne ein Zögern oder gar Zaudern, in die Schale zart übergleiten zu lassen. Noch einen Moment behielt sie die Verneigung und ihren gesenkten Blick vor dem Kappadozianer bei, bevor sie sich erneut aufrichtete.

Ihre blaugrauen Augen schienen aus den Augenwinkeln heraus den Diener des Prinzen und die Ankündigung des neuen Kunstwerks zu verfolgen, während ihre Aufmerksamkeit stets zu wandern schien, den eigentlichen Fokus jedoch auf Benedetto in diesem Moment haltend. Dennoch drängte sie sich ihm nicht auf, sondern schien ihm als Ancilla die Wahl zu überlassen, wem oder auch was er sich weiter widmen wollte.

Vorgonzos Beitrag wenig später ließ das Gesicht der Ventrue derweil zu einer kalten Maske gefrieren.* Was sie davon halten mochte, war schwer zu sagen, doch ihre blaugrauen Augen schienen sich nur schwerfällig von dem Nosferatu lösen zu können, den sie mit diesen fixiert hatte, hin zu ihrem Erzeuger, dem Prinzen Genuas, während sie selbst noch immer eine aufrechte, geradezu starre Körperhaltung beibehalten hatte.

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*Verbergen der wahren Gefühle: (SK 7) -> 2 Erfolge
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