[1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

[September '22]
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Macario
Lasombra
Beiträge: 1062
Registriert: Sa 26. Sep 2020, 02:48

Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Macario »

Macario bezeugte den Richtspruch und die Ausführung dessen. Er sah zu, wie Liutprand die Zunge der Rose schnitt und wie das Blut aus dem geöffneten Mund hervorquoll.
Erst blieb der neue Herold regungslos und blickte mit stoischer Miene auf die Szene. Doch von einem zum anderen Moment geriet der Lasombra in schiere Hektik und stürmte geradezu dem Ausgang entgegen. Eben dorthin, wo kurz zuvor Paolo und auch Ferrucio den Saal verlassen hatten.
Es war offensichtlich, dass mit ihm etwas nicht stimmte.*
Ein verzweifelter, gehetzter Blick.

Seine Beherrschung war gebrochen. Er wäre nicht mehr länger er selbst. Er hatte verloren. Es gab kein Halten mehr. Es triumphierte. Es würde herrschen.

Herr, erbarme Dich. Christus, erbarme Dich...


*
Spoiler!
Rasereiwürfe:
inkl Wk
Dice Maiden
BOT
— heute um 14:23 Uhr
Macario (Lennart) Request: [4d10] Roll: [10, 10, 5, 2] Result: 27 (3 Erfolge; Pool 2)

Macario (Lennart)
verwendet
/roll

Dice Maiden
BOT
— heute um 14:23 Uhr
Macario (Lennart) Request: [4d10] Roll: [8, 3, 1, 1] Result: 13 (SK 3 Merit; kein Erfolg -> Raserei)

Als Folge Wk Einsatz, um 1 Runde weiterhin handeln zu können -> siehe Beschreibung oben. 26 Meter Handlungsreichweite Richtung Tür und Ausgang.
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal,
die Erfahrung der Finsternis gemacht hat.
Zenon von Kition
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Angelique
Autarkis
Beiträge: 4632
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 14:50

Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Angelique »

Wie lästig! Nicht nur das Gesumme im Kopf und die irritierenden Visionen, jetzt auch noch eine Bestrafung! Das machte den schönen Abend voller Wunder für sie kaputt!

Selbst wenn sie die Bestrafung an sich anregend fand, bezweifelte sie, dass sie Vergonzo zu einer spontanen Performance überreden konnte. Solcherlei Kunst fand noch kein bereites Publikum.

Stattdessen musste sie ihre eigene sündige Gier nach Blut zügeln. Lästig! Nicht mehr, nicht weniger. Sie hatte sich an den quengeligen Dämon in ihr über die Jahrzehnte gewöhnt. Aber welche Hohlbirne würde auch hungrig hier erscheinen oder sich nicht im Zaum haben?
Test für Narren und Kinder. Sie war keins von beiden, selbst wenn viele sie für beides hielten.





1 WP
— heute um 20:21 Uhr
Angelique (Olaf) Request: [3d10] Roll: [7, 6, 6] Result: 19
heute um 20:22 Uhr
Angelique (Olaf) Request: [3d10] Roll: [7, 6, 2] Result: 15
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada blieb stehen, wo sie war. Nicht allzu weit entfernt vom Thron, so nahe an der Vollstreckung dieses Urteils wie es so gerade eben noch schicklich war. Anders als andere wandte sie sich nicht ab.

Nein, Giada war nicht bluthungrig. Ihr Blick sog sich wegen einer zweiten, weniger ewigen Gier an dem Spektakel fest: An Schmerz und Pein und diesem kalten Gefühl von Triumph und Erfüllung, wenn ein rechtschaffenes Urteil an einem erbärmlichen, schwächlichen Sünder endlich vollstreckt wurde.
Sie genoss es, als Adamo auf die Knie ging. Sie genoss es, als der hässliche Liktor mit seinen groben Händen die schlanke, schöne Gestalt des Toreador niederhielt. Sie genoss es, als Liutprand die Zange gebrauchte und dann das Schwert.

Giada konnte diesen Augenblick in vollem, sehenden, sadistischem Genuss trinken und kostete ihn ohne Zurückhaltung voll aus.
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I Tarocchi
Erzähler
Beiträge: 1506
Registriert: Sa 7. Mai 2022, 13:28

Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von I Tarocchi »

Blut - darauf ließ sich am Ende alles reduzieren. Alles andere war nur Zier, nur Schau, nur Ausreden. Im toten Herzen der Dinge war es das Blut, auf das es ankam. Es floss, kühl und dunkel auf den weißen Fliesen der Halle. Es gab kein schlagendes Herz, das es hervorpresste und sein Fluss versiegte bald. Adamo presste den Mund zusammen, doch auch er - gerade er - behielt seine Fassung. Tankred über ihm hielt ihn dennoch gepackt und wollte in seiner Wachsamkeit nicht nachlassen.

Doch da war schon Bewegung in den Saal gekommen. Keiner war unberührt von dem Geschehen, auch wenn der eine oder andere sich darin versuchte, gefasst und beherrscht zu wirken.

Die Weiße Prinzessin sah sich ihren Hof an. Sie sah, wer gar nicht erst hier war. Wer bereits hinaus geflohen war, übermannt von der eigenen Bestie. Sie sah, wer nun rannte, sie sah, wer blieb. In diesem einen, kurzen Moment hätte man wohl eine Nadel fallen hören können.

Und dann gab es ein gutturales Grollen, einen nur halb unterdrückten Schrei. Gabriel Ducas, der Glaskünstler, hatte den ewigen Kampf verloren, den sie alle mit ihren inneren Bestien austrugen. Und Benedetto, der sich ihm gerade genähert hatte, hatte nichts anderes in der Hand als einen Schreibgriffel und sein Wachstäfelchen, als der Brujah auf ihn zustürzte.

Benedetto schien für einen Moment zu erstarren - ob es in seiner Chronik einen Absatz über Mattia Bragadin gab und über Adalbert von Schwaben, der sein Ende unter den rasend schnellen Fäusten des Brujah hier gefunden hatte, nur ein paar Meter entfernt, auf dem Boden der Weißen Halle?
Er wirkte wie eine bleiche, aufgeblähte Wasserleiche, dieser Chronist Genuas. Als hätte diese Wasserleiche nur vergessen, im Wasser zu treiben. Stattdessen stand sie aufrecht und totenstill.

…und dann war Gabriel an Benedetto vorbei, raste auf den knieenden Adamo und Tankred zu, die beiden Podeste und Schalen von Liutprand und Angelique dabei umstoßend. Beide hatten den Schrei gehört, doch erst mit den sich nähernden Schritten wandte Tankred sich um. Er stieß Adamo zurück und stellte sich über und vor den schönen Toreador, ein letztes, unlebendiges Schutzschild vor der rasenden Gier des Brujah.

Mit einem erneuten, gutturalen Schrei stürzte sich Gabriel auf Tankred.*


--- ---
*Alle, die eingreifen wollen, bitte bei mir im Discord melden. Am besten direkt mit Ansage des Vorhabens und Initiativewurf.

---
Liutprand: ? | Gabriel Ducas: 3 | Angelique: ? | Vergonzo 1 | Liviu: 2 | Macario: 1
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Paolo
Ravnos
Beiträge: 483
Registriert: Mi 3. Aug 2022, 08:09

Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Paolo »

(Zusammefasssung des ausgewürfelten Kampfes in der Discord Arena)

Benedetto entfernte sich schnell von seinem Platz neben Gabriel und eilte ein wenig Richtung Nubis, jedoch nicht direkt zu ihm, aber weit genug entfernt am unteren Ende der Halle, um nicht in den Kampf zu geraten, aber alles noch gut genug beobachten und notieren zu können.

Lucio eilte sofort an die Seite seiner Herrin, bereit diese zu verteidigen oder auch Befehle anzunehmen und weiterzuleiten.

Auch diverse andere Kainiten bereiteten sich darauf vor sich oder andere verteidigen zu müssen; oder zu fliehen, wenn es sein musste.

Liutprand nahm Adamos abgetrennte blutige Zunge und warf sie dem rasenden Brujah entgegen, was diesen tatsächlich lang genug von Adamo und Tankred ablenkte, dass der Toreador mit übermenschlicher Geschwindigkeit aus der Halle flüchten konnte.
Derweil hatte sich auch Giada neben Liutprand und Tankred begeben und mit fester Stimme proklamiert ihn gemeinsam niederzuringen!

Während Gabriel die nun ausgequetschte Zunge fallen ließ und sich ein richtiges Opfer suchen wollte, dass seinen Hunger würde stillen können, wurde er von einer anderen Seite her plötzlich angegriffen. Der kleine aber doch flinke Körper des Baumeisters zielet auf seine Beine und trotz dessen, dass der Brujah versuchte dem zu entgehen, konnte er nicht schnell genug die Füße woanders hinstellen und so wurden ihm von Vergonzo die Beine weggefegt. Mit einem dumpfen Aufprall und einem wütenden und schmerzlichen Grunzen landete Gabriel auf den harten Fließen der Halle. Immerhin war er geschickt genug sich schnell wieder aufzurappeln, doch das brachte ihm leider nicht viel. Sogleich schlang Liutprand seinen Arm um dessen Hals und hielt so den Kopf mit dem einen und Gabriels rechten Arm mit dem anderen fest.
Auch dieser Versuch dem starken Griff des ersten Liktors zu entgehen, gelang ihm nicht.
Wütend schrie der Handwerker auf, fauchte und keifte wie eben das Tier, das er in diesem Moment war. Auch Giada griff von der anderen Seite zu und erschwerte es Gabriel so noch mehr sich aus dieser Lage zu befreien.

Tankred zog einen Pflock aus den weiten und langen Armstulpen seines Handschuhs und im Hintergrund schloss Nubis derweil die Tür zur Halle, auf dass der Brujah nicht doch entkäme und Adamo nachstellen würde.

Blut pumpte durch Gabriels Adern. So viel wie es ihm möglich war, um seine Muskeln zu stärken.
Wutentbrannt brüllte er, bäumt sich mit aller Gewalt und Stärke auf, die man dem sonst eher feinsinnigen und schlanken Handwerker und Künstler nicht zugetraut hätte. Doch es gelang ihm einfach nicht sich den beiden Kainiten zu entringen.
Tankred holte schließlich mit dem Pflock aus und hämmerte diesen mit einem gewaltigen Schlag der bloßen Hände zwischen Gabriels Rippen in dessen Herz.

Mit einem Mal erstarb das Brüllen und jegliche Gegenwehr. Der Körper erstarrt, verblieb in der Pose in der er gepflockt wurde. Auf die Knie gezwungen, das Gesicht in bestialischer Wut verzerrt.
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Paolo
Ravnos
Beiträge: 483
Registriert: Mi 3. Aug 2022, 08:09

Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Paolo »

(Zusammenfassung was derweil draußen geschah:)

Während Gabriel in der weissen Halle seinem Tier erlag und die Fähigkeiten der Liktoren herausforderte, war auch bereits Paolo schon vor den Toren der Villa, wo die Wachen die Lichter neu entzündeten und rang mit seiner eigenen Bestie.

Seine Gier führte ihn zu einem mit Seilen abgesteckten Platz etwas seitlich vom Haupteingang entfernt, wo sich zwei Frauen aufhielten. Mochten diese doch einfachere Beute sein, als die bewaffneten Männer auf dem Weg zum Hoftor.

Mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte, hielt er das Tier unterdrückt und sprach die Frauen an, versuchend möglichst eine glaubhafte Geschichte zu erfinden, eine dazu zu bringen mit ihm zu kommen. Es stellte sich jedoch sogleich heraus, dass beide Frauen zur Geißel gehörten und so zumindest keine Gefahr für die Stille waren, falls das hier an diesem Orte überhaupt je eine Gefahr war.

Paolo bittet um ihr Blut und eine der Damen gibt es ihm, während die andere, mit erhobenem Speer Wache hält, bereit ihm im schlimmsten Fall aufzuspießen, wenn es sein musste.

Ferrucio war derweil dem Ravnos gefolgt und hatte den Biss mit angesehen. Ruhig und geradezu sorglos schritt er dann auf Paolo zu und vergewisserte sich, dass der jüngere Kainit nicht mehr der Bestie unterlegen war. Diesem war die ganze Situation sichtlich peinlich und er blickte Ferrucio kaum an. Während sie kurz sprachen, sah er aber an Ferrucio vorbei eine weitere Person aus dem Tor der Eingangshalle kommen. Gehetzt wirkend, stand da kurz der Herold Macario. Sein Schatten schien um ihn her zu tanzen, in bizarren, abgehackten Bewegungen. So schnell er konnte rannte er geradeaus zwischen die Bäume des Obstgartens, der sich vor der Villa erstreckte. Während Paolo noch Ferrucio darauf aufmerksam machte, dass Macario wohl auch ein Problem habe, konnten beide mit ansehen, wie Macarios Schatten jedoch zurück blieb. Sich zuckend und flackernd zwischen den neu entzündeten Fackeln auf dem Boden bewegte und den Schatten eines der Wachen angriff.

Ferrucio wies Paolo und die Frauen an schnell ins Haupthaus zu fliehen, dem diese auch nachkamen.
Die Wachen schrien überrascht auf und während der eine wie erstarrt da stand und auf das Schauspiel zu seinen Füßen blickte, stieß ein anderer eine der Fackeln in das zuckende Gewirr, was sie auseinander stoben ließ.

Ferrucio winkte den Wachen zu ihnen zu folgen und so fanden sich schließlich alle in der Eingangshalle wieder, die Tür geschlossen, hinter der das wütende, hungrige Schreien des Lasombra durch die Nacht hallte.

Paolo war erschöpft ob des eigenen inneren Kampfes mit dem Tier und trottete geradezu gemächlich zurück zur weissen Halle um dort Bericht zu erstatten, während Ferrucio an der Haupttüre mit den Wachen und Frauen zurück blieb. Jedoch fand er die Tür zur Festhalle verschlossen vor und auch von dahinter ließen sich Schreie vernehmen. Unsicher blieb er davor stehen und hatte schon die Hand erhoben um erst einmal zu klopfen, als plötzlich die zarte Stimme Angeliques neben ihm erschall und ihn überrascht zusammen zucken ließ.

Sie meinte sich darum zu kümmern. Paolo fragte nachdem was darin geschah, aber beide verwirrten Geister auf unterschiedlicher Art sprachen aneinander vorbei, was zu einigem hin und her führte, bis Angelique schließlich einfach Paolos Hand ergriff und ihn mit sich führte wie ein verlorenes Kind.

Als sie wieder die Halle betraten, zog Paolo seine Hand zurück. Hoffentlich hatte das keiner gesehen…und blicke sich in der Halle um, auf den am Boden liegenden Gepflockten.

Das war das erste mal, dass er einen gepflockten Kainiten sah. Von der Bewegungslosigkeit nicht ganz anders als der morgendliche Schlaf, aber das in Wut verzerrte Gesicht und der Umstand, dass ein Stück Holz im Herzen stecke, ließ ihn etwas schaudern.
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Angelique
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Registriert: Fr 22. Jan 2016, 14:50

Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Angelique »

Angelique läuft in den Saal hinein und sinkt mit gesenktem Haupt vor Aurore auf ein Knie und ihre helle, aber auch klare Stimme hallt über das Hintergundrqauschen der vom Skandal agitierten Masse:

"Verzeiht mein ungebetenes Erheben meiner Stimme, Gebieterin Genuas.
Aber ich muss besorgt melden, dass der wohlwerte Macario die Kontenance im Garten verloren hat und dort selbst die Schatten Veitstanz aufführen. Tapfere und starke Diener ihrer Hoheit wären wohl nötig, ihn vor sich selbst, andere und die Stille zu schützen. Ich bitte auch im Namen des Hofgelehrten, der die Tür bewacht, um Amtshilfe, den Schaden zu begrenzen."

Interessiert schaut sie sich um, nicht ohne Mitleid für den armen Gabriel, der unwürdig in Starre lag und dem noch ärmeren Adamo die Demütigung gestohlen hatte. Ob sie wohl ein Sprungbrett an ihrem Turm befestigen sollte, wenn Aurore ausbrechen würde wie der Vesuv unter Titus?
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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I Tarocchi
Erzähler
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Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von I Tarocchi »

Die Schreie und brutalen Geräusche waren eben erst verklungen. Brutale, ungezügelte Gewalt hatte den Wettstreit beendet. Gewalt, die ebenso brutal gestoppt und erstickt wurde.
Die Kinderstimme Angeliques schuf einen Kontrast dagegen, zart und klar gegen den dumpfen, chaotischen Ausbruch roher Gewalt. Wovon diese Stimme sprach, war jedoch erneut dasselbe, in Schrecken, Gewalt und Schatten.

Aurores Blick legte sich auf Angelique, dann auf Liutprand. Sie sagte: “Ich höre deine Botschaft und die Ferrucios, Angelique.” Mit einer leichten Geste erlaubte sie der Malkavianerin, sich wieder zu erheben. Ihr Blick wanderte weiter, zu den Kainiten, die über dem reglosen Körper des Brujah standen.
“Dies ist eine Lehre für dich, Liutprand. Bis du sie gemeistert hast, wirst du kein Blutvogt werden. Ein Richtschwert besitzt zwei Schneiden.”
Sie trat nun vor ihren Thron, den Löwenthron von Genua, und ließ sich dort nieder. Es gab keine Eile, während sie dies tat. Es gab keine Ungeduld, Hast oder Zeitnot. Die Ruhe der Weißen Prinzessin konnte Zuversicht spenden - Zuversicht in diese hellen Lichter und weißen Mauern der Villa Illuminata.

“Gabriel Ducas wird in meiner Obhut bleiben”, erklärte sie dann und gab dem Allesfresser neben sich einen Wink. “Macario wird Einhalt geboten. Liutprand, Tankred und Giada - ihr werdet gehen und die Wachen unterstützen.”

Der Allesfresser verneigte sich tief und sah zu den dreien, die zuvor den Brujah niedergerungen hatten. Mit einer knappen Geste bat er sie, ihm hinaus zu folgen.

Aurore jedoch wandte sich nun wieder den verbliebenen Gästen dieses Abends zu. Sie sprach:
“Ich habe heute Nacht herrliche Pracht und Wunder gesehen. Wozu mein Hof fähig ist, stellt alles in den Schatten, was einfache Sterbliche in ihren vergänglichen Leben schaffen können. Und selbst im Vergleich zu dem Glanz anderer Höfe kann sich der meine stolz behaupten.” Sie sah niemand bestimmten an, so wie sie diese Worte sprach. Und sie klangen auch nicht froh oder gar stolz, sie klangen betrübt. Eine klamme Kühle zog mit diesem Bedauern in die Stimmung in der Weißen Halle ein. Aurore deutete auf eine der weißen Kugeln, die aus einer der umgestürzten Schalen des Wettbewerbs über den Boden gerollt waren.

“Doch was so prachtvoll geschaffen wurde, wurde im selben Streich wieder befleckt.” Die Kühle des Bedauerns schlug um in eine verächtliche Kälte.

“Ich erwarte mehr von meinem Hof.”

“Ich habe heute Nacht Arash ausgeschickt, weil jemand den Preis für den Sieg in diesem Wettbewerb vernichten wollte. Weil jemand mit Feuer vernichten wollte, was diesem Sieg gewidmet werden sollte.”

“Doch heute Nacht gibt es keinen Sieger. Es gibt zahlreiche Lehren. Mein Hof aber soll sie lernen und daran wachsen. Die Villa Fiori soll ein neues und prachtvolles Haus für Gäste Genuas werden und diese Aufgabe lege ich in Euer aller Hände. Ich will, dass ihr die Verantwortlichen für den schändlichen Anschlag findet. Ich will, dass alle Schäden behoben und das Gästehaus hergerichtet wird.”

Und nun, zuletzt, sah Aurore auf den reglosen Körper von Gabriel Ducas. “Ich werde die Führung dieser Aufgaben in die Hände von Gabriel Ducas und Macario legen. Doch ein jeder wird seinen Beitrag leisten. Genuas neues Gästehaus soll ein Zeichen unseres Stolzes werden.”
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Registriert: Mi 5. Okt 2016, 16:29

Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Kurzu nachdem das letzte Wort der Princeps in der Halle seine letzte Runde gedreht hatte, hinkte der Nosferatu nach vorne, näher zum Thron.
Er ging auf beide Knie und neigte sich tief nach vorne.
Nach einem kühlen Moment des musterns, vernahm er ihre Geste sprechen zu dürfen.

Mit fester Stimme, bewusst gesprochener Betonung und geübtem langsamen Rythmus begann er.
"Höchst verehrte Princeps von Genua. Im Sinne eures Wunsches biete ich Euch meine Fähigkeiten als Baumeister an, ein Fundament für das neue Gästehaus zu erschaffen, das jegliches Feuer überdauern wird, auf das es keinem Feind eurer Domäne gelingen wird, das Fundament des Stolzes zu vernichten."

Gab er seinen Beitrag zum Gästehaus kund, ließ anderen somit den Platz ihren Teil beizutragen.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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I Tarocchi
Erzähler
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Registriert: Sa 7. Mai 2022, 13:28

Re: [1073] Die Letzten haben keine Rivalen [alle]

Beitrag von I Tarocchi »

“So soll es sein”, erwiderte Aurore in jenem geschliffenen, alten Latein, das für so viele das Verstehen schwierig machte und das doch so direkt aus längst vergangenen und vielleicht leuchtenderen Zeiten stammte.
“Soll das Fundament deine Ausdauer besitzen und immer überdauern.”

Abwartend sah Aurore in die Runde ihres Hofes, ob noch weitere sich nun hervortun wollten.
Gesperrt

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