[1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

[September '22]
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Il Canzoniere
Erzähler
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[1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Dezember. Kälte zog an der Kleidung jener die sich heute Nacht so weit hinausgewagt hatten. Das kleine Dörfchen Votori war, ganz gleich von welcher Siedlung man kam, nicht sonderlich nahe gelegen. Die Siedlung schlief tief und fest, sich kaum dessen Gewahr was heute Nacht hier passieren sollte. Eine Vereinbarung war geschlossen worden, vor einer ganzen Weile. Eine die das kleine Küstendörfchen wichtiger machte als es sich jemals bewusst werden würde... wichtiger als es jemals gewesen war und vielleicht sogar wichtiger als es jemals wieder werden würde.

Die Untoten, von unsterblicher Gestalt, hatten diese kleine Ansiedlung aus Hütten und Booten dazu ausersehen eine Grenze zu ziehen. Schlimmer: zwei Grenzen zu ziehen. Welche von beiden Bestand haben würde, würde sich heute Nacht entscheiden. Die Emissäre zweier, im verborgen wirkenden, Großmächte trafen sich im Haus des reichsten Mannes der Siedlung. Ein steinernes Anwesen am landseitigen Rand der Siedlung umfasst von einer hüfthohen Mauer, kaum hoch genug um ein Kaninchen draussen zu halten. Es war beleuchtet, von einer Reihe von Fackeln die im Wind flackerten und immer wieder zu ersticken drohten. Bewaffnete Männer mit dem Wappen des Bischofs von Savona säumten den schmalen, ungepflasterten Weg. In schwere Mäntel gehüllt, grimmig unter dicken Helmen dreinschauend. Bewaffnet und unglücklich heute Nacht dem Wetter ausgesetzt sein zu müssen.

Das Haus vor dem sie standen war ebenfalls erleuchtet. Kein Palast, nur ein altes Anwesen das zwar die wirklich guten Zeiten hinter sich, aber noch nicht völlig aufgegeben hatte. Drinnen brannten ebenfalls Lichter, Kerzen. Aus der Dunkelheit heraus wirkte es, trotz seiner kargen Lage abseits von Bäumen und Büschen, einladend wie ein warmes Heim im Schnee. Dieser lag zwar nicht, aber Frost überzog die Wiesen links und rechts des Weges. Raureife hatte sich mit einer Sorgfalt über jeden einzelnen Grashalm gelegt wie es nur der Winter vollbrachte.

Das schienen die Gastgeber zu sein, wobei auch dies heute Abend ein strittiger Punkt sein würde. Die Stimmung unter ihnen schien angespannt, niemand sprach, jeder schien etwas zu erwarten was zu schlimmeren führen würde. Die wie erfahrenen Soldaten wirkenden Wächter waren geradezu angespannt. Solche nächtlichen Operationen waren etwas völlig anderes als ein gewöhnlicher Feldzug oder ein übersichtliches Handgemenge. Dies hier war Politik. Und Politik hatte zu eigen das von einem auf den anderen Moment plötzlich jeder den Bauch des anderen aufschlitzte. Dabei hatte man eben noch zusammen getrunken. Niemand der Wächter hier draußen mochte Politik.

Maro, einer der Männer die schon am längsten bei der Truppe war verengte die Augen als er auf der entfernten Straße die zum Anwesen führte eine weitere Fackeln erspähte, nein, mehr als eine Fackel. Eine ganze Gruppe von Fackeln. Das mussten die Gäste sein. Verdrossen warf er einen Blick hinauf zu den Sternen. Ihren Zenit hatte die Nacht gerade erreicht. Einmal noch atmete Maro tief durch dann warf er abermals einen Blick zu der sich nähernden Gruppe Fackeln und hob seine eigene zum Signal. Für seine, als auch für die andere Seite. Der Tanz hatte begonnen.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Nosferatu war bereits einige Zeit in der Gegend, genauer gesagt im Umland. Vermutlich würden sich neben seinem typischen Clavicula Geruch heute auch der Duft des Waldes, nasser Erde, Moos und Laub dazu gesellen.
Er kam von einem sehr wichtigen und geheimen Treffen, welches sich tragischer und glücklicherweise kurz vor diesem Treffen hier anberaumt hatte.

Wartend, die Szenerie seid längerem betrachtend, war er etwas abseits, gegenüber des Gebäudes am Rand verdunkelt hocken geblieben.
Was würde sich hier tun, noch vor der Zeit?
Wurde vielleicht ein Falle gelegt oder versteckten sich im Hintergrund eine kleine Armee, für den Fall der Fälle?

Er würde nicht zeigen, dass er bereits da war, vor einigen anderen. Was würde das auch bedeuten oder bringen? Ein Nosferatu kam stehts zur rechten Zeit, dann wann er es beabsichtigte.

Als einer der Wachen dann den Tross ebenfalls erblickte, wartete der Bucklige weiter ab und beobachtete, lauschte und war gespannt wer hier heute Nacht auflaufen würde.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Nubis
Kappadozianer
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Re: [1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Nubis »

Der Tross hatte sich rechtzeitig und mit allen nötigen Vorkehrungen auf den Weg gemacht. Votori war nicht gerade nächster Weg und die Sonne war unbarmherzig. Eine gute Vorbereitung war das A und O.
Freude oder eine grosse Zuversicht lag weniger in den meisten Gesichtern derer, die hier anreisten. Ihre Gesichter passten wohl eher zum tristen Wetter des Winters. Kalt, ernst, tot in irgendeiner Form.
Auch wenn nicht alle es nötig hatten, so waren dicke Wollumhänge das erste, was man von den Gestalten sehen konnte. Einige waren einfache, die zu Söldnern oder Soldaten passen konnte, ein anderer mit einer Borte versehen und somit einen edleren Gast andeutend. Auch dessen Maske zeugte von einem gewissen Reichtum, war es doch ein edles Stück guter Handwerkskunst mit feinem Schnitzwerk und sogar vergoldeten Elementen.

Sie kamen zu Fuss, hatten Fuhrwerk oder dergleichen anderswo stehen lassen, um nicht mit Esels- oder Ochsenkarren hier vorzufahren. Eine Einheit bildend aus Edlen und Gerüsteten, die dieses Haus besuchen würden.

Zu den Wachen fiel nur ein Satz: "Wir werden erwartet..."
Die Worte waren beinahe eisig gesprochen und doch mit einem Klang eines melodisch abgestimmtem Singsangs klirrender Kristalle, gedämpft durch das Holz des Olivbaumes, alt und mächtig.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Liviu Cosma
Toreador
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Re: [1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Liviu Cosma »

Liviu war mit dem Tross angereist, auch wenn es für ihn einfacher gewesen wäre, erst von Votori dazu zu kommen. Ihm war es aber ein persönliches Anliegen von Beginn an der Seite des Heroldes zu sein. Selbstverständlich folgten dem Herold erst die Amtsträger und dann die Freiwilligen, zu dem er auch gehörte.

Sein Gespür sagt ihm das es nicht einfach wird zu einer Einigung zu kommen und in den letzten Jahren hatten man immer wieder das Gefühl, das nur ein Funken gereicht hätte, um das ganze eskalieren zu lassen. Dabei hat es offen im Jahre 1068 begonnen und mit der Zeit sind eine ganze Reihe von Menschen und Tieren diesen Grenzstreitigkeiten zum Opfer gefallen. Er hoffte aber innbrünstig, dass die Verhandlungen erfolgreich verliefen, damit die Bewohner von Votori endlich wieder beruhigt schlafen konnten.
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Brimir
Gangrel
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Re: [1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Brimir »

Die Türe neben Maro hatte sich geöffnet, als die Fackel, wie das Startsignal zum Tanz erklang. Eine junge Frau trat in die Nacht und stellte sich zu den Wachen. Sie musterte die Gesandtschaft Genuas genau - vermied jedoch direkten Blickkontakt. Als die Kainiten, die zum Tanz geschickt wurden näher kamen, verneigte sie sich tief und wartete, bis Nubis seine Stimme erhob. Ein Frösteln machte sich auf der menschlichen Haut breit - sie schauderte leicht, riss sich dann aber zusammen.

"... das werdet ihr. Bitte... kommt herein." Die junge Frau klang freundlich und hatte eine warme Stimme.

Sie drehte sich herum und ging voran. Drinnen deutete sie auf einen Mann, der an der Seite stand. Ein länglicher Flur lag vor der Gesandtschaft. Kerzen sorgten für ein wenig Licht und am Ende konnte man unter dem Türschlitz ein kleines Feuer flackern sehen, dass den Raum dahinter erhellte.

"Falls ihr ablegen wollt. Ansonsten würde ich euch bitten mir zu folgen. Die Gastgeber sind bereits anwesend."

Sie wartete ab, ob jemand seinen Mantel abgeben wollte, schaute sich nochmal prüfend um, wieviele Gäste sie nun tatsächlich begleiteten.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
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Angelique
Autarkis
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Re: [1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Angelique »

Es war ein Aufwand, im Winter reisen, und sie hatte das lange nicht mehr gemacht.
Eine gewisse Nostalgie überkam Angelique, als sie wieder auszog zu Pilgerreisen in die Umgebung. Von Vergonzo hatte sie von dem Treffen erfahren, das stattfinden sollte.

Pure Neugier und auch ein bisschen Verpflichtung ihrer selbst auferlegten Aufgabe gegenüber, Annalen anzulegen, da sie ihrer eigenen wirren Erinnerungen nicht mehr traute, trieb sie zu diesem politischen Jahrmarkt der Eitelkeiten.
Und so kam es, dass auch das Kind im Pilgermantel sich aufmachte, die Welt zu schätzen und für schlecht zu befinden.

Sie war natürlich verdunkelt und sah sich ein bisschen wie eine Rückversicherung für die Kainiten Genuas. Sie spitzte die Ohren und redete sich ein, dass sie gar nicht die geheimen Gespräche belauschen wollte, sondern nach Gefahren und Spitzeln der anderen Seite Ausschau hielt.
Dass ihre unirdisch gesteigerten Sinne alles Besprochene mitbekommen würden, wäre ein Abfallprodukt ihrer hehren Absichten.

Außerdem starrte sie in die Dunkelheit, um übernatürlich Verborgene wie sie selbst zu enttarnen.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Liutprand
Ventrue
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Re: [1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Liutprand »

Als sich die junge Frau noch einmal prüfend umsah, vernahm sie aus der Finsternis lauter werdendes Getrappel und hier und da mal ein Wiehern eine größeren Gruppe Pferde, die schnell näher kamen. Eine Gruppe aus etwas mehr als ein dutzend gerüsteter und bewaffneter Soldaten an deren Spitze sich Liutprand, der erste Liktor von Genua selbst, gesetzt hatte. Die Gruppe näherte sich im Trapp und verfiel kurz vor ihrem Ziel in einen raschen Schritt.

Liutprand war in die Kleidung und Rüstung eines Offiziers und Befehlshabers gehüllt und allein Gesten von ihm reichten aus, um den Trupp zu stoppen. In einer fließenden und tausendmal durchgeführten Bewegung glitt Liutprand von seinem Pferd und ein Soldat, der ebenfalls abgesprungen war, nahm die Zügel entgegen. Ein kurzes Wort in einer alten fremden Sprache an das Pferd, lies die Ohren des Hengstes, die sich beim nähern des Soldaten angelegt hatten, wieder aufrichten.

Liutprand hatte in den Nächten zuvor ausgiebig gejagt und wirkte doch blass. Offenbar verschwendete er kein Tropfen Blut daran seine Haut rosig wirken zu lassen, war auch nur die Haut seines Gesichtes zu erkennen. Sein Gesicht zeigte das selbstsichere Auftreten eines Mannes, der hier nicht zu Gast war, sondern hier her gehörte. Habitus, Ausstrahlung und Gestus machten keinen Zweifel, wer Votori als sein Territorium beanspruchte. Er, beziehungsweise seine Lehnsherrin, die ihn hier her entsandt hatte, um nicht zuletzt auch das Blut der Könige an diesem Ort für sie sprechen zu lassen. Dem Mann umgab eine Aura und Präsenz, die selbst die gegnerischen Soldaten ein wenig nervös machte und sie unweigerlich Haltung einnehmen ließ.

Als er sich dem Gebäude näherte musterte er nur einen kurzen Augenblick die Wachen, bevor er sie danach keines einzigen Blickes mehr würdigte. Seine Rüstung, eine Kombination aus Kette und Leder (Rüstungsstufe 3), in vielen Dingen jenen der Soldaten, die er dabei hatte ähnlich. Doch in kleinen Details und der Art wie er sie trug eigenartig alt...oder besser altmodisch. Den Speer und den kleinen Schild hatte er an seinem Pferd zurück gelassen. Ein gladiusartiges Schwert trug er in einer bemalten hölzernen Scheide noch an der Seite. Die Scheide zeigte die Szene eines Mannes mit einer phrygischen Mütze, der mit einem Schwert einen Stier in den Nacken stach. Das Tier bäumte sich scheinbar vor schmerzen auf.

Kurz nach der Gesandtschaft um den Kappadozianer trat der erste Liktor ebenfalls ein er nickte knapp Nubis zu, so er ihn kurz ansah. Ein Zeichen, dass der Herold, wie von der Herrin gewünscht, die genuesische Seite leiten solle. Aber dieser Mann würde ebenfalls das ein oder andere Wort zu sprechen haben.

Bei dem Wort Gastgeber, das die Sterbliche fallen ließ, lachte er kurz verächtlich auf, ohne sie eines Blickes zu würdigen und warf ihr, ohne sie anzusehen seinen Reitermantel zu. Schließlich würde er wie selbstverständlich kurz nach Nubis jenen Raum der Besprechung betreten.


[OT: Selbstsicherer militärischer Auftritt und Gehabe: 4 Erfolge]
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Nicolo Trevisan
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Re: [1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Wenig eindrucksvoll und eher unscheinbar tauchten zwei Gestalten auf.
Der eine davon in einen Umhang gehüllt, unter dessen er wohl ein Gewand mit einer Kapuze trug. Die Kapuze hatte die Gestalt tief ins Gesicht gezogen, das Gesicht sorgsam verdeckend. Ab und zu blitzte der Stoff, es müsste wohl eine Kutte sein, unter dem Umhang hervor, da sich der Träger schnell bewegte und er mehr darauf bedacht war, seine Kapuze an Ort und Stelle zu halten.
Der andere Mann, der ihn begleitete, war war nur leicht gerüstet in einer Gambeson. Mit einer Fackel leuchtete er den Weg und mit einem Speer, stützte er sich ab, diesen mehr wie einen Wanderstab nutzend.

Der Salubri hatte sich verspätet und er haderte mit sich, dass ausgerechnet momentan ihn das Auge diese Schwierigkeiten bereitete. Diejenigen, welche mit einer übernatürlichen Gabe des Sehens ausgestattet waren, konnten wohl auch den Grund des Unbehagens erkennen - das Auge auf der Stirn des Einhorns war weit geöffnet.
Nicolò beeilte sich nun dem Tross anzuschließen, während er Nubis gegenüber den Kopf deutlich senkte und anderen ebenfalls im Tross befindlichen Kainiten den zugehörigen Respekt zeigte.
Aufgrund seiner momentanen Schwierigkeiten zog er sich dann jedoch eher in die zweite Reihe zurück und wartete das weitere Geschehen ab. Dabei achtete er weiterhin darauf, dass die Kapuze nicht verrutschte und somit seine Stirn zeigen würde.
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Benjamin
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Re: [1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Benjamin »

Ebenfalls aus der Nacht schälten sich zwei Männer die wie aus ein und dem selben Ei geschlüpft aussahen. Beide trugen Eine Mischung aus Lammelen und Lederpanzerung(R3), einen Sarazenenhelm und eine römische Maskeneinspannung.* Der eine trug einen Speer, der andere einen Säbel. Beide waren ungefähr gleich groß und eher von schlankerer Statur. Sie verneigten sich beide wortlos und nahezu gleichzeitig vor Nubis und anschließend vor Liutprand und würde sich ebenfalls der Gesandschaft anschließen. Ein wenig erinnerten die beiden an jene wortlosen maskierten Wachen die damals in San Donato gedient hatten. Eine Hommage an vergangene Tage? Eine indirekte Drohung? Oder vielleicht einfach nur Spiel mit den Köpfen der Anwesenden?


*
Spoiler!
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Nubis
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Re: [1073] Das Schicksal Italiens [Nubis, offen, (SL)]

Beitrag von Nubis »

Der junge Begleiter des maskierten Mannes schien gut instruiert zu sein, nahm seinem Herrn den Mantel ab, reichte ihn der Dame mit einem freundlichen Ton und einem Dank auf den Lippen und schickte sich dann an, hier zu verweilen und zu beobachten. Er würde seinem Herrn nicht folgen, aber Obacht geben. Schliesslich war dieses Treffen keines, welches als ungefährlich einzustufen war und solch ein Haus konnte schnell auch zur Falle werden.

So trat dann auch der Maskierte, der eben diese reich verzierte Maskerade nicht ablegte, bis er sich sicher war, unter seinesgleichen zu sein, ebenfalls in jenen Raum, in dem die Gespräche wohl stattfinden sollten. Auch er wirkte von Gangart und Haltung selbstsicher, zielgerichtet, jedoch in einer ganz anderen Art, als Liutprand daher kam. Von militärischem Gehabe keine Spur. Ganz im Gegenteil.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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