[1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

[September '22]
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Vergonzo Faro
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[1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

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Vergonzo schnappte sich seinen Bruder, bevor dieser in die Gesellschaft anderer gezogen wurde.
Nach seiner freundlichen Aufforderung zu einem Gespräch nahmen beide etwas Abstand zu den Anwesenden um in Ruhe ein paar Worte zu wechseln.

Vergonzo neigte hier auf dieser öffentlichen Veranstaltung tief den Kopf für seinem Bruder, der das Amt des Liktors bekleidete und somit über ihm Stand.
Die Begrüßung fiel abseits fremder Ohren allerdings vertrauter aus aber da der Bucklige das Gespräch begann, musste der Liktor ihm wohl mit einer kurzen und für Andere nicht sichtbaren Geste dazu aufgemuntert haben.
"Sei gegrüßt Bruder, es ist viel zu lange her das wir uns sprachen. Viel zu lange. Wir haben wenig von dir gehört, was im Grunde gut ist, da du scheinbar ohne die Hilfe der Brut zurecht kommst, allerdings ist es bedenklich wenn man lange nichts hört, obwohl man in der selben Stadt lebt." er schmunzelte etwas.
Auch wenn die Worte alleinstehend wie eine sanfte Rüge klangen, lächelte Vergonzo und sein Tonfall verlieh ihnen Fürsorge und Neugier, vielleicht der Versuch die Brut zusammen und stark zu halten, oder gar etwas ganz anderes.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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I Tarocchi
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Re: [1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von I Tarocchi »

Sie gaben wohl von außen betrachtet ein sehr ungleiches Paar ab, diese beiden: Da war der kleine und drahtige Bucklige und daneben der verrottende Hühne. Doch auf der anderen Hand waren sie alle beide Nosferatu der Brut von Genua und eine solche Sache verband.

"Ja, das ist wohl so", meinte Tankred ein wenig umständlich und langsam, als Vergonzo geendet hatte. "Der Erste Liktor hat mich nach Votori beordert, so dass ich kaum nach Genua herein gekommen bin. Ich bin mehr dort im Dorf und im Wald als anderswo." Sein kantiges, unebenes Gesicht verzog sich, die Mundwinkel verzogen sich zu einem einfachen Lächeln. "Ich bin als Krieger hergekommen und lerne jetzt doch mehr darüber, ein Waldmann und Waidmann zu werden." Das war wohl eine humorige Bemerkung des Nosferatu, dem Klang nach.

Der Hühne beugte sich ein wenig zu Vergonzo herunter, so dass er deutlich leiser fragen konnte: "Gibt es was, das ich für die Brut tun kann? Ich habe das Gefühl, dass dort in Votori nur ein Funke fehlt, der einen Grenzkampf entzünden muss."
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Vergonzo Faro
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Re: [1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er kicherte.
"Nun diese Fähigkeiten dienen dir wohl immer noch mehr als eine Aufgabe die Bücher oder Backen erfordert."

Danach senkte er ebenfalls die Stimme und behielt sein Grinsen, so dass es von außen wie ein freundliches Gespräch aussah.
"Konntest du denn im Wald den Eindringling finden oder sprechen? Als die paar Neuen kamen, plante ich ein Treffen allerdings sind sie wieder abgetaucht, daher werden wir weiterhin allein die Stellung halten müssen und uns auf kurzem Wege abstimmen müssen. Ich hoffe du achtest darauf wem du was erzählst oder glaubst. In letzter Zeit haben sich ein paar der Anwesenden als weniger Vertrauenswürdig heraus gestellt als zuvor gedacht." sprach er dann mit Rat und Tat als er eine knappe Geste mit der Hand über die Abendgesellschaft gleiten ließ.
"Nun, da du weit draußen bist, müsste ich schauen an was wir dich setzen könnten. In Genua selbst gäbe es einiges zu tun." kurz schmunzelte er gequält.
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I Tarocchi
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Re: [1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von I Tarocchi »

"Der Befehl des ersten Liktors hat mich dahin geführt und daran will ich nicht gleich in meinem ersten Auftrag rütteln", meinte Tankred dazu. "Dort im Wald ist wohl eine von unserem Blut. Ich habe nicht versucht, sie selbst hervor zu locken. Alle anderen wollen genau das... ." Er räusperte sich und sagte dann etwas leiser: "...und ich habe den Verdacht, dass sie mich aufgrund meines Blutes dafür gebrauchen wollen. Ich aber habe mich besser auf meine Pflichten als Liktor konzentriert. Mit so vielen Kainiten an einem so kleinen Fleck werden alle unruhiger."
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Vergonzo Faro
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Re: [1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er nickte zum Pflichtbewusstsein seines Bruders. Es war kein Nicken des Respekts oder Hochachtung, mehr eines der Akzeptanz mit einem Hauch einer Genehmigung.
"Natürlich. du sollst deine Stellung halten und ausbauen. Es hilft dir und uns." bestätigte er die Haltung des Nosferatu.

"Was diese Jägerin angeht, überlass es ruhig ...Arash." sprach er, deutete jedoch dezent auf sich selbst als er den Namen nannte und zwinkerte kaum merklich.
"Wenn du Hilfe benötigst, sag mir Bescheid."
Dann hob er kurz die Hand als Iulia mit Vincente eintrafen und er beobachtete, wie sie Vincente an die Hand nahm durch die Gesellschaft.
Giada würde dies sicher richtig verstehen. Dann begann es lauter zu werden und Vergonzo unterbrach sien Gespräch kurz dafür.

Danach fuhr er beinahe nahtlos fort.
"Es ist richtig, wie es vor Ort handhabst. Kannst du mir denn berichten, was du über Votori, Savona und den Konflikt weißt oder aufgeschnapt hast?"
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I Tarocchi
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Re: [1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von I Tarocchi »

"Da draußen lässt sich nicht vieles aufschnappen", sagte Tankred. "Außer etwas über das Meer, die Küste und den Wald."

Doch Tankred war ein Nosferatu. Sie hatten ihre Wege und Weisen und einer wie er hätte wohl nicht einmal bis hierhin überlebt, hätte er nicht ein wenig davon verstanden.
"Es ist die erste direkte Grenze zwischen einer Domäne, in der die Tedesci die Krone tragen, und einer aus der See der Schatten. Und zugleich sind beide Prinzen aus dem Clan Ventrue. Verwandt im Blut sind sie wohl auch." Tankreds Stimme war mittlerweile eher ein Raunen, bei dem selbst Vergonzo sich ein wenig anstrengen musste, um es gut zu verstehen. Der Liktor wollte wohl nicht mitten in der Weißen Halle laut über die Weiße Prinzessin sprechen.
"Es hat sich wohl so zugetragen, dass der Prinz von Savona Votori für sich beansprucht hat. Unsere Domänenherrin hat das aber nicht einfach hingenommen. Und nun geht dort die Geißel von Savona um und kratzt an der Grenze. Die Geißel von Genua steht dagegen und ich selbst, als Liktor und Krieger, bin dorthin befohlen worden. Andere werden dorthin gelockt, mit der Aussicht auf ein Lehen oder Jagdgebiet."

Tankred hielt sich sorgfältig entspannt, trotz der leise gesprochenen Worte. "Kannst du mir sagen, was mit dem Herold Toma passiert ist?"
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Vergonzo Faro
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Re: [1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo nickte freundlich als er die Informationen Tankreds aufnahm.
Er reihte sich in die leise geflüsterte Stimmlage mit ein.
"Savona hat im Ernstfall Genua nicht viel entgegen zu bringen. Doch ein weiterer Krieg wäre nicht der beste Weg, wenn es auch anders geht, was es tut, wäre eine politischer Machtzug der profitablere Weg. Ich denke wir haben mehr als nur ein Anliegen an dich, Bruder."
Dann beugte er sich leicht vor und flüsterte dem hochgewachsenen Nosferatu etwas zu, dass nur dieser wahrnehmen konnte.

Danach klopfte er ihm kräftig auf die Schulter, als Zeichen der Vertrautheit, und kicherte. Für Außenstehende musste es wohl so wirken, als würden sie über eine alte lustige Geschichte quatschen.
"Aber sag mir, wie kam es zu deiner neuen Waffe, woher stammt sie und wie ergeht es dir als Liktor." er sah sich seinen Bruder eingehender an.
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I Tarocchi
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Re: [1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von I Tarocchi »

Tankred spielte das Spiel wohl mit, hatte sich auch ein wenig herunter gebeugt, um Vergonzo gut hören zu können. Sein faulendes Gesicht verzog sich ebenso wie Vergonzos zu einem Lächeln. Ja, man konnte gern glauben, dass sie über alte Begebenheiten scherzten.

Die Frage Vergonzos letztlich ließ Tankred aber doch wieder ernster wirken. Seine Hand legte sich über die Schwertscheide an seiner Seite. Die Waffe darin war mit einem feinen Tuch festgebunden - eine Geste des Friedens vielleicht. "Der verehrte, ehrenwerte Hüter, Ilario Contarini, hat mir dies Schwert überreicht. Ich schwor, es zum Schutze Genuas zu tragen und zu führen", sagte er langsam und ernst. Dies war ihm offensichtlich eine ernste Sache.

"Bislang musste ich sie für meine Liktorenpflichten nicht gebrauchen", versicherte er dann. "Da genügten ein Paar kräftiger Hände, ein gutes Paar Stiefel, mein Pferd und ein gesunder Verstand."
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Vergonzo Faro
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Re: [1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Ohne die Ehre und Wichtigkeit der Waffe zu schmälern oder dem Willen seinen Bruder diesbezüglich zu verärgern, nickte er verstehend. Dennoch schien er skeptisch zu sein.
"Grundsätzlich eine noble Geste des verehrten Ancilla, den ich sehr schätze,....aber nicht unterschätze. Hast du erfahren, welchen Grund er hatte dir diese scheinbar sehr wertvolle Waffe zu schenken? Wenn nicht, hast du über den Grund nachgedacht?“ sprach er sehr neutral, als würde er Fakten eines Falles abklopfen, und dennoch hörte man den Respekt für Ilario aus dem Tonfall heraus.
Er hob instinktiv beschwichtigend die Hand, für den Fall das seine Worte den Bruder verstimmen könnten und sprach erklärend: „Du kennst mich Bruder. Ich spreche nicht gedankenlos daher, habe stets einen Grund für meine Worte und Taten, aber diesen können wir nach der Veranstaltung an einem anderen Ort erörtern.“ Und ein ehrliches Lächeln trat in sein Gesicht, welches auch die Augen erreichte.
Das Tankred das Schwert bisher nicht einsetzen musste ließ eine gewisse Erleichterung in Vergonzo erscheinen, die er sich aber nicht anmerken ließ.
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I Tarocchi
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Re: [1073] Was nach langer Zeit fällig ist [Vergonzo, Tankred (SL)] [Die Letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von I Tarocchi »

"Ich bin ein Mann von Ehre, Vergonzo", sagte Tankred darauf. Es klang ernst und respektvoll für den älteren Nosferatu, doch ebenso auch offen und ehrlich. "Du und ich, wir sind Clansbrüder. Blut fließt dicker als Wasser und das ist diesseits und jenseits vom Tod wahr."

"Doch der verehrte Ancilla und ich haben eine ähnliche Sicht auf die Welt und wie sie beschaffen sein soll. Er hat seinen Platz darin gefunden und folgt den Pflichten, die damit kommen. Ich bin noch jung und mein Platz ist ein anderer. Meiner ist einer des Schwertes und der Ehre. Das hat er erkannt, denke ich." Nun trat ein kleines, vielleicht sogar ein wenig listiges Lächeln in die Augen des Nosferatukriegers.
"Ich bin jedoch nicht so sehr ein tumber Ochse, dass ich nicht weiß, dass sein Platz auch einer ist, der andere an Fäden der Macht in die Position ziehen will, die ihm selbst recht und gerecht erscheinen. An diesem Schwert hängt auch so ein Faden, das sehe ich ganz ehrlich. Doch es stört mich nicht. Es ehrt mich, denn er hat mich als das erkannt, was ich bin. Vielleicht wird einst der Tag kommen, an dem ich ihm diese gute Geste vergelten kann. Solche wie ich, die erinnern solche wie ihn daran, dass es Ehre gibt in dieser Welt. Dass sie einen Wert hat, der manchmal höher liegt als eine handvoll Fäden der Macht."

"So oder so, es fühlt sich gut an, einen Platz in der Welt, eine Aufgabe und eine gute Pflicht zu haben. Ist es für dich nicht auch so? Du hast sicher so viele Steine in Genua gesetzt, dass du und die Stadt miteinander verbunden sind. Und am Ende jeder Nacht kannst du dich zufrieden mit deinem Werk zur Ruhe legen."
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