[1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

[Oktober '22]
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Gabriel Ducas
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Er nickte dem Ravnos dankend zu. „Zuviel der Ehre. Die Güte meines Handwerks sollen andere beurteilen. Aus euren Worten schließe ich, dass ihr des Schreibens mächtig seid. Eine mächtige Kenntnis. Welche Schrift beherrscht ihr und wie kommt es, dass ein Zimmermann diese Kunst beherrscht?“ sein Interesse war geweckt. Schließlich konnten nur wenige Handwerker Lesen und Schreiben. Ich selbst muss mir diese Aushänge jedes Mal aufs Neue vorlesen lassen. ärgerte er sich innerlich über sich selbst.

„Ist dies eure, von den Herolden genannte Aufgabe? Die Geschichten der Menschen aufzuschreiben und zu bewahren?“ sein Interesse war deutlich. Vielleicht könnte man sich in der gestellten Aufgabe ergänzen. konnte man über die Geschichte von Personen nicht auch das kulturelle Ansehen einer Stadt steigern? Innerlich begann er nach passenden Möglichkeiten zu suchen. Ihm selbst waren, aufgrund seiner Unkenntnis die Hände gebunden. Entweder man konnte das von ihm lernen oder vielleicht ein paar Schriftstücke in Auftrag geben? Vielleicht würde es auch Paolo unterstützen.
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Paolo
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

"Nur latein, aber arabisch würde mich auf lange Sicht auch noch interessieren. Ich war einige Jahre in einem Kloster. Da lernt man das unweigerlich. Zimmermann bin ich auch schon sehr lange nicht mehr gewesen."

erzählt Paolo und schüttelt dann den Kopf.

"Nein, das ist meine persönliche Aufgabe. Ich möchte das einfach gern tun. Wozu hat man schon die Ewigkeit vor sich." Er lacht vergnügt. "Es gab als Mensch oft so viel zu tun und so wenig Zeit und nun können wir einfach alles machen. Naja fast alles."
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Gabriel Ducas
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Latein…“ brummte der Gelehrte missmutig und erinnerte sich wohl an die Veranstaltung mit Aurore. „Eine interessante Sprache, wenn ich auch nicht zwingend verstehen kann, warum man sich so an vergangenes klammert. Es ist für alle Seiten riskant, wenn man etwas verkündet das nicht alle verstehen können. Aber vielleicht ist das gewollt.“ er zuckte kurz mit den Schultern. „Vielleicht ist Sprache auch einfach zu lebendig für unsereins. Ich selbst verstehe unglücklicherweise kein Latein. Aber ja…Zeit haben wir.“ er wandte sich von seinen Gedanken ab und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Ravnos.
„Wenn ihr also Geschichten aufschreibt, vielleicht könnt ihr mir eine Geschichte über euer Blut erzählen. Verzeiht meine Unwissenheit, doch ich hatte noch nicht das Vergnügen eines euer Clansgeschwister treffen zu können und es wäre schön etwas aus erster Hand zu erfahren.“ er blickte etwas entschuldigend zu Paolo. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schilderungen dritter manches mal von persönlichen Neigungen eingefärbt sind, das möchte ich gern vermeiden.“
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Paolo
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

Paolo verstand dass er Aurore meinte, schließlich war sie auch die einzige gewesen, die jüngst etwas auf latein verkündet hatte.
"Hm Ich denke manchmal ist es einfach Gewohnheit. Wenn jemand so alt ist, dass latein doch die vorherrschende Sprache war...unfassbar nicht? dann ist es einfach die Muttersprache. Natürlich ist es aber wohl auch ein Zeichen von Macht. Eine Abgrenzung zwischen uns und ihr."

Als Gabriel nach einer Geschichte fragte, schaute Paolo erst etwas überrascht, dann lächelte er wieder freundlich und einnehmend.
"Ah. Geschichte von meinem Blut...dann erzähle ich euch vielleicht einmal von meiner Erzeugerin. Ich kenne nämlich auch gar nicht so viele andere meines Blutes. Wir sind sehr unstet und in alle Winde verstreut. Meine Erzeugerin traf ich bei Neapel in der Nähe in einem kleinen Dorf, ich war dort nach meiner Zeit im Kloster als Wanderprediger unterwegs. Etwas was ich nun nicht mehr tue, aber ich kam mit ihr in ein Gespräch. Zum einen weil sie eine Frau war, die allein in später Abendstunde draußen herum lief. Ich bot ihr meine Hilfe an, wie es jeder gute Mann tun sollte, aber sie lachte nur und...führte dann mit mir ein Gespräch darüber was überhaupt gut sei und recht und genau...solche Dinge. Sie war intelligent. Ja sehr intelligent und wissbegierig und an dem was die Welt zu bieten hat interessiert. Ich denke ich habe meinen Wissensdrang von ihr." Wenn man es richtig deuten mochte schaute Paolo ein bisschen verliebt.
"Sie war bemerkenswert, vielseitig, herausfordernd, auch künstlerisch begabt...ließ sich nicht unterkriegen...für eine Frau. Sie war sich auch nie zu fein die Hände schmutzig zu machen und dennoch hatte sie auch....Eleganz. Wir mussten oft im Wald tagen, unter der Erde uns von den Tieren ernähren...Sie hat mich ausgehalten, wenn ich nicht in der Lage war für mich selbst...Blut zu jagen..."

"Hm. Ihr Ziel war es die Welt zu sehen und sie mochte mich irgendwie...warum...ja...weil ich beide Seiten eines Lebens gesehen habe...Gutes wie schlechtes. Gutes wie Schlechtes getan habe. Ja...wisst ihr unser Blut ist ja immer etwas als kriminell verschrien, aber das ist kommt natürlich immer darauf an wen man in die Nacht holt.
Ich würde nie sagen, dass sie kriminell war, aber sie schlug sich so durchs leben. Nahm sich was sie wollte...ja das mochte sicher nicht jedem gefallen, aber wer Macht besitzt nimmt sich auch einfach was er will. Das ist Macht und sie wollte einfach nur überleben und etwas erleben. Sie nahm nie von denen die schon wenig hatten."

Paolo schaute etwas verträumt in die Ferne.
"Sie nahm mich mit und wir erkundeten den Süden gemeinsam. Ich als ihr Kind dann. Ich hatte das Klosterleben ja eh schon hinter mir gelassen...so begann ein neuer Weg. Ich hielt aber daran fest keine Schandtaten mehr zu begehen. Bis nun ja...Menschen zu überfallen und zu beißen ist auch nicht gerade eine nette christliche Art. Aber so ist unser Los.
Wir waren auch einige Zeit immer mal getrennt. So war ich auch nicht da...als sie...vernichtet wurde."
Paolos Blick verfinsterte sich und für eine Weile schwieg er und starrte auf den Tisch mit geballter Faust.
Dan löste sich die Anspannung wieder.

"Ich ging ab da allein weiter. Naja bis auf immer mal einen Gefährten an der Seite, aber ja. Ich hatte ja keine Wahl, als mein eigenes Leben weiter zu leben. Ich erkundete weiter und kehrte hier nach hause zurück, vielleicht aus einem nostalgischen Gefühl heraus. Hm..."

Gabriel spürte, dass Teile der Geschichte den Ravnos emotional berührten, aber ein guter Geschichtenerzähler war er deswegen leider nicht.
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Gabriel Ducas
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Gelehrte schien zu ähnlichen Schlüssen gekommen zu sein wie Paolo bezüglich der Wahl der Sprache Aurores und nickte zustimmend. Jedoch schien ihn insbesondere der Aspekt der Abgrenzung nicht besonders zu erfreuen. Den folgenden Ausführungen lauschte der Gelehrte jedoch interessiert und teilweise mit erstaunten Augen. Offenbar hatte der Ravnos einen Zuhörer gefunden der sich wirklich interessierte und nicht nur aus Freundlichkeit nachfragte. Gabriel schien tatsächlich noch nicht wirklich viel über den Clan der Ravnos gehört zu haben und seine Unwissenheit diesbezüglich weder zu spielen noch gut verstecken zu können oder zu wollen. So verriet sein Blick nicht nur freundliches Interesse und Neugier, sondern auch Anteilnahme für den geschilderten Verlust.

„Nun zunächst möchte ich euch mein Beileid für euren Verlust aussprechen. Zwar ist es auch in der Nacht möglich das Verwandte von uns gehen, jedoch kommt es meist überraschend und einschneidend, haben wir doch eigentlich alle Zeit der Welt.“ er legte seine Hände auf seine Oberschenkel, bevor er weitersprach. „Ich kann nicht beurteilen, ob euer Blut kriminell ist oder nicht, jedoch kann ich euch sagen das ich euch und den euren ohne diese Vorurteile gegenübertrete. Für mich zählen die Taten des Einzelnen.“ sein Blick huschte nachdenklich über seine Hände. Welche Verbrechen er wohl schon bewusst oder unbewusst begangen hatte? Danach sah er wieder mit diesem leicht traurigen Lächeln zu Paolo. „Ihr habt eine Menge erlebt und es ist doch schön, dass ihr nun nach Hause zurückkehren konntet. Gibt es denn etwas, dass ich für euch tun kann, um euch bei eurer Heimkehr zu unterstützen?“ fragte er geschäftig.
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

"Eure Worte erfreuen mich. Ihr habt einen guten Charakter. Ich wüsste aber nicht was ich von euch erbeten könnte, außer eure Fürsprache für meine Aufnahme in der Domäne. Ich weiss nicht wie euer Stand in der Domäne ist, aber ihr macht einen guten Eindruck, so dass ihr zumindest sicher nicht gemieden werdet, oder?" antwortet Paolo und lächelt freundlich. Von allen Kainiten die er bisher traf, war Gabriel tatsächlich der sympathischste.
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Gabriel Ducas
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Wir sollten alle ein wenig aufeinander zugehen. Sicher mag ich auf Veranstaltungen etwas steif wirken, aber es ist ein Tanz, auf den man sich konzentrieren muss.“ Nach diesen Worten beobachtete Gabriel den Ravnos nachdenklich. Hatte er womöglich noch nie die Anfrage nach Fürsprache erhalten? Scheinbar war er überrascht und schien zumindest nicht abgeneigt.

„Sicher gibt es den einen oder anderen der mich aufgrund ähnlicher Vorurteile meidet. Jedoch biete ich jedem eine helfende Hand, der an ehrlichen Geschäften interessiert ist. Ich könnte euch durchaus Fürsprache leisten, wenn ihr mir im Gegenzug ein paar Informationen beschaffen könntet.“ Gabriels Lächeln blieb freundlich wenn auch der Ton sich etwas wandelte. So man die Basare der Sarazenen kannte, war man auch mit diesem melodischen Singsang der Stimme vertraut. „Was meint ihr? Klingt das nach einem Angebot?“
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

"Das wäre ein annehmbarer Handel. Welche Informationen sucht ihr denn? Und welche Vorurteile betreffen euch?" fragte der Ravnos neugierig geworden.
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Gabriel Ducas
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Die Zeigefinger und Daumen des Gelehrten rieben aneinander als er Paolo zuhörte und offenbar bereits überlegte, wie er die gewünschten Informationen formulieren könne. Als der Ravnos geendet hatte, nickte Gabriel einmal.

„Ihr seid weit gereist, verfügt vermutlich über Kontakte hier und dort und habt zum Glauben gefunden. Darüber hinaus versteht ihr die Lateinische Sprache und ihr mögt Geschichten.“ eine kurze und höflich lobende Aufzählung der Dinge, die er in diesem Gespräch vernommen hatte. „Ich habe von einer Auseinandersetzung zwischen dem Papst in Rom und dem Kaiser gehört. Hierzu würde ich gern einige Informationen haben. Welche Städte stehen treu zu Rom? Welche folgen dem Kaiser? Wie ist das in Genua? Wo steht die See der Schatten in diesem Konflikt? Gibt es eine gemeinsame Linie? Wo steht Mailand?“ er musterte Paolo bei seiner Aufzählung einen Augenblick und fuhr dann fort. „Ich denke ihr könnt mir sicher Antworten auf einige dieser Fragen besorgen, zumal ihr die Sprache des Klerus sprecht und weit gereist seid.“
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

"Oh." Über diese Anfrage war er etwas überrascht, aber schaute dann nachdenklich. "Wollt ihr das für die Sterbliche oder kainitische Seite wissen? Denn ich nehme an dass das nicht übereinstimmt."
Er hatte keine Ahnung darüber ob sich die Kainiten überhaupt nach dem Papst richteten und wenn ob ganze Domänen das taten.
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