[1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

[Oktober '22]
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Gabriel Ducas
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[1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Wie oft war ich nun schon hier? In Gedanken ging Gabriel die Jahre durch, in denen er nun schon in Genua weilte. Er konnte sich noch an seine ersten Besuche im Elysium erinnern. Das Treffen mit Benjamin am Brunnen. Der Zwischenfall mit der Harpyie und dem Herold und dem Bild. Doch wie oft er nun schon hier war? Er schüttelte den Kopf. Vielleicht geht es uns allen so. Die Zeit verfliegt und man selbst bleibt der Gleiche. Doch war man wirklich noch der Gleiche? Jener Handwerker der vor mehr als einer Dekade genuesischen Boden betreten hatte. Wie wohl die Ältesten Zeit empfinden? sollte ihm je einer begegnen, mit dem man über solch Dinge sprechen kann, würde er wohl einmal nachfragen.

Er hatte einen längeren Spaziergang gemacht und den Eingang über das Haus gewählt. Mit einem gezielten Blick hatte er Ausschau nach der Dame Mariam gehalten und erstaunt den öffentlichen Aushang des Hüters zur Kenntnis genommen. Gekleidet in die robuste lederne Montur eines einfachen Handwerkers. Ergänzt durch Wolle und Leinen. Das weiße Hemd verziert mit einigen Farbflecken und die schwere ledernen Umhängetasche an der Seite. Mit der rechten Hand zwirbelte er ein paar Barthaare am Mundwinkel als sein Blick nachdenklich durch das Elysium glitt. War nicht ein anderer Sestieri ausgelobt worden? Vermutlich galt das nur für die Neugeborenen. Die feinen Stücke würden die Ältesten unter sich aufteilen. Ob wohl schon jemand Votori erwählt hat?
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Paolo
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

Kurz nachdem Gabriel eingetreten war, öffnete sich die Tür zur Casa erneut und ein nicht gänzlich unbekanntes Gesicht ließ sich blicken. Sie hatten einander bereits auf dem Kunstwettbewerb gesehen, wenn auch nicht miteinander gesprochen.

Der optisch ältere Mann blieb einen Moment überrascht stehen. Hatten womöglich nicht erwartet jemanden zu begegnen. Obwohl dies auf jeden Fall zu erwarten wäre an einem kainitischen Versammlungsort wie dem Elysium.
Dann schien er sich zu fassen und trat vollends ein und nickte dem Brujah grüßend zu.

"Guten Abend. Hm...wir kennen uns noch nicht. " er zögerte etwas als müsste er erst darüber nachdenken was er nun sagen sollte.
"Ich bin Paolo, Neugeborener der Wanderer... Ich möchte euch aber auch nicht stören, falls ich das tue."
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Gabriel Ducas
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Er beobachtete den neu eingetroffenen Gast und wirkte nach dessen Vorstellung nachdenklich. Es war ein interessierter Blick ohne Argwohn und wirkte ein wenig melancholisch. Clan der Wanderer. Hab ich schon einmal einen der seinen getroffen? Als Paolo den Wettbewerb erwähnte blitzte einen Moment die Erkenntnis in den Augen auf und er nickte dem neuen Gast der Domäne zu. Nach einem Moment der Stille sagte er „Oh ihr stört mitnichten. Es ist immer eine Freude neue Gesichter in der Domäne zu begrüßen. Mein Name ist Gabriel Ducas, Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Kind von Canissa von Catania, Kind von Xanthus dem Wissenden. Aus der Linie von Syphax von Karthago.“ die Stimme war nicht unangenehm und er sprach mit einem Dialekt der verdeutlichte das der Brujah nicht aus Genua stammte.

„Bitte. Wir können uns gern setzen und uns ein wenig kennenlernen, so es eure Zeit erlaubt.“ mit der Hand deutete er auf eine der Sitzgelegenheiten in der Casa und lächelte leicht. „Ich hoffe eure Ankunft in Genua verlief nach euren Vorstellungen?“ Gabriel verfiel in den Plauderton eines Händlers auf dem Markt. Freundlich und offen und auch Gestik und Mimik waren einladend. Ganz anders als Paolo ihn eventuell auf der Veranstaltung zum Wettbewerb der Künste erlebt hatte.
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Paolo
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

Paolo blickte auf die Plätze und schien darüber nachzudenken und schritt dann auf diese zu und setzte sich.
"Gut. Ich habe etwas Zeit. Aus dem Süden also seid ihr, sagt ihr. Wie hat es euch nach Genua verschlagen? Seid ihr mit der See gekommen?" stellte er auch sogleich eine Frage und schaute Gabriel freundlich aber auch musternd an. Er hatte ihn schon gesehen, aber nicht von so nahem. Es war schon seltsam wie normal die Kainiten aussahen, wie wenig man ihr raubtierhaftes sehen konnte. Wölfe im Schafspelz.
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Gabriel Ducas
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Als Paolo sich in Richtung der Plätze bewegte und einwilligte lächelte Gabriel, begab sich ebenfalls zu diesen und nahm Platz. „Nun ich bin mit der genuesischen Zunge noch nicht soweit vertraut das ich verbergen könnte, dass es mich von Sizilien hierher führt.“ ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen, ganz so als würde die Nennung seiner Heimat eine schöne Erinnerung wachrufen. „Was mich herführt? Ich suche nach Inspiration. Als Handwerker bildet man häufig Dinge ab, die man selbst bestaunen konnte. In der Ferne fallen die Blätter womöglich anders, die Straßen sind enger oder gewundener oder der Wind hat einen anderen Klang. Wenn man so etwas darstellen will, muss man es mit eigenen Augen sehen. Findet ihr nicht?“ er setzte sich dem Ravnos gegenüber und sah diesen an.

„Als Wanderer habt ihr doch sicher schon viel gesehen? Seid ihr auf der Durchreise? Oder möchtet ihr bleiben?“ Der Brujah klang ehrlich interessiert an Erzählungen über ferne Orte und womöglich gesehene Wunder.
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Paolo
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

"Ihr seid Handwerker. Für welches Fach?" fragte Paolo da interessiert. Mehr als ob des Faktes woher der Brujah kam, obschon es zumindest bedeutete, dass dieser eine Weite Reise auf sich genommen hatte. Nur für Inspiration?
Es erinnerte ihn aber auch sehr an jemand anderen.

"Oh ja. Ich reiste selbst viel und war Handwerker, doch ich habe seit vielen Jahren nichts mehr selbst geschaffen. Mein Weg wurde ein anderer."
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Gabriel Ducas
Brujah
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Ich verstehe mich auf die Glasmalerei und darüber hinaus auf die Erstellung von Mosaiken. Welchem Handwerk gingt ihr nach, bevor euer Weg ein anderer wurde?“ antwortete er auf die Fragen und legte seine Hände ruhig und flach vor sich auf seine Oberschenkel. Es hatte etwas Ordentliches, ja beinahe steifes wie er dasaß.

„Für mich war die Reise nach Genua die Erste und bislang konnte ich hier viel entdecken. Es ist anders als meine Heimat. Bereits das Klima und auch die Bewohner scheinen sich manches mal sogar anders zu bewegen. Ich denke jedoch es ist wie in der nächtlichen Gesellschaft. Es gibt immer kleine Unterschiede und doch wohnt allem eine gewisse verbindende Schönheit inne. Welche Domänen habt ihr auf euren vielen Reisen bereits besucht und wurdet ihr freundlich empfangen?“ der Gelehrte stellte die Frage offenbar ohne Hintergedanken an vermutliche Gerüchte über das Blut der Ravnos, immerhin war auch seine Linie nicht überall gern gesehen. Ergänzend fügte er hinzu „Die nächtliche Politik macht das Reisen zwischen den Domänen sicher nicht immer einfach.“
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Paolo
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

"Oh viele. Große und kleine und solche die sich vermutlich nicht mal Domäne schimpfen dürften, aber sich irgendein ein einzelner Kainit hineingesetzt hat...und einfach gesagt, das ist jetzt seins...wie jener der mich freisprach...würde jemand wie Aurore sicher nicht mal Prinz nennen." Paolo lachte. "Ich war als Mensch nach Süden gereist und als Kainit wieder gen Norden gezogen. So sah ich Pisa, Grosseto, Rom, Neapel, Cosenza...Bari, Florenz, Bologna, Mailand..und viele unbedeutende und längst vergessene Dörfer dazwischen. Vor allem diese. In die großen Städte war es doch immer etwas schwer nachts hinein zu kommen. Das Reisen ist wirklich auch eine Erfarhung für sich. Jaja. Da muss man sich auch mal damit begnügen sich eingraben zu lassen, wenn man keine Kiste und genug Personal hat um eine Reise mit Wagen durchzuführen. Daher tue ich das auch nur alle paar Jahre mal und Stück für Stück. Keine langen Reisen." Er schwieg kurz was er noch sagen sollte, dann viel ihm ein, dass er was vergessen hatte.
"Achja, mein Handwerk war das des Zimmermanns. Speziell der Hausbau. Ich hatte auf meiner Reise jedoch dann...wenig Glück könnte man sagen. Bin etwas vom Wege abgekommen, schließlich hat mich Gott errettet und auf den richtigen Weg zurück geführt."

Er nickte als würde er sich selbst damit bestätigen oder das Gesagte unterstreichen.
"Wie war eure...Menschlichkeit..äh..Zeit als Mensch?"
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Gabriel Ducas
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Mit jeder genannten Stadt wurden die Augen des Gelehrten größer. Er war sichtbar beeindruckt von den Namen und der damit verbundenen Reise des Ravnos. Er nickte und wiederholte nachdenklich „mhh eingraben soso… und ergriff begeistert das Wort als Paolo geendet hatte. „Das ist beeindruckend. So habt ihr sicher viel zu erzählen. Was den Hausbau betrifft, ist es wie mit jedem Handwerk. Es findet meist am Tage statt.“ er lachte leicht. „Seid ihr also nun ein Mann des Glaubens? Ich selbst war zwar Kirchgänger aber zu mehr reichte es dann doch nicht.“ entschuldigend zuckte er mit den Schultern. „Schon als Sterblicher ging ich meinem Handwerk nach, so wie es mein Vater und dessen Vater zuvortaten. Der Krieg hat einige Werke meiner Familie zerstört, jedoch findet sich in der Kathedrale in Syrakus ein echter Ducas und ich konnte mich, seit meiner Ankunft auch im hiesigen Palast der Meere verewigen. Ich bin der Überzeugung ein echtes Meisterwerk lässt selbst kämpfende einhalten und so liegt doch auch Frieden in aller Hände Werk.“ seine Stimme untermalte seine Begeisterung sowohl für das Handwerk als auch die Reisen seines Gegenübers. „Wie gefällt euch Genua bislang? Habt ihr vor hier eurem Handwerk wieder nachzugehen? Habt ihr gar eine Aufgabe in diesem Bereich aufgetragen bekommen?“ der Gelehrte war sichtlich entspannt und genoss das Gespräch mit einem offenbar reisenden Handwerker.
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Paolo
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Re: [1074] Genuesische Gesichter [Paolo, Gabriel]

Beitrag von Paolo »

"Das ist eine schöne Sichtweise die ihr habt. Das Handwerk kann tatsächlich vieles bewirken. Allein schon ist es ehrlich verdientes Brot, bei dem man spürt dass man etwas gutes und sinnvolles getan hat. Zumindest ging es mir mit dem Hausbau so. Ein Haus wärmt und schützt eine Familie. Bisher...hm...habe ich nicht vor meinem alten Handwerk wieder nachzugehen. Wie ihr selbst sagt...es ist ein Handwerk das am Tage verrichtet werden muss. Es wäre mir also ohnehin unmöglich. Ein Mann des Glaubens würde ich mich auch nicht nennen. Ich bin ein einfacher Gläubiger, der Gott dankt für eine zweite Chance und alles daran setzt es ihm zu vergelten. Daher ist es mein Bestreben Geschichten der Menschen aufzuschreiben und zu bewahren. So wie es die Mönche in den Klöstern tun. Doch ich predige niemanden."

"Ihr klingt nach einem sehr guten Künstler. Glasmalerei ist dazu etwas wahrlich besonderes, gibt es das Material selbst ja auch noch nicht so lange. Aber es ist sicherlich schwer Kunden zu finden oder? Nur wenige können sich Glas überhaupt leisten."
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