[1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

[September '22]
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Vincente Carlos
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vincente Carlos »

„Ihr reist zu Fuß?“ Vincente war überrascht. Er hatte gedacht, dass der andere ein Pferd oder zumindest einen von von einem Huftier gezogenen Karren nutzte. Selbst, wenn Paolo über kainitische Schnelligkeit verfügte, so musste doch sein Ghul mit ihm mithalten oder ihn zumindest wiederfinden können. Und wenn man neue Gebiete bereiste, konnte man ja schlecht einen bekannten Treffpunkt ausmachen. Ganz zu schweigen davon, dass die Nahrungssuche nicht immer gesichert wäre. „Sind Städte denn meist so dicht beieinander, dass man in einer Nacht von einer zur nächsten kommen kann und auch noch Zeit für die Jagd hat?“, fragte er neugierig. Wenn man mit dem Schiff reiste, dann wusste man zumindest immer, wo sich seine Nahrung befand. Ein Schiff war überschaubar. Aber an Land? Land ließ Menschen viel zu viel Platz sich zu bewegen. Und das erschwerte das Finden.

„Ich selbst bin bisher eher wenig an Land gewesen, oder habe zumindest das Inland nicht sonderlich bereist. Vielleicht seid ihr mir bei Gelegenheit gefällig und gebt mir ein paar Tipps wie man sich bei Reisen an Land verhalten kann.“ Er lächelte. Der Köder war im Wasser und es war nun an dem anderen, ihn zu schlucken oder auf Seiten zu lassen.

„Nun, was die Heimat betrifft... der Ort wo man zuerst Wurzeln schlägt, das weckt eine Liebe, die einen nie ganz los lässt. Schließlich ist sie besonders, eine erste...“, erklärte er. „Ich denke gerne an Sardinien, weil ich mit dem Ort auch schöne Erinnerungen verbinde. Und gerade in den ersten Jahren der Nacht habe ich dies als mitunter sehr prägend empfunden. Ich denke, dass ich meine Zeit dort nie ganz vergessen werde.“ Er lächelte. „Daher auch das gelegentliche Schwärmen. Nichtsdestotrotz schadet es nicht, auch andere Regionen zu bereisen und zu erkunden, schon alleine um der persönlichen Bildung wegen. Darf ich fragen durch welche Domänen euch eure Pfade schon geführt haben?“
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Paolo
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Paolo »

"Ja, die meisten Städte und Dörfer sind so gelegen, dass man sie in einer Tagesreise erlaufen kann. Nachts muss man sich dann natürlich etwas beeilen, wenn die Nächte kürzer sind, aber dann muss man eben im Wald tagen." Er kratze sich am Kopf. "Dachte auch schon an einen Wagen, aber die werden gern von Räubern überfallen, viel zu gefährlich sich da am Tag oder Nacht drauf zu verlassen, außer ihr bringt eine hohe Zahl Wachen mit." Er hatte das zwar nie selbst erlebt, aber davon gehört und konnte es sich auch gut vorstellen, wie unschön das werden könnte, wenn Banditen die Reiseiste am Tage öffnen würden.
"Pferde sind natürlich auch gut, wenn man mit ihnen umgehen kann."


Paolo sah sich in der Halle um, während er redete, als wöllte er auch nichts aus den Augen lassen, selbst während des Gespräches.
"Ihr müsst halt darauf achten, leicht zu reisen und mit möglichst wenig Dingen die Aufmerksamkeit auf euch ziehen und ihr solltet kein Problem mit Dreck haben. Oft muss man sich einfach irgendwo vergraben. Nehmt also immer eine Schaufel oder etwas ähnliches mit und plant eure Zeiten gut. Es ist ja auch nicht so als hätten wir Zeitdruck bei solchen Unternehmungen. Besser schon früh das Loch ausgehoben als zu spät." Er lachte und zuckte mit den Schultern, als wäre das nichts besonderes.

"Wie überlebt ihr denn auf einem Schiff? Sind da nicht viele Menschen? Wie haltet ihr eure Natur vor denen geheim?"
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Vincente Carlos
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vincente Carlos »

Er lauschte den Ausführungen des anderen und versuchte sich die Person, die hier vor ihm stand, in den beschriebenen Umständen vorzustellen. Seine Augen wanderte die Gestalt des Kainiten ab, versuchten seine Erscheinung hier mit einem Leben im Draußen in Verbindung zu bringen. Draußen zu ruhen und nicht zu wissen, ob Tiere oder etwas anderes einen nicht doch ausgraben und der Sonne aussetzen mochten, das musste eine besondere Art der Ruhe erfordern.

„Und wie grabt ihr euch dann wieder ein, nachdem ihr das Loch ausgehoben habt? Ihr könnt die Erde ja schlecht über euch selbst drüber häufen, nachdem ihr euch hineingelegt habt, sonst würde ja immer irgendwie noch ein Arm oder so herausschauen. Außerdem könnte das Loch dann nicht mit Laub und Zweigen und dergleichen bedeckt werden, sodass die aufgewühlte Erde doch sicher auf Interesse stößt, sollte jemand zufällig dort vorbeikommen. Oder übernehmen das eure Ghule für euch?“ Er stellte sich vor, wie er in einem Erdloch lag, mit einem Arm, der aus der Erde herausschaute, tastete und versuchte irgendwie noch ein letztes Bisschen Erde über sich zu schütten.

Über die Frage nach dem Leben und Überleben auf einem Schiff musste er ein wenig nachdenken. Als er sich seine Gedanken zurecht gelegt hatte, schnalzte er kurz mit der Zunge und sagte: „Bei einem Aufenthalt auf einem Schiff kommt es immer auch ein wenig auf die Begleitumstände an.“ Erneut glitt sein Blick über den anderen, besah die Kleidung und etwaige Wertgegenstände, die der andere zur Schau trug, versuchte den zur Schau getragenen Wert zu bemessen.
„Ich würde denken, dass Menschen nicht viele Fragen stellen, wenn nur genug Gold die Hand wechselt. Man sollte nur vorher Erkundigungen einziehen, ob Kapitän und Mannschaft einen guten Rufen haben und nicht regelmäßig Mitfahrer bei stürmischer See unglücklicherweise über Bord gehen. Wenn man spart, so ist es gut möglich, dass man am Ende mit dem Leben bezahlt. Oder man wird ausgeraubt und entsorgt wie Essensabfälle, damit auch noch der andere Besitz eingestrichen werden kann.“ Er blickte dem anderen in die Augen.

„Händler sind ein guter Anlaufpunkt. Sie sind um regelmäßige Fracht bemüht, sei es, weil sie die Waren hier verkaufen oder eigene Erzeugnisse in andere Städte bringen wollen. Werden die Routen regelmäßig befahren, so kann man sicher sein, dass die Gewässer und etwaige Riffe der Mannschaft bekannt sind. Auch hat die Mannschaft dann ausreichend Erfahrung, was das Wetter auf See betrifft. Wenn ihr noch nie mit einem Schiff unterwegs gewesen seid, so erkundigt euch auf jeden Fall wie in der jeweiligen Jahreszeit die Verhältnisse auf See sind. Ein Sturm sollte nicht unterschätzt werden, auch wenn ihr grün im Gesicht sicher immer noch ansehnlich aussehen mögt.“ Er lächelte charmant. „Letztlich ist die See eine recht wilde Herrin, und nicht selten fordert sie einen Tribut von jenen, die auf ihr reisen.“

„Größere Schiffe könnten eine Kabine, oder zumindest abschließbaren Frachtraum, haben, die man dann für die Dauer der Überfahrt nutzen kann. Natürlich sollte vorher geprüft werden, ob sie von innen verriegelt werden kann und sie keine Sonne herein lässt. Wenn man sich als mächtig und reich genug ausgibt, dann stellt... der Pöbel meist nicht viele Fragen, sondern freut sich bezahlt zu werden und sich nicht mit den sonderbaren Wünschen der Obrigkeit abgeben zu müssen.“

Er blickte sich im Saal um, bevor sein Blick wieder zu Paolo fanden. „Und dann ist es ja nie ganz ausgeschlossen, dass es auch Schiffe unter der Führung von Kainiten gibt. Sollte man selbst keines besitzen, so kann man sich immer an einen anderen wegen einer Überfahrt wenden. Die Mannschaft ist es dann entweder gewohnt, nicht zu fragen, oder befolgt einfach die Anweisungen des Brotgebers, ohne sich über Sonderlichkeiten zu scheren. Und gegen einen Gefallen, abhängig von Reiseroute und dergleichen, kann das alles entsprechende organisiert werden. Auch Nahrung, so es gewünscht wird. Preis und Leistung ist dann eine Frage von Sympathie und Verhandlung.“

Nach kurzem überlegen fügte er hinzu: „In meinem Fall wissen sie es besser, als Fragen zu stellen. Und was die Nahrung betrifft, nun... Unfälle sind auf See nicht selten. Ein unachtsamer Tritt hier, eine überraschend heftige Welle dort … oder man hält sich eine Horde.“ Er grübelte kurz. „Falls ihr mit Menschen reist, so kann man sich natürlich auch Sklaven nehmen, oder man macht sich Menschen anders gefügig. Ihr könntet sie als eure Familie ausgeben, falls man euch fragt. So hättet ihr sie immer bei euch und keiner würde groß Fragen stellen. Und wenn dann einer etwas unpässlich wird... so ist er seekrank oder ihm bekommen Sonne und Nahrung nicht. Ausreden gibt es da sicher viele.“
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Paolo
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Paolo »

Paolos Wert gemessen an seiner Kleidung und Schmuck konnte nicht besonders hoch sein. Am ehesten mochte man ihn als einen einfachen Händler ansehen. Kein Bauer, aber auch nichts höheres als der Pöbel.
"Habt ihr euch als Kind schon mal am Strand eingegraben? Natürlich vermutlich nicht mit dem ganzen Kopf, aber es ist schon möglich die Arme danach auch einzuziehen, muss man etwas wühlen. Also ja elegant sieht das sicher nicht aus, aber es soll einen ja auch niemand dabei beobachten, nicht?" Paolo lacht. "Am einfachsten ist es natürlich, wenn man einen Ghul dabei hat, der das einfach übernimmt. Ich reiste auch nicht immer allein."

Vincentes plötzliches Kompliment zu Paolos Gesicht ließ jenen kurz verdattert blicken. Das hatte er nicht erwartet und sollte das eine Schmeichelei sein? Es kam generell selten vor, dass Männer ihm Komplimente machten und noch nie, dass es Kainiten taten.
Vincente redete aber auch einfach weiter über die Möglichkeiten wie man eine Schiffsreise angenehm und sicher gestalten konnte, zu dem Paolo dann antwortete:

“Habt Dank. Ich denke nicht, dass ich mir alsbald eine Schifffahrt leisten kann, aber sollte es einmal so sein, werde ich das bedenken, was ihr sagt.”
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Vincente Carlos
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vincente Carlos »

„Meine Kindheit endete recht abrupt“, antwortete er und dachte an die jungen Jahre zurück, die so schnell so viel Schmerz gebracht hatten. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich selbst schon einmal im Sand eingegraben hätte.“ Wohl aber einen guten Freund, dachte er düster. Nur ist dieser nach Einbruch der Nacht nicht wieder auferstanden. Er fragte sich, ob seine Gebeine noch immer dort lagen, oder ob die Flut ihn inzwischen aufs Meer hinausgetragen hatte. Dann würde er ihn nicht einmal mehr besuchen können.

Vincente entging nicht, dass Paolo von seinen Worten des Schmeichelns ein wenig überrascht und verdattert war. Dabei hatte er es noch nicht einmal darauf angelegt. Während sie sprachen, bewegte er sich sacht nach vorne, tastete ab, wo der persönliche Bereich des anderen begann und ab wann dieser sich unwohl zu fühlen schien. Er sog seinen Geruch ein und lächelte ein katerhaftes Lächeln.
Er hatte nicht vergessen, dass der andere sich bei seiner Anrede zu anfangs offenbar erschrocken hatte. Und da er viel zu Fuß unterwegs zu sein schien, waren eine gewisse Achtsamkeit und gute Fluchtreflexe zu erwarten. Im Moment erschien er ihm ein wenig wie ein Hase, obgleich er für Menschen sicherlich ein Wolf war. Dennoch fragte er sich, ob er den anderen nicht ein wenig näher kennenlernen wollte.

„Falls ihr einmal reisen möchtet, dann wendet euch gerne an mich“, bot er an. „Ich bin sicher, dass wir uns einig werden können. Habt ihr euch denn in Genua schon wieder etwas einleben können oder hattet ihr noch keine Gelegenheiten zum näheren Kennenlernen? Benötigt ihr Hilfe bei etwas?“, fragte er geradezu.
Spoiler!
Charme:
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Paolo
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Paolo »

Als Vincente näher auf Paolo zutrat und an ihm roch, trat dieser reflexiv, nein geradezu panisch zurück. Dem Lasombra entging der erkennbare Geruch von vampirischer Vitae nicht. Dafür war er nun zu nah und wenn Vampire ein was riechen konnten, dann Blut. Blut das in hungrigen Kainiten durchaus das Tier wecken konnte.

Paolo blickte mit großen Augen Vincente an, bereit auch nur beim kleinsten Aufkeimen von Tier in den Zügen des Lasombra, sofort die Beine in die Hand zu nehmen...
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Vincente Carlos
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vincente Carlos »

Vincente schloss die Augen. Er hatte mit vielem gerechnet, nicht jedoch mit dem Blut des anderen. Der Duft rann ihm die Kehle hinab und umhüllte seine Sinne, so wie es früher nur schwerer Wein oder die Arme einer schönen Frau vermocht hatten.

Das Tier regte sich. Er wollte sein Gesicht an Paolos Kehle pressen, die Lippen auf den Herzschlag des anderen gedrückt, das zarte Fleisch zerreißen und sich der Süße gänzlich hingeben. Lust war nur schwer zu widerstehen und es widerstrebte ihm dies zu tun. Aber er musste. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt oder der richtige Ort. Es gab zu viele Zeugen, zu viele, die dazwischen gehen mochten.

Er ballte die Hände zu Fäusten und hielt sie fest an seine Seite gedrückt, um sich selbst daran zu hindern den anderen zu packen und gefügig zu machen. Zum Glück musste er nicht länger atmen, um zu leben. Ein paar Herzschläge vergingen und nun, da er den frischen Duft nicht länger einatmete, ließ sich das Tier unter Kontrolle halten.

Er zwang sich dazu, wieder auf Abstand zu gehen, dahin zurück wo es für ihn sicher war. Dann öffnete er die Augen und blickte Paolo an. Dieser war offensichtlich verängstigt, schaute ihn mit großen Augen an, angespannt und zu Flucht bereit.

Er hielt den Blick und seine Lust mochte sich darin spiegeln. Es war ihm gleich. Wichtig war, dass er die Kontrolle behielt. Er wollte diesen Sieg über sich selbst, auch, wenn ein Teil von ihm sich an der Angst des anderen ergötzte.

Momente vergingen und er war froh, dass der andere nicht davon lief, nicht seinen Jagdinstinkt weckte. Als er sich sicher zu sein glaubte, dass er nicht länger in Gefahr war, machte er vorsichtshalber einen weiteren kleinen Schritt rückwärts. Nun, da er wusste, welche Süße in der Luft lag, wollte er nicht riskieren dieser doch noch zu verfallen.

„Erklärt euch!“, sagte er und seine Stimme klang kratzig und rauh. Er sprach nicht laut, wohl aber befehlsgewohnt.
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Paolo »

Paolo entspannte sich ein wenig, aber nur ein wenig, als der andere zumindest ebenso zurücktrat und nicht weiter auf ihn zu, aber da war eindeutig etwas gieriges in dem Blick des Lasombra, eine die dem jungen Vampir einen Schauer über den Rücken jagte. Nein, nein. Niemand würde einen Bissen oder eher einen Schluck von ihm bekommen. Das verunsicherte ihn nun aber doch sehr. Er hatte immer gewusst, dass diese Gefahr bestand, aber es war was anderes sie so nah zu fühlen.
Und jetzt war Vincente auch noch böse darüber...warum? Er konnte doch nichts dafür.

Seine Hand legte sich auf seine rechte Halsseite.
"Verzeiht, ich kann es nicht ändern. Die Wunde schließt sich nicht richtig." Paolo versuchte das möglichst leise zu sagen, damit nicht andere es mitbekamen, aber sicher mochte manch einer das seltsame Verhalten zwischen den beiden schon bemerkt haben?
"Ich werde mich lieber von euch entfernen." schloss er an und bewegte sich bereits weg von Vincente um einen Punkt an der Tür zu erreichen, fern anderer Kainiten.
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Vincente Carlos »

Sein Instinkt sagte ihm, dass er Paolo noch nicht ziehen lassen wollte, sein Kopf, dass es vielleicht besser war, wenn er nicht doch noch Gefahr laufen wollte die Beherrschung zu verlieren. Sein Körper schien weder auf das eine noch das andere zu hören, denn er gurrte dem jungen Mann zu: „Wir sind noch nicht miteinander fertig.“

Dann setzte er sich ebenfalls in Bewegung und folgte ihm zur Tür, wo die Abendbrise den Duft von Zitronen herein wehte. Er stellte sich so, dass der andere etwas mehr als eine Armlänge von ihm entfernt war, um ihm – und sich selbst – Sicherheit zu geben. Das Gesicht hatte er der Abendluft zugedreht, um nicht erneut dem Geruch des Bluts ausgesetzt zu sein. Er atmete ein paar mal tief ein und entspannte sich.

Sein Blick wanderte bewusst nicht zu Paolos Tuch und der Wunde, die sich darunter verbarg, wohl aber zu den anderen Kainiten. Beobachtend, abwägend, abwartend, ob sich einer ihnen nähern würde, mit Blutlust in den Augen. Er musterte den jungen Mann und es war offensichtlich, dass das Gespräch nicht so verlief wie er es sich vorgestellt hatte. Nicht, dass es für ihn besser lief.

Er schwieg eine Weile und wog seine Worte ab. Es würde nicht mehr viel Druck brauchen, und der andere würde verängstigt fliehen. Und auch, wenn Dominanz ihren Reiz hatte, so war es nicht das Ziel, welches er für diesen Abend hatte. „Der Ton“, begann er, „er ist rauer auf See.“ Es war das Einzige, das er als Entschuldigung geben würde.

„Wieso kommt ihr verletzt zu einer Veranstaltung? Das ist so, als würdet ihr die Glocke zum Essen läuten“, fügte er etwas milder hinzu. „Euch muss doch klar sein, dass ihr damit Gefahr lauft als appetitliches Häppchen zu enden. Schließlich reichen bereits wenige Worte, um die Gemüter zu erhitzen. Da muss man nicht noch Blut in das Haifischbecken tröpfeln. Und fließt erst mal Blut, dann gibt es für die meisten hier kein Halten mehr.“ Letztlich hatte der andere schlicht Glück, dass noch kein anderer den Geruch bemerkt hatte. Oder aber sie hatten das Tier gut unter Kontrolle gehabt. Aber Kontrolle war glitschig, sie rutschte einem schnell durch die Finger. „Wie seid ihr zu der Verletzung gekommen und wieso heilt sie nicht? Könnt ihr euch nicht ausreichend nähren?“
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Paolo
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Re: [1073] Das blaue Tuch [Paolo, Vincente] [Die letzten haben keine Rivalen]

Beitrag von Paolo »

"Ich möchte mit Verlaub nicht darüber sprechen. Es ist einfach eine Wunde die nicht verheilt. Seltsam, ich weiss, aber es ist etwas mit dem ich leben muss und meist lässt es sich gut genug abdecken."
Paolo schaute nun auch etwas missmutig. "Hätte auch nicht damit gerechnet, dass ihr einfach an anderen Leuten riecht..." wie ein Tier wollte er schon sagen, aber den anderen auch nicht reizen.
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