[1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

[Dezember '22]
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Macario
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Macario »

Der Herold fuhr mit den Erklärungen fort:

"Im weiteren sei es Euch, ob Eures hohen Blutes, gestattet bis zu vier Blutsdiener, Euer eigen zu nennen.
Falls ihr verweilen solltet, rate ich Euch zur Meldung an den werten Ersten Liktor.
"

Er unterbrach sich selbst, in dem er anmerkte und eine aufzeigende Geste mit seiner linken Hand dazu vollführte:

"Sicher stelltet Ihr fest, bei den ganzen Namen, die ich Euch nannte, dass ich keine einzige Rose aufführte.
Es sei erwähnt, dass zumindest zwei der... Ästheten... in der Domäne verweilen. Doch ihre Geschichte ist...
eine eigene.
"

Es entstand eine Pause. Unklar war, ob Rückfragen nun angebracht oder unangebracht waren. Es war jedenfalls durchaus die Möglichkeit, für Atessa zu interferieren. Falls es keinen Einwurf von ihr gab, würde der Lasombra nun mit vertraulicher Stimme schlussfolgern:

"Wie ich Euren Worten entnehme, ist Genua für Euch nicht der nächste Ort vor dem Ziel, sondern vielmehr ist Eure Hoffnung auf einen sicheren Hafen und ein Neubeginnen..."

Er blickte Atessa an und wartete auf ihre Zustimmung dazu. Sodann würde der Herold weiter ausführen:

"Auf Geheiß sei jedem Gast, der nicht nur vorübergehend verweilet, die Gelegenheit gegeben, sich für Domäne, Stadt, Land, Hof und Herde zu beweisen. So erhält Jeder, der hier ankommt, die Gelegenheit, durch seine Taten und seine Erfolge, seinen Platz zu finden.
Das ist das edle und weise Wort der höchstverehrten Aurore di Genua...
"

Der Mönch beugte sich am Tisch etwas vor, um die Bedeutung der folgenden Phrase hervorzuheben:

"Diese Gelegenheit bedeutet eine Aufgabe. Eine Aufgabe, deren Fortschritt innert fünf Jahren durch den Herold betrachtet wird."

Ein verschmitztes Lächeln war über Macarios Gesicht gehuscht oder war es nur ein irregeführter Schatten gewesen?!

Er hatte sich wieder zurückgelehnt, um etwas nüchterner seine Rede fortzusetzen:

Ein Recht auf Verbleib in der Domäne erhält, wer diese Aufgabe absolviert und zwei Fürsprecher für sich benennt. Der erste Fürsprecher sei entweder ein Vasall der höchstverehrten weißen Prinzessin oder ein Vasall der See der Schatten. Der zweite Fürsprecher sei zumindest ein angesehener Gast der Domäne.

Es entstand wieder eine dieser Redepausen Macarios...
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal,
die Erfahrung der Finsternis gemacht hat.
Zenon von Kition
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Atessa lauschte weiter aufmerksam und sagte zu, ihre beiden Getreuen dem wohlwerten ersten Liktor vorzustellen.

"Ich verstehe." sagte sie und nickte langsam, ihre Miene weiterhin konzentriert. "Gestattet mir die Frage - ist mein Blut in dieser Domäne in Ungnade gefallen? Haben meine Blutsgeschwister ihre höchstverehrte Majestät wohl gar erzürnt?"
Sie schien interessiert zu sein und war gespannt, ob der Herold gewillt war etwas dazu zu sagen. Bei dem Wort Ästheten musste sie dennoch leicht schmunzeln.

"Oh und gehe ich recht in der Annahme, dass die wohlwerte Harpyie mir darüber Auskunft geben kann, welcher der hiesigen Gäste seinen Wert bereits bewiesen hat und somit ein passender Fürsprecher wäre? Denn ich würde mich sowohl der Aufgabe als auch der Suche nach Fürsprechern gerne stellen, um mir das Recht zu erarbeiten hier verweilen zu dürfen."
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Macario
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Macario »

"Nein, Ungnade sicher nicht. Doch scheint es mir, dass man mit der G n a d e wenig anzufangen weiß..."

Macarios Stimme ließ erahnen, dass er weitaus mehr dazu hätte sagen können.

"Es gab Verfehlungen in der Vergangenheit, die ich Euch nennen könnte. Doch dies betrifft nicht die Zukunft und schon gar nicht die Eure. Ihr wandelt auf sicherem Pfad, solange der Herrgott Euch leitet."

Wenngleich die Themen nun eine gewisse Brisanz entwickelten, die der Herold anschnitt, blieb seine Stimme stoisch emotionslos.

"Die wohlwerte Harpyie ist eine vortreffliche Wahl, um Euch mit der Domäne und den Gepflogenheiten vertraut zu machen. Es täte mir Wunder, wenn die wohlwerte Iulia Cornelia Euch anderen Rat angedeihen ließe als diesen: Warum einen Gast als Fürsprecher erwählen, wo soviele Andere eine weitaus bessere Reputation für Euch wären?", so beschloss der Lasombra seine Meinung zur Harpyie mit einer rein rhetorischen Frage.

Abermals zeigte der Herold auf und ließ Atessa wissen:
"Zur Zeit käme mir nur ein Gast der Domäne in den Sinn, deren Fürsprache einer Botschaft gleichkäme - ohne das auch nur ein Wort gesprochen werden müsste.
Ich bin mir sicher, dass Ihr dieses kleine Enigma zu gegebener Zeit selbst herausfinden werdet.
"

Der Herold hatte zwischenzeitig den Stilus bei Seite gelegt. Jetzt nahm er ihn wieder auf. Das konnte nur bedeuten, dass noch Themen anhingen, die er nennen würde.

Macario ließ sich Zeit, um die Toreador offen anzublicken.
Er hatte bereits Ideen für sie entwickelt...
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Zenon von Kition
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Die Rose nickte stumm und schien das gesagte über ihre Blutsbrüder zu verarbeiten. Spannend. Sie lächelte und rief sich Geduld zurück in den Sinn.

"Ich verstehe. Ich freue mich auf die Bekanntschaft der Herrschaften, Ansässige als auch Gäste. Gewiss sind spannende Persönlichkeiten unter ihnen. Ich werde mich der wohlwerten Harpyie zeitnah vorstellen."

Sie schien sich eine weitere gedankliche Notiz zu machen, dann sah sie dem Herold in die Augen - sie schien bereit zu sein für die nächsten Informationen.
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Macario
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Macario »

Macario erwiderte das Lächeln, wobei dies einem Automatismus gleichkam.

Plötzlich und unvermittelt klopfte er mit der flachen Hand heftig auf den Tisch.

Sein Ausspruch passte nicht ganz zu der Szene:
"So sei es."

Mit salbungsvollen Worthülsen verkündete er ihr:
"Dann lasst uns gemeinsam, eine passende Aufgabe für Euch finden, so dass Euren guten Worten edle Taten folgen."

Eher profan erfolgte daraufhin seine Nachfrage:
"In welchen Bereichen verfügt Ihr über Kenntnisse? Wie habt Ihr Euer sterbliches Leben zugebracht?
Das mag nun von Nutzen sein.
"
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Zenon von Kition
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Atessa zuckte überrascht zusammen, als der Herold seine Hand auf den Tisch schlug, nickte dann aber. Mit diesem Ausbruch hatte sie nicht gerechnet.

Einen praktischen Beitrag? Sie schien kurz nachzudenken.

"Nun, ich hatte das Privileg den menschlichen Körper in all seiner...Komplexität studieren zu dürfen. Ich durfte natürlich nicht praktizieren, denke aber, dass ich durchaus in der Lage bin den einen oder anderen Knochenbruch zu richten oder einen Schnitt im Fleisch zu schließen."

Sie machte eine kurze Pause und überlegte kurz.

"Und ich verstehe mich auf den Umgang mit Sterblichen - ich könnte dieses Wissen über menschliche Körper sicherlich auch vermitteln, an die, die über das nötige Talent verfügen."

Sie versuchte die Mimik des Mönchs zu erkennen - eine Frau die studierte, dazu in der Medizin, wie stand er dazu? Mönche waren ihrer Erfahrung nach speziell, wenn es um dererlei Themen ging.*

Spoiler!
Wahrnehmung+Empathie (heute 13:47Uhr): Pool 6 | Diff 6 , Dice: 10, 8, 6, 3, 2, 2, Result:+ 3 success +
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Macario
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Macario »

"Wie nützlich. So werdet Ihr gewiss mit dem werten Liviu Cosma, einer der Beiden von Eurem Geblüt, die ich nannte, vertiefende Gespräche führen können. Er sei ein Heiler und Gelehrter. Es gibt gar ein Haus der Heiler in Genua, welches wohl unter dem Einfluß der Unsrigen steht."

Der Herold überging die Geschlechterfrage schlicht. Es schien, ihn in diesem Augenblick nicht weiter zu interessieren.
Vielleicht auch, weil das Geschlecht unter den Kainskindern nicht die Gewichtung besaß, wie unter den Menschen.
Vielleicht lag ihm auch nichts an der Heilkunst als Ganzem.

"Jedoch sehe ich in Euch weitaus andere Stärken, so wie Gott Euch schuf."
Wollte der Herold etwa ihrem Körper, ihrer Weiblichkeit schmeicheln?

In einer kurzen Redepause hatte es den Anschein, als legte sich der Lasombra die nächsten Worte gedanklich zurecht, bevor ein Missverständnis im Raum stünde.

"Versteht mich nicht falsch, werte Atessa Federizzi, mein Ansinnen ist redlich und frei von sündigen Gedanken.

Eure Ausstrahlung wirkt auf Andere und schnell erlangt Ihr das Vertrauen.

Ist dem nicht so? Ist Euch dies bewußt?

Fällt es Euch nicht leicht mit Frauen und Männern gleichermaßen vertraute Gespräche zu führen? Ein Gespräch so zu lenken, dass es Euch nützt?
"

Wieder huschte ein Schatten über Macarios Gesicht. Woher kam dieser Schatten? Es hatte sich niemand bewegt, kein Luftzug wehte hier...
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Heiler und Gelehrter? Das hatte sie schon von Einigen gehört. Meistern und Quacksalbern gleichermaßen.
Zu welcher Sorte wohl ihr Clansbruder zählte?

"Nun, gewiss, der Umgang mit... anderen liegt mir, das ist mir durchaus bewusst."
Was sie genau unter Umgang verstand und wie sündig ihre Gedanken dabei waren, ließ sie offen. Sie quittierte den Satz mit einem etwas breiteren Lächeln.

"Ich nannte euch lediglich das weniger... Ersichtliche." Die Konzentration wich einer gewissen Offenheit. Das waren sehr gezielte Anspielungen des Herolds.
"Womit also, wohlwerter Macario, kann ich also die Domäne der höchstverehrten Majestät unterstützen? Ihr scheint bereits eine konkrete Idee zu haben?"

Atessa sah den Lasombra an, das Kerzenlicht schien die Schatten in seinem Gesicht tanzen zu lassen aber ihr Fokus lag auf dem Gespräch - was interessierte sie spärliches Licht.
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Macario
Lasombra
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Macario »

Mit erst leiser, dann lauter und mitreißender werdender Stimme verkündete er,
der Prediger, der er immer gewesen war, ihr, der Auserkorenen, die frohe Botschaft:

"Bald wir man in Genua von etwas Großartigem hören..."

Der Herold erhob sich langsam von seinem Sitzplatz. Etwas von Bedeutung kündigte sich somit an.

"...von einer Vision, größer als ein Jeder... zur höchsten und ewigen Ehre Gottes!

Als Zeichen der wahrhaftigen genuesischen Gottesfurcht wird eine Kathedrale errichtet werden.

Ein Gotteshaus weitaus größer und höher als die bekannten Kathedralen Syrakus oder Rhegiums...

Sie wird alles bisher Bekannte übertreffen. Sie wird La superba erhöhen vor Gott und vor allen anderen Städten.
"

Schon beschrieben Gesten seiner ausgestreckten Arme und die geöffneten Handflächen die schiere Größe, die Bedeutung und Ambition seiner Worte zur hohen Ehre des Allmächtigen.

"Die Meister aller Handwerkskünste werden sich hier verewigen. Von nah und fern werden die Pilger zu uns strömen. Genua wird erblühen mit dieser Kathedrale.

Hier im Zentrum Genuas, genau hier in Clavicula.

Beschmutzte der Unrat der Gassen heute noch Euer feines Gewand?
So ist das Clavicula der Gegenwart heute bereits ein Clavicula der Vergangenheit.

Das ist es, was die höchstverehrte principessa bianca, uns allen in Ihrer großen Gnade zu Teil werden ließ.

Könnt Ihr sehen, wozu ich Euch einlade, mitzugestalten an diesem größten aller Werke, das die Zeiten überdauert? Könnt Ihr es sehen, Atessa?
"*

Spoiler!
Rhetorik Spezi + Merit [Heute 19:59] [4 Erfolge]
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Zenon von Kition
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Atessa war beeindruckt von der Leidenschaft, die von dem Mönch ausging. Das hatte sie ihm gar nicht zugetraut.

Und dieser Haufen Unrat, den man einen Stadtteil nannte, konnte sicherlich etwas Glanz und... nun, wenigstens Sauberkeit vertragen. Eine fertige Kathedrale würde sicherlich das gehobenere Volk in den Stadtteil ziehen, Silber in die Kassen spülen und das dreckige Gesindel andere Bezirke vertreiben.

Sie lauschte ihm andächtig und als er mit seiner feurigen Rede fertig war, konnte er leichte Irritationen in ihren Augen sehen.

"Es ist gewiss eine große Ehre, an so einem erhabenen Projekt teilzuhaben aber wie genau kann ich hier unterstützen? Ich bin kein Baumeister?"

Sie dachte kurz nach "Und ich gehe davon aus, dass es Euch an Arbeitern und Geldgebern nicht mangeln wird, wenn das Geld rollt und der Wille der höchstverehrten Prinzessin dahinter steht. Wo also soll ich ins Spiel kommen?"
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