[1076] Novum sanguinem [Atessa, Macario]

[Macario]

Die Antworten der Rose führten den Lasombra-Prediger zurück zur eigentlichen Aufgabe, dem was zuerst geschehen musste und so eröffnete der Herold der Rose mit milder Stimmlage, nachdem er wieder Platz genommen hatte, worin genau die Aufgabe bestehen würde:

"Euer scharfer Verstand und Eure Fähigkeit zur Vermittlung, wenn notwendig zur Überzeugung:
Das sind die Mittel.
Mit Ihnen werdet Ihr die Menschen aus Claviculas Mitte und die Menschen in den Sestieri, die die Menschen aus Claviculas Mitte aufnehmen werden, so die Siedlung Nord, aber auch in allen anderen Sestieri, dazu bewegen, Platz zu schaffen. Vergünstigungen und Erleichterungen den Umziehenden einzuräumen; für den Bau der Kathedrale. Neue Wohn- und Abeitsstätten wollen gefunden werden. Denn viele der verdreckten Hütten im Herzen Claviculas müssen verschwinden. Dort, wo der Baugrund für unsere Kathedrale sein wird.

Es gilt um jeden Preis Unruhen unter den Bürgern Genuas zu vermeiden. Sie könnten den Bau gefährden.

Sprecht mit jenen Bürgern, die gegen den Zuzug aufbegehren und besänftigt sie. Überzeugt Jene aus Clavicula ihre Hütten aufzugeben, die nicht gehen wollen. Womöglich könnt Ihr manch Einen auch mit Eurer Heilkunst in ein anderes Sestieri überführen. Die Hütten Claviculas sind immernoch ein Hort von Krankheit und Sieche. Womöglich könnt Ihr den werten Liviu Cosma oder Andere ebenso dafür gewinnen.
Schließlich wird die Kathedrale unser Aller sein.
Das soll auch Euer Gewinnen sein.

Wollt Ihr Euch dieser Aufgabe annehmen, werte Atessa?"

Als Macario geendet hatte, lächelte er.

[Atessa Federizzi]

Atessa lauschte seinen Worten und quittierte seine finale, rhetorische Frage mit einem Lächeln. Als hätte sie eine Wahl. Aber das barg auch sicherlich Chancen. Gar keine so schlechten, wenn sie es klug anging.

"Gewiss, wohlwerter Herold. Ich nehme die Aufgabe an. Ich bin mir sicher, Clavicula wird aufblühen unter ihrem Einfluss."

Sie ließ eine kurze Pause, Konzentration huschte zurück in ihr Gesicht.

"Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr bereits einen Plan habt, gar eine Zeichnung, wie Clavicula nach dem Bau aussehen soll? Damit ich weiß, für welche Sterblichen welche Maßnahme notwendig ist... Umsiedlung oder lediglich... Lohn und Brot - und vermutlich ein Bad?"

Die Toreador rümpfte leicht die Nase beim Gedanken an Letztere und schien dann kurz nachzudenken.

"Und dürfte ich euch noch weitere Fragen stellen?"

[Macario]

"Gut, gut,... nun, sicher gibt es einen größeren Plan und eine Zeichnung für den Bau.", war die Antwort auf ihre Frage.

Der Mönch beschrieb Atessa die Örtlichkeit mit diesen Worten:

"Die Kathedrale wird entstehen direkt gegenüber dem Stadtgericht, am Piazza Dei Gatti Neri. Die überfüllten Hütten und schäbigen Mietskasernen, wo es immernoch nach Feuer und Sieche stinkt - diese müssen als Erstes weichen. Auch der Vorhof der Kathedrale wird Platz brauchen. Es wird umso besser sein, wenn mehr der Hütten verschwinden. Lästig wäre, wenn im Bau oder später Hütten zu dicht an die Kathedrale rückten."

Er überlegte ganz offensichtlich, ob er die nächste Information mit Atessa teilen würde; tat dies dann mit recht klaren Worten:

"Noch müssen wir uns allerdings zurückhalten mit der direkten Umsiedelung und unserem Tun aus verschiedenen Gründen. Ihr werdet es von mir erfahren, wann die Zeit also reif ist. Schon sehr bald."

Mit seiner linken Hand vollzog der Herold eine einladende, offene Geste, womit er wohl signalisierte, dass Atessa frei sprechen möge und ihre Fragen nun stellen dürfe. Seine Worte bestärkten dies:

"Nur zu..."

[Atessa Federizzi]

"Gewiss, ich werde auf euer Zeichen warten. Soll auch der generelle Plan zum Bau der Kathedrale zurückgehalten werden oder kann man unter den unsrigen offen sprechen? Oder ist bereits jetzt schon jemand der Unsrigen bekannt, der ein Interesse am Scheitern dieses noblen Unterfangen hätte?"

Atessa schien die beiden Frage ernst zu meinen. Unabhängig der Antwort bekam sie etwas Zeit sie einen Plan zurecht zu legen und sich hier zu vernetzen, eine Chance, die es zu nutzen galt.

"Ich habe euren Ausführungen - so denke ich - aufmerksam gelauscht, konnte aber für folgendes keine Antwort für mich finden:

Bietet das Elysium die Möglichkeit zur Tagesruh? Ich benötige vorerst einen Platz zur Rast.
Und ist es mir, trotz meinen Status, erlaubt Eigentum zu erwerben oder mir selbst etwas bauen zu lassen für mich und meine Blutsdiener?"

Sie sah den Mönch aufmerksam an und wartete.

[Macario]

"Es ist bereits bekannt gemacht worden. Neider gibt es gewisslich. Doch niemand würde es wohl wagen offen dem Ansinnen unseres höchstverehrten Prinzen Schaden zuzufügen... Eure Weitsicht ist jedoch angebracht. Der Bau wird über viele Jahre andauern. Die Kathedrale wird unzweifelhaft ein Ziel für all diejenigen, die Genuas Aufstieg mit Argwohn sehen. Es mag sein gar von außerhalb."

Es war wirklich etwas Großes, der Bau dieser Kathedrale.

"Es sei Euch erlaubt Handel zu treiben, Euren Dingen nachzugehen und Besitz zu erwerben. Lediglich die Jagd im Stadtgebiet ist dem Gast untersagt.", erklärte der Herold dieses Gesetzt erneut im Detail.

Die Frage nach Zuflucht beantwortete Macario folgendermaßen:
"Es gibt die Möglichkeit im Gästehaus "A Tarda Ora" in Broglio, vorübergehend Zuflucht zu finden. Ich könnte dies für Euch in die Wege leiten..."

[Atessa Federizzi]

Atessa lauschte den Worten des Herolds und war erleichtert. Nur die Jagdeinschränkung, damit waren ihre Auflagen verkraftbar.

Sie nickte, als Macario mit seinen Hinweisen und dem - vermutlich nicht uneigennützigen - Angebot fertig war.

"Das wäre zu freundlich. Nach der Reise wird es sicherlich wunderbar sein in etwas zu ruhen das nicht, nun... schaukelt." Sie lächelte erneut und sah sich dann um. Waren sie hier fertig oder kam noch etwas?

[Macario]

"Ich werde das Nötige in die Wege leiten. Es wird nicht lange Zeit in Anspruch nehmen. Noch in dieser Nacht wird man Euch dort Zuflucht gewähren.
Ein Bote wird unmittelbar nach unserem Gespräch dorthin aufbrechen und Euch ankündigen.", so erklärte der Mönch seine Unterstützung.

Der Bote wäre er selbst.

Eine Gesprächspause entstand. Offenkundig hatte sie keine weiteren Fragen an den Herold.

Väterlich lächelnd säuselte der Lasombra ihr die folgenden Worte zu:

"Bliebe nur noch zu sprechen über Eure Schuld.

Verratet mir ein Geheimnis Eures Blutes und Euer Vergehen sei beglichen."

Ein hoher Preis. Jedoch wäre Atessa viel Spielraum gewährt in der Auswahl sowie der Formulierung.
Würde sie diese Freiheit ausnutzen oder den angesetzten Wert tatsächlich darbieten?

[Atessa Federizzi]

Atessa nickte ob der Zusage und freute sich innerlich. Runter vom Schiff. Sie entspannte einen Augenblick gedanklich, bis die Schuldfrage kam.

Die Entspannung wich gefolgt von ihrem Lächeln. War der Domäne hier klar, dass der Herold an dererlei Wissen versuchte sich zu vergreifen für einen derartigen FauxPas?
Aber da er auch noch ihr Auftraggeber war - nun - viel blieb ihr da nicht übrig. Sie würde es sich merken.

Das Lächeln kehrte zurück, mit einer Spur Kälte.
Im Gegensatz zu ihrem Lächeln klang ihre Stimme warm, sogar etwas tiefer als zuvor, als sie antwortete:
"Hätte euer Pater Ferotello heute seine Hand an seinen persönlichen Stecken gelegt, hätte ich es gerochen."

Damit war die Frage beantwortet und ihre Schuld... gesühnt.

[Macario]

Macario merkte auf. Wie würde er auf so eine frivole Antwort reagieren?

"Eure Fähigkeiten sind sicher nützlich für die Erfüllung der Aufgabe. Insbesondere Clavicula wird Euch vielerlei Gerüche anbieten.", gab er ihr stoisch und emotionslos zurück.

Er hatte bekommen, was er wollte.

"Lasst uns hier nun beschließen. Ich geleite Euch hinaus."

So knapp, so einfach, war das Gespräch mit dem Herold beendet.

[Atessa Federizzi]

Atessa nickte und erhob sich langsam, den Kommentar des Lasombras überging sie scheinbar. Sie strich sich erneut über die Reisekleidung und richtete sich dann gerade auf. "Gewiss" quittierte sie die Beendigung des Gesprächs und schien nicht traurig darüber. Warum auch, vor ihr lag eine Menge Arbeit - sie würde es angehen. "Ich warte dann auf euren Hinweis, wann ich mit meiner Aufgabe beginnen kann"
Sie ging zur Tür, hielt inne und drehte sich zum Mönch.

"Gestattet mir noch eine Frage. Ich gehe davon aus, dass auch in dieser Domäne Prinzen anderer Domänen die Anrede "höchstverehrt" genießen, richtig? So kenne ich es aus meiner Heimat aber ich möchte natürlich keine weiteren Fehler begehen."

Ihre Mimik blieb unverändert, während sie auf eine Antwort wartete.