[1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

[Dezember '22]
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Benjamin
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[1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Benjamin »

Er war ein letztes Mal auf der Jagd in diesen Wäldern. Bevor er Pontedecimo für eine Weile verlassen würde, musste. Er war in die Kleidung eines Waldläufers gekleidet, lediglich seine nackten Füße unterschieden ihn von einem von Ihnen. Er genoss die Ruhe des Waldes, und auch seine Geräusche, all diese Eindrücke sog er ein vorerst letztes Mal in sich auf.

Er hatte an einem kleinen Bachlauf halt gemacht, denn obwohl er nicht Halt machen musste um zu trinken so fanden sich hier doch viele Tiere zur Tränke ein. Und so hatte er sich einer Statue gleich hinter einem Stein niedergelassen um zumindest für eine Weile hier zu verharren und zu warten ob sich ein Wildfang hierher verirren würde.
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Fiamma
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Re: [1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Fiamma »

Er saß schon eine Weile wie eine Steinstatue im Schutz eines Steins und verharrte. Entweder wartete er auf wen oder er lag auf der Lauer. Vermutlich letzteres - genauso wie Fiamma es bis zu seiner Ankunft getan hatte. Allerdings hatte er sie nicht gesehen und so saß sie ein gutes Stück höher am Bachlauf gut versteckt in einer Gruppe Büsche. Den Tieren schenkte sie schon eine Weile keine wirkliche Aufmerksamkeit mehr. Sie war einfach zu neugierig und es war offensichtlich, dass das da kein Mensch war. Fiamma haderte lange mit sich, aber letztendlich gewann die Neugier doch. Leise und langsam kroch sie irgendwann aus ihrem Versteck. Sie verzichtete darauf sich die Blätter aus ihren feuerroten, langen, geflochtenen Haaren zu zupfen. Lediglich den Dreck an ihren Händen wischte sie an ihrer einfachen Jagdkleidung ab. Auch sie war barfuß und ging langsam das kleine Stück am Bachlauf in seine Richtung. Sie ließ ihn nicht aus den Augen und war sich sicher, dass er sie ebenfalls bereits gesehen haben muss. Fiamma trug offensichtlich keine Waffen bei sich und wirkte nicht sonderlich bedrohlich. Ihr Gang glich einem entspanntem Schlendern und als sie etwa auf seiner Höhe auf der anderen Seite des Bachs zum Stehen kam, räusperte Fiamma sich leise und sah ihn einfach nur an.
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Benjamin
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Re: [1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Benjamin »

Als sie sich aus dem Busch erhoben hatte glitten seine Augen zu ihr hinüber und weiteten sich etwas vor Überraschung, dann zeigte sich ein freundliches Lächeln auf seinem Gesicht. Er musterte sie erst ausgiebig bis sich die instinktive Anspannung die sein Körper in den vergangenen wenigen Momenten durchgemacht hatte wieder etwas zurückzog. Dennoch, Faimma bemerkte nun, da sie ihm näher gekommen war die Aura eines Raubtiers. Jedoch nicht die Art animalischer Aura die Arash umgab sondern... anders. Und schlussendlich fiel es ihr auf. Er hatte die kalten blauen Augen eines Killers.

Trotz dieser Realisation wirkte er auf Fiamma alles andere als aggressiv. Immer noch lehnte er an dem Stein, ließ ihre Silhouette aber nicht mehr aus den Augen.

"Seid ihr aus der Domäne Genua?" seine Frage hatte einen bestimmten Unterton.
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Fiamma
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Re: [1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Fiamma »

Der entfernte Ruf einer Nachtigall erklang, bevor Fiamma nickte. „Ja, das bin ich.“ Noch immer stand sie auf der anderen Seite des flachen Ufers und betrachtete den Mann vor sich. Sie wusste, dass Äußerlichkeiten nicht selten darüber hinwegtäuschten, was wirklich unter der Haut steckte. Als Fiamma in die kalten Augen ihres Gegenübers blickte, legte sie ihren Kopf leicht schief und überlegte - vielleicht war auch nur ganz kurz ein amüsiertes Blitzen in ihren überwiegend gelben Augen zu sehen. Jedoch wirkte der Mann zu diesem Zeitpunkt nicht sonderlich gefährlich auf Fiamma. Aber auch dieser Eindruck konnte täuschen. Fiammas Körperhaltung wirkte äußerlich entspannt, denn der Wald gab ihr Sicherheit. Aber trotzdem blieb sie vorsichtig. „Und Ihr?“
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Benjamin
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Re: [1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Benjamin »

Der Junge schaute sie eine Weile lang mit hochgezogener Augenbraue an und schließlich begann er sich zu entspannen*. Seine Hand wieß rechts neben Ihn.

"Benjamin, Neugeborener der Banu Haqim, Clan der Jagd oder auch Assamiten, je nachdem wie Ihr uns nennen wollt. Und ja Ich bin aus Genua. Ehemaliger Amtsträger, Liktor um genau zu sein. Aber nicht mehr, Kennt ihr Arash? Die wohlwerte Geißel?" die Fragen sprudelten aus ihm heraus, ganz im Gegensatz zu gerade eben noch hatte er geradezu eine freche und quirlige Art an sich.

"Und Ihr seid? Ihr müsst euch auch nicht setzen. Wie Ihr wollt, wir können uns auch so unterhalten." abermals lächelte er und lehnte immer noch an seinem Stein.

*
Spoiler!
Manipulation/Empathie gg7 um Lüge zu entdecken = 3 Erfolge
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Fiamma
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Re: [1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Fiamma »

Noch immer war Fiamma etwas skeptisch und sie folgte seiner Einladung in sofern, dass sie sich an ihrer Seite des Ufers in einer nicht uneleganten Art auf die Erde in den Schneidersitz sinken ließ. Wieder legte sie den Kopf schief und betrachtete den jungen Mann. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er so plötzlich und fröhlich zu ihr sprach und ihr Fragen stellte. Fast schon überrumpelte er sie damit.

"Oh, wie wird man denn ehemaliger Liktor?" Fiamma lächelte ihm offen zu. "Bitte entschuldigt, ich sollte mich zuerst vorstellen. Mein Name ist Fiamma Degano, Neugeborene vom Clan des Tiers. Ich bin erst vor wenigen Jahren in Genua angekommen." Dann kicherte sie leicht. "Ja, ich kenne Arash, die wohlwerte Geißel. Er hat mich im Wald aufgegabelt, als ich in Genua angekommen bin, und mich dann zum Herold geschickt." Fiamma blickte Benjamin neugierig an. Sie sprach leise und vielleicht mehr zu sich gerichtet, als zu Benjamin. "Ihr seid ganz schön weit von der Zivilisation entfernt. Hier werden sich wohl keine Menschen herverirren."
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Benjamin
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Re: [1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin schien erfreut darüber zu sein, dass sie seiner Einladung sich zu setzen nachgekommen war. Dann macht er eine wegwischende Handbewegung und erklärte. "Nicht viel, man muss wohl lediglich den falschen verehrten Ancilla des Traditionsbruches beschuldigen." so wie er es erzählte klang es wie eine lockere Gutenachtgeschichte, doch wer sich nur ein bisschen mit ihrer Gesellschaft auskannte mochte vielleicht sogar erstaunt sein dass er noch am Leben war.

"Die Nacht zum Gruße werte Fiamma. Eine Reise zum Herold also, keine allzu schlechte erste Adresse die er euch da gewiesen hat möchte man meinen." er grinste. "Ich mag die Stille hier, außerdem jage Ich gern in den Wäldern, es ist anders als wenn man es in der Stadt macht. Ehrlicher möchte man meinen, oder würde Ich zumindest sagen."

"Ihr müsst euch wegen mir keine großen Sorgen machen. Ich gebe nicht allzu viel auf die Etikette, und Ich werde sicherlich nicht der Harpyie von irgendwelchen gesellschaftlichen Faux Pax erzählen wie einer vergessenen korrekten Vorstellung. Sie ist irgendwo doch nur Mittel zum Zweck auch wenn das andere sicherlich anders sehen mögen. Ich hoffe ihr habt euch gut in Genua eingefunden, trotz etwaiger gesellschaftlicher Spießroutenläufe die ihr bereits absolvieren musstet?" fragte er nach seiner saloppen Beschreibung über seine Meinung zur Etikette.

"Falls Ihr irgendwelche Fragen habt nur ruhig heraus damit... Ich beiße nicht." er lächelte sachte über seinen schlechten Witz.
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Fiamma
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Re: [1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Fiamma »

„Ehrlicher?“ Fiamma musste kichern, ob Benjamins Aussage. „Ja, damit habt ihr eindeutig recht.“ Unweigerlich musste Fiamma an ihr erstes Jahr in Genua denken und daran, wie unwohl sie sich bei den ersten Bekanntschaften gefühlt hatte, nachdem sie die Stadtmauer erklommen hatte – noch immer! Aber hier im Wald, da fühlte sie sich wohl, da fühlte sie sich frei. Das hatte sie auch schon zu Lebzeiten getan. Womöglich würde sie hier auch noch immer heimlich herumstreunen, wenn Arash sie nicht in eine Falle gelockt hätte.

Fiamma legte ihren Kopf leicht auf die andere Seite und musterte Benjamin einen kleinen Augenblick. Dann fragte sie frei heraus: „Ich dachte, in der Stadt sei das Jagen verboten?“ Ein Blitzen erschien in ihren gelben Augen. „Oder haltet Ihr Euch nicht an die Regeln?“ Im letzten Satz konnte Benjamin eindeutig ein Schmunzeln heraushören. Auch wenn ihr der Wald Mut gab, so konnte man Gewohnheiten doch nicht allzu schnell ablegen und so senkte sie, ihrer letzten Frage wegen, schnell den Blick gen Boden und ihre Wangen verfärbten sich leicht.

Auf seine Ausführung mit der Etikette antwortete Fiamma zuerst mit einem leichten Nicken. Aber dann entschied sie sich doch noch zu einer Antwort: „Wie stellt man sich denn Eurer Meinung nach richtig vor?“ Fiamma zuckte mit den Schultern. „Hier im Wald bringt einen die Etikette nicht weiter.“
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Benjamin
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Re: [1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Benjamin »

Benjamin wog den Kopf nunmehr ein wenig von links nach rechts und wieder zurück, so als würde er seinem eigenen kleinen Singsang folgen. "Hm... nein Ich halte mich selten an Regeln. Aber tatsächlich diese bestimmte breche Ich mit einer Jagd in der Stadt nicht. Tatsächlich ist es nur noch nicht "angenommenen" Gästen verboten in der Stadt zu jagen. Wenn Ihr eure Fürsprecher gefunden habt und einen Fortschritt in der Bearbeitung eurer Aufgabe vorweisen könnt, so könnt Ihr dies beim Herold kenntlich machen. Die höchst verehrte Prinzessin wir euch dann statt einem vorläufigen Gastrecht ein vollumfängliches Gastrecht gewähren. Ab diesem Zeitpunkt ist es euch dann erlaubt in der Stadt zu jagen."

Auf ihre Frage schmunzelte Benjamin. "Was haltet ihr davon wenn ihr mir schildert wie Ihr bei einer Vorstellung vorgehen würdet und anschließend antworte Ich mit meinem Modus Operandi?" fragend schaute er in Richtung der Gangrel.
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Fiamma
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Re: [1076] Irgendwo im Nirgendwo [Benjamin, Fiamma]

Beitrag von Fiamma »

Zuerst kicherte Fiamma sehr leise über seine Folgsamkeit in Bezug auf Regeln. Es machte ihn irgendwie noch sympathischer. Dann zog Fiamma erstaunt die Augenbrauen hoch „Ohhhhh…. Das wusste ich nicht.“ und lächelte daraufhin zaghaft. „Ich dachte, es sei allen verboten.“ Sie dachte darüber nach. Vermutlich würden die meisten wohl trotzdem gegen ein dauerhaftes Jagdverbot verstoßen, weswegen es wohl schwierig war, so etwas durchzusetzen. Auch sie musste sich eingestehen, dass es ihr schon einige Male sehr schwer gefallen war zu widerstehen.

Auf seine letzte Frage hin sah Fiamma Benjamin abschätzend an. Wollte er sie gerade vorführen? Vielleicht konnte er von seiner Position aus auch erkennen, dass ihre Augen kurz aufblitzten. „Hmmm…. Also gut.“

Unvermittelt sprang Fiamma wieder auf ihre Füße, reckte das Kinn in die Höhe und vollführte einen sehr eleganten und sehr tiefen Kratzfuß. Dafür zog sie zuerst ihr Kinn tief auf die Brust, streckte das rechte Bein in einer geschmeidigen Bewegung hinter sich und beugte sich auf ihrem linken Bein hinab. Fiamma verharrte einen Moment in dieser Position und noch bevor sie sich wieder aufrichtete, sah sie hinüber zu Benjamin und grinste schelmisch. Genauso plötzlich wie sie hinabgesunken war, stand sie auch schon wieder auf beiden Beinen.

Ihr schelmisches Grinsen war noch nicht verschwunden, als Fiamma die Hand zum Gruße hob und ihm leicht zuwinkte. „Hallo, ich bin Fiamma!“ Dann ließ sie sich wieder in einer einzigen Drehung in den Schneidersitz sinken. „Und? Wie war ich?“ Anschließend lachte sie.
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