[1076] Was die Flut an Land spült.. [Benjamin, Gabriel]

[Benjamin]

Im Jahre des Herrn 1076 erreicht Gabriel eine Nachricht die um erneutes Treffen zwischen ihm und Benjamin bittet. Er würde Ort und Zeit Gabriel überlassen.

Lediglich das Elysium würde er ungern als Ort des Treffens benutzen.

[Gabriel Ducas]

Die Antwort des Brujah ließ nicht lange auf sich warten und so wurde dem Banu Haquim über die bekannten Kanäle, eine Antwort zugestellt. In der ein Treffen in sieben Tagen in den Werkstätten der Malerei Ducas vorgeschlagen wurde.

An besagtem Abend lag die Malerei im Dunkel. Lediglich aus dem Innenhof könnte man einen sanften Lichtschein ausmachen. Das Tor war nicht nur unverschlossen sondern auch eine Spalt geöffnet um seinem Gast die Möglichkeit zu geben selbst einzutreten. Ein Vertrauensbeweis? Nun immerhin hatte sich Benjamin beim letzten Besuch selbst Einlass verschafft. Der Gelehrte saß auf einer der Bänke in der Mitte des Hofes, welches vom sanften Schein einiger kleinerer Lichtquellen und dem Mond erhellt wurde. Sein Blick war in Richtung der Tür gerichtet aus der er seinen Gast erwartete. Eine weitere Bank stand der des Brujah gegenüber und wurde durch einen kleinen Tisch, auf dem ein kunstvolles Mosaik zu erkennen war getrennt. Die Darstellung auf dem Tisch war eine Taube mit einem Olivenzweig im Schnabel und wurde durch zahlreiche winzig kleine, verschiedenfarbige Kiesel gebildet. Ein ähnliches Kieselmosaik, mit deutlich größeren Steinen, befand sich auf dem Boden direkt hinter dem Tor und zeigte einen Maler bei der Arbeit.

[Benjamin]

Benjamin bestaunte die Arbeiten und lächelte als er den Innenhof passierte und auf Gabriel zulief. Er war wie immer in letzter Zeit in Bauernkleidung gekleidet. Leinenhemd und Leinenhose. Barfuß.

Er lief in Richtung Stuhl und neigte Gabriel gegenüber den Kopf, darauf wartend dass dieser ihn willkommen heißen würde. Er strahlte insgesamt eine gewisse Ruhe seit ihrem letzten Treffen aus. Seine Haut war außerdem erneut etwas nachgedunkelt. Die blauen wachen Augen lagen erfreut auf ihrem Gegenüber.

[Gabriel Ducas]

Der Gelehrte ließ seinen Gast die Ruhe, um sich umzusehen. Die Fenster zum Innenhof waren allesamt Glasmalereien aus seiner eigenen Fertigung. Übungsstücke, dennoch vermutlich von höherer Güte als es ein Sterblicher fertigen könnte. Mit einem zufriedenen Lächeln erhob er sich und neigte freundlich und respektvoll das Haupt. Sie waren unter sich, dennoch war diese Respekts-bekundung deutlich mehr als er selbst gesellschaftlich höherrangigen zukommen ließ. Gabriels Augen leuchteten förmlich und er schien sichtlich erfreut seinen Gegenüber diesmal nicht plötzlich in seinem Hof sitzen zu sehen.

„Friede sei mit Dir, mein Freund. Es ist mir stets eine Freude angemeldeten Besuch begrüßen zu dürfen.“ er schmunzelte etwas über seinen kleinen Scherz und deutete mit der rechten Hand zur Bank. „Bitte. Setzt euch doch. Ich freue mich euch wohlauf zu sehen. Was verschafft mir die Ehre eures Besuchs?“ Ganz offenbar gehörte der Brujah nicht zu jenen die nachtragend waren oder aber er konnte sich gut verstellen. „Es sind nun vier Jahre, wenn mich nicht alles täuscht. Kommt ihr voran mit eurer Aufgabe?“ er verschwendete keine Zeit. Zwar hatten sie die Ewigkeit, dennoch war Zeit, zumindest für ihn, immer noch Geld.

[Benjamin]

"Und Friede sei mit dir." er neigte abermals den Kopf bevor er sich setzte. Es war etwas dass sie beide möglicherweise aus Ihrer Heimat mitgenommen hatten, die arabischen Grußformeln und vielleicht auch etwas von jenem gesamten Habitus.

Benjamin überlegte ein Paar Momente und zuckte dann mit den Schultern während ein "Nuuun..." seinen Lippen entfloh und in einem "Ich schätze ihr werdet es sowieso in den kommenden Jahren mitbekommen." endete. Seine Stimme und seine Körpersprache wurden ernster. "Brimir ist vernichtet. Dabei muss es sich wohl um ein Attentat von einem bisher noch nicht identifizierten Krieger gehandelt haben. Ob Ich mit der ganzen Sache etwas zu tun hatte werde Ich zum momentanen Zeitpunkt weder bejahren noch bestreiten." ein sachtes Lächeln zeigte sich dann doch in seiner Mimik auch wenn es eher traurig aussah. Auf die Frage nach seinem Besuch ging Benjamin erst einmal noch nicht ein, wohl erwartend dass Gabriel die Informationen kommentieren, und dies den Gesprächsverlauf erst einmal in eine andere Richtung ziehen würde.

[Gabriel Ducas]

Zu Lebzeiten hätte es nun vermutlich Tee gegeben und man hätte es sich, anstatt auf Bänken auf gemütlichen Kissen bequem gemacht, ehe man ins Gespräch gekommen wäre. So jedoch kam es anders und auch die Gesprächseröffnung war für Gabriel sichtlich überraschend. Seine Augen weiteten sich etwas und er nickte stumm, während er sich mit der Hand durch den Bart fuhr. War er wirklich überrascht? Immerhin hatte Aurore einen Jäger nur für diese Blutjagd abgestellt. Er wollte etwas sagen doch verblieb stumm. Dann schüttelte er den Kopf.

„Nun…das sind…große Neuigkeiten.“ stammelte er noch etwas und schien nach den passenden Worten zu suchen, während sich seine Stirn kräuselte. „Ich…Nun woher habt ihr die Information und wie steht ihr dazu, dass ein nicht identifizierter Krieger sich in die, euch gestellte Aufgabe, gemischt hat?“ er wirkte aufgewühlt, etwas an dieser Nachricht schien nicht in Ordnung zu sein. „Ich kann nicht sagen das ich verärgert über die Vernichtung bin, jedoch würde ich Lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre erfreut.“ der Brujah machte eine kurze Pause und lehnte sich langsam wieder zurück, seinen Gegenüber dabei noch einmal musternd. „Habt ihr weitere Informationen über die Umstände? Was ist mit den weiteren Namen?“ langsam erlangte der Gelehrte seine Fassung zurück. „Darüber hinaus, wie steht es um euch? Hofft ihr nun euren eigenen Geschäften nachgehen zu können? Oder haben die Ältesten euch bereits mit einer neuen Aufgabe bedacht?“

[Benjamin]

Benjamin schmunzelte. „Gottes Wege sind unergründlich. Was jedoch die Ahnen und Ältesten für mich geplant haben vermag Ich hier und heute zwar erahnen aber noch nicht gänzlich zu greifen. Ich hoffe Ich kann erstmal ein wenig eigenen Zielen nachgehen und bisher vernachlässigte Projekte beenden.“

Er legte seine offene Handfläche auf den Tisch und ließ dort für einige Momente. „Ich bin in dieser Sache auch zwiegespalten. Einerseits ist Brimirs Tod das Ende eines Kapitels. Andererseits bin Ich mir auch noch nicht sicher ob mir gefällt was Ich lese wenn Ich umblättere.“ er beschrieb die Bewegung als ob er die Seite eines Buches wenden würde.

„Den weiteren Namen bin Ich nachgegangen und habe keinerlei Umtriebe verräterischer Art aufdecken können. Was den Krieger anbelangt, er muss wohl auf einer Verhandlung zwischen Genua und Savona in der Nähe Votoris zugeschlagen haben. Mehrere Amtsträger wie der wohlwerte Herold Nubis und der wohlwerte erste Liktor Liutprand waren wohl zugegen. Die Verhandlungen sind in Anbetracht des Geschehenen natürlich zu einem Stillstand gekommen und die Versammlung wurde aufgelöst. Zumindest meines Wissens nach.“ er seufzte kurz. Lies sich aber insgesamt wenig anmerken.

„Und wie steht es um Euch? Habt Ihr das Schiff zu gutem Nutzen geführt? Wart vielleicht gar in unserer Alten Heimat und habt Neuigkeiten?“ interessiert beobachtete er Gabriel.

[Gabriel Ducas]

Gabriels Augen überflogen die Erscheinung der Banu Haquim aufmerksam und auch der Brujah schmunzelte etwas. Bei einer neuen Bekanntschaft wäre er wohl verärgert gewesen. Hier jedoch schlich sich erneut eine gewisse Routine ein als er mit einem Schmunzeln fragte.*

„Aber aber mein Freund. Ihr versucht doch nicht etwa den Wert meiner euch verkauften Informationen zu schmälern?“ er zwinkerte Benjamin zu, nickte verstehend und rieb nachdenklich Zeigefinger und Daumen aufeinander. Für einen uneingeweihten Beobachter konnte die Situation merkwürdig anmuten doch in diesem Gespräch gab es offensichtlich weitere Ebenen. „Ich bin mir sicher ihr werdet auch die Herausforderungen eines neuen Kapitels meistern und vielleicht gar eure eigenen Spiele spielen können.“ entgegnete er zuversichtlich. „Was meine eigenen Pläne angeht, so geht es langsam voran. Das Schiff wird seine Arbeit zeitnah aufnehmen und die ersten Warenrouten sind bereits abgestimmt. Es fehlt mir dann doch an eurem kaufmännischen Geschick.“ lachte er freundlich „Aber vielleicht hilft es mir zumindest ein paar der Aufwendungen zurückzugewinnen. Ich habe keine Neuigkeiten aus der Heimat und kann das Schiff leider nur bedingt für private Reisen nutzen. Erst die Arbeit, dann der Müßiggang.“ er machte eine kurze Pause und sah sich im Hof um, bevor er fortfuhr. „Was die Stadt angeht. Sagen wir…es könnte besser laufen. Die konstanten Angriffe aus Votori durch Liviu Cosma und Arash sind ein Ärgernis und scheinen wohl doch mehr Aufmerksamkeit zu fordern als ich ihnen ursprünglich widmen wollte.“ es waren betrübte Worte, die erst zum Ende hin ein wenig trotzig wurden.


*

Spoiler!

Empathie 5 Erfolge — 17.12.2022 10:26

[Benjamin]

Benjamin musste ebenfalls schmunzeln auf Gabriels Worte über den Wert seiner Informationen. „Ja sie waren leider etwas durchwachsen.“ dann konnte er es nicht länger zurückhalten und grinste Gabriel breit an.

Anschließend wurde er dann aber wieder etwas ernster. „Ich will eigentlich keine Spiele spielen. Ich will die Welt für die Menschen zu einem besseren Ort machen in dem sie wachsen und gedeihen können.“

„Und bewahre mit kaufmännischem Geschick hat meine monetäre Situation eher wenig zu tun. Ich war nur oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort und habe investiert. Ein Vorteil des Alters. Man kann sich seine Optionen aussuchen.“ er lächelte abermals offen.

„Angriffe? Aus Votori? Arash und Liviu? Wieso interessiert ihr euch so für sie? Wollt ihr meinen Rat in dieser Sache?“ fragte er schlussendlich durchaus ernst.

[Gabriel Ducas]

Gabriel lachte herzlich und nickte dann auf die ersten Worte des Assamiten. „Nun vielleicht könnt ihr mir demnächst mit einem Tipp aushelfen, wenn ihr mal wieder von einer richtigen Zeit und einem richtigen Ort wisst.“ der Brujah schmunzelte.

„Was derweil euren Wunsch nach einer besseren Welt angeht, so kann ich diesen inzwischen sehr gut nachvollziehen und es ist etwas das ich schätze und respektiere. Kommt es doch meinen Wunsch näher als all die anderen Spielchen die in der Nacht gespielt werden.“ er machte eine kurze Pause und sah Benjamin aus müden Augen an als er sich dem, zuletzt von diesem angesprochenen Thema widmete. „Ich interessiere mich nicht für sie. Sie scheinen sich dafür zu interessieren mich mit Dreck zu beschmeißen. Ich bin es ehrlich gesagt leid mir auf jeder Veranstaltung aufs Neue ihre impertinenten Lügen und Beleidigungen antun zu müssen. Offenbar ist es für sie etwas Persönliches, dass ich nicht länger hinnehmen werde. Doch bitte. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Doch vorher sei euch gesagt das ich versucht habe der Geissel die Hand zu reichen. Diese wurde jedoch nicht nur ausgeschlagen, sondern mir wurde aufgrund meiner Freundlichkeit gedroht. Auf der einen Seite behauptet er sein Ruf kümmere ihn nicht und er würde die Arena der Harpyie verlassen auf der anderen Seite versucht er mit stumpfer Gewalt Respekt zu erhalten.“