[1076] Lehrende Worte [Liviu, Paolo]

[Paolo]

"Ah. Na gut. Von Venezianern weiss ich nichts. Ich habe aber die Übungsschriften auf italienisch für euren Ghul hier. Sie steigen in ihrer Komplexität und Wortwahl, damit er nicht nur auf einem Stand bleibt.
Dazu noch ausgedachte Buchhaltung.

Und für euch als Angebot, eine Abschrift und Übersetzung der Erkenntnisse von Muhammad ibn Zakarīyā ar-Rāzī zu Pocken und Masern."

Der Ravnos blätterte die einzelnen Schriftstücke auf und breitete sie vor Liviu aus.
"Die lateinische Abschrift wurde extra für euch angefertigt."
Wer sich damit auskannte, wusste dass das teuer war und viel Zeit und Mühe dazu kostete. Die Rarität des Inhalts selbst betrachtend, war dieses Werk in Gänze sehr sehr wertvoll und gehörte eigentlich in eine Bibliothek des Klerus oder der Klöster.

[Liviu Cosma]

Liviu schaute sich zuerst die Unterlagen für seinen Schüler an und scheint sichtlich zufrieden zu sein

„Wunderbar, sehr gute Arbeit und denkt einfach an mich, falls ihr auf die Venezianer stößt oder von ihnen hört.“

Dann kommt er zu der Übersetzung und seine Augen fangen an vor Begeisterung zu strahlen. Ganz vorsichtig und in aller Ruhe prüft er die Abschrift. Seine Hände blättern dabei sehr behutsam die Seiten um, seine Augen wandern die Buchstaben entlang und mit seiner Nase genießt er den Geruch der Materialen. Seine Hände berühren fast zärtlich die Arbeit und für eine kurzen Moment scheint er sich ganz auf die Abschrift zu fokussieren

„Faszinierend ich hätte niemals mit so etwas Atemberaubende gerechnet. Ich habe auch nicht so viel Geld mit. Nimmt bitte mein Geld Beutel als Anzahlung. Ihr hattet Glück ich war gerade auf dem Weg zum wohlwerten Adamo und . . . “

Er beißt sich auf die Zungen und holt seine Geldbeutel (2R3) hervor. Gibt ihn dem Ravons und widmet sich dann wieder ganz der Übersetzung.

Spoiler!

Clansschäche
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Auspex 3
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[Paolo]

Paolo schaute auf den Geldbeutel, wog ihn in der Hand und legte ihn wieder ab.

"Danke. Aber ich will euer Geld nicht. Ich benötige eure Fürsprache...hm..und wenn ihr mir eine Unterkunft in Genua innerhalb der Mauern besorgen könntet gehört die Schrift gern euch." Wies er das Geld zurück aber machte ein anderes Angebot.

Als Liviu das Pergament unter seinen Fingern fühlte spürte er wie es war dieses zu beschreiben, mit der Feder darüber zu kratzen und Tintenspuren zu hinterlassen. Fein säuberlich, perfekt gezogen und aneinandergereiht..ergaben die Striche einen Buchstaben, die Buchstaben ein Wort, die Wörter einen Satz und alles erhielt eine Bedeutung. Was im Detail nicht mehr war als Farbe auf Untergrund ergab in seiner Gesamtheit einen Gedanken, einen Willen, ein Werk. Liviu konnte die Tinte riechen, das Licht der Kerze spüren die neben ihm brannte um die Arbeit zu erleichtern. Er konnte den Geruch von Farbe und Holz riechen. Er spürte die eigenen müden Knochen, die Schmerzen im Rücken, das schwächer werdende Augenlicht, das Kratzen der rauen Robe auf der Haut. Und doch auch die Liebe für das was er tat. Die Hingabe und Konzentration. Dies war sein Leben, seine Bestimmung.
Für einen Moment und dann verschwand das Gefühl, die Gerüche wie weggeweht. Der Ort war ein anderer, der Tisch war ein anderer. Da war keine Feder in einem Tintenglas. Da saß nur Paolo ihm gegenüber, sah ihn abwartend an und er hatte nichts davon mitbekommen, was dieser gerade gesagt hatte.

[Liviu Cosma]

Die Worte von Paolo holten Liviu zurück in die Wirklichkeit. Er schiebt die Abschrift etwas widerwillig dem Ravons entgegen.

„Laßt mich wenigstens die Unterlagen für meinen Schüler bezahlen!“

Er schien innerlich mit sich zu kämpfen und in einem sehr ernsten Ton

„Ihr habt etwas sehr Wertvolles mitgebracht und ich weiß nicht ob meine Fürsprache und die Unterkunft dafür reichen. Ich kann gerne ein Haus mieten oder kaufen. Das benötigt aber Zeit und habt ihr einen Wunsch in welchem Gebiet oder zu dem Anwesen selbst?“

„Was meine Fürsprache angeht, so bin ich mir nicht sicher, ob euch das wirklich hilft. Ich bin kein Amtsträger und gleichzeitig sorgen bestimmte Kräfte dafür das mein Ruf nicht zu den Besten gehören. Vielleicht wäre es daher ratsam etwas anderes zu wählen. Ich könnte beim wohlwerten Nubis ein gutes Wort für euch einlegen oder mich erkundigen, ob es schon erste Stimmen gegen eure Aufnahme gibt. Hin und wieder erschweren Versallen oder Amtsträger die Aufnahme durch ein Veto. Wobei letzendlich der Prinz alleine entscheidet“

[Paolo]

"Hm...meines Wissens nach ist es nicht nötig ein Amtsträger zu sein. Nur einer sollte ein Vasall sein. Ich weiss nicht was euer Ruf ist, aber die Regeln wollen es, dass ich zwei Fürsprecher vorlege, also werde ich das tun. Ob der Prinz dadurch mit mir zufrieden sein wird liegt bei ihr, nicht bei mir. Ich will eure Fürsprache, damit dieses Kapitel abgeschlossen ist." Machte Paolo klar und schien kein bisschen darüber besorgt, dass seine Aufnahme abgelehnt werden könnte.
"Aber wenn ihr sagt euer Ruf ist nicht der beste...woher kommt das? Was spricht man denn über euch?"

"Was die Unterkunft anbelangt: jegliches Sesterie bis auf Clavicula natürlich wäre angenehm. Es wäre für meinen Handel einfach besser wenn ich nicht von außerhalb der Mauern agieren müsste und jedes mal einen Weg hinein und hinaus finden."

[Liviu Cosma]

„Nein nötig ist es nicht, aber es gibt den ein oder anderen der euch das weiß machen möchte. Am Ende entscheidet der Prinz egal ob es ein Veto gegen euch gibt oder nicht! Ich persönlich will euch nicht in euere Entscheidung reinreden, nur ist euer Schatz auch die Stimme eines Amtsträgers wert. Ich bin aber noch ein sehr frischer Versall und ich möchte nicht, dass ihr den Handel bereut. Im Gegenteil ich hoffe ihr habt auch in Zukunft etwas für mich.“

„Ich kann mich noch sehr gut an meine Anfangszeit erinnere mit allen ihren Missverständnissen, Hindernissen und was sonst auf einen Gast in Genua so zukommen kann. Er war nicht einfach und mit der ersten Aufgabe habe ich ziemlich gefremdelt. Ich bin sogar zeitweise erblindet dabei und wirklich nach vorne hat mich erst die zweite Aufgabe gebracht. Ich gebe zu, am Ende war ich selbst überrascht vom glücklichen Ausgang.“ Liviu strahlt bei den Letzen Worten, als ob er einem Engel persönlich begegnet wäre

„Gerade solche Abschriften sind bestimmt auch sehr interessant für die wohlwerte Angelique und den wohlwerten Nicolo.“ Bei den Worten wandern seine Hände zum Werk und trotz seiner Worte möchte er die Übersetzung erwerben.

"Gut ich kümmere mich um eine Unterkunft und kann ich euch hier im Elysium eine Nachricht hinterlassen, wenn alles so weit geregelt ist?“

[Paolo]

"Hm" Paolo kratzte sich am Kopf. "Für euch ist das doch ein günstiger Handel, wenn ihr mehr bekommt als ihr geben müsst. Ihr seid sehr aufrichtig. Das ist schön. Aber ihr müsst euch keine Sorgen machen, dass ihr mich ausnutzen würdet. Das Original besitze ich ja immer noch und kann so viele Kopien anfertigen, wie ich Zeit und Lust hätte. Aber das werde ich auch nicht tun. Sonst verliert es ja an Wert, für mich selbst auch.
Ein Amtsträger müsste ja erst mal dieses Werk so wertschätzen wie ihr. Die wohlwerte Angelique ist aber auch keine Amtsträgerin. Ich benötige aber so oder zwei Fürsprecher. Also werdet ihr einer davon sein, dann gehört das Werk euch. " Paolos Stimme wurde etwas nachdrücklicher. Der Handel sollte nun beschlossen sein. Aber er war dem Toreador nicht böse, so lächelte er dennoch freundlich.

[Liviu Cosma]

„So sei es“ Liviu reichte Paolo seine Hand, um in den Handel einzuschlagen

Liviu fängt an über die wohlwerte Angelique zu Schwärmen
„Die wohlwerte Angelique ist dennoch ein ganz besonderes Juwel Genuas. Sie ist das Orakel der Stadt und ganz besonders aufgeweckt, scharfsinnig. Ihre Stimme erwärmt einem das Herz und ihre Fertigkeit in der Buchmalerei sucht ihres gleichen. Bei Schach ist sie außerdem eine ganz besondere Mitspielerin. Bei ihr entwickeln sich nicht nur die Figuren, sondern auf dem ganz Brett entsteht ein Muster, deren Rätzel einen zusätzlich auf die Probe stellen.“

„Was uns zu eurer Frage zum Anfang kommen lässt. Ich kann euch gerne über die Verhandlungen berichten und ihr hört euch bitte nach Venezianer in der Stadt um.“

[Paolo]

Paolo schüttelte die Hand des Toreadors.

"Abgemacht. Auch zu dem zweiten Teil. Also was ist nun passiert? Ein möglicher Krieg ist eigentlich nicht etwas was ich erleben will." Er schaute wirklich besorgt.

[Liviu Cosma]

„Abgemacht“

„Nun nach den Grenzstreitigkeiten von Genua und Savona um Votori wurde 1073 ein Treffen beider Städte für Verhandlungen vereinbart:

Genua: Nubis, Liutprand, Tankred, Nicolò & meine Person
Anführer der Delegation Nubis und Liutprand

"Nach dem Eintreffen wurden wir in einem separaten Raum gebracht und die Diener verließen diesen. Bevor sich aber die Gegenseite vorstellen könnte, tauchte eine unbekannte, maskierte Person auf und griff den Gastgeber auf Seiten von Savona an."

"Eine Stichflamme in dem Kamin des Raumes sorgt für zusätzliche Verwirrung. In dem Chaos wurde der Gastgeber vernichtet. Der Attentäter oder die Attentäterin floh direkt wieder aus dem Fenster und die Delegation verließ geschlossen das Gebäude."

"Die Vertreter Savonas wollte aus Rache noch Votori anzünden, aber der wohlwerte Liutprand kümmerte sich mit seinen Leuten um sie. Es verlief alles so schnell und damit ist der Weg der Verhandlungen wohl gescheitert und wir werden uns auf einem Krieg zwischen Savona und Genua einstellen müssen. Das Haus, in dem die Verhandlung stattgefunden haben, ist in derselben Nacht ausgebrannt. Nur eine rauchende Ruine ist übriggeblieben."