[1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

[Dezember '22]
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Iulia Cornelia
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Wie euch als gebildetes Mitglied vom Clan der Rose sicherlich bekannt ist gibt es mehrere kainitische Fraktionen, die in dieser Region der Welt aktiv sind.“, meinte die Harpyie freundlich, bevor sie bereitwillig weiter erklärte: „Wie beispielsweise die See der Schatten zu welcher Teja zählt, dem der Prinz von Genua 1034 Gefolgschaft geschworen hatte.“

Iulia machte eine kurze Sprechpause, bevor sie zu verstehen gab: „Nicht alle empfanden diese Veränderung gleichermaßen erfreulich. Am wenigsten der Fürst Mailands, dessen Vasall der Prinz zuvor war. Ebenso waren die Etrusker darüber natürlich alles andere als glücklich, hatten sie schließlich für über hundert Jahre die Sizilianer erfolgreich aus Genua herausgehalten.“ Ruhig musternd lagen ihre blaugrauen Augen auf dem Enkel des letzten Schwurmeisters Roms.

Derweil sprach sie unaufgeregt weiter: „Von den größeren und kleineren Belangen der Höfe der Liebe, der Tedeschi oder auch Byzanz ganz zu schweigen. Nicht zu vergessen selbstverständlich Parteien wie Pisa oder Venedig, die ebenso ihre Interessen hier in Genua verfolgen. Vereinzelte Abgesandte weiter entfernten Gegenden, wie die der Hexer im Osten, oder der Normannen im Norden sind dagegen eher selten hier anzutreffen, sollten aber nicht gänzlich aus dem Bild gelassen werden.“

Nachdem sie den Eingang zum Heckenlabyrinth zu ihrer Rechten passiert hatten, sowie der Agora, die sich dort anschließend erstreckte, verlangsamte die Harpyie ihren Schritt, um an dem Brunnen halt zu machen, dessen Wasser vom Mond in einen blutroten Schein getaucht wurde. Ein Künstler hatte dort in Form eines Mosaiks ein Werk geschaffen, dessen verschiedene Rottöne dem Ort wohl ihren Namen gegeben hatte: Fortana Rossa.

Die Ventrue öffnete sanft ihre Hände, wodurch der Blick erneut auf die schlichte, aber elegante Schönheit frei wurde, als sie ihrem Gegenüber abschließend erklärte: „Wie ihr versteht sind die Gründe, weshalb Kainiten nach Genua kommen, kamen oder auch blieben, entsprechend durchaus verschieden. Manch einer mag an diplomatischen Beziehungen Interesse haben, diese aufzubauen und zu pflegen gedenken. Wieder andere sind auf der Flucht und suchen in Genua eine Art Neuanfang. Wiederum Andere wurden mit durchaus konkreten Zielen von ihren Erzeugern, Lehnsherrn, Fraktionen oder auch Familien geschickt, denen sie gedenken nachzugehen. Wiederum Andere agieren eher im Verborgenen als Spione. Oder folgen anderen Zielen.“
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Ah, geopolitische Fraktionen. Jetzt ergaben auch die Andeutungen Giadas einen ersten Sinn.
Atessa lauschte erneut den Ausführungen der Harpyie und ließ währenddessen den Blick über den Brunnen gleiten. Ein schönes Stück, ungemein passend zu dieser Umgebung.

"Habt Dank für Eure Erklärung, gewiss ein komplexer politische Tanzboden, auf dem wir uns hier bewegen." Die Rose wandte den Blick ab vom Wasser, zurück zur weißen Harpyie und lächelte. "Ein wichtiger Hinweis, bei der Suche nach Fürsprechern." Sie schenkte Iulia ein tiefes Nicken und sah sich dann um.

"Gehe ich also Recht in der Annahme, dass es ein Konflikt ebenjener Fraktionen ist, der in Kreuzdorf, Quinto al Mare, Nervi und Votori existiert? Der wohlwerte Herold empfahl mir diese Orte zu meiden, um nicht Teil des Problems zu werden." Sie fuhr beiläufig mit einem Zeigefinger über den Brunnenrand, ließ ihre Aufmerksamkeit auf ihrer Gegenüber.
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Iulia Cornelia
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue schien einen Moment nachzudenken, bevor sie erklärte: „Offengestanden bin ich mir nicht sicher, weshalb euch Macario empfahl Kreuzdorf, Quinto al Mare oder auch Nervi zu meiden, noch was er damit gemeint haben mag, nicht Teil des Problems zu werden.“ Sanfte Fältchen waren auf dem ansonsten ebenmäßigen Gesicht der Harpyie erschienen, als sie sich erkundigte: „Hatte er euch denn hinsichtlich der Gründe mehr wissen lassen, werte Atessa Federizzi?“

Iulia machte erneut eine kurze Sprechpause, um die Toreador antworten zu lassen, bevor sie schließlich bestätigte: „Um Votori dagegen gibt es tatsächlich einen kleineren Interessenskonflikt auf mehreren Ebenen. Sowohl überregional wie auch innergenuesisch. Allerdings nichts, mit und in dem sich ein kluger Kainit nicht bewegen könnte.“

Sie zuckte nur sanft mit den Schultern, bevor sie sich selbst auf dem Rand des Brunnens niederließ und mit einem zarten Deut ihrer grazilen Finger der Rose dies dezent ebenso anbot zu tun. Geradezu sittsam platzierte Iulia ihre eigene Hand anschließend auf ihrem eigenen Schoss, als sie zu verstehen gab: „Der politische Tanzboden hier in Genua ist für mein Empfinden nicht sonderlich schwerer, als irgendwo sonst in der Welt. Ihr hört die Musik, beobachtet die erfahrenen Tänzer, findet euren eigenen Platz und Rhythmus darin.“

Ihre Hand beschrieb eine kurze sich öffnende Geste, als sie meinte: „Sicherlich, die Melodie mag überall eine leicht andere Sein, wie auch die Feinheiten des Tanzes. Doch sich anpassen zu können an die Gegebenheiten vor Ort, zeichnet wohl Jemanden aus, der sich sicher in der kainitischen Gesellschaft bewegen kann.“ Etwas, was ihr leicht zu fallen schien, mochte man der Unbeschwertheit glauben, mit welcher die Harpyie davon sprach.

„Wie steht es um euch, werte Atessa Federizzi?“, erkundigte sich die Ventrue anschließend, bevor sie freundlich und weiterhin entspannt ergänzte: „Was führte euch nach Genua? Oder auch, was erhofft ihr euch hier zu finden? Welche Art von Fürsprechern sucht ihr? Oder kann ich euch womöglich weitere Hinweise liefern?“
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Die Rose folgte der Einladung und nahm auf dem Rand des Brunnens Platz. Im Gegensatz zur Harpyie achtete sie aber nicht auf besondere Sittsamkeit. Nun, sie saß nicht unflätig dort aber sie schlug die Beine übereinander, saß gerade und legte die Arme überkreuz auf ihrem oberen Bein ab.
Auf die erste Frage Iulias schüttelte sie lediglich den Kopf und zuckte kurz mit den Schultern. "Nein, der wohlwerte Herold nannte mir keine weiteren Einzelheiten. Er zählte mir lediglich diese Ortschaften auf, die ich meiden sollte, um eben nicht - ich glaube seine Wortwahl war 'Teil des Konflikts' zu werden. Was er damit genau meinte, ließ er offen." Atessa schien offenkundig keine weiteren Informationen dazu zu haben.

Sie lauschte weiter der angenehmen Stimme ihrer Gegenüber und wiegte ihre Gedanken zum Tanz hin und her. "Nun, ich bin gespannt die Melodie Genuas zu lernen und die erfahreneren Tänzer zu beobachten." Sie lächelte.

"Oh, ich bin eine derer, die hier ihren Neuanfang suchen. Ich nahm die Salernos Schicksal zum Anlass, mein Eigenes in die Hand zu nehmen und mir einen neuen Hafen zu suchen, meinen Weg zu finden." Dann überlegte sie kurz. "Ich werde wohl als nächstes meine wohlwerten Clansgeschwister aufsuchen und, wie erwähnt, mich meiner Aufgabe annehmen. Nun, über die Art meiner Fürsprecher werde ich nachdenken müssen. Gewiss jene, die Ansehen in dieser Domäne genießen aber nicht zu tief in die politischen Geflechte verwoben sind - sofern es solche gibt. Sie zu finden und zu überzeugen wird die Herausforderung werden. Ich hoffe meine Wahl wird am Ende Ihre höchst verehrte Majestät zufrieden stellen."

Atessas machte erneute eine Pause, dann kam ihr eine Idee.

"Sagt, gibt es jemanden den man zu den... Bewohnern Claviculas befragen könnte? Einer, der nah an Ihnen ist und sie besser, nun, kennt?" Atessa hatte zwar keine Idee, warum ein Kainit, der einigermaßen bei Sinnen war, sich diesem Loch widmen sollte aber zu fragen kostete wohl erstmal nichts.
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Iulia Cornelia
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ich wollte mich ohnehin noch mit Macario ob seiner jüngsten Ernennung zum Herold unterhalten. Womöglich wird er in diesem Zuge auch mehr über jenen Teil des Konflikts erzählen, vor welchem er euch warnte.“, stellte die Harpyie fest, bevor ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen zurückfand, wodurch sich ihr Gesicht entspannte und erneut glättete. Mehr sagte sie vorerst nicht hierzu, sondern lauschte stattdessen weiter den Worten der Rose.

Auf deren abschließenden Fragen hin, musterte die Ventrue die Toreador einen Moment schweigsam, bevor sie erklärte: „Nun, das hängt vermutlich davon ab, zu welchen Bewohnern Claviculas ihr etwas wissen möchtet. Viele verschwanden nach dem großen Feuer vor einigen Jahrzehnten spurlos. Andere halten sich womöglich noch dort verborgen. Und wieder andere siedelten sich dort neu an. Sucht ihr denn dort nach Jemanden bestimmtem, werte Atessa Federizzi?“
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Sie hatte zugehört und als die Information fiel, dass Macario erst jüngst sein Amt zugesprochen bekommen hatte, wurde ihr Lächeln schmal.
"Oh, hätte ich gewusst, dass seine Ernennung noch nicht allzu lang her ist, hätte ich ihm gewiss gratuliert. Hm... dann war es vielleicht auch nur der Enthusiasmus eines neuen Amtsträgers, der ihn dazu brachte als Strafe für einen Fehltritt der Etikette in seiner Domäne ein Geheimnis meiner Blutskräfte einzufordern."

Atessa zuckte beiläufig mit den Schultern, als hätte sie diese Demütigung bereits weggewischt. Sie hielt ihr schmales Lächeln aber ihr Blick schien etwas zu suchen. Eine Regung, eine Reaktion. Eine Tendenz, ob es üblich war in dieser Domäne für einen Fehler derart ausgepresst zu werden. Wer wenn nicht die Harpyie müsste dies wissen?
Sie gab diesem Satz Raum für eine Reaktion, bevor sie fortfuhr.

"Nein, ich suche niemand bestimmten. Mir wäre geholfen, wenn ich einen der Unsrigen finden könnte, der mit den dort lebenden Sterblichen vertraut ist. Wenn dieser jemand auch noch bewandert ist, in den nächtlichen Verstrickungen Claviculas, wäre das gewiss ein Zugewinn. Aber in erster Linie geht es mir um die Sterblichen vor Ort. Fällt Euch da jemand ein?"

Ihr Lächeln wurde wieder voller, ihre Stimme verfiel erneut in den angenehmen Plauderton.
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Iulia Cornelia
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Augenbraue der Harpyie hob sich leicht, ob der beinahe bissig anmutenden Erzählung der Toreador, bevor sie nur sanft den Kopf schüttelte und durchaus ernster erklärte: „Nein. Nein, ich denke nicht, dass dies mit seiner Ernennung zum Herold zu tun hat. Auch mag ich mir kaum vorstellen, welchen Fehltritt ihr euch wohl geleistet haben sollt, kann ich für meinen Teil zumindest bisher nichts an euch und eurem Benehmen beanstanden.“

Ihre feingliedrige Hand beschrieb eine zarte, öffnende Geste, als sie ergänzte: „So ihr möchtet, dürft ihr mir selbstverständlich von eurem vermeintlichen Fehltritt in der Etikette berichten, so ihr meine Einschätzung diesbezüglich zu hören wünscht. Ich habe meinem Lehnsherrn im Zuge meines Amtsantritts geschworen, einem Jedem Ansprechpartner bei Fragen oder Unsicherheiten hinsichtlich der Etikette zu sein. Dies gilt natürlich auch hinsichtlich anderer Themen, so sie euch eines Nachts auf eurem untoten Herzen liegen würden.“ Die Worte der jungen Schönheit wirkten aufrichtig und redlich, als sie der Rose diesbezüglich im Wort wörtlichen Sinne bereitwillig ihre Hand darbot. Dennoch forcierte sie es nicht weiter, sondern ließ die Toreador selbst ihre Wahl treffen, ob sie hierüber mehr erzählen wollte oder eben nicht.

„Was die Sterblichen anbelangt, so scheint Macario durchaus einen gewissen eigenen Humor zu besitzen. Oder aber er sah in euch etwas.“, stellte die Harpyie im Anschluss fest, als sie ihr Gegenüber für einen Moment musterte. „Schwer zu sagen.“, meinte Iulia nachdenklich, bevor sie weiter sprach: „Dennoch ist er selbst wohl zurzeit der Kainit, der sich am Stärksten um die Belange der Menschen in Clavicula kümmert und sich diesbezüglich in der Vergangenheit verdient gemacht hat, was ihm seine offizielle Domäne beschert hatte. Auch dürfte er über die nächtlichen Verstrickungen als Auge von Clavicula durchaus im Bilde sein.“

Die Harpyie machte eine kurze Sprechpause, bevor sie erklärte: „Die Alternative wäre wohl, dass ihr euch an die Nosferaten der Domäne wendet, denn Clavicula war vor dem großen Feuer und den darauffolgenden Nächten die Domäne ihres Ältesten: Godeoc, Ahn vom Clan der Verborgenen. Ob dieser jedoch noch existiert oder auch wo, darüber scheiden sich derzeit die Geister. Doch er regierte dort mit harter, manch einer würde sagen gar grausamer Hand, was sich auch noch heute in dem gänzlich eigenen Charm des Sestiere wiederspiegelt.“ Iulia machte eine kurze Sprechpause.

„Dennoch würde ich einer solchen Schönheit wie ihr es seid, tunlichst davon abraten, dort alleine unterwegs zu sein, so denn überhaupt. Clavicula ist kein ungefährlicher Ort, werte Atessa Federizzi. Dort tummeln sich noch immer Halunken, Beutelschneider, Banden, Hehler, Diebe, Verbrecher, Schläger, Henker, aber auch Bettler, Arme, Kranke, Leidende. Schlichthin alles, was der wohlhabende Bürger Mascharanas wohl liebevoll als Gesocks betiteln würde, bevor er einen weiten Bogen darum macht.“ Die Worte der Ventrue wirkten aufrichtig und ehrlich, doch keineswegs geringschätzig gegenüber der Toreador und ihrer Macht, sondern legten vielmehr offen dar, wie gefährlich Clavicula tatsächlich war oder auch sein konnte.

„Derzeit treten von den Nosferaten einzig Tankred Drengot und Vergonzo Faro noch öffentlich in Erscheinung. Die Anderen gelten als verborgen, vermisst oder auch verschwunden. Inwieweit die beiden Nosferaten euch allerdings hinsichtlich sterblicher Belange tatsächlich behilflich sein können, mag ich nur schwer beurteilen. Sicherlich könnten sie euch grundlegende Informationen über die sterblichen Strukturen dort verkaufen, doch werden sie sich erfahrungsgemäß über Clansinterna bedeckt halten und entsprechend ebenso mit den nächtlichen Verstrickungen, die sie oder auch ihren Clan betreffen. Darf ich fragen, weshalb ihr überhaupt so sehr an diesem Sestiere und den Sterblichen dort interessiert seid, werte Atessa Federizzi?“
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Vergonzo. Den Namen hörte sie jetzt zum zweiten Mal. Wenn Clavicula einst eine Domäne der Verborgenen war. Nun, war das der erste Konfliktpunkt? Hatte machte sich gedanklich eine Notiz und lauschte weiter den Worten der Harpyie. Als Iulia geendet hatte, setzte Atessa an, um die gestellten Fragen zu beantworten.

"Eure Worte ehren mich, wohlwerte Iulia Cornelia. Habt Dank." Das sie sich nicht völlig ungelenk bei diesem Tanz anstellte, schien sie durchaus etwas zu erleichtern.
"Nun, mein Fehltritt war unbestritten ein Fehltritt. Es war der, wie sagtet Ihr, Ruf des Charmes Claviculas, der mich vorsichtig werden ließ, sodass ich meine Blutsdiener zu meiner Vorstellung leicht bewaffnet mitnahm. Ich vergaß nach Eintritt in die Kirche San Cassiano diese Bewaffnung anzumelden. Ein Fehler meinerseits, den ich, nachdem der wohlwerte Herold mich darauf hinwies, sofort einsah und einem späteren Schuldbegleich auch zustimmte. Die Strafe wurde dann zum Ende meiner Vorstellung und der Übertragung meiner Aufgabe ausgesprochen und ich habe sie direkt beglichen." Das Lächeln der Rose wurde kurzzeitig schmal und sie zuckte leicht mit den Schultern. Das Strafmaß kannte die Harpyie bereits. Was sie mit dieser Information tat, war ihr überlassen.

"Wie es um den Humor des wohlwerten Herolds bestellt ist, wage ich nicht zu beurteilen aber mein Interesse an den Menschen Claviculas liegt in meiner Aufgabe begründet. Ich soll mich um die Umsiedlungen der... Bürger... kümmern deren... Behausung... durch den Bau der Kathedrale in Clavicula weichen muss. Natürlich soll dieser Prozess friedlich und ohne Aufstände der... Betroffenen von statten gehen." Die Wortwahl schien ihr nicht ganz so leicht über die toten Lippen zu kommen aber ihr Lächeln blieb.
"Und wenngleich ich noch nicht damit beginnen soll, so wollte ich die Zeit nutzen und die kennenlernen, die die Menschen Claviculas gut kennen, um mir ein Bild zu machen wie diese, nun, Gemeinschaft wohl funktioniert."

Atessa setzte erneut ab. "Ich werde die Verborgenen dort versuchen zu kontaktieren. Habt Dank für diesen Hinweis."
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Iulia Cornelia
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue hatte der Toreador schweigsam zugehört, bevor sie höflich nickte und abschließend erklärte: „Gerne. Ich bin zuversichtlich, ihr werdet mir eines Nachts ähnlich nützliche Hinweise geben können.“ Ein sanftes Lächeln lag auf den Lippen der Harpyie, bevor sie unbeschwert weiter meinte: „Ich hoffe eure Unterkunft im A Tarda Ora entspricht mehr euren Vorstellungen und Ansprüchen. Solltet ihr dort noch etwas benötigen, so lasst es mich gerne wissen.“ Eine einladende Geste begleitete die Hand der hochgewachsenen Schönheit, als sie sich selbst mit einer ruhigen Bewegung erhob, wohl um noch etwas gemeinsam mit der Rose durch den Garten zu lustwandeln.

„Vergonzo scheint sich demnach also dafür entschieden zu haben, die Kathedrale die er dem Prinzen schuldig ist in Clavicula erbauen zu wollen?!“, sprach die Ventrue wenig später nachdenklich, offenbar ihren eigenen Gedanken dabei für einen Moment nachhängend. „Nun, dies wäre eine wirklich interessante Entscheidung des Nosferaten.“, erklärte Iulia mit einem schmalen, aber beinahe bissigen Humor, bevor sie sich milder und durchaus interessierter erkundigte: „Doch ihr erwähntet, ihr gedenkt die Bürger von dort umzusiedeln. Ich frage mich, wie ihr selbst wohl abseits der Aufgabe zu den Sterblichen und deren Wohl steht. Ich hörte im Süden wird auf eine deutlich striktere Trennung zwischen der Welt der Kainiten und die der Sterblichen wert gelegt.“
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Atessa Federizzi
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Re: [1076] Willkommen in Genua [Iulia, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Atessa nickte auf die Frage nach ihrer Unterkunft. Es gab nichts zu beanstanden, somit gab es auch nichts zu sagen. Ihr Lächeln blieb, wenngleich die Harpyie kein weiteres Wort über die Strafe des Herolds verlor. Sie würde vermutlich bei einem der nächsten Heroldgespräche merken, ob ihre Worte irgendein Ergebnis erzielt hatten.
Dann richtete sich ihr gedanklicher Fokus zurück auf das Gespräch, nicht aufzupassen wäre wohl unklug gewesen.

Sie beobachtete das Mienenspiel der Ventrue, während sie über die Kathedrale sprach und nahm überrascht zur Kenntnis, dass die Information über den Bauplatz der Kathedrale nicht so bekannt zu sein schien, wie sie dachte. "Nun, über die Entscheidung über den Standort des Baus, wer sie wann und warum getroffen hat, weiß ich nichts. Darf ich nach Eurer Meinung dazu fragen? Ihr scheint wenig begeistert zu sein." Stand sie schon in dem Vipernnest, von dem Giada sprach? Sie hatte vermutet Aurore hätte dem Standort zugestimmt oder war zumindest darüber informiert worden und sie hätte vermutet, dass somit auch das Kind der Prinzessin davon wusste.

Die Rose wirkte immer nachdenklicher. Dann sprach sie erneut, denn es galt eine weitere Frage zu beantworten.

"Die Trennung, von der ihr sprecht, habe ich persönlich weniger mitbekommen. Es gab keine Verbote, die mir gegenüber ausgesprochen wurden, sich unter die Sterblichen zu begeben, solang man natürlich die sechste Tradition wahrte. Ich selbst versuche mich nicht zu sehr in die Belange der Lebenden direkt einzumischen. Einige von Ihnen können aber durchaus unterhaltsam und eine Wohltat für die Augen sein. Und wer schwelgt nicht gerne in etwas seichter Zerstreuung." Atessas nachdenklicher Miene folgte erneut ein charmantes, warmes Schmunzeln.
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