[1076] Frische Rose aus der Ferne [Adamo, Atessa]

[Atessa Federizzi]

Atessas Augen wurden etwas größer. "Krieg?! Hier?! Welcher Krieg droht denn Genua?"
Wo war sie hier rein geraten? Sie überschlug ein Bein, ihr Blick wurde einen Hauch ernster.
"Gewiss klingt es nach keiner schlechten Idee bei drohender Gefahr die richtigen Personen an einen gemeinsamen Tisch zu holen."
Wenn sie nur wüsste, wer hier die richtigen Personen waren. Die Rose legte eine Hand an ihren Mund, ihre Finger strichen nachdenklich über ihre Lippen. Dieses Treffen hätte womöglich Potential.

"Nun, ich vertraue auf Euer Urteil ob des richtigen Zeitpunkts und des passenden Personenkreises." Sie nickte ihm zu und wartete dann auf eine Antwort zu ihrer Frage. Krieg... das fing ja gut an.

[Adamo Manacres]

Adamo wirkte nachdenklich als er fortfuhr.

" Nun , es wurde an mich herangetragen, dass aufgrund der Vorkommnisse in Votori ein Krieg droht. Es werden bereits Pläne für Lazarette geschmiedet. Unser Clansbruder Liviu ist bereits in Gesprächen mit dem ersten Liktor Liutprand und es soll neben der Söldnerschule ein solches gebaut werden. Solltet ihr Interesse an dem Mitwirken in diesen Belangen haben, wäre dies eine Möglichkeit sich dort einzubringen, obwohl es noch in den Anfängen ist. Andere Personen, welche ich Euch aus Gründen des Krieges und den damit verbundenen Maßnahmen ebenfalls ausdrücklich empfehlen kann ist der wohlwerte Arash, Geissel der Domäne und Neugeborener vom Clan der Gangrel. Er war, genau wie Liviu und Liutprand direkt in die Geschehnisse in Votori involviert und kann die Auswirkungen und Anforderungen wahrscheinlich deutlicher darlegen, als es mir möglich ist."

[Atessa Federizzi]

Ihre Finger begannen auf den Lippen sanft zu trommeln.

"Ich verstehe." Atessa wirkte nachdenklich. Ihre Finger tanzten von ihrem Mund den Hals entlang, trommelten an der Stelle, an der einst der dunkelroter Lebenssaft in ihrer Hauptschlagader pulsierend floss. Dann wanderte ihre Hand wieder zurück zur Ausgangsposition. "Sofern ich mich etwas sortiert und umgehört habe, werde ich sehen, wie ich mich sinnstiften einbringen kann. Ich werde versuchen mir einen Überblick zu verschaffen." Votori, einer der Orte, die laut Macario besser gemieden wurden.

Sie sah Adamo an. "Danke für die Information. Gewiss wäre dieses Treffen, von dem ihr spracht, durchaus sinnvoll ebenjene Auswirkungen und Anforderungen zu diskutieren. Steht Genua geschlossen gegen das drohende Unheil? Oder ist auch mit inneren Zerwürfnissen zu rechnen? Bei letzterem wäre es vermutlich umso schwieriger, die richtigen Personen an einen Tisch zu holen..." Der letzte Satz klang eher wie laut gedacht.

Das Lächeln war mittlerweile gänzlich verschwunden.

[Adamo Manacres]

Adamo braucht nicht lange überlegen, um Atessas Frage zur Einigkeit zu beantworten.

" Meines Erachtens ist Genua in mehrere Lager zerstritten. Einerseits die Vasallen der höchstverehrten Aurore, die sie unterstützen und ihren Anweisungen mit Eifer nachkommen, auf der anderen Seite die Anhänger des hochverehrten Seneschalls, welche auf der anderen Seite an den Zielen des Lasombras arbeiten, welche jedoch nicht immer mit denen der höchstverehrten Aurore einher gehen. Und dann sind da noch die die zwischen den Stühlen sitzen, die allen Seiten gefallen wollen und sich nicht in diesen Zwist mit einspannen lassen wollen, auch wenn sie in den Strudel hinein gezogen werden. Meine Hoffnung ist, dass alle im Falle eines Kampfes geeint Seite an Seite stehen werden und es zu keinen internen Kriegen kommt, wie es aus der Zeit vor meine Ankunft berichtet wurde. Dies müssen sehr düstere 5 Tage oder Nächte gewesen sein."

Die Betrübtheit über das, was hinter Adamos Stirn an Erzählungen auftaucht, ist ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.

[Atessa Federizzi]

"Das klingt beunruhigend." Eine Pause entstannt, in dem Atessa ihren Gegenüber musterte.
"Und wie stehen die Rosen zu der Situation? Geeint oder verteilt?" Sie hatte eine Hoffnung, sprach diese aber nicht laut aus, sondern beobachtete Adamo weiterhin.
"Und was geschah in diesen besagten 5 Nächten? Wenn ich Euch recht verstehe in interner Krieg in der Domäne? Was war der Auslöser? Und wer der heute hier Lebenden hat die Situation miterlebt?" Atessa wirkte interessiert aber ihr Lächeln kehrte nicht zurück.

[Adamo Manacres]

" Bisher war ich alleine in Genua. Ich habe versucht, mich aus diesen Dinge herauszuhalten, da mir immer die Sterblichen und deren Versorgung am Herzen gelegen haben und ich mein Bestes tat, um ihnen zu helfen. Auch durch meinen Vasalleneid an die höchstverehrte Aurore leiste ich diese Aufgaben gerne, aber eigentlich bestrebt es mich eher, mich der Kunst und dem Handel zu widmen. Ich habe Handelsschiffe, aber auch ein Schiff, um zumindest ein wenig wehrhaft zu sein. Was die Situation der Rosen angeht, so ist dies heutzutage anders. Es geht darum, geeint aufzutreten, und hierbei einen Standpunkt einzunehmen, den wir nach Aussen tragen können."

Adamo stand auf, um sich im Zimmer ein wenig auf und ab zu bewegen. Die Bewegung tat seinem Denken gut.

" Man hört nur wenig aus den Nächten. Niemand sprach mir gegenüber gerne über die Ereignisse. Feuer wurde gelegt, Sterbliche von Vampiren dazu gebracht andere Vampire zu jagen und aus den Zufluchten zu ziehen, Vampire brachen in die Zufluchten anderer ein. Ich denke so etwas brauchen wir nicht. Über solche Dinge möchte ich mir eigentlich keine Gedanken machen. Ich denke, dass die Geissel und die Harpye einiges mitbekommen haben könnten."

[Atessa Federizzi]

Atessa hörte Adamo zu, während ihre Augen aufmerksam ihrem Clansbruder folgten. Ihr Blick hing an seinen Bewegungen und fast schien es, als würde sie gedanklich kurz abschweifen. Ein zufriedenes Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht, dass augenscheinlich nicht den Worten Adamos galt, bevor ihre rehbraunen Augen wieder auf dem Gesicht ihres Gegenüber zur Ruhe kamen.

"Nun, wir werden wohl sehen, ob wir nicht doch gezwungen werden, uns solche Gedanken zu machen, hoffen wir, dass es nicht soweit kommt. Auch ich habe kein Interesse daran zwischen die Fronten zu geraden von Parteien, die ich nicht mal kenne." Sie zuckte mit den Schultern. "Inwiefern wir wohl einen geeinten Standpunkt nach außen finden werden wir sehen, wenn sie der Konflikt klarer offenbart." Und sie war weder Vasall noch anerkannter Gast in dieser Domäne. Warum sollte sie nicht versuchen, sich rauszuhalten. Sollten sich doch andere die Schädel einschlagen und zu Asche werden.

Langsam wurde ihr Ausdruck wieder milder. "Derweil werde ich mich darum kümmern, mich hier zu orientieren und mir Gedanken zu meiner anstehenden Aufgabe zu machen."

[Atessa Federizzi]

Kurz nachdem Atessa in Genua angekommen war, traf sie sich mit Adamo in dessen Theater in Nord, um ihren Clansbruder kennenzulernen.
Nach einer kurzen Vorstellung erklärte Adamo Atessa, dass er einst die Idee hatte, dass Theater als zweites Elysium zu eröffnen - dieses Vorhaben aber in den letzten Jahren ein wenig in den Hintergrund getreten war, da der Ausbau des Handels die Priorität hatte.
Adamo erzählt vom drohenden Krieg und das er womöglich einige andere Kainiten diesbzgl. an einen Tisch holen wolle - in diesem Zug könnte Atessa gleich einige Kontakte knüpfen. Ziel Adamos ist es, dass die Rosen in dem drohenden Konflikt geeint auftreten. Atessa ist der Idee nicht abgeneigt und bittet darum, ihr Bescheid zu geben, wenn die Planung diesbzgl. fortgeschritten ist.