[1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

[Dezember '22]
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Liviu Cosma
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Liviu Cosma »

Livius Augen strahlen vor Begeisterung
„Entschuldigt das klingt nach einem besonderen Ort, eine Bibliothek eines Herrschers oder eines Bischofs. Ich bin aber nur ein einfacher Gelehrter und Heiler, habt vielmals dank für eurer Angebot, aber ich befürchte den Wert dieses Ortes werde ich euch nie vergelten können“

Liviu überlegt dann kurz.
„Ich bin mir etwas unsicher was meine Erlebnissen an dem Kunst Wettbewerb angeht und würde gerne eure Meinung dazu hören. Der Abend war sehr faszinierend, beeindruckend und ich befürchte auch etwas zu viel für meine Augen. Ich hatte bei einem Kunstwerk ein Sonderbares Erlebniss und lasst es mich so umschreiben.“

Er holt kurz Luft
„Ein einzelnes Fragment, das zu tausend mal tausend Mal abertausend Fragmenten gehörte, die, aus einer Myriade Farben und Formen ein großes Ganzes formten, das alle Welt, alle Göttlichkeit, alle Hoffnung, alles Verderben, alle Vergangenheit und alle Zukunft umspannte. Dazu den verehrter Ferrucio wie er seine Arme anhob und seine Handfläche in Dutzendmal Dutzendfach Tausendfach gespiegeltem Weltfragmente. Die eigentlichen Verbände trugen, die doch so klar und deutlich die Zeichen des Herrn zeigten, Blut und Nägel am Holzkreuz, ewigblutendes Stigma, die Tränen der Mutter, die die Füße des Sohns benetzten: Stigmata, Verdammnis, Erinnerung an die höchste Hoffnung - die auf Vergebung, die auf Erlösung, die auf die endlose Gnade Gottes, dessen Sohn dort am Kreuz gestorben war!“
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Macario
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Macario »

"Dann behaltet es im Sinn, bis Ihr es könnt.", war die schlichte, folgerichtige Antwort des Magisters auf Livius Armutsbekundung.

Aufmerksam hörte Macario den Ausführungen der Rose zu.

"Wie kamt Ihr zu diesem Erlebnis, das einer Erkenntnis, einer Vorhersehung gleicht? Was habt Ihr getan?", war seine Frage dazu.

"Etwas dergleichen hätte ich doch eher dem Orakel, der werten Angelika, zugesprochen.", ergänzte er.

"Erzählt mir mehr darüber.", befahl er nahezu.
Wie kann man von Licht sprechen, wenn man nicht, wenigstens einmal,
die Erfahrung der Finsternis gemacht hat.
Zenon von Kition
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Liviu Cosma
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Was habe ich getan. Ich habe mir das Werk sehr genau angesehen und mich auf die Feinheiten konzentriert. Mich dem Kunstwerk geöffnet und versucht die Eindrücke auf mich wirken zu lassen. So wie ich es mit so machen Gegenständen schon gemacht habe. Aber ich bin kein Orakel, sondern ich kann nur die Eindrücke, die Emotionen, die hinterlassen wurden erkennen.“

„Unter meiner Hand fühlte sich das Glas zuerst glatt an und dann erkannte ich die feinsten Unreinheiten im Glas, winzige Luftbläschen oder feine Unebenheiten und Wellen, mit denen das Glas am Ende wieder erstarrt war. Es war ein Meisterwerk, doch es war von echten, weltlichen Händen gemacht und aus Materialien gemacht, die allesamt ihre Eigenheiten hatten.“

„Ich ging noch ein Schritt weiter und die Schönheit aus Glas und Farben war so klar, so nahe an der Vollkommenheit, dass ich meine Sinne nicht mehr abwenden konnte und nicht mehr abwenden wollten. Das Glas zeigte die Apostel. Nein. Es zeigte Splitter der Apostel, eine Scheibe für einen Teil von ihnen. Der nächste Splitter, der nächste Teil, einzelne Fragmente wurden ein vollkommeneres Ganzes. Doch hinter dem Glas…“

„…hinter dem Glas stand der Mann. Eisblaue Augen starrten Liviu entgegen und er erkannte das Leuchten in ihnen. Nein, das nächste Fragment zeigte, Eisblau gegen Tiefrot, das Feuer der Verdammnis. Nein! Tiefrot gegen Blassgrün, die verlorene, ewige Hoffnung auf Vergebung. Auf Erlösung! Auf Buße. Nein! Blassgrün gegen Strahlendweiß, das Heilige Feuer rechtschaffenen Zorns, Unbarmherzig, in grenzenloser, unerträglicher Liebe. Ich konnte ein Dutzenden Fragmenten, durch Dutzende Farben, durch die Perfektion der höchsten Kunst die Seele des Büßers schauen, der auf der anderen Seite des Glases stand und meinen Blick erwiderte.“

„Ein Dutzend mal ein Dutzend Fragmente, alle zusammen ein Ganzes, das aus einem Dutzend mal einem Dutzend Fragmenten bestand, die alle nur ein Ganzes waren, ein einzelnes Fragment das zu tausend mal tausend mal abertausend Fragmenten gehörte, die, aus einer Myriade Farben und Formen ein großes Ganzes formten, das alle Welt, alle Göttlichkeit, alle Hoffnung, alles Verderben, alle Vergangenheit und alle Zukunft umspannte.“

„Und Ferrucio hob seine Arme an, so dass ich im Dutzendmal Dutzendfach Tausendfach gespiegeltem Weltfragment die Handflächen sehen konnte, die eigentlich Verbände trugen, die doch so klar und deutlich die Zeichen des Herrn zeigten, Blut und Nägel am Holzkreuz, ewigblutendes Stigma, die Tränen der Mutter, die die Füße des Sohns benetzten: Stigmata, Verdammnis, Erinnerung an die höchste Hoffnung - die auf Vergebung, die auf Erlösung, die auf die endlose Gnade Gottes, dessen Sohn dort am Kreuz gestorben war!“


"Entschuldigt das ich euch nicht mehr anbieten kann."
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Macario
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Macario »

Der Magister machte sich so seine Gedanken, zu dem, was Liviu ihm da mitteilte. Er würde sich diese Fähigkeit der Rose, wenn es denn das war, einprägen. Womöglich sprach der Toreador wahrlich so offen von seiner Blutskraft. Es war jedenfalls die einzig plausible Schlussfolgerung, die Macario aus dem Gesagten zog.

Macario mutmaßte:
"Ich verstehe das nicht. Ihr sprecht von dem Kunstwerk aus Glas, welches der werte Gabriel schuf? Ist es das? Ihr habt es berührt und dann erschien Euch der verehrte Ferrucio einer... Vision gleich?"

"Ihr konntet seine Seele schauen? Wie sah sie aus?!", fragte der Mönch zuerst ungläubig und dann fast flehend.
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Zenon von Kition
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Liviu Cosma
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Ja es war das Kunstwerk des wohlwerten Gabriel. Für so eine Betrachtung versuche ich zuerst mich ganz auf das Objekt oder die Person zu konzentrieren und alles Störende weg zu blenden. Dann beginn ich langsam mit etwas Entfernung die ersten Einzelheiten einzufangen. Versuche Spuren das Material, Spuren von der Bearbeitung zu entdecken und mich immer mehr dem Objekt zu widmen.“

„Am Ende muss ich das Objekt auch berühren, um eine persönliche Verbindung aufzubauen. Dabei schienen die Reflektionen der Fragmenten sich vor dem Kontakt aufzubauen. Ich glaube nicht seine Seele gesehen zu haben, aber diese Erfahrung ist mir absolut neu. Vergleicht diese Beschreibung ruhig mit den Ergebnissen über den Schleim und normalerweise sind Personen nicht so klar zu erkennen oder der Mittelpunkt der Ergebnisse.“

„Ich bin daher noch sehr unschlüssig, wie ich die Erfahrung an dem Abend einordnen soll. Daher habe ich auch nur euch und der wohlwerte Angelique über die Details berichtet. Wisst ihr vielleicht, wo das Fenster eingebaut wurde, um diese vielleicht noch einmal betrachten zu können?“
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Macario »

"Nein, ich habe keine Kenntnis über den Verbleib des Glasfensters... vermutlich verblieb es jedoch im Besitz des höchstverehrten Prinzen.", antwortete der Lasombra.

"Nun, ich bin in dieser... Seher-Gabe... doch auch recht unbeschlagen.
Sicherlich wird es einen Grund haben, dass Ihr in dem Werk des werten Gabriel den verehrten Ferrucio erkanntet.
Das zu ergründen, verlangt nach Umsicht, so fragt Ihr mich. Denn es betrifft einen Ancilla.
", führte der Magister weiter aus.

"Doch erlaubt mir, ob unseres recht offenen Austausches und dessen, da gerade wir einander unterstützen sollten, anzufügen, dass manch Einen Eure Gabe auch verstören mag und Ihr damit besser in anderen Worten, vorsichtigeren Worten sprechen solltet, wenn Ihr versteht was ich meine, werter Liviu.", erklärte Macario etwas leiser, vertraulicher gesprochen.

Er neigte sich etwas vor, um anscheinend noch vertraulicher zu werden.
Er fasst Liviu gar am Arm, für den Moment, wenn dieser es zuließ.

"Eure Erzeugerin, wenn ich mich recht entsinne Maria di Caltagirone, Ancilla vom Rosengeblüte, sprach Sie auch derart offen mit Dritten über die Kräfte Eures Blutes? Sicherlich nicht! Vielen gilt doch gerade das Blut als eines der größten Geheimnisse, geteilt durch die Ahnen des Blutes, gegeben durch den Ersten. Bedenket dies stets...", beschwor Macario Liviu fast eindringlich.
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Wohlwerter Macario, wir reden hier über eine Art Vision, die in keiner Weise mit meinen Erfahrungen oder den Geschichten innerhalb meiner Familie zusammen passen. Es kam mehr ein religiöses Erlebnis gleich und habe es bisher nur mit euch und der wohlwerten Angelique geteilt. Es hat auch mein Herz für den Abend mit einem besonderen Feuer erfüllt und mich meinen Vortrag spontan ändern lassen. Die Zukunft wird zeigen, ob es mit dem Kunstwerk zusammen hängt oder der Abend einfach zu viel für mich war. Daher hätte ich ein großes Interesse das Kunstwerk noch einmal zu untersuchen.“
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Macario »

"Oh, gut, dass Ihr mich darüber nun aufkläret. Welch gewaltigem Missverständnis ich unterlegen war. Verzeiht mir. Meine Einredungen dazu standen mir nicht zu.", erklärte Macario reuig.

"Nun, Ihr tatet gut daran, die werte Angelika zu unterrichten über Euer religiöses Erlebnis. Wie deutet sie die ganze Sache?", wollte der Magister wissen.

"Es hat Euch Euren Vortrag ändern lassen... in welcher Art und Weise? Werdet doch genauer und verbleibet nicht kyptisch. Vielleicht kommen wir der Sache doch noch auf den Grund.", beschwor der Schatten das Rosengeblüt.

"Ich werde einmal sehen, ob ich den Verbleib des Kunstwerks für Euch und Euer Wohl, Euer Seelenheil, in Erfahrung werde bringen können.", versprach der Lasombra-Mönch gutmütigst.
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Ich konnte sie erste einmal nur über das Erlebnis unterrichten, aber sobald es dazu neue Ereignisse gibt, werde ich euch natürlich unterrichten. Dieses Erlebnis hat mein Herz mit einem Feuer des Glaubens erfüllt und wie konnte ich da noch über ein Weltliches Thema sprechen. Ich habe daher an dem Abend versucht dieses Feuer auch an die Zuhörer weiterzugeben. Auch wenn es sicherlich nicht den Geschmack aller Zuhörer damit getroffen habe.“
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Re: [1076] A reunion longo tempore [Liviu, Macario]

Beitrag von Macario »

"Ich verstehe unter diesen Gesichtspunkten, diesem neuen Eindruck, Eure Worte an betreffendem Abend nun besser.", gab Macario Liviu zu verstehen.

"Welches weltliche Thema stand Euch aber stattdessen ursprünglich im Sinn?", fragte der Lasombra neugierig.
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