[1078] Das Bouquet der Debatten [Hof, Alle]

[Macario]

Mit Neugierde und gewisserweise auch versteckter Belustigung hatte Macario erst noch die Szene um den Ältesten seines Blutes und den Ersten Liktor verfolgt.

Wie eine räudige Katze musste der Ventrue sich alsdann von Lydiadas fortscheuchen lassen, nachdem er allzu plump und lächerlich den vermeintlichen Thronraub hindern wollte - als ob er es nur könnte. Der Witz war gelungen.

Der unerwartet heftige und plötzliche Schlagabtausch zwischen der Geißel und dem Assamiten ließ den Herold Schritte zurückweichen in Richtung der Saalbegrenzung.Bloß weg von dem Kampf.

Zu tief saßen noch die Verletzungen der Vorjahre.

Wo war Aurore? War sie sicher?

Sorge zeichnete sich auf der Stirn des Lasombra ab.

Selbstbeherrschung. Dies war erst das Beginnen.

Als der Hüter die Stimme erhob, positionierte sich Macario wieder, jedoch eher abwartend.

[Gabriel Ducas]

Leicht vorgebeugt lag der Blick des Brujah einen Moment auf Benjamin, Arash und Liutprand. War da eine Respektsbekundung für den Banu Haquim? Dann verengten sich seine Augen einen Moment und er sah zu dem gehässig lächelnden Seneschall. So viele Ebenen. Auch wenn Aurore noch nicht anwesend war, der Hoftag war bereits in vollem Gange. Nachdenklich wanderten seine Augen umher.

Tankreds Fehler. Korrigiert von der Harpyie? Zufall? Oder Absicht, damit sich der erste Liktor öffentlich unter die Harpyie stellte? Gezieltes Spiel von dessen Clansschwester oder doch nur eine Momentaufnahme? Eine Finte der Ventrue vielleicht? Um die Ambitionen Liutprands zu verschleiern? Liutprands Speer galt zunächst dem Amtsträger und nicht dem unrechtmäßig bewaffneten Assamiten.

Dann Giada, die Adamo versuchte zu schlagen. Drita, die sich ein verbales Gefecht mit ebenjener Rose lieferte. Wo war Liviu? Ließ er seinen Clansbruder fallen? Niemand stand für Adamo ein! Auch für Arash schien niemand Partei zu ergreifen. Die älteren Neugeborenen, Ancilla und Ahnen hatten in beiden Fällen nur schweigend zugesehen. Viel Arbeit für die Harpyie oder gab es eine Ordnung in dem scheinbaren Chaos?

Langsam lehnte er sich zurück. Nachdenklich. Demütig. Giadas Worte kamen ihm in den Sinn. Das wirre und blinde Tasten eines jungen Kainiten in der Fremde.

[Il Cavaliere]

Der Schwarze Seneschall hatte das Treiben der Jüngeren weiterhin von seinem Platz neben dem leeren Thron beobachtet. Als Ilario von zivilisiertem Benehmen sprach schlich sich ein wenig Verächtlichkeit in die ohnehin schon gehässig-spöttische Miene des Ahnen. Die Art der Auseinandersetzung zwischen dem Assamiten und der Geißel schien ihm gefallen zu haben, aus welche düsterer Motivation auch immer.

Die vor ihm kriechende La Strega wurde mit einem kalten Blick bedacht, während die Rechte des alten Lasombra sanft den Knauf seines Schwertes streichelte. Einen Augenblick lang spannten sich die toten Muskeln seines Unterarms, als wolle er die Klinge herausreissen und in die Nosferatu bohren. Dann verebbte der brenzlige Moment potenziellen weiteren Blutvergießens und Lydiadas lächelte abermals spöttisch, die kriecherische Bittstellerin mit einer Geste jener Rechte fortwischend, die eben noch das Schwert liebkost hatte.

"Gewährt, schafft das fort."

[La Strega]

Die alte Vettel kroch auf allen vieren zwei Meter rückwärts, die große Nase über den marmornen Boden schleifend.

"Habt Dank, hochverehrter Herr! Danke."

Führte sie die kriecherische Haltung auch verbal weiter, bevor sie sich mühsam, unsicher und beinahe schon mitleiderregend aufrichtete und auf den am Boden liegenden Arash zu humpelte. Mit ihren Augen suchte sie hilfesuchend den Blick von Vergonzo oder auch Tankred...denn es war auch für außenstehende klar, dass sie körperlich alleine nicht in der Lage war diesen Körper wegzuschaffen.

All jene, die sie auf ihrem Weg zu der Geißel passierte lächelte sie entschuldigend an, als die Hexe an ihnen vorüberging und entblößte dabei ihre hässlichen Zähne. Besonders vorsichtig näherte sie sich dann den immer noch in direkter Nähe befindlichen ersten Liktor und auch Benjamin und wagte nicht ihnen in die Augen zu sehen...sondern stierte eher mit einer gewissen Gier in den Augen auf die Geißel. Sie holte aus den Tiefen ihrer Lumpen einen schmutzigen Lappen hervor und begann das Blut damit aufzuwischen und überlegte, wie sie den Gangrel fortbringen konnte.

[Vergonzo Faro]

Auf La Stregas suchenden Blick nickte er knapp.
Kurz zuckte sein Mundwinkel über den Erfolg seiner Schwester und der Blick, den er La Strega kurz schenkte war von leichtem funkeln geprägt*, ehe seine Mine sich wieder verfinsterte und der flüchtige Moment der Kontaktaufnahme war vorbei.
Dann gab er Tankred den Wink seiner Schwester zu helfen den Gangrel heraus zu tragen.

*

Spoiler!

Gefühle verbergen: 1 Erfolg

[I Tarocchi]

Tankred hatte Vergonzo wohl gesehen, jedenfalls knapp genickt, doch er würde wohl erst später der Alten zur Hand gehen. Erst einmal hatte er Benjamin vor sich.

Vor diesem hatte er sich nun aufgebaut und legte eine Hand auf den Griff des Edelsteinbesetzten Schwertes, das ihm hier in Genua verliehen worden war. Blutrote Edelsteine glänzten am Knauf der edlen Waffe.
"Ich warne Euch, Benjamin", sagte er. Kein 'wert', kein 'wohlwert'. "Legt Eure Waffen ab oder ich werde Euch zwingen."

Und mit genau diesen Worten zog der Ritter das Schwert.

[Benjamin]

Benjamins Blick war von Ilario auf den Seneschall und nun wieder auf Ilario gewandert. Hatte sich der Kopf des Assamiten bewegt? War da der Anflug eines Nickens zu erkennen gewesen? Was er aber offensichtlich nicht tat war in Richtung des ihm drohenden Nosferatu zu schauen. Während seine Aufmerksamkeit also immer noch dem Hüter galt sprach er.

"Ihr solltet euren Mund nicht zu voll nehmen, sonst verspricht er noch Dinge die Ihr nicht halten könnt... Liktor." sein Stimme war süß wie dickflüßiger Honig. Dennoch... Er schüttelte zweimal seinen Arm und schnippste, ehe anstelle des dritten Schnippsens, wie bei einem billigen Tanschenspielertrick, der Dolch in seiner Hand erschien. Sicherlich hatte er die Klinge in seinen Ärmel geschoben gehabt. Diese hielt er Tankred mit ausgestrecktem Arm hin, immer noch ohne ihn dabei eines Blickes zu würdigen.

Schließlich, sofern Tankred ihm den Dolch abgenommen hatte und nicht erneut Gewalt ausgebrochen war, würde Benjamin seine Aufmerksamkeit auf Josef Szőkyel den Prinz der sardisch-genuesischen Territorien richten und sich diesem ebenfalls, mit gesenktem Blick, zuwenden. Der Kampf, sowie seine Unterhaltung mit Tankred schienen bereits vergessen.

[I Tarocchi]

Tankred senkte sein Schwert und schob es letztlich zurück in die Schwertscheide, bevor er den Dolch nahm. Die Geringschätzung Benjamins schien den Nosferatu nicht zu erschüttern, doch ebenso wenig konnten die drohenden Worte ihn in seinen Pflichten stören. Er schob den Dolch kurzerhand unter seinen eigenen Gürtel und trat dann auf Benjamin zu. In langsamer und ruhiger Gewissenhaftigkeit begann er, den Banu Haqim Handbreit um Handbreit abzutasten.

[Liutprand]

Liutprand fasste den Griff um seinen Speer ein wenig fester an, als Tankred das Schwert zog. Er stand bereit, seinem Liktor zur Seite zu stehen, falls Benjamin sich dazu entschied, sich zu wehren.

Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein wenig Missmut ab, als sich diese Hexe am Leib der Geißel zu Schaffen machte. Aber widersprechen tat er nicht. Er fokussierte Benjamin weiter.

[Benjamin]

Benjamin stand da, von Tankred abgewandt und ließ die Prozedur des Abtastens über sich ergehen. Als dieser bei Benjamins Oberschenkel angekommen war konnte er einen harten metallenen Gegenstand ertasten. Ohne dem Hühnen von Mann der ihn da gerade betatschte anzuschauen erklärte Benjamin.

"Upps... den muss Ich wohl vergessen haben." Tankred würde den Dolch durch einen Schlitz im Stoff herausnehmen können.