[1077] Lernen und Lehren - Teil 2 [Liviu, Vincente]

[Vincente Carlos]

Es war einige Zeit her, seit sie sich zuletzt getroffen hatten., doch zum Glück spielte Zeit für einen Kainiten nur eine untergeordnete Rolle.

Vincente hatte für Liviu bei der Dienerschaft des Elysiums einen Nachricht hinterlegt. In dieser fragte er den Kainiten, ob sie nicht bei Gelegenheit ihre Treffen und Unterrichtsstunden wieder aufnehmen wollten. Dafür könnten sie sicher auch weiterhin die Räumlichkeiten des Elysiums nutzen, da die diesbezüglich ausgesprochene Erlaubnis nicht zurückgezogen worden war. Mariam wäre sicher auch weiterhin bereit, einen entsprechenden Raum für den Unterricht herzurichten.
Falls Liviu Zeit und Lust zum Treffen und Lehren hätte, so würde er sich darüber sehr freuen. Die Antwort konnte wie gewohnt im Elysium für ihn hinterlegt werden. Vincente würde dann zum genannten Termin erscheinen.

Er bat einen Diener seine Nachricht mit den entsprechenden Gruß und Abschiedsfloskeln zu versehen und und das Schreiben Gelegenheit an Liviu zu überreichen.

Anschließend wartete er auf die Rückmeldung des Mannes, den er inzwischen als Freund in der Fremde betrachtete.

[Liviu Cosma]

Liviu war erfreut die Nachricht zu erhalten und gab dem Diener eine Mappe mit. Darin befinden sich unterschiedliche Übungsschriften auf Italienisch. Sie steigen in ihrer Komplexität und Wortwahl und dazu noch eine ausgedachte Buchhaltung.

Er gab außerdem den Diener ein Schreiben auf Italienisch mit und teilte ihm mit, dass Liviu Vincente am nächsten Monatsanfang am selben Treffpunkt wie beim letzten Mal erwarten würde.

Das Schreiben ist ein gerolltes Pergament, durch Schnüre verschlossen und mit einem Siegel der Familie Cosma geschlossen.

Werte Vincente Carlos, Neugeborener aus dem Clan Lasombra

Ich freue mich von euch zu hören und last uns den Unterricht ruhig wieder im Elysium weiterführen. Ich erwarte euch am ersten Abend des neuen Monats dort und damit ihr etwas in Übung bleibt, erlaube ich mir diesem Schreiben eine Partie Schach mit euch zu beginnen.

Ich beginne mit dem Königsbauern e2-e4

Ich hoffe es geht euch gut und falls ihr noch nicht davon gehört habt, ich durfte endlich meinen Eid beim Höchst verehrten Prinzen leisten. Ihre Herrlichkeit, ihre einzigartig war so berauschend. Ihr Anmut ergoss sich in das Zimmer begleitet von einem kühlen Luftzug voll Akazien und Rosenduft, der die Kerzenflammen zum Flackern und Schwelen brachte.“

„Ihre Augen strahlten wie die Sterne“
„Ihre Lippen so wonniglich“
„Ihre Worte so milden„
„Die Locken so gülden„
„Es entfacht einem das Herz“

Hochachtungsvoll

Liviu Cosma Neugeborener und Gelehrter des Clan Toreador,

Erschaffen von Maria di Caltagirone, Anchilla des Clan Toreador

Freigesprochen durch seine Hoheit Ilyas von Syrakus,

Ahn des Clans der Schatten, Prinz der Domäne Syrakus, Meister des Atems

[Vincente Carlos]

Vincente nahm die Mappe entgegen, er würde sich die darin enthaltenen Dokumente in Ruhe anschauen und bearbeiten, damit er sich bessern und Liviu auf seinen Schüler stolz sein konnte. Wenn der andere sich schon die Mühe machte, so sollte er für diese auch belohnt werden. Und von einem engagierten Lehrer, der an seiner Aufgabe vielleicht sogar Spaß hatte, würde er besser lernen können.

Nachdem feststand, dass einem erneuten Treffen nichts im Wege stand, informierte Vincente den Diener, dass er an seine Lehrstunden mit Liviu auf dem Gelände des Elysiums gerne anknüpfen möchte. Sofern der Herr des Elysiums keine Einwände gegen diese Treffen und die Erlaubnis zurückgezogen habe, würde sich Vincente freuen, wenn die entsprechenden Räumlichkeiten für die Treffen wieder vorbereitet werden würden.

Anschließend suchte er sich einen ruhigen Ort, um das Schreiben noch einmal genauer studieren zu können. Die Gruß- und Abschiedsformeln waren leicht zu erkennen und ihm mittlerweile vertraut.

Ob er die anderen Worte der Botschaft richtig verstanden hatte, das würde das Treffen mit Liviu zeigen müssen. Offenbar handelte die Nachricht auch vom Prinzen und dann wurde ein Zimmer beschrieben? Und schwärmte Liviu von jemanden? Hatte er eine Frau kennengelernt und sich verliebt? Vincente konnte sich nicht sicher sein, denn Worte, die ein Dichter nutzen mochten, waren ihm in Schrift noch nicht sonderlich vertraut.

Er beschloss daher nicht unnötig zu grübeln und Liviu beim Treffen direkt zu fragen, was die Worte, bei deren Bedeutung er sich nicht sicher war, bedeuteten. So oder so schien sich im Leben des Kainiten eingiges getan zu haben, und das im positiven Sinne. Er war schon gespannt, was der andere ihm erzählen würde.

Er setzte sich an ein kurzes Antwortschreiben an Liviu:

„Werter Liviu,

ik danken für di Nachrickt. Ik spillen a2-a4.

Hbts ir Frau troffen? Erzehlen mir mär bi unserem trefn. Froie mik!

Gruzen, Vincente“


Etwas unschlüssig blickte er auf den Brief, den er verfasst hatte. Hier und da waren Wörter durchgestrichen und das Schriftbild war nicht sonderlich gleichmäßig. Auch waren an verschiedenen Stellen Kleckse und Schmieren, wo die Tinte von der Feder getropft war. Es sah aus, als wären Fliegen mit Tinte an den Beinchen über die Nachricht gekrabbelt. Er war nicht sonderlich zufrieden damit, jedoch hatte er die Nachricht schnell schreiben wollen, damit er sie wieder im Elysium für Liviu hinterlegen konnte. Anschließend widmete er sich der Mappe, die man ihm gegeben hatte.

Zum verabredeten Zeitpunkt begab er sich zum Treffpunkt, die Mappe hatte er vorsorglich dabei.

[Liviu Cosma]

Liviu musste noch immer etwas über die Antwort schmunzelt. Er musste gestehen, dass er das Spiel von Giada und Vincent nicht beobachtet hatte und das war das erste Mal, das auf eine Bewegung des Königsbauer der Spieler von Schwarz den weißen Bauern beim Turn vorrückte . . .

Er ging in Ruhe durch den Garten und begab sich dann ins Innere zum Verabredet Treffpunkt.

"Ich grüße euch werter Vincente, ich hoffe euch geht es gut!"

[Vincente Carlos]

Vincente rückte ein paar Sachen auf dem Tischchen vor ihm zurecht, damit die Mappe mit den Unterlagen, die er von Liviu erhalten hatte, darauf platziert werden konnte. Er hatte sie vorsorglich mitgebracht, falls er seine Schreibübungen vorzeigen oder sie mit den darin befindlichen Schriften weiterarbeiten wollten. Abgesehen davon war der Raum von den Dienern vorbereitet worden und enthielt alles, was man sich für den Unterricht wünschen konnte.

Als Schritte hinter ihm ertönten und er angesprochen wurde, drehte er sich um, um den Ankommenden zu begrüßen.

„Liviu“, rief er erfreut aus, „die Nacht zum Gruße, werter Herr!“ Er strahlte ihn an, hatten sie sich doch recht lange nicht gesehen oder gesprochen. „Ich kann nicht klagen“, fügte er auf die Frage hinzu, bevor er hinzufügte: „Und ihr? Seid ihr wohlauf? Bei euch scheint sich ja einiges getan zu haben!“

[Liviu Cosma]

Liviu begrüßt schmunzelt Vincente

„Lasst das nicht die Harpyie hören, sonst gibt es Nachhilfe. Ich bin kein Gast mehr und auch wenn ich 11 Jahre dafür gebraucht habe. Es war einen langen Weg mit einem auf und ab der Emotionen, aber am Ende zählt das Ergebnis.“ – Er strahlt bei dem letzten Worte vor Zufriedenheit

„Aber erzählt konntet ihr den Brief gut verstehen oder habt ihr Fragen zu meiner Antwort und ich muss sagen euer Zug hat mich zum Schmunzeln gebracht. Da ich mit weiß begonnen habe seid ihr eigentlich mit schwarz dran.“

„Was machen euere Geschäfte, ich hoffe auf See spürt man nichts von der angespannten Lage um Genua.“

[Vincente Carlos]

„Nachhilfe von der Harpyie?“, fragte er erstaunt. Sie ist für die Etikette verantwortlich....“, sprach er wie zu sich selbst. „Ist mir ein Fehler passiert? Hat sich euer Status seit dem letzten Gespräch geändert? Habt ihr etwa ein Amt erhalten?“, wand er sich wieder an Liviu.

„Falls dem so ist, bitte ich um Verzeihung. In eurem Brief stand etwas von einem höchtverehrten Prinz... und ihr hattet eine Frau beschrieben? Geschwärmt? Da ihr Lippen und Haar erwähnt habt... ich dachte ihr habt euch vielleicht ein Mädchen gefunden.“ Er hoffte, dass seine Worte Liviu nicht zu nahe traten. Schließlich mochte er Frauen, Männer oder beides bevorzugen.

„Ich fürchte ich habe nicht alles verstehen können.“ Er zog die Stirn in Falten und kramte nach dem Schreiben, das er in die Mappe gesteckt hatte. Er holte es hervor und schaute sich noch mal Passagen an. „Das hier“, er tippte auf die Zeiten, die die Dame beschrieben. „Dieser Teil ist das Kunst? Wortkunst?“

Er merkte, wie er den anderen mit Fragen bombardierte und zügelte sich etwas. „Erzählt mir doch gerne, was geschehen ist“, bat er. „Es scheint ja ereignisreich gewesen zu sein.“

Als Liviu auf den Schachzug zu sprechen kam und ihn auf den Fehler hinwies, formte sich sein Mund kurz zu einem erstaunt O, bevor er betreten in ein Lachen fiel und sich den Nacken rieb. „Ich muss in meinem Eifer die Farben durcheinander gebracht haben. Bitte entschuldigt. Ich wollte natürlich den schwarzen Bauern setzen, nicht den euren.“

Die Frage nach seinen Geschäften ließ ihn nachdenklich werden. „Es geht so, würde ich sagen. Die Geschäfte laufen ganz gut, allerdings hat man mich mit einer Suche beauftragt und auf dem Meer ist das schlimmer als in einem Heuhaufen.“ Er dachte an die Gespräche mit Gabriel und Liutprand zurück. „Ich habe auch den Census erfolgreich hinter mich gebracht, auch wenn der Abend nicht ohne Steine war.“ Sein Blick verfinsterte sich kurz. „Von einer angespannten Lage habe ich soweit jedoch noch nichts mitbekommen, allerdings bin ich auch nicht sonderlich in die Politik verstrickt. Wenn ich mich recht erinnere, dann hattet ihr Probleme an der Grenze zu Voltori erwähnt? Und der Weg dahin sei mit Fallen gespickt, da man mit fremden Kainiten oder so rechnete? Wie steht es um Voltori? Ist euer Heilerhaus in Gefahr?“

[Liviu Cosma]

„Ich durfte 1074 meinen Schur auf den höchst verehrten Prinzen und der Stadt Genua leisten und bin kein Gast mehr. Gehöre zu den Vasallen und nein kein Amt. Ich habe keine Frau beschrieben, sondern welchen Eindruck der höchst verehrte Prinz bei mir hinterlassen habt.“

„Ihre Herrlichkeit, ihre einzigartig war so berauschend. Ihr Anmut ergoss sich in das Zimmer begleitet von einem kühlen Luftzug voll Akazien und Rosenduft, der die Kerzenflammen zum Flackern und Schwelen brachte.“

„Ihre Augen strahlten wie die Sterne“
„Ihre Lippen so wonniglich“
„Ihre Worte so milden„
„Die Locken so gülden„
„Es entfacht einem das Herz“

Seine Augen strahlen vor Begeisterung bei den Worten!

Liviu musste schmunzeln bei der Beschreibung über den Census „Nun jedes Gespräch mit Vertretern der Ventrue ist wie mit glühenden Steinen zu spielen. Mir ergeht es vor allem bei Treffen mit der wohlwerten Harpyie.“

„Wollen wir die Partie hier spielen oder per Schreiben als Unterstützung zu eurem Unterricht.“

[Vincente Carlos]

„Kein Mädchen also“, sagte Vincente und grinste spitzbübisch. „Wie schade, oder gut, je nachdem...“ E zwinkerte. „Aber sagt doch, ihr scheint von der Prinzessin sehr beeindruckt zu sein. Wie ist denn ihre höchst verehrte Majestät so, wenn man vor sie tritt? Ihr scheint sie ja auf jeden Fall schon einmal sehr anziehend zu finden, so wie ihr sie beschrieben habt… Es steht mir ja auch noch bevor, sollte ich in Zukunft irgendwann mit meinen Fürsprechern vorsprechen müssen.“

Ihm bangte es ein wenig davor. Vor Prinzen und anderen hohen Personen wollte er nur ungern erscheinen, machten sie ihn doch nervös. Nicht zuletzt auch wegen der Etikette. „Es freut mich auf jeden Fall für euch, dass ihr dieses Ziel erfolgreich abgeschlossen habt und nun Versall seid. Ihr habt also zwei Fürsprecher finden und eure Aufgabe zufriedenstellend anfangen können? Sagt doch, wer hat für euch gesprochen und wie verlief das Gespräch?“

„Es scheint eine Eigenart der Venture zu sein“, merkte Vincente an. „Die Gespräche mit Iulia liefen bisher ganz angenehm, dafür war das Treffen mit dem ersten Liktor weniger schön. Tatsächlich stehe ich wegen … eines Fehlers in der Etikette nun bei ihm in der Schuld.“ Bei Etikette legte er die Betonung so, dass impliziert war, dass es kein besonders großer gewesen war und man auch darüber hätte hinwegsehen können. Aber das lag nicht in der Natur Liutprands. „Jedenfalls fürchte ich nun, dass ich bei der Principessa ähnliches erleben werde... Und sie kann mir das Leben deutlich schwerer machen, als es der Liktor kann...Jedenfalls gefällt mir die Beschreibung mit den glühenden Steinen sehr gut. Es ist recht treffend.“

„Lasst uns diese Partie gerne hier spielen, ich hatte bisher nur mit Mariam gespielt und ich brauche ein wenig mehr Übung, zumindest um wieder reinzufinden. Auch kann ich so vermeiden, dass ich die falsche Farbe spiele.“ Er lächelte.

[Liviu Cosma]

Liviu geht kurz nach Mariam und lässt sich das Schachbrett geben. Kommt damit zurück und baut die Figuren für eine Partie auf. Es beginnt in Ruhe seine Königsbauern zwei Felder nach vorne zu bewegen und startet mit einem sehr häufig gewählten Zug, um damit sowohl seine Springer als auch die Läufer schnell entwickeln zu können. Er entwickelt sehr ruhig seine Figuren und achtet dabei das diese sich Unterstützen. Keine Voreiligen Angriffe oder Züge . .

„Ja habe ich und wirklich weitergebracht hat mich aber meine Zweite Aufgabe. Mit ihr ist es mir erst gelungen vom höchst verehrten Prinzen war genommen zu werden, da ich kein gutes Verhältnis zur Harpyie habe.“

„Meine Fürsprecher waren der wohlwerte Nicolò Trevisan und der wohlwerte Tankred. Angeblich gab es auch ein Veto eines Amtsträgers gegen mich, aber das interessierte dem höchst verehrten Prinzen nicht. Entscheidet war meine Leistung in Votori. Die Gespräche mit meinen Fürsprechern liefen sehr gut, da ich erst geschäftlich mit beiden zu tun hatte und sie meinen Wert in Form meiner abgelieferten Arbeit kannten.“

„Die Etikette ist eigentlich nicht schwer aber die Nuancen ändern sich recht schnell und gleichzeitig wird das Wissen darüber streng gehütet. Habt ihr schon mal gehört, wer alles zu den Vasallen oder zu den Gästen gehört? Gleichzeitig war ich beim Schachtturnier und beim Wettkampf unter Gabriel aufgrund einer Laune der Harpyie.“

„Aber habt ihr nicht auch auf dem Schachturnier gespielt gegen eure Clans Schwester?“

Spoiler!

Liviu Cosma (Tobias) Request: [6d10] Roll: [10, 10, 8, 6, 4, 2] Result: 40