[1077] Lernen und Lehren - Teil 2 [Liviu, Vincente]

[Vincente Carlos]

Vincente besah sich den Text.
„Ich glaube, der Text passt so“, begann er und zögerte dann. „Wobei...nun, ihr sagtet, dass Toma Traditionsbruch beging. Ich weiß nun leider nicht, ob er durch die Verurteilung durch die Principessa auch automatisch seinen Status eingebüßt hat und ob in Bezug auf ihn noch der Titel und wohlwert verwendet werden darf. Was meint ihr? Ist auch dies wieder abhängig vom Leser des Schreibens? In Macarios Fall wäre dies doch sicher Disrespekt seinem Amtsvorgänger gegenüber und damit vielleicht auch ihm gegenüber?“

„Ja, etwas mehr Schriftverkehr ist sicher nicht verkehrt. Ich habe auf euer Anraten hin mit dem Fräulein Orakel gesprochen und die werte Angelique hat sich bereit erklärt mit mir Briefe auszutauschen, damit ich mich verbessern kann.“

Er freute sich über das Lob. „Das ich besser im Spiel werde, das verdanke ich sicher auch euch, denn ihr erklärt mir verschiedene Züge und weist mich auch auf meine offenen Flanken hin. Ich versuche dies dann natürlich auch umzusetzen.“ Er zuckte kurz mit den Schultern. „Aber vielleicht gehört am Ende auch ein wenig Glück dazu.“

Das Spielfeld hatte sich nun doch deutlich gelichtet. Es gab seinen Figuren mehr Platz, um sich auf den Feldern zu bewegen, war jedoch auch Gleichzeitig Zeuge dafür, dass er einige Figuren verloren hatte. Er platzierte erneut eine Figur.

Spoiler!

Vincente Carlos (MaLuRi) Request: [4d10] Roll: [6, 6, 6, 5] Result: 23

[Liviu Cosma]

Liviu muss bei den Worten von Vindente lachen „Ja etwas Glück hilft aber nicht um eine ganze Partie zu entscheiden. Je öfters ihr spielt um so besser werdet ihr die Züge der anderen einschätzen können und vor allem auch die Unterschiede zwischen ihrem Spiel.“

„Sucht auch die Nähe zu anderen neuen Gästen, sie werden unter denselben Schwierigkeiten wir ihr zu kämpfen haben.“

„Aber seht die Runde ging nun an euch und ich möchte eure Mühe belohnen. Ich biete euch ein Unentschieden an und wir nehmen noch ein weiteres Kapitel im Schreiben und lesen vor damit ihr bald schon eigene Briefe umsetzten könnt.“

Spoiler!

Liviu Cosma (Tobias) Request: [6d10] Roll: [7, 6, 5, 4, 4, 4] Result: 30
Nach 6 Runden 2:2

[Vincente Carlos]

Vincente lachte. „Wie es scheint ist uns das Glück heute immer abwechseln hold, oder keiner ist heute so ganz bei der Sache. Auf jeden Fall ist das Spiel mit euch nicht langweilig und vermutlich könnte es noch ein ganzes Stück lang so weitergehen.“ Er grinste. „Ich nehme euer Angebot daher gerne an. Lasst uns das Spiel als unentschieden beenden.“

Sofern Liviu nichts dagegen hatte, würde er Spielfiguren und Brett zusammenpacken und auf einem Nebentischchen verstauen, damit sie Platz für den weiteren Unterricht hatten. „Wollen wir uns dem Schreiben widmen? An was hattet ihr gedacht?“, fragte er.

[Liviu Cosma]

Liviu reicht ihm die Hand zu Handschlag „Gratuliere euch und Weiß scheint euch mehr als Schwarz zu liegen. Übt weiter und ihr werdet mit dem Spiel noch viel Spaß haben.“

„Lasst uns direkt das Schreiben an den Herold fertig machen und im Elysium abgeben. Wir können der wohlwerten Angelique ein Schreiben erstellen. Vielleicht auch einen weiteren Gast und eigentlich würde ich euch empfehlen einem Mitglied eurer Familie zu schreiben, um zu sehen, wie weit diese Person von ihrer Abstammung schreibt.“

„Oder wir machen weiter mit den Buchstaben und ihr schaut euch das Lernmaterial an. Was würde euch mehr intressieren?“

[Vincente Carlos]

Vincente schlug ein. „Vielen Dank für den guten Unterricht.“

„Ja, das wäre wunderbar. Dann kann der Herold entscheiden, wann er Zeit für ein Treffen mit mir hat. Das Fräulein Orakel habe ich vor einiger Zeit gefragt, ob sie sich zum Briefaustausch bereit erklären würde und sie schien einer Brieffreundschaft zu Lern- und Übungszwecken nicht abgeneigt. Lasst uns daher gerne auch an sie einen Brief verfassen. Wir können das Antwortschreiben dann ja auch für unseren Unterricht verwenden, wenn ihr möchtet. Ein jeder hat doch sicherlich auch andere Handschriften, die muss man dann erst einmal entziffern können, wenn die Schrift dann doch etwas schwungvoller und verschnörkelter ist.“

Er blickte dann zu den Unterlagen, die Liviu vorbereitet hatte. „Lasst uns im Anschluss dann gerne auch die Materialien verwenden. Und falls nicht mehr allzu viele Buchstaben fehlen, so lasst uns gerne auch diese anschauen. Ich kann sie dann in meiner Freizeit weiter üben.“

[Liviu Cosma]

„Mit den Buchstaben waren wir schon recht weit und es bleiben nur diese übrig. Was fällt euch zu diesen Buchstaben ein:
r: erre , s: esse, t: ti, u: u , v: vu , w: vu doppia, x: ics, y: ipsilon/ i greca, z: zeta

"Ansonsten kann ich euch gern bei den Briefen helfen. Ist oft sehr ähnlich und ihr könnt einen Teil der Texte wie Bausteine verwenden. Untereinander austauschen, variieren. Den Text für den Herold hatten wir ja schon fertig und nehmen das ganze nur als Beispiel für die wohlwerte Angelique und die wohlwerte Gida. Dann sehr ihr besser was ich meine . ."

"Erst die Anrede, dann euer Text, die Verabschiedung und am Ende eure Person."

Wohlwerte Angelique, Neugeborene vom Blute Malkavs

. .. .

Hochachtungsvoll

Vincente Carlos. Neugeborener in den Clan der Nacht
Kind des Kasib Sami, Ancilla des Clan Lasombra

Nach oben

oder

An die wohlwerte Giada Salvaza Rossi,Neugeboren in den Clan der Nacht,
Tochter im Blute der Santa Noellina, Ancilla im Clan der Nacht,
Tochter im Blute des Ahnen Totila, Fürst von Mailand, Herr der Lombardei, Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung
. .. .

Hochachtungsvoll

Vincente Carlos. Neugeborener in den Clan der Nacht
Kind des Kasib Sami, Ancilla des Clan Lasombra

[Vincente Carlos]

Vincente hatte den Griffel zwischen die Lippen gesteckt und wippte diesen nun auf und ab, während er nachdachte. Dann benannte er die Dinge, die er mit den genannten Buchstaben in Verbindung brachte.

R – Ruder
S – Segel
T – Tau
U – Untiefe
V - Venedig
W – Wetter

Die ersten Buchstaben waren ihm leicht gefallen. Aber bei den letzten drei hatte er Schwierigkeiten.

Er hatte keine Ahnung was mit X oder Y beginnen mochte, wahrscheinlich nur der Name einer Stadt oder eines Helden in einer längst ausgestorbenen Sprache. Beim Buchstaben Z dachte er irgendwann an die Sonne und wie sie mittags direkt über einem Stand. Er ergänzte beim Z den Begriff Zenit. „Mir will leider nichts für X und Y einfallen, könnt ihr mir bei diesen Buchstaben bitte helfen“, fragte er Liviu.

Er blickte auf den Bausteintext, den Liviu ihm zeigte. „Das ist eine sehr gute Idee, dann kann ich dies als Vorlage nutzen und muss mir nicht so viele Sorgen machen, dass ich etwas falsch schreibe oder durcheinander bringe, bis ich mich im Schreiben habe bessern können. Ich kann mich einfach an der Vorlage orientieren.“ Er blickte Liviu an. „Fehlt euch das? Euer altes Leben, als Gelehrter unter euren Brüdern, im Kloster? Sicher waren die Schriften von damals anderer Natur? Oder habt ihr noch immer Zugang zu diesem Wissen?“ Es lag Neugier in seinem Blick. Er hatte die Frage nicht böswillig gestellt, sondern wie jemand, den den Antwort interessierte. Er selbst lernte erst seit kurzer Zeit, er konnte sich Räume voller Schriften nicht vorstellen. Oder Räume voller Personen, die alle schrieben. Wie mochten diese Räume wohl aussehen?

[Liviu Cosma]

„Mehr Poesie in eure Worte: Z wie Zephyr, der griechische Windgottheit, den en milden Westwind verkörpert und als Frühlingsbote verehrt wurde“

Dann lachet er erheitert auf „Ja bei x und y fallen mir nur die Abszissenachse (x-Achse) und die Ordinatenachse (y-Achse) ein. Da hilft auch keine Poesie.“

„Nein ein Zugang zu einer Bibliothek habe ich nicht, aber der Austausch mit anderen Gelehrten gibt mir einen äußerst aktiven Gedankenaustausch, da man untereinander die Meinungen, die Idee und Thesen besprechen kann. Es ist auch sehr viel Wissen verloren gegangen, das nun über Byzanz oder dem arabischen Raum erst jetzt wieder langsam zu uns zurückkehrt. In früheren Zeiten wurde sogar sehr kontrovers gestritten, ob die Heilkunst grundsätzlich gegen das Werk Gottes verstoße. Am Ende einigte man sich aber darauf, dass der Heiler nur ein Diener der Natur ist. Die Natur heilt, Gott rettet. Wir helfen also der Natur ihr Werk zu verrichten, indem wir den Kranken stärken und der Natur die Zeit geben ihre heilende Wirkung zu entfalten. Ich habe daher die klassische Grundlage der Viersäftelehre erlernt.“

„Wie seid ihr zu eurer Familie gekommen wenn man Fragen darf?“

[Vincente Carlos]

Vincente lachte. „Darauf wäre ich nie gekommen, Liviu!“, rief er gutmütig aus. „Zephyr“, wiederholte er dann. „Ihr vergesst, dass ich nicht so belesen bin wie ihr, ich habe noch nie von diesem Gott gehört. Und was sind diese Abszessochsen und ordinären Achseln?“, fragte er verwundert. Auch das war ihm noch nie untergekommen.

„Darf ich fragen, mit welchen Gelehrten ihr im Austausch steht? Vielleicht kann ich auch mit ihnen in wie mit dem Fräulein Orakel abgesprochenen Briefverkehr treten, um meine Schrift und Ausdrucksweise zu üben.“

Kurz weiteten sich vor Erstaunen die Augen. „Ihr meint, man hat früher lieber seine Leute sterben lassen, als sich um ihre Wunden und Wehwehchen zu kümmern? Und was hat es mit der Säftelehre auf sich? Geht es da um Geschmacksrichtungen, wie Wein oder Bier im Blut, wenn wir uns nähren?“

„Tja, wie bin ich zu meiner Familie gekommen“, wiederholte er. „Da sind verschiedene Schicksale zusammen gekommen, wären sie es nicht, ich wäre vermutlich längst nicht mehr hier.“ Er dachte nach. „Möchtet ihr die lange oder kurze Version hören?“

[Liviu Cosma]

„Die kurze und oft kann man vielleicht auch von Schicksal oder Vorsehung sprechen.“

„Wie nennt ihr denn den Westwind als Seefahrer? Mit der wohlwerten Angelique, dem wohlwerten Nubis und dem wohlwerten Nicolò war ich sehr intensive im Austausch.“

„Ja es gabt die Argumentation, das wenn man jemand schwerverletzten hilft, hat man in Gottes Urteil und in das Schicksal der Person eingreift. Diese Meinung hat sich nicht durchgesetzt, aber es bleibt die Unversehrtheit des Menschliche Körper und tiefergreifende Eingriffe werden verteufelt. Der werte Toma ist in Augen einiger durch seine Versuche ein Ketzer gewesen.“

„Nun die sogenannte Viersäftelehre stammt vom ehrwürdigen Hippokrates, einem Griechischen Gelehrten. Danach ist die Gesundheit eines Körpers von vier verschiedenen Säften - Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle - abhängt. Wenn alle vier Säfte im Gleichgewicht sind, ist der Mensch gesund. Dabei wird im großen Gesamtschema das Blutsäfte mit den Elementen, den Farben, dem Geschmack und zum Teil der Astrologie verbunden, um eine ganzheitliche Behandlung zu ermöglichen. Wenn ein bestimmter Saft die Oberhand haben entstehen auch gewissen Verhalten und Eigenarten bei der Person.“

"Cholerisch = Feuer = gewalttätig, schikanierend, leidenschaftlich, neidisch"
"Melancholie = Erde = Denken, traurig, ängstlich, intellektuell, depressiv, geerdet"
"Phlegmatisch = Wasser = faul, apathisch, ruhig, kontrolliert, sentimental"
"Sanguinisch = Luft = glücklich, süchtig, aktiv, flatterhaft, enthusiastisch"

"Gelbgalle, Schwarzgalle, Blut und Schleim müssen gleichmäßig im Körper sein. Schwarzgalle ist wie Erde, wässrig der Schleim. Gelbgalle wie das Feuer, Blut muß luftig sein."

"Dazu vom Sanguinikern (Blut); Cholerikern (Gelbgalle), Phlegma (Schleim), Melancholikern (Schwarzgalle)."

"Du siehst, wie jeder Körpersaft dem Träger seine Farbe schafft. Vom Phlegma kommt die Farbe Weiß. Blut macht ihn rot, denn er ist heiß. Vergiss gelb-rote Galle nicht, die färbt ihn purpurn im Gesicht. Aber die schwarze Melancholei macht ihn dunkel und höchst problematisch dabei."

"Ihr sprecht eine intressante Idee an und man kann wirklich mal schauen wie sie die Ausprägung der Säfte auf den Geschmack des Blutes ausübt."