[1077] Mathilde-Fangirl [Angelique, Liviu]

[Angelique]

Angelique hatte Liviu eingeladen und sie wartete ungeduldig wie ein kleines Kind auf dessen Ankunft bei ihrem Turm. Sie las sich derweil fasziniert ein Pergament durch, das eine Abschrift eines sehr beliebten Schriftstücks war, das momentan in den Klöstern und bei den gebildeteren Adeligen kursierte. Nach all den Jahrzehnten gab es offenbar doch immer noch Sterbliche, die sie zutiefst überraschen konnten.
So viel politisches Geschick, Gottesfurcht und Klugheit und das von einer Frau.
Sie schwebte in einem quasihysterischen Zustand des feministischen Glücks als sie die Nachrichten über Mathilde von Canossa las. Eine deutsche Barbarin mit der Seele einer Jüngerin Jesu!

[Liviu Cosma]

Liviu erschien wie verabredet am Turm. Er freute sich auf das Wiedersehen mit der wohlwerten Angelique. Er hatte ein kleines Geschenk dabei, was in Tücher gehüllt war und verneigte sich tief als er zu ihr vorgelassen wurde. Er überreichte ihr sein Geschenk und begrüßte sie in aller Herzlichkeit. In dem Tuch waren 4 kleinere Ton Gefäße mit Pigmenten für Farben und alle mit Wachs verschlossen.

„Wohlwerte Angelique, es freut mich zutiefst euer Gast zu sein. Bitte nehmt diese kleine Geste meine Bewunderung für euch an!“

[Angelique]

"Ach, Ihr müsst doch nichts mitbringen! Ihr seid mir doch ein lieber Gast."
Sie führte ihn in ihre Studierstube und machte ihm persönlich einen Kissenpfuhl zurecht.

"Ich möchte mit Euch über eine wahrhaft erstaunliche Sterbliche reden und am Ende fragen, ob Ihr Lust habt, Ihr Vorhaben in Genua zu unterstützen."

Dabei strahlte sie über das ganze Gesicht und ihre großen Augen hatten dieses fiebrige Leuchten, das sie mit Ferrucio gemein hatte, aber in den letzten Jahren selten zeigte.

"Es geht um Mathilde von Tuszien. Ihr habt sicher von ihr gehört. Sie hat unmögliches vollbracht und zwischen König Heinrich und Papst Gregor vermitteln können. Beide haben sich versöhnt.
Und jetzt hat sie ein neues Werk in Angriff genommen. Sie sammelt Milites unter dem Banner des Taukreuzes und will die durch die Kriege und Fehden unsicheren Pilgerwege unter Schutz stellen und Hospitäler gründen lassen."

Sie reichte das Pergament, in dem darüber berichtet wurde. Sie wirbelte unstet wie ein Kind durch ihre Kammer, so begeistert schien sie von dieser Frau und ihren ungewöhnlichen Ideen.

[Liviu Cosma]

Er nahm das Pergament und lass es sehr aufmerksam.

„Nun den Sterblichen bin ich immer bereit zu unterstützen, wenn es sich um eine gute Sache handelt. Ich bin selbst immer auf der Suche wie ich ihr Leben verbessern kann und zu viel von uns habe ihre Wurzel vergessen. Außerdem sind es die Menschen, die nach Gottes Ebenbild erschaffen wurden und wie können ich sie daher schlecht behandelt.“

„Hospitäler welch ehr bares Ziel! Ihr könnt auf meine Hilfe zählen und ich bin leider auch gerade dabei etwas ähnliches zu planen. Auch wenn es sich zuerst auf die Söldnerschule begrenzt.“

„Aber verzeiht das ich auf ein älteres Thema zurückkommen, aber von welchem Krieger handelte euren Vortrag?“

[Angelique]

"Ach, ja, die Söldnerschule. Mein altes Projekt. Gut, dass jemand Fähiges es so gut fortsetzt."

"Oh", machte sie überrascht. "Das war natürlich Brimir. Ich habe eine Kurzfassung seiner Saga, wie sein Volk Legenden nennt, vorgetragen."

[Liviu Cosma]

Liviu schaut ganz erschrocken „Ich wusste nicht, entschuldigt vielmals. Ich wollte keinesfalls in einem eurer Bereich eindringen. Der wohlwerte Liutprand hat mich angesprochen und es geht um die Schaffung eines Lazaretts, um für diesen fürchterlichen Krieg gewappnet zu sein.“

Dann hellt sich seine Miene etwas auf. „Ich habe leider das erste Mal von euch von diesem Krieger gehört. Wo und zu welcher Zeit hat er seine Taten vollbracht und wann hat er seine dedauerliches Ende gefunden?“

[Angelique]

"Ach, nein. Nicht schlimm. Ich habe damals alle Alliierten verloren, die mir helfen wollten und Manche haben mich da auch übervorteilt. Das Übliche."

Sie war bass erstaunt. "Ihr kennt Brimir tatsächlich überhaupt nicht? Habt nicht mal von seinen Taten und seiner Rolle für Genua gehört?

Er war der erste Liktor Genuas. Brimir Böggvisson vom Clan des Tieres, Liktor Genuas und Kind von Böggvir 'Bärenklaue' Olafson.
Er baute die grässliche Arena im Wald, er duellierte sie ehrenvoll mit meinen geliebten Roger. Er bildete meinen armen Alerio aus. Er hatte eine Liebesgeschichte mit einer teuflischen Magister und das war am Ende sein Untergang. Er wandte sich gegen Aurore und sie rief die Blutjagd gegen ihn aus."

Sie seufzte. "Er erklärte mir seine Kultur, die inzwischen untergegangen ist. All seine Bräuche und heidnischen Götzen und ihre Geschichten. Er war kein guter Christ, aber er war ein wahrer Held seiner harschen Kultur. Sein Teufel Odin wird ihn mit Freunden in sein kriegerisches Gefolge aufnehmen. Oder wenn das nur eine Maske der Dämonen, dann sicher Belial die Bestie."

[Liviu Cosma]

Liviu nickt Verständnis voll und antwortet etwas traurig
„Ja wie immer. Meine Freude über meinen Schwur vor dem höchst verehrten Prinzen wird immer in meinem Gedächtnis bleiben, dennoch bin ich über die Reaktion des ein oder anderen Amtssäger sehr enttäuschst. Vorher wurde mich von einem angeblichen Veto gegen meine Person berichtet, um mich zu einem Handel zu bewegen und nun gab es noch nicht einmal eine kurze Gratulation dazu. Aber was kann man auch von Personen erwarten, denen die Tugenden des Schachspiels ein Rätzel sind und selbst scheuen sich einem gemeinsamen Spiel zu stellen.“

Kurze Pause und dann wieder sehr interessiert
„Leider nein und ich hoffe er hat das Ende bekommen, was er sich gewünscht hat. Es klingt nach einem großen Kämpfer. Wo lag die Arena, wenn ich Fragen darf?“

„Ich persönlich habe nur über das Ende von Toma beim Kunstwettbewerb gehört und bei der Verhandlung mit Savona musste ich mit ansehen, wie eine Attentäterin oder Attentäter den Gastgeber vernichtet hat bevor überhaupt jemand Begriffe hat, was passiert ist. Ich weiß noch nicht einmal den Namen des Gastgebers. Sehr bedauerlich und ich hätte Verhandlungen jedem Krieg dem Vorzug gelassen, da am Ende nur wieder die Menschen den höchsten Preis dafür zu bezahlen haben.“

„Habt ihr vielleicht Bücher über Heilpflanzen und Medikamente, die ich mir einmal ansehen dürfte. Ich versuche für das Lazarett das nötigste rauszusuchen und einen Vorrat anzulegen. Außerdem hat man mir eine Abschrift und Übersetzung der Erkenntnisse von Muhammad ibn Zakarīyā ar-Rāzī zu Pocken und Masern angeboten. Vielleicht ist das Buch auch für euch interessant.“

„Und last uns natürlich zu euren Anliegen zurückkommen. Wie kann man Mathilde von Tuszien den am besten unterstützen. Wollt ihr in Genua die Pilger direkt durch den Aufbau eines Hospitals oder eine Herberge helfen oder sollen wir Spenden sammeln. Ich bin gerne mit dabei.“

[Angelique]

Sie stöberte sogleich in ihrem charmanten Chaos und kam mit einem Sammelsurium an Schriftrollen wieder.

"Ich habe im Laufe der Jahrzehnte mit vielen Heilern zu tun gehabt und mir wohl gemerkt, was sie zu sagen hatten und kopiert, was sie Schriften der Alten und der Sarazenen hatten. Da waren Salubri darunter und auch manch Kräuterkundiger. Auch die in den verbotenen Künsten der Anatomie bewanderten Kappadokier lehrten mich.
Vielleicht ist etwas Interessantes unter meinen Auszeichnungen. Bitte, das kindliche Geschreibsel zu entschuldigen, das meiste habe ich aufgeschrieben, als ich noch unkundig in Kalligrafie war."

"Spenden zu sammeln, ist, denke ich, das Beste. So involvieren wir uns nicht in die Brillianz der Sterblichen und unterstützen sie nur. So wie es ältere Geschwister tun sollten."

[Liviu Cosma]

„Selbstverständlich ich werde euch meine erste Spende vorbeibringen lassen. Vielleicht konnte man auch mit dem wohlwerten Adamo sprechen, um über sein Theater ein entsprechender Aufruf auch unter den Menschen verlauten zu lassen oder das Theater als Anmieten für eine Spenden Sammlung unter uns zu starten. Es gäbe so viele Möglichkeiten . . . .“

Liviu stoppt aber erst einmal, um sich die Aufzeichnung anzusehen. Er ist ganz fasziniert von dem Umfang und schaut sich in Ruhe eine Reihe der Schriften an. Er geht dabei sehr akribisch und vorsichtig vor. Jede Schriftrolle behandelt er wie ein kleiner Schatz.

Spoiler!

Liviu Cosma (Tobias) Request: [4d10] Roll: [10, 7, 4, 3] Result: 24