[1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

[Januar '23]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Iulia Cornelia
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias blaugraue Augen waren leicht aus den Augenwinkeln heraus auf Macario gewandert bei seiner indirekten Frage, auf welche sie ihm jedoch keine Antwort gab. Dennoch widersprach sie ihm auch nicht offen, sondern schien die Ambitionen der Toreador ähnlich zu sehen.

Hinsichtlich der Situationen in der Macario ihr zur Seite stehen wollte, ließ sie den Mönch derweil wissen: „Ich weiß euren Tatendrang und eure ehrbaren Absichten zu schätzen, werter Macario, doch könnt ihr nur für Jemanden eintreten, der unter euch steht. Alles andere käme einer Beleidigung gleich.“

Ein breites Lächeln umspielte die Lippen der Harpyie, das einen Blick auf ebenmäßige, weiße Zahnreihen offenbarte, welches ihre Augen jedoch nicht erreichte. Umso kälter wirkte das blaugrau ihres Blicks entsprechend, welcher auf dem Schatten lag, ob dessen ungewöhnlichem Vorschlag.

„Doch seid unbesorgt, ich bin nicht ohne Grund Harpyie dieser Domäne.“, gab sie ihrem Gegenüber höflich weiter zu verstehen. „Und ich trage jene Ehren nicht, weil ich geliebt werden möchte, sondern weil ich eben tue was nötig ist. Davon ab weiß der Prinz der Domäne durchaus, dass ich es aushalten kann, so andere Neugeborene glauben, sich an mir reiben zu müssen.“, erklärte sie mit einem weiterhin ruhigen Tonfall.

Ihre blaugrauen Augen schienen leicht zu funkeln, fast so, als würde sich ihr Innerstes geradezu sehnlichst wünschen, dass Jemand derart dumm wäre, sie in ihrer Position herausfordern zu wollen. Doch so schnell das Flackern gekommen war, schien es verschwunden zu sein, fast so, als wäre es nur eine Spiegelung der Flammen in ihren Augen gewesen, welche deutlich milder wirkten, als sie erneut sanfter lächelte.

„Dennoch höre ich immer gerne davon, sollte sich wer hinter meinem Rücken über mich auslassen, etwas gegen mich planen oder hierfür gar nach Unterstützern suchen. Schließlich mag es Niemand leiden, so er plötzlich einen Dolch im Rücken stecken hat, den er nicht kommen sah.“, deutete die Ventrue dezent an, was ihr wirklich helfen würde, während sie ihm ein charmantes Lächeln schenkte.

„Was derweil Votori anbelangt.“, erklärte Iulia mit einem leisen Seufzen in der Stimme wenig später. „So war der Konflikt seit langem absehbar.“, ergänzte die Harpyie weiter, bevor sie sanft den Kopf schüttelte und meinte: „Jedoch nein, mir ist weder etwas von einem Attentäter bekannt, noch welche Soldaten der Bischof von Savona dort verloren hat. Auch nichts von diplomatischen Lösungen, die ein jähes Ende gefunden haben sollen, wie ihr sagt. Liviu soll sich jedoch um Votori verdient gemacht haben. Womöglich kann er euch diesbezüglich mehr erzählen.“

Ruhig schritt sie auf den Lasombra zu, bevor sie in seiner Nähe stehen blieb und sprach: „Savona derweil droht bereits seit vielen Jahren mit einem Krieg. Dazu kommen natürlich die üblichen Gerüchte, wonach die Tedeschi den Prinzen von Genua stürzen wollen, um selbst Prinz zu werden.“ Entspannt zuckte Iulia mit den Schultern, fast so als wäre die Nachricht von oder über einen Krieg nichts, was sie noch aus der Fassung brachte. Vielmehr schien es, als wäre es ihr allnächtliches Brot, mit dem sie sich auseinander zu setzen hatte.

„Wie es mit und um Mailand derzeit steht, solltet ihr wohl am besten eure Clansschwester Giada selbst fragen.“, riet sie dem Schatten, bevor sie nur sanft mit den Schultern zuckte und zu verstehen gab: „Dennoch bezweifle ich, dass sie euch etwas über deren Pläne erzählen könnte, selbst wenn sie es wollte. Die Ahnen werden nicht derart alt und mächtig, weil sie ihr Tun offen herum plaudern würden.“ Ein leises, aber durchaus amüsiert wirkendes Lachen erklang von der Harpyie.

Dann legte sie ihre Hände ruhig auf ihren Rücken zurück, was ihr eine deutlich aufrechtere und breitere Erscheinung verlieh, als sie Macario mit einer beruhigenden Stimme zu verstehen gab: „So es zu einem offenen Konflikt kommen sollte, wird uns unser Lehnsherr wissen lassen, wie wir diesen unterstützen können oder auch sollen. Bis dahin, habt Vertrauen und bereitet euch darauf vor, agieren zu können, so es nötig werden würde.“
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Macario
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

"Wohl wahr. Mein Tatendrang überflügelte kurzzeitig die Ordnung, die wir schützen und wieder seid Ihr es, die mich auf sicheren Boden stellt.", beschrieb der Lasombra, wie er Iulias Antwort verstand. Seine Hände bildeten kurzzeitig die Form von zwei Schalen, die offenen Handflächen wiesen dabei nach oben. Eine Beteuerung seiner Ergebenheit wohl.

"Eure Idee werde ich weiter verfolgen und Euch darüber unterrichten, was hinter Eurem Rücken geschehen mag. Sofern ich davon Kenntnis erlange. Dem seid versichert.", bekundete Macario daraufhin gewissenhaft. Er führte seine Hände wieder vor dem Körper zusammen.

Er setzte zu einer Nacherzählung an:
"So will ich Euch ins Bilde versetzen, was mir der werte Liviu jüngst über die Geschehnisse in Votori mitteilte.
Es habe in Votori ein Treffen beider Seiten stattgefunden. Für Genua waren der wohlwerte Liutprand, der werte Nubis, der werte Tankred, der werte Nicolò und der werte Liviu entsandt. Anführer der Delegation sei der Erste Liktor unterstützt durch den Herold gewesen. Aber das werdet Ihr wohl wissen? Bevor sich aber die Gegenseite am Ort des Treffens, einem Haus in Votori, habe vorstellen können, sei eine unbekannte, maskierte Person dazwischengefahren und habe den Gastgeber auf Seiten von Savona ohne Vorwarnung angegriffen. Es sei alles sehr schnell vonstatten gegangen. Ein plötzliches Feuer im Raum habe zu zusätzlicher Verwirrung geführt. In dem entstehenden Chaos sei der Gastgeber vernichtet worden. Der Attentäter sei entflohen und die Delegation habe das brennende Gebäude unmittelbar verlassen müssen.
Die Vertreter Savonas hatten offenbar die Absicht aus Rache ganz Votori mit Feuer zu zerstören, aber der wohlwerte Liutprand sei mit seinen Leuten dazwischengegangen. Das Haus, in dem die Verhandlung stattgefunden habe, sei in derselben Nacht noch ausgebrannt. Nur eine rauchende Ruine stehe dort heute noch. So waren seine Worte.
"

Macario würde erst einmal abwarten, ob die Harpyie diese Erzählung würde kommentieren wollen oder aber ein anderes, eigenes Thema würde einbringen wollen, ehe er seine weiteren Themen und Fragen würde vorbringen.
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Zenon von Kition
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Iulia Cornelia
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia schenkte dem Lasombra ein kurzes Lächeln, sowie ein dezentes Nicken hinsichtlich dem in Kenntnis setzen, bevor sie ihm interessiert hinsichtlich Votori zuhörte. Erneut schüttelte sie nur sanft den Kopf auf die Frage des Schattens hinsichtlich des Anführers der Delegation. Offenkundig war sie tatsächlich nicht ins Bild gesetzt worden über jenes Treffen, welches dort angeblich stattgefunden haben sollte. Entsprechend nachdenklich wirkte ihr Gesichtsausdruck, als Macario ihr von den Geschehnissen dort berichtete.

„Hm.“, antwortete die Ventrue letztlich in Gedanken versunken, nachdem der Lasombra geendet hatte, den Blick ihrer blaugrauen Augen für einen Moment hinter ihm ziellos in die Ferne schweifen lassend, bevor sie erneut den Kopf sacht hin und her wog, als wollte sie sich aus ihrer eigenen Starre damit schütteln. „Ist euch bekannt, bei wem es sich um den Gastgeber seitens Savona handelte? Oder auch wer die Vertreter Savonas waren, die ihn begleitet hatten?“, erkundigte sie sich mit einer in sich gekehrten Stimme.
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Macario
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

"Nein, das ist alles, was ich hörte. Ich bin mir sicher, dass wir dazu in Kürze Einzelheiten erfahren werden. Spätestens auf dem anstehenden Hof im kommenden Jahr. Es verwundert mich, dass der werte Liviu es nicht wußte. Denn Andere in der Gruppe der Abgesandten Genuas müssen es gewußt haben.", so folgerte es der Herold.

"Hat man denn nicht das Wort miteinander gewechselt vor und nach dem Geschehen? Gab es keinen Konsens dazu?", stellte der Magister abschließend die rein rhetorische Frage.

Dies war die Überleitung zu einem neuen Thema.

"Gerne erführe ich Eure Gedanken zum anstehenden Hof. Auch erhoffe ich mir dieses Mal der höchstverehrten Aurore durch ein passendes Geschenk, meiner Dankbarkeit für Ihre Gunst mehr Ausdruck zu verleihen."

Fast Hilfe suchend sah der Lasombra zur Harpyie. Würde sie ihm zu einer Geschenkidee verhelfen?
Schließlich war sie als Kind der Aurore nahe dran.
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Zenon von Kition
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Iulia Cornelia
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Wirklich bedauerlich hinsichtlich der Einzelheiten.“, stellte Iulia mit einem leisen Seufzen fest, bevor sie nur sanft mit den Schultern zuckte und abschließend ergänzte: „Allerdings können wir diesbezüglich nur spekulieren. Möglich, dass Liviu nichts wusste. Ebenso möglich, dass er es euch schlicht nicht sagen wollte. Dennoch war das Ergebnis dem Frieden sicherlich nicht sonderlich förderlich.“

Iulia machte eine kurze Sprechpause, bevor sie das vom Lasombra gewählte Thema widerholte: „Wohl auch der Grund für den anstehenden Hof.“

Sie schien einen Moment abzuwägen, bevor sie sich erkundigte: „Was haltet ihr von der Einladung eures Amtskollegen? Und an was für ein Geschenk an den Prinzen hattet ihr gedacht?“ Ein zartes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie mit einer sanften Bewegung ihrer feingliedrigen Finger ihre Worte dezent untermalte. „Das heißt, so ihr mir davon erzählen möchtet.“, ergänzte die Harpyie unbeschwert.
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Macario
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

Macario beschrieb den Casus um die erfolgte Einladung zum Hof folgendermaßen:
"Die Einladung des werten Nubis im Namen der höchstverehrten Aurore von Genua wirft einige Fragen auf, die der Hof wird beantworten müssen.

Eine Abstimmung mit meiner Person über diese Einladung noch über Vorstellungen der zu erwartenden Gäste, Verkündungen oder das Hofzeremoniell hat nicht stattgefunden. So nehme ich an, dass der werte Nubis dem direkten Wort der höchstverehrten Aurore von Genua folgte mit seiner Einladung und allem Weiteren. Die Bedeutung dessen kann ich nicht ermessen. Wenn Ihr etwas darüber wisset, würde ich es nur begrüßen, als da Ihr mich in Kenntnis setztet.
"

"Ein Geschenk, welches die geteilte Vision betont. Das Größere in uns allen. Der gewählte Weg. Das Gute. Gottes Wille...", erklärte der Geistliche unbefangen.

Er blickte Iulia Cornelia offen an.
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Iulia Cornelia
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulia nickte auf Macarios abschließende Worte hin und bestätigte: „Eine gute Überlegung hinsichtlich des Geschenks, schließlich könnt ihr damit all das sagen, was ihr auch mit schlichten Worten tun könntet. Nur bleiben Geschenke eben deutlich länger im Gedächtnis. Ich weiß es zu schätzen, dass ihr euch offenkundig derart viele Gedanken darüber macht. Für die meisten Neugeborenen sind Geschenke nur Klimbims. Etwas, was man tut, weil man es eben muss, da alle anderen es auch tun oder weil man glaubt, es wird von einem erwartet.“

Sanft schüttelte die Harpyie ihr Haupt, als sie mit einem zarten Lächeln zu verstehen gab: „Dabei sind Geschenke doch eine derart schöne, vielschichtige und äußerst diskrete Art, selbst vor aller Augen wie auf einem Hoftag, zwischen euch als Schenker und dem Beschenkten kommunizieren zu können. Eine verborgene Nachricht, die ihr und womöglich nicht einmal eine Handvoll der Anwesenden versteht. Ein überaus eleganter Weg mitzuteilen, was euch verbindet, was ihr zusichert oder auch was ihr von eurem Gegenüber erwarten mögt. Selbstverständlich können es aber auch versteckte Drohungen, Warnungen oder gar offene Beleidigungen sein, weshalb unbedachte Geschenke auch derart schnell zu Missverständnissen führen können.“

Die Ventrue lachte herzlich auf, als sie Macario mitteilte: „Früher hatte ich mir noch hoffnungslos den Kopf darüber zerbrochen, was die Neugeborenen wohl mit ihren Geschenken an mich aussagen wollten, bis ich mit meinem Erzeuger darüber gesprochen hatte und mir klarer wurde, dass den meisten in meinem Status, die Komplexität jener Dinge nicht einmal im Ansatz bewusst sein mag, und es wohl tatsächlich einfach nicht mehr als Nettigkeiten sein sollten. Umso mehr freut es mich, dass ihr nicht so seid.“

Iulia nickte dem Lasombra respektvoll zu, bevor sie leicht mit den Augen rollte und meinte: „Umso langweiliger ist es natürlich, so die Geschenke bereits im Vorfeld angeliefert werden sollen.“ Die Harpyie verzog leicht, beinahe schmollend, die wohlgeformten Lippen, bevor sie mit den Schultern zuckte und abschließend leicht lachend meinte: „Auf der anderen Seite kann es natürlich aber auch von dem Humor der Ahnen zeugen.“ Ihr Gesicht wurde glatter, als sie dies wohl so akzeptieren musste.

Das Kind des Prinzen machte eine kurze Sprechpause, bevor sie abschließend verneinte: „Was derweil den kommenden Hof anbelangt, so weiß ich kaum mehr denn ihr, werter Macario, und selbst dieses Wissen mag bereits in der nächsten Nacht veraltet sein, schließlich lassen sich die Ahnen nur ungerne in ihre Karten blicken. Je älter ihr werdet, je mehr ihr über Politik versteht und je besser ihr lernt auf Details zu achten, sowie die Vielschichtigkeit hinter Aussagen und Gesten zu hinterfragen, umso besser könnt ihr abschätzen, was geschehen könnte.“

Ihre feingepflegte Hand beschrieb eine sanft abwinkende Geste, als sie meinte: „Doch selbst dann ist die Chance letztlich recht gut, dass man sich dennoch irrt.“ Erneut erklang das glockenhelle, amüsierte Lachen der Ventrue, welche offenkundig inzwischen gelernt hatte, mit derartigen Unsicherheiten zu leben und aufgehört hatte, sich über Dinge unnötig den Kopf zu zerbrechen. „Aber ja, ich werde euch selbstverständlich in Kenntnis setzen, so mir etwas zugetragen wird, was für euch von Relevanz sein könnte.“, versicherte die Harpyie abschließend ernster.
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

Der Schatten kam nicht umhin, als dass er die Stimmung der Ventrue aufgriff und zumindest hier und da ein Lächeln oder gar ein verschmitztes Schmunzeln auf seinem Gesicht zeigte zu ihren Einlassungen.

"Mein Bestreben ist es, dass mein Geschenk sogar mehr ausdrückt, als ich es mit einfachen Worten könnte. Doch bin ich nicht so vermessen und maße mir an, dies zu erreichen. Ich bin noch wenig geübt darin. Und doch vielleicht könnte ein wohlgemeinter Hinweis von Euch, wohlwerte Harpyie, mir dieses noch verborgene Tor weiter öffnen. Womöglich seht Ihr von außen mehr, als ich von innen.", erklärte Macario geradezu philosophisch.

Er wechselte das Thema und griff auf, worauf die Harpyie nicht weiter eingegangen war.

"Welche Aussagen und Gesten, auch sprachet Ihr zuvor von der Einladung des werten Nubis, sind es also, die Euch welche Schlüsse ziehen ließen zum Hof? ", fragte der Herold wissbegierig.

"Lasst mich offen sprechen. Irritation erfuhr ich, als ich davon las, dass Amtsträgern das Tragen von Waffen erlaubt sei. Kommt dies nicht einer Aufforderung an die Amtsträger gleich? Was lässt es erwarten, wenn in einer kurzgefassten Einladung explizit das Tragen von Waffen erwähnt sei? ", freigiebig gab er ihr seine Gedanken preis und stellte seine Fragen in den Raum.
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Rechte und Pflichten, wie euch als treuer Vasall wohl durchaus bewusst sein mag, werter Macario.“, erklärte die Ventrue ernst, ihn an seinen geleisteten Schwur erinnernd, bevor sie nur sanft mit den Schultern zuckte, als sie zu verstehen gab: „Allerdings sah ich 1034 anno Domini selbst, wie ein Brujah im Blitzhagel seiner Faustschläge binnen eines falschen Wimpernschlages einen Ventrue zu Asche verwandelnd konnte. Einen Prinzen der Tedeschi, wohlgemerkt.“

Iulia schwieg einen kurzen Moment, bevor sie entspannt weiter meinte: „Davon ab, trägt jeder von uns die wohl todbringendsten Waffen zu jeder Zeit mit sich. Und ich bezweifle sehr, dass Jedem nicht Amtsträger im Vorfeld die Fangzähne ausgerissen werden sollen.“ Iulia schien kurz zu überlegen, schüttelte nur leicht ihr Haupt, bevor sie ergänzte: „Nun zumindest nicht solange Aurore herrscht.“ Offenkundig traute die Harpyie anderen Prinzen dagegen durchaus einen derart makabren Humor zu.

„Davon ab ist die momentane Lage, allein durch das gescheiterte Treffen, von welchem ihr mir soeben berichtet hattet, wohl äußerst angespannt. Noch angespannter wohl als ohnehin zuvor bereits. Zumal der Prinz von Savona einen solchen Angriff auf die Seinen, wohl kaum unbeantwortet lassen kann. Entsprechend mag es weise Voraussicht sein, Jenen zu gestatten Waffen zu tragen, die diese ohnehin nicht gegen die See der Schatten oder auch Aurore als Prinz der Domäne zu richten gedenken.“, erläuterte Iulia das vermutlich Offensichtlichste.

„Was derweil die Frage nach dem Geschenk angeht, werter Macario, so sind Geschenke stets eine äußerst vertrauliche und delikate Angelegenheit. Etwas, was nur zwischen euch und der anderen Person sein mag. Es kann eine völlig andere Bedeutung oder auch Wirkung haben, so ich oder so ihr, Jemanden ein und dasselbe Geschenk überreichen würdet. Zumal ich euch, bei aller gebotenen Freundlichkeit, noch immer kaum kenne.“, erklärte Iulia die eigentliche Schwierigkeit hierbei höflich weiter.
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Re: [1077] Die Zukunft gemeinsam gestalten [Iulia, Macario]

Beitrag von Macario »

Der Lasombra nickte einmal kurz zum Gesagten, ehe er zu einer Antwort in einer Sache ansetzte:

"Wie ich es in früheren Jahren bereits Euch sagte, stellt mir eine Frage, um mich zu erkennen und ich werde sie Euch sicherlich beantworten können. Nicht nur möchte ich, dass Ihr mich kenntet, sondern Vertrauen, das ist es, worin die... Herausforderung unserer Beziehung und unseres Blutes zueinander besteht. Wenn wir diese Debilitas (lat. Lähmung/ Schwäche) nur überwinden..."

"Anno Domini 1073 bot ich Euch meine Kugel im vollsten Vertrauen an. Doch Ihr wähntet meinen Verrat an Euch. Wähltet einen anderen Weg, der uns nun Beiden Kosten verursachen wird. Gänzlich außen vor lassend Eure Beziehung zu Eurem Bruder im Blute, dem Ersten Liktor.", so beschrieb Macario eine Situation der Vorjahre, die sich auf dem Wettbewerb der Künste zugtragen hatte.

"Wie wollen wir in Zukunft damit umgehen? Soll es ein geheimes Zeichen zwischen uns geben?", wollte er von der Ventrue-Harpyie wissen.

Seine geöffneten Hände hielt er einer Frage gleich empor in die Luft.
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