[1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

[Januar '23]
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Atessa Federizzi
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Sie lauschte ihm. Schmeichelten ihr seine offenen Worte, seine Einschätzung? Traf es ihren Geschmack? Oder war sie fasziniert von seinen Worten, wenngleich sie sie nicht teilte. Wuchs in ihr die Ablehnung?

Die Frage nach ihrem Weg jedoch riss sie aus ihren Gedanken und das Lächeln erstarb etwas. Atessa musterte Vergonzos Gesicht, versuchte seine Mimik zu erkennen aber da war nichts zu erkennen.* Sie war das Lesen von derart häßlichen Geschöpfen offenbar nicht gewohnt.
Das sie die Information um Toma nicht kostenlos bekommen würde hatte sie auch nicht erwartet - aber eine derart persönliche Frage? Eine unschöne Erinnerung an den Herold kam hoch.

Die Rose legte den Kopf schief und sah sich in Ruhe um. Sie schienen allein zu sein. Als sie zu reden begann war klar, dass sie alles von ihm Gesagte beiseite zu wischen schien. Es ging nur um seinen Handelsvorschlag.

"Ich verstehe Euer Interesse und ich bin gewillt den Preis zu zahlen für diese Information... wenn ihr mir im Gegenzug zuerst euren Weg nennt."
Für Vergonzo bot dieses Wissen Macht, für Atessa lediglich Sicherheit. Sie war neu und ihr Rückhalt in dieser Domäne überschaubar - er hatte gewiss ganz andere Mittel dieses Wissen einzusetzen.

Da huschte Nervosität über ihr Gesicht. Das Eis unter ihren Füßen schien zu knacken.
Spoiler!
Wahrnehmung+Empathie gg SG 7 (heute, 16:56Uhr): 8, 8, 5, 4, 3, 1
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er schnallste mit der Zunge als sein Grinsen breiter wurde. Er hatte seine Antwort.
Er nickte langsam und blickte sie nun intensiv an. Sein Blick sagte vieles und auch nichts klares.
Sie sah Gewissheit, Zufriedenheit, vielleicht Erleichterung und Freude, aber eins nicht.
Die folgenden Worte, leise gesprochen, kamen nicht von jemand der von oben herab, tadelnd oder belehrend war. Er schien es nicht nötig zu haben, beweisen zu müssen das er über ihr Stand. Denn dies schien für ihn gar nicht zur Debatte zu stehen. Er war hier das größere Raubtier.
Und grade diese in sich ruhende Gewissheit und der Verzicht darauf dies beweisen und zeigen zu müssen, verlieh dem alten Nosferatu noch mehr Gewicht.
"Das habt ihr gut gemacht. Kein direktes akzeptieren eines zu unfairen Handels, stattdessen habt ihr Rückgrat bewiesen und euch nicht über den Tisch ziehen lassen. Etwas das ihr in Genua gut gebrauchen könnt."
Hatte er sie getestet?
"Zu viele junge Kainiten kommen hier her, aufgeregt und darauf bedacht alles richtig zu machen, sich fein und ordentlich hinten an zu stellen, anstatt ihren Wert durch Standhaftigkeit, Integrität und Mut zu beweisen. Hättet ihr diesen Handel einfach so hingenommen, wohlwissend das ihr diese Information sicher von jedem Kainiten hättet haben können, was hätte ich dann wohl gedacht in Bezug auf weitere Geschäfte?"
Sein Blick hatte sich verändert, war wohlwollender geworden, bekam Tiefe und Wert.

"Ich will euch gerne sagen, was zu Tomas Vernichtung geführt hatte. Es ist kein besonders großes Geheimnis, dass ihm Verrat an unserer aller Herrscherin vorgeworfen wurde was zu seinem Ableben geführt hat." er machte eine Pause und lächelte. Natürlich wusste er weit mehr als das.
"Somit denke ich haben wir nun einen gemeinsamen Handel der Gleichwertigkeit."
Er senkte seine Stimme noch weiter und hauchte dann nur noch:"Ich wandle auf einem Via Peccati."
Er hielt einen Moment lang die Nähe zu ihr ehe er von ganz nah, die Distanz zu ihrem zarten Gesicht auf sehr nah veränderte.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Atessa Federizzi
Toreador
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Als der Bucklige noch näher rückte spannte sich Atessa merklich an. Dennoch wich sie nicht, sondern ertrug die Nähe Vergonzos. Das Tier in ihr grollte, doch beruhigte sich bei den Worten, die folgten, recht schnell wieder. Verblüffung legte sich auf ihre Miene - sie hatte mit einem Lob und den weiteren Informationen wahrlich nicht gerechnet. Sie lauschte seinen Ausführungen zu den jüngeren Kainiten und macht sich gedanklich Notizen.

Dann nickte sie langsam "Nun, vermutlich wären Geschäfte mit jemanden, der Wissen unter wert verkauft, ein saurer Nachteil für andere Händler." Die Toreador suchte seinen Blick, um zu sehen, ob sie getroffen hatte. "Und habt Dank für diese Information zu Toma." Wenngleich sie etwas mehr erwartet hatte, half ihr dieses Wissen durchaus erstmal weiter. Und dann, dann kam ihr Teil des Handels, den es einzuhalten ging.

Atessa drehte sich zu Vergonzo, straffte sich und rückte ab von ihrem Gesprächspartner. Er hatte genug ihre Nähe genießen dürfen. Dann schenkte sie ihm ein Lächeln, dass nur er deuten konnte, bevor sie mit ihren Lippen lautlos, langsam und deutlich ihren Weg formte.

Als sie sicher war, dass er verstanden hatte, lehnte sie sich zurück und beobachtete seine Reaktion.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Vergonzo Faro »

In den Augen des Nosferatu blitzte es kurz auf als sie flüsterte.
Zufriedenheit und Freude trat in sein Gesicht als er sich zurück lehnte und nickte.

"Ich denke wir haben in Zukunft einige Dinge, die wir gemeinsam besprechen und umsetzen sollten." bestätigte er. Immerhin gab es etwaige Gemeinsamkeiten.
"Und ihr habt recht, Informationen sollten eher an Wert gewinnen. Auch wenn sie an verschiedenen Ohren unterschiedliche Wertigkeiten haben."
Dann kam er auf ihre Anfangsfrage zurück und er schnallste kurz mit der Zunge um den Themenwechseln einzuläuten.
"Hegt ihr tieferes Interesse an Toma oder gab es einen speziellen Grund das ihr fragtet?"
Vermutlich kannte er die Antwort bereits.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Atessa Federizzi
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Re: [1077] Clavicula und seine Bewohner [Vergonzo, Atessa]

Beitrag von Atessa Federizzi »

Atessa nickte und schien kurz zu überlegen, bevor sie Vergonzo antwortete. Sie drehte den Kopf nach rechts und links und sah sich um, als würde sie sich nicht sicher sein, ob sie nicht doch irgendwo belauscht wurden. Dann wandte sie sich wieder dem Nosferatu zu.

"Ich beantworte Euch diese Frage gern aber was haltet ihr davon, wenn wir dieses ganze Gespräch... verschieben? Denn wenn ich Euch richtig verstanden habe, kann man hier nicht jedes Thema besprechen und ihr scheint ein wissender und interessanter Gesprächspartner zu sein. Wer weiß welch spannende Themen uns hier sonst verloren gehen?!"
Sie legte den Kopf schief - mit einem vielschichtigem, dennoch fragenden Lächeln im Gesicht.

Vergonzo lächelte zustimmtend, überlegte kurz und nannte Atessa einen Ort, der für ein weiteres Gespräch womöglich geeigneter war.
Die Rose erhob sich, nickte dem alten Baumeister höflich zu und verließ lächelnd das Elysium, sie war auf die Fortführung gespannt.



Nachdem Atessa schriftlich um ein Kennenlernen gebeten hatte, trafen sich beide im Elysium. Nach einer kurzen Vorstellung, erzählte Vergonzo auf Atessas Bitte hin von einigen seiner bisher umgesetzten Bauvorhaben, welche die Rose durchaus zu beeindrucken schien. Atessa erzählt, dass sie aus Salerno kommt und in Genua einen Neuanfang sucht. Die Sie sprechen kurz über das Gleichgewicht zwischen Fesseln und Freiheiten, die sie als Kainiten haben, sowie den stetigen, beeindruckenden Überlebenskampf der Sterblichen und Atessa fragt nach Toma und weshalb dieser vernichtet wurde, worauf Vergonzo einen Handel vorschlägt - er erzählt von Tomas Ende und Atessa nennt ihm ihren Weg.
Atessa nennt die Bedingung, dass Vergonzo zuerst seinen Weg nennt, worauf der Baumeister eingeht. Er nennt seinen Weg und erfährt den von Atessa.
Im Anschluss beschließen sie ihr Gespräch in eine andere Nacht und einen anderen Ort zu verschieben.
Gesperrt

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