[1077] Venedig - Addio, bella [Vergonzo, Drita]

[Drita]

Das Schiff lag ruhig etwas außerhalb des Hafens. Ein stolzes Kriegsschiff. 2 Ruderreihen, sicher um die 50 Meter lang. Der Mond stand vom Hafen aus gesehen dahinter und legte einen schönen Schatten des Schiffes über das Meer. Dies war ihr Weg nach Genua und seiner zurück.

Drita hatte Vergonzo eine Stelle etwas außerhalb genannt, wo ein Ruderboot auf ihn warten würde. Bei dem Ruderboot stand Nijaz, der Mann, der ihm während des Aufenthaltes immer wieder zur Seite gestellt wurde. Er verneigte sich tief vor dem Nosferatu, als dieser sich zeigte.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo nickte dem gut ausgebildeten und durchaus charmanten Ghul freundlich zu als er das Boot bestieg und sich zum Schiff rudern ließ.
"Seid gegrüßt Nijaz, ich hoffe ihr hattet nicht allzu viele Aufgaben zusätzlich durch meine Anwesenheit." sprach er freundlich mit rasselnder Stimme und etwas untypische für viele Kainiten und die Art wie diese mit Ghulen sprachen.
Doch dies war sein Lohn für den Ghul. Die beste Motivation war es, das seine Arbeit gelobt wurde, wenn sie gut war. Und das war sie. Außerdem schuf dies die Grundlage für Loyalität, etwas das hielt wenn Blutsbande brachen. Drita würde er über seine Zufriedenheit ebenfalls noch informieren.

"Verratet ihr mir, was ihr an eurer Herrin am meisten schätzt? Für mich ist es ihre Sicherheit und Integrität und zu wissen wann welches Maß von Nöten ist." begann er Nijaz in eine Plauderei außerhalb der obeflächlichen und alltäglichen Themen zu ziehen.

[Drita]

"Ich grüße euch ebenso, Herr Vergonzo."

Er wartete bis der Nosferatu in das Boot eingestiegen war und schob es dann das kleine Stück hinaus, damit es frei schwimmen konnte, ehe er selber einstieg.

"Nein. Es ist mir eine Ehre gewesen euch und der Herrin zu dienen. Ich hoffe ihr konntet alles erledigen, wofür ihr her gekommen seid?"

Der Mensch lächelte und schien tatsächlich sehr glücklich über diese Aufgabe zu sein. "Es hat mir erlaub ein wenig aus meinem Alltag heraus zu kommen."

Die Frage überraschte den Ghul sichtlich. "Abgesehen davon, dass ich meine Herrin liebe und ohne zu zögern mein Leben für sie geben würde, meint ihr?" Ja. Das Blutsband hatte eine enorme Macht.

"Ihre akribische Genauigkeit, möchte ich meinen. Sie hält stehts ihr Wort und sie ist eine strenge, aber zugleich gerechte Herrin. Ich bin dankbar, dass sie den Vorhang zur Nacht ein wenig für mich hob... wenngleich ich sicher bin, dass da noch viel mehr ist."

[Vergonzo Faro]

Er beobachtete Nijaz während dieser seiner Tätigkeit nachkam und erzählte.
Auch wenn ihm die Erfolge oder Misserfolge des Kainiten hier in Venedig nichts angingen nickte er.

Als Nijaz von seiner Herrin sprach, schaute er genauer hin. Erkannte er da neben dem Zwang des Blutsband auch wahre Loyalität?
Dennoch nickte er auch hier.
"Ich habe einen ähnlichen Eindruck von eurer Herrin. Ich wusste nicht auf wen oder was ich hier treffe. Sicher hätte ich mit allem umgehen können, doch ich kann sagen dass mir Venedig gesonnen war als sie mir eure Herrin zuwies."
Er bemühte sich das menschliche plaudern zu erwidern ohne dabei für Nijaz langweilig, schräg oder beängstigend zu sein. Sein Ziel war, dass auch der Ghul, so Drita ihn überhaupt fragen würde, positiv vom Nosferatu sprach.
Außerdem waren die, die auf seinem Weg wandelten, den Menschen und dem Leben in gewisser Weise näher als andere.

"Sagt, freut ihr euch auf die Reise und auf die Perle im ligurischen Meer, Genua? Habt ihr bereits etwas von dieser Stadt gehört? Mich würde durchaus interessieren, was man so darüber erzählt." er lächelte breit und aufmunternd.

[Drita]

Der Mensch stemmte sich in die Ruder - gewohnt hart zu arbeiten war er allemal. Lächelnd blickte der Ghul zu Vergonzo. Auch Genua schien seiner Herrin wohlgesonnen zu sein, als sie den Nosferatu schickten. Langeweile schien der Mensch jedoch nicht zu haben und die Angst hatte sich im Laufe der Wochen in Venedig gelegt gehabt. Schräg... war die ganze Welt in die der Ghul sich inzwischen befand.

Es war schwer zu sagen, ob unter dem Mantel des Blutsbandes wahre Loyalität steckte. Aber es war durchaus denkbar, dass dem so war.

"Ja. Ich bin Seemann und in den letzten Jahren habe ich nur die Adria bereist. Genua wird eine willkommene Abwechselung. Viel habe ich jedoch nicht vernommen. Natürlich ist der immer weiter florierende Handel ein Thema. Gerüchte über Konflikte sind auch immer wieder hörbar... aber ich gebe nicht viel auf Geschichten, ohne konkrete Beweise ihrer Wahrheit."

[Vergonzo Faro]

Er nickte als der Ghul sprach und schaute ihm sowohl beim Rudern, wie auch beim reden zu, allerdings ohne zu blinzeln.
Es lag wohl keine hinterlistige oder böse Absicht dahinter, er dachte schlichtweg nicht daran, sich vor dem eingeweihten Ghul verstellen zu müssen.

"Ein Gerücht und eine Lüge reisen schneller als die Wahrheit. Ihr tut gut darin sie mit Vorsicht zu genießen. Allerdings hat Genua in der letzten Zeit einen beachtlichen Aufschwung genossen. Wichtige Handelsstadt weil gut gelegen aber auch Grenznah rivalisierenden Mächten, was immer eine gewissen Anspannung mit sich bringt." plauderte er ein wenig in freundlichem Ton, ehe er kurz nachdachte.

"Solltet ihr oder eure Herrin gute Kontakte zu Händlern für Baumaterial haben, werden sich schnell lukrative Geschäfte ergeben. Falls dem so sein könnte, wäre ich froh dabei bedacht zu werden. Es liegen noch ein paar große Projekte vor mir. Ihre Teilhabe daran wird sich positiv bei unserer Princeps niederschlagen." teilte er Nijaz recht offen mit.

[Drita]

"Ich werde der Herrin mit Rat zur Seite stehen, sollte sie mich fragen, wie sie vorgehen soll. Aber ich denke, dass sie den Rohstoffhandel durchaus im Blick haben wird."

Nijaz lächelte breit und freundlich.

Das Schiff war schon in der Nähe. "Wollt ihr noch etwas besprechen, ehe wir an Bord gehen?"

[Vergonzo Faro]

Er verneinte freundlich.
"Danke für deine Zeit, Arbeit und Offenheit. Wir sollten eure Herrin nicht länger als nötig warten lassen." sprach er und zwinkerte kurz.

Dann hob er den Blick und besah sich das Schiff mit dem es nach Hause gehen würde. Auch wenn er nicht viel über Schiffsbau wusste, so erkannte er dennoch gute Verarbeitung wenn er sie sah.

[Drita]

Vergonzo kommt am Ende seiner Zeit in Venedig zum vereinbarten Platz. Dort wartet Dritas Ghul und rudert den Verborgenen hinüber. Dabei fragt dieser den Menschen über seine Herrin aus und hofft durch Freundlichkeit gegenüber dem Sterblichen auch ein gutes Bild von sich bei Drita selbst zu zeichnen.

Auf der Reise sprechen die Kainiten über Details, die aus Venedig noch offen sind, über Genua und über Optionen der Kooperation in der Domäne.