[1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

[Januar '23]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Für einen Moment schloss er die Augen und hätte wahrscheinlich, so er noch atmen würde, einmal tief Luft geholt. Er ließ die Augen geschlossen und wartete. „Vielleicht noch einmal. Es geht um den Besitz eines Lagerhauses. Keiner Lagerfläche in einem solchen!“ die Stimme war ruhig. Für einen Brujah vielleicht zu ruhig. Die berühmte Ruhe vor dem Sturm? Doch es kam kein Sturm. Er hatte dem nichts hinzuzufügen und entweder konnte oder wollte er weder schnauben noch anderweitig ungeduldig oder ungehalten reagieren. Ganz der Händler der weiterhin mit einem Kunden redete um ein Missverständnis bei einem geschlossenen Handel zu beseitigen.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

So verblüfft sah Giada den Brujah an, dass sie für ein, zwei kurze Momente auch kein Wort zustande brachte.
“Natürlich geht es um ein Lagerhaus!”, sagte sie dann. “Wie hat ein Händlergehilfe oder Laufbursche es fertig gebracht, Euch in einem Sestieri voller Lagerhäuser keines zu zeigen?”

Sie runzelte die Stirn und rieb sich dann das Kinn. “Offenkundig muss Klarheit her. Und ein besserer Mann. Ich schlage Euch tatsächlich vor, eine gemeinsame Begehung zu machen, so dass Ihr entscheiden könnt, ob Euch gefällt, was Ihr seht. Eine Wand zusätzlich einzuziehen oder ein Tor fester zu machen, sind keine große Sachen. Aber das Übrige sollte den Ansprüchen Eurer Werkstatt genügen.”
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Mit einem erleichterten Lächeln beobachtete er die Reaktion der Magistra. Diesen Bock haben wir also umgestoßen. Ein Nicken bestätigte die Feststellung das Klarheit her müsse, jedoch verfinsterten sich seine Züge auf den Vorschlag der gemeinsamen Begehung. Er schien offenbar etwas dagegen zu haben durch das Sestieri zu gehen.

„Klarheit. Korrekt. Das war mein Anliegen. Nun da diese herrscht. Ich habe meine Wahl bereits getroffen. Eine Begehung ist tatsächlich nicht notwendig. Ich nehme das nördlichere und neuere Gebäude.“ stellte er mit einem leichten zittern in der Stimme fest. Eine Ausrede, um nicht durch das Sestieri gehen zu müssen? „Ein kleinerer Anbau für geschäftliche Interessen und damit wäre alles geklärt.“ er nickte noch einmal. „Ich dachte mir bereits, dass ich etwas falsch verstanden hatte. Nun da das geklärt ist, gibt es meinerseits keine weiteren Fragen.“ Will sie unbedingt durch die Stadt laufen? Warum? nach einem erneuten Blick zu den Zugängen der Casa musterte er sie und wartete auf ihre Reaktion.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada sah ihren Gegenüber starr an. Starr, weil sie nicht wusste, was sie von ihm und seinem Betragen halten sollte. Starr, weil das besser war als wenn sie aussehen würde wie ein ahnungslos gaffendes Edelfräulein.
Niemals in ihrem Leben und auch in ihrem Unleben hatte sie sonderlich viel darauf gegeben, was andere dachten. Andere waren in der überwiegenden Masse dümmer, schwächer und unfähiger als sie. Sie wollten und mussten die Richtung gezeigt und befohlen bekommen, in die sie marschieren sollten.

Ein solcher Weg durch ein Jahrhundert und mehr hatte nicht eben dazu geführt, dass sie sich viel darin übte, andere einzuschätzen. Doch manches Mal, so wie jetzt, gaben sie ihr Rätsel auf und waren wichtig genug, dass sie innehielt, um genauer hinzusehen.

Was sie vor allen Dingen an Gabriel auszumachen glaubte, war der Gestank der Angst. Das war etwas, das ihr nur allzu vertraut war. Doch ihr wollte nicht einfallen, wovor der Brujah sich fürchtete. Vor ihr? Das war der häufigste Grund für solches Betragen und in ihrem Umfeld, aber es ergab hier keinen Sinn. Sie hatte nichts getan, um seine Angst zu schüren. Oder doch? Als er zum Ausgang blickte, sah sie knapp an sich hinab und wieder herauf. Nein, nichts.

Sie räusperte sich. “Das erfreut mich”, bestätigte sie ihm. Dann beschloss sie, dass alles Raten ihr weder gut anstand noch weiterhelfen würde. Also hob sie entschlossen das Kinn.
“Was ist mit Euch? Ihr führt Euch auf wie scheu gemachtes Wild auf der Flucht.”
Ja, das würde ihn wohl aus seinem Gebahren herausrütteln. Sie hatte immerhin noch ein, zwei Dinge vor mit ihm - doch nicht, solange er aussah als wollte er gleich davonrennen. Sie brauchte einen Mann und keine Maus.


10, 10, 4, 1
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Die direkten Fragen schreckten den Gelehrten etwas aus seinen Gedanken und er sah Giada direkt an. Nein. Die Angst lag nicht an ihrer Person. Wenn er auch misstrauischer wirkte als noch bei den letzten Treffen. Er benetzte die Lippen kurz mit der Zunge und schien eine Weile zu überlegen bevor er antwortete.
„Zu unserem soeben getätigten Geschäft gehört ehrlicherweise die Auskunft, dass ich nicht weiß wie lange ich noch in dieser Domäne verweilen kann. Wie soviele meines Blutes vor mir scheint auch mir kein gutes Schicksal hier vergönnt, denn ich werde gejagt. Traditionen wie die Stille scheinen meinem Häscher dabei ebenso wenig zu kümmern wie das Recht der Vernichtung das nur den Ältesten zusteht.“ er machte eine kurze Pause.

„Bevor ihr mir jedoch Vorhaltungen macht, ich könnte dem auch einfach mit ebensolcher Gewalt begegnen, sage ich euch das mir dies bereits die wohlwerte Harpyie geraten hat. Wohlwissend das ich damit einen Traditionsbruch begehen würde oder zumindest einen Vasallen und Amtsträger ihrer höchstverehrten Majestät verletzen müsste.“ mit dem Zeigefinger der rechten Hand zog er eine Maserung des Tisches nach, während er weitersprach. „Sie war sogar so gnädig mir Unterricht im Kampf anzubieten.“ war da eine Spur Sarkasmus in Gabriels Stimme? "Oder empfahl mir den Amtsträger beschäftigt zu halten, auf das er keine Zeit finden würde sein blutiges Werk zu vollenden."

„Angesichts der Geschichte meines Blutes in der Domäne der höchstverehrten Majestät könnt ihr euch sicher ein Bild davon machen, was passieren würde, sollte ich, der offenbar noch nicht genug für die Domäne getan hat, um deren Schutz zu verdienen, einen Vasallen und Amtsträger ihrer höchstverehrten Majestät angreifen oder gar vernichten würde oder ihn beschäftigt halten würde. Verzeiht also, wenn meine Aufmerksamkeit aktuell auf dem Überleben liegt und nicht auf einer Begehung außerhalb dieser Räumlichkeiten.“
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Mit den Worten und jeder Eröffnung verhärtete sich Giadas Miene und ihre Haltung.

“Ich habe Euch nichts zu verzeihen, denn wir haben keine Zeiten ausgemacht und Ihr seid mir keine Rechenschaft schuldig”, versetzte sie zuallererst. “Ich habe Euch auch keine Vorhaltungen zu machen. Ist wüsste nicht, welche.”
Als würde sie diese Dinge damit dann auch beiseite wischen, machte sie eine knappe Geste und verschränkte dann die Arme vor der Brust. Einer ihrer eisernen Armreifen klirrte gegen einen anderen, am anderen Arm.

“Ich muss kein heller Denker wie Ihr sein, um mir auszurechnen, wer Euch jagt”, stellte sie dann düster fest. “Denn die Könige würden Euch nicht jagen. Hättet Ihr Euch den wohlwerten Liutprand oder den werten Tankred zum Feind gemacht, würden sie Euch fordern und hernach zu richten versuchen. Liutprand hätte vielleicht das Zeug zu etwas mehr Finesse, doch er ist kein Jäger.” Es klang nach einer sehr simplen Aufzählung, so wie sie die Dinge anging. “Und würde der verehrte Ilario Euch jagen, so wüsstet Ihr nichts davon und könntet mir nichts erzählen.”

“Wenn Ihr Euch den wohlwerten Macario zum Feind gemacht hättet, dann wäre es ebenso keine Jagd. Entweder hätte die höchst verehrte Aurore dann alsbald strafende Gewissheit für was auch immer sein Grund wäre… oder Ihr wäret einfach eines Nachts in die Dunkelheit getreten und niemals wieder heraus.” Es klang banal und einfach, so wie sie das sagte. Als wäre es ein Schicksal, das einfach so geschah.

“Nein, unter den Amtsträgern gibt es zwei Jäger. Der eine ist der Schwarze Seneschall. Ich dachte stets, Ihr wäret sein Mann… . Nun ja. Wenn er jedenfalls Euch jagen wollte, wäret Ihr längst erjagt.” Aus ihrer Warte schienen dies alles keine überraschenden Überlegungen zu sein. Als wäre es normal, schon tausendfach überlegt zu haben, wie der Angriff von Amtsträgern aus der Domäne aussehen würde.

“Der werte Arash also.” Giada sah Gabriel an. “Ihr steht noch vor mir und habt alle Eure Gliedmaßen.” Eine Bestandsaufnahme war das, mehr nicht.
“Und ich habe eine Sache, für die ich Euch brauche. Ich biete Euch Unterstützung an wie Ihr sie wollt. Schutz? Einen Unterschlupf? Dass ich beende, was auch immer diese Jagd begonnen hat?” Auffordernd direkt sah sie ihn an. “Was wollt Ihr?”
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Interessant.“ waren vorerst die einzigen Worte auf ihre Analyse der Situation. Etwas schien sich zu ändern als seine Augen sich förmlich in die Erscheinung Giadas bohrten. Er verschränkte die Finger ineinander, spreizte die Zeigefinger ab und tippte sich nachdenklich an die Unterlippe. Wiederholt sich die Geschichte? Alsdann schüttelte er sanft den Kopf und sein Blick wurde wieder etwas weniger eindringlich als er mit einem leichten seufzer erklärte.

„Nun immerhin. Die Harpyie vermutete ich wäre nach Genua geschickt, um zu sehen wie sich der Schwarze Seneschall so macht.“ er zuckte mit den Schultern. „Da sollte es mich wohl kaum verwundern, dass ich als Mann des schwarzen Seneschalls bezeichnet werde.“ er presste etwas gequält die Lippen aufeinander. „Die seinen sind jedoch weitaus schwerer zu erkennen als jene, die es mit der höchstverehrten Majestät halten.“ erklärte er ruhig und ergänzte beiläufig mehr zu sich selbst sprechend „Doch sind jene Unzufriedenen, die die Grenzen der Domäne verwaisen lassen. Tedescische Umtriebe und Baali in die Domäne lassen, Unfrieden säen, die Autorität der Herrschaft untergraben und auf eine Nacht der langen Messer warten um mit ihrem Tier anders umzugehen weitaus gefährlicher als Personen die es mit eurem sehr verehrten Ältesten oder der höchstverehrten Majestät halten. Findet ihr nicht?“ seine Stimme gewann wieder etwas an Stärke. „Sowohl für diese Domäne als auch für die eures Lehensherren.“ Ihrer Rechnung bezüglich des Jägers schien er nichts hinzufügen zu wollen. Tatsächlich hatte er abschließend genickt und langsam seine Hände auf den Tisch gelegt. Mit leicht schrägem Kopf sah er sie noch einmal an. „Bevor wir über die Möglichkeit eurer großzügigen Unterstützung zu sprechen kommen, erlaubt mir die Frage, für welche Sache ihr mich wohl brauchen mögt?“
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Nur angemessen”, bestätigte Giada Gabriels Nachfrage. Die Direktheit schien ihr einfach zu liegen und so stützte sie ihre Hände ebenso auf den Tisch, in ihrer Haltung ein Spiegelbild zu der Gabriels.

“Dann hier also geradeheraus, was ich will: Ich will eine Sache wissen, die im Süden und dort auf dem Meer vor sich geht. Auf der Höhe von Messina, so meine Vermutung.”

“Ich will wissen, wo, durch wen und wohin die Söldner verschwinden, die von Venedig aus hierher nach Genua verschifft werden. Ich habe Adamo schon mit dieser Frage losgeschickt, doch er lässt sich Zeit und ich verliere langsam den Glauben daran, dass sein Wort oder seine Achtung vor der Schuld, die er bei mir hat, auch nur einen feuchten Dreck wert ist.”
Sie schnaubte, doch dann erläuterte sie weiter.

“Warum ich diese Dinge wissen will, sind hoffentlich offensichtlich: Das sind die Söldner, die gegen die Kräfte der Tedesci kämpfen, in der Tagwelt Norditaliens und darüber hinaus. Sie reisen nicht über Land von Venedig nach Genua und Mailand, weil dazwischen Feindesland liegt. Also reisen sie über See, einmal um Italien herum, landen in Genua an und ziehen von hier aus weiter. Doch hier kommen nicht so viele an wie losgeschickt wurden. Und ich will wissen, wohin sie verschwinden.”

“Mein Verdacht ist, dass Fabian von Wittlingen mit seiner Flotte es dort unten irgendwie schafft, sie aufzuhalten, zu versenken, aufzukaufen oder weiteres. Doch ich will es wissen.” Sie ballte die eine Hand zur Faust und pochte damit einmal hart auf die Tischplatte, um diesen Punkt zu unterstreichen. Sie neigte sich dann jedoch noch ein wenig weiter vor und erklärte weiter.

“Dann will ich mit diesem Wissen zu meinem Herrn gehen und es ihm sagen. Wenn Ihr es wolltet und Ihr mir geholfen hättet, kann ich auch Euren Namen dabei nennen - ich könnte Euch sogar mit mir nehmen und mich für Euch und Eure Taten verbürgen. So, dass Ihr einen Lohn erhaltet. Mein Herr mag nicht freundlich oder zartbesaitet sein, doch er ist stark und sein Wort gilt. Er weiß die zu belohnen, die ihm nützen und helfen. Ihr könntet hieran mehr gewinnen als nur meine Hilfe hier und jetzt für Euch, wenn wir uns zusammentun und erfolgreich sind.” Sie verengte die Augen. Nun kam die letzte Eröffnung, in brutal direkter Klarheit.

“Und was den Schwarzen Seneschall angeht: Vergesst nicht, dass er dennoch von meinem Blut ist. Ich achte Euch nicht geringer, wenn oder weil Ihr ihm dient. Oder weil Ihr und er beide eine Vergangenheit in Catania haben. Oder wenn oder weil Ihr ihm nicht dient und er von dort unten aus seiner Heimat seinen eigenen Schweif an Rivalen, Feinden und deren Sendboten mitgebracht hat.” Sie überließ es einfach Gabriel, wo er sich in alledem einreihen wollte.
“Er und ich haben einen Handel miteinander. Er ist mein Fürsprecher für meinen Verbleib in Genua. Nichts davon verschafft mir eine Einsicht über Euren Stand zu ihm, doch diese Erklärung von mir verhilft Euch wahrscheinlich zu der Einsicht, dass die Dinge verflochtener und vielschichtiger sind als sich so einfach oberflächlich feststellen lässt.”

“Doch eines scheint mir recht einfach und klar: Wir beide können einander helfen. Und wir beide können daran gewinnen.”
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Fabian von Wittlingen. Der Brujah nickte verstehend. Sie hatte ihn also gefunden oder zumindest möchte sie eine Sicherheit haben. War das nicht eine Aufgabe des Hüters? Informationen zum Aufenthaltsort von Fabian von Wittlingen und dessen Flotte? Messina. Das wäre tief im Territorium der See. Nachdenklich legte er den Kopf schräg und beobachtete Giada. Etwas überrascht zuckte er zusammen als sie mit der Faust auf den Tisch schlug. Einen Moment lag der Blick auf dieser Faust und wanderte langsam nach oben.

„Einen Handel habt ihr mit ihm?“ er musterte sie nur kurz. „Ich diene meinem Lehensherren.“ stellte er nur trocken fest und ließ die Worte im Raum stehen. Ob sie es schon wusste? Ohne wirklich weiter darauf einzugehen, fuhr er fort „Ich kenne viele Domänen meiner Heimat und Messina ist eine der undurchsichtigsten. Daher kann eine Antwort auf eure Fragen durchaus Zeit in Anspruch nehmen. Zeit die ich gegebenenfalls nicht habe. Ich kann mich nicht ewig vor einem tollwütigen Amtsträger der Domäne verstecken. Eine gesichtswahrende Beendigung hat er gewaltsam abgelehnt und durch meine Mittelmäßigkeit habe ich, nach Aussage der Harpyie, den Schutz der Domäne nicht verdient.“ lag da Spott in seiner Stimme. „Doch mich würde euer Blickwinkel und eure Lösungsvorschläge interessieren. Bedenkt jedoch die Geschichte meines Blutes in der Domäne. Einen Amtsträger anzugreifen, zu vernichten oder ihn beschäftigt zu halten, wie die wohlwerte Harpyie vorschlug, würde wohl ein weiteres Kapitel zum Verhältnis der meinigen zu dieser Domäne hinzufügen…“ er ließ es zwar unausgesprochen, jedoch war klar, dass er sich bewusst war, dass solche Dinge, bei seinem Stand, seinem Clan und seiner Blutslinie, sicher nicht ungestraft blieben.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1077] Der Preis der Arbeit [Giada, Gabriel]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ich habe Eure Kunst gesehen”, stellte Giada fest. “Ihr seid nicht mittelmäßig.” Ihre Augen verengten sich. “Wer ist Euer Lehnsherr…? Ah. Später. Ihr seid vom Blut der Gelehrten und auch diese wählen kein Mittelmaß für ihre Reihen.”

Kurz pausierte sie, dann setzte sie neu an. “Euer Ehrenwort hat Gewicht für mich. Ich schütze Euch jetzt. Ihr findet mir Antworten, auch wenn es dauert. Ich warte seit Jahr und Jahrzehnt auf diesen Tunichtgut Adamo - Euch werde ich sicherlich nicht geringer behandeln als ihn, der mich bereits um Verzeihung bitten musste.” Sie schnaubte und schüttelte den Kopf wie um diesen alten Ärger gleich wieder abzuwerfen.

“Ich kann Euch einen Unterschlupf bieten. Nicht in Platealonga - das wäre mit Eurem Interesse dort auch zu offensichtlich. Doch an einem von zwei anderen Orten.” Sie zögerte. “...oder ein dritter. Geheimer, ohne Anleihen von Zivilisation und menschlichem Bedürfnis.”
Sie rieb sich das Kinn.

“Ich kann Euch auch meinen Schutz aussprechen. Offen. Der werte Arash wird das verstehen. Er sieht die Welt nicht wie Ihr oder andere mit gelehrtem Verstand, lange schon nicht mehr wie ein Mensch. Er wird dies so sehen als erhebe ich denselben Anspruch auf Euer Wohlergehen wie ein Anführer für einen seiner Männer.” Wie ein Wolf für einen seines Rudels. Giada sprach das nicht aus, doch es schwang mit.

“Das ist keine Lösung auf ewig, doch sie währt lange genug, dass Ihr Eure Schritte unternehmen könnt wie Ihr sie tun wollt.”

“Als eine weitere Möglichkeit und wenn Ihr keinen anderen Weg für Euch seht, kann ich Euch ein Schiff gen Sardinien besorgen, in jenen Teil, welcher zu Genua gehört. Die Entfernung zu hier kann Euch Zeit verschaffen für Eure eigenen Schritte. Allerdings macht dies auch Nachrichten hierher schwieriger und Eure Position hier wird weiter geschwächt.”

“Als letztes kann ich Euch ein Asyl in meiner Heimat anbieten. Ich würde Euch aufgeben, Euch ordentlich vorzustellen. Doch dort kann Euch Arash nicht anlangen.”

Giada verschränkte die Arme vor der Brust. “Das sind die Möglichkeiten, die ich Euch bieten kann. Sie kosten mich durchaus, doch ich sehe auch meinen möglichen Gewinn und ich halte Euch für ehrbar genug, dass Ihr unseren Handel nicht vergesst, selbst wenn einst die Gefahr für Euch vorüber ist.”
Gesperrt

Zurück zu „1077“