[1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

[Februar '23]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
Allegra Aldighieri
Kappadozianer
Beiträge: 780
Registriert: So 15. Jan 2023, 20:24

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Die Kappadozianerin läßt sich nicht beirren. Stattdessen beginnt sie damit, die Flasche sorgsam in das strohgefüllte Kästchen zurück zu packen.

"Der Riese Unsveill trieb einst sein Unwesen in den Landen König Etzels, aber das ist eine längere Geschichte. Für diese werde ich zu wenig Zeit haben, um sie nebenher zu erzählen während ich meine Ware wieder verräume.

Ich hoffe euch ist klar dass 95 Pfennige ein beleidigend geringes Gebot sind? Ich würde so ein feines Stück ja selbst gerne lieber in den Händen eines Liebhabers sehen, der es auch zu schätzen weiß, anstatt in den feisten Griffeln eines Pfeffersacks, der es danach nur in die Vitrine verstauben lässt, und wäre Euch dafür sogar auf 170 Pfennige entgegen gekommen. Aber dafür nur 95 Pfennige bieten?
Nein, ich muss mich in meiner Einschätzung geirrt haben, ein echter Liebhaber des Glases wüsste dass latinische Qualität ihren Preis hat."


Die Frage nach den Schriftstücken würdigt sie nicht einmal mit einer kurzen Antwort - bei so dürftigen Geboten wäre das kaum die Mühe wert.
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Schmunzelnd beobachtete er wie die Dame begann die Sachen wieder einzupacken und lauschte dabei wie sie sich über sein Gebot beschwerte. Ohne Eile verfolgten seine Augen, wie Stück für Stück der Waren wieder in der Truhe verschwanden. Wollte er womöglich nichts mehr sagen? War das Geschäft damit gelaufen?

„Aber aber… Warum die Waren so schnell verstecken? 120. Immerhin muss ich es nachbearbeiten.“ er lächelte freundlich und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Auch die Stimme klang freundlich und schien die Gesten und Worte seines Gegenübers zu respektieren. Ja gar zu umschmeicheln. War es ein Spiel für den Gelehrten? Was war schon ein Händler, der nicht feilschte? „Erzählt mir mehr über die Lande König Etzels und den Riesen Unsveill.“ Der Brujah setzte sich wieder, lehnte sich zurück, legte die Beine übereinander, faltete die Hände und wartete auf Allegras Reaktion. Man konnte sich den Mann gut auf einem Basar der Sarazenen vorstellen, wie er seinem Gegenüber ein Getränk anbot und man nur stückweise über den Preis sprach.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Allegra Aldighieri
Kappadozianer
Beiträge: 780
Registriert: So 15. Jan 2023, 20:24

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegras Hände erstarren ein wenig theatralisch in ihren langsamen Aufräumbemühungen. Stattdessen huscht ein Lächeln auf ihr Gesicht, und sie greift sich mit einer Hand ins Haar.

"Nachbearbeiten? Ihr meint, Ihr wollt den Kelch zu altem Glanz zurückführen? Vielleicht ist er in Euren kundigen Händen doch besser aufgehoben als bei einem reichen Pfeffersack...
150 Silberpfennige. Aber nur wenn ich einen Blick darauf werfen darf wenn Ihr fertig seid.

Dafür werde ich euch auch etwas mehr über den Riesen Unsveill erzählen."


Sie gibt ein Kunsthüsteln von sich - als Kainskind hätte sie es eigentlich gar nicht notwendig - und hebt ansatzlos zu ihrem Vortrag an.

"Ein Land das hieß sich Bechelar'n
- das ich 'u' sag, das ist wahr -
zu des Etzels Zeiten.
Ihm ergeben war das Becheler Land
die Hauptstadt drin war Reginakastl genannt
die lobte man zu nah und weiten..."


Sie hüstelt erneut.

"Weiter kenne ich die Verse nicht mehr auswendig, also entschuldigt wenn ich in freier Rede fortfahre.

Bechelaren war damals unter der Herrschaft Graf Rüdigers. Zu dieser Zeit wurde die Grafschaft vom Riesen Unsveill heimgesucht, der von seinem Versteck im Gabretenwald regelmäßig Streifzüge unternahmen, um ganze Felder leer zu fressen und Vieh zu entführen. Schließlich erdreistete er sich gar, die schöne Jungfer Arika vom Grafenhof in Reginakastell zu entführen. Graf Rüdiger war außer sich, war Arika doch eine Tochter Blödels und damit Neffin König Etzels. Viele Recken entsandte er, um sie zu befreien, doch alle ihre Klingen prallten von der harten Haut Unsveills ab, und er erschlug sie mit Rinderhälften und Baumstämmen. Anschließend fraß er sie mit Haut und Haaren auf.

Eines Tages zog nun der berühmte Recke Heime durch Bechelaren, hoch zu Roß auf Rispe, dem schnellsten und edelsten Hengst des ganzen Erdenrunds. Von seinem Gastgeber Rüdiger über seinen Kummer unterrichtet, zögerte er keinen Moment auf die noble Queste zu ziehen. Er durchprechte den Gabretenwald mit Rispe, stieg dann aber ab als er Rauchgeruch wahrnahm. Vorsichtig schlich er sich zu der Lichtung, von der der Rauch kam. Dort saß der Unsveill auf einem Fels, sich begierig die Lippen leckend, während die arme Arika wie eine einfache Küchenmagd für ihn eine Rinderhälfte über dem Feuer drehen musste. Bei ihrem Anblick entbrannte Heimes Blick in tiefster Minne..."


Erneut hüstelt Allegra, um wieder in Versmaß zu verfallen:

"Die selbe zauberliche Magd
die hieß Frau Arika, so man sagt,
burgunderrot und von bestem Linnen
war ihr feines Kleid gesponnen
viel Gold ward gewonnen
um es für's Kleides Brokat-Zier zu spinnen..."


Sie fährt eine Minute lang mit dieser Beschreibung des Kleides fort. Zwei Minuten. Vier Minuten, und sie beginnt gerade erst zu Arikas rechtem Ohrring zu sprechen zu kommen.

Warum konnte die Kappadozianerin sich solche völlig unwichtigen Ausschmückungen wortwörtlich merken, minutenlang, stundenlang, aber die wichtigeren Verse zum eigentlichen Kern der Geschichte nicht?
Auf jeden Fall war sie mit Begeisterung und Leidenschaft bei der Sache, und das Tier war der Oberfläche nah. Allegra schien nicht die Absicht zu haben ihre detailgetreue Schilderung der Garderobe der schönen Jungfer Arika abzubrechen.
Gabriel konnte sich nun stundenlang die Ohren mit den weiteren Details über Edelfrauenmode vollquasseln lassen, oder Allegra unterbrechen - was bei einem gerade so von Leidenschaft erfüllten Kainskind furchtbare Folgen haben konnte...
Spoiler!
Folklore / Vortrag:
Etzel ist der Hunnenkönig Attila.
Heime entstammt der Dietrichepik, einer der Getreuen des Dietrich von Bern, der später von diesem in die Verbannung geschickt wurde.
Graf Rüdiger von Bechelarn wird im Nibelungenlied erwähnt.

Den Barden nach waren sie Zeitgenossen, die Geschichte klingt bisher glaubwürdig.

Akademisches Wissen:
Raum und Zeit sind in dieser Geschichte komplett vermurkst.

Reginakastell war bis ins 5. Jahrhundert der römische Name für das heutige Regensburg, Gabretenwald der für den heutigen Böhmerwald.
Etzel, der Hunnenkönig Attila, lebte im 5. Jahrhundert und könnte damit Kontakt zu Reginakastell gehabt haben.

Bechelarn aber liegt in Österreich, 300km von Regensburg entfernt. Bechelarn fiel 832 an das Bistum Regensburg, aber da war Etzel schon etwa 300 Jahre tot.

Vielleicht hatte die Geschichte einmal einen wahren Kern, aber über die Jahrhunderte muss da in der mündlichen Überlieferung einiges verdreht worden sein.
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

„Ja natürlich werde ich ihn nachbearbeiten. Die Scherben werde ich nehmen, um einige Experimente durchzuführen.“ seine Züge zeigten ein freundliches Lächeln. Es war immer wichtig, dass ein Handel auch Gesichtswahrend durchgeführt wurde. Bevor er jedoch weiter auf die Summe einging, hörte er sich die Worte der Kappadozianerin an. Eine interessante Geschichte erzählte sie da. Wieviel Wahrheit wohl darin stecken mochte? Mit einem ruhigen gebrummten „mmhh“ und einem Nicken signalisierte er das er ihr aufmerksam zuhörte. Als sie in die Beschreibung des Kleides verfiel lauschte er ihr tatsächlich wohl mehrere Minuten und unterbrach sie nicht. Vielmehr legte er leicht den Kopf schräg als er merkte das sie sich scheinbar in etwas verbissen hatte und beobachtete genau, ob dies wohl nur gespielt war oder sie tatsächlich den Faden ihrer Geschichte verloren hatte.* Interessiert beobachtete er eine weitere Weile, doch irgendwann verspannte er sich etwas und sagte „130. Doch bitte beendet doch die Geschichte und sagt mir, warum die Gebeine dieses Riesen von einem eurer Ältesten gehütet werden müssen.“

*
Spoiler!
Empathie: 2 Erfolge gg SK. 7
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Allegra Aldighieri
Kappadozianer
Beiträge: 780
Registriert: So 15. Jan 2023, 20:24

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Bei der Unterbrechung verfinstert sich Allegras Miene, und sie faucht Gabriel an.

"MEInE GEschIchtE bEEndEn? WO Ich gErAdE bEI dEr bEstEn StELLE bIn? ArIkAs KLEIdUng Ist wIchtIg für dIE GEschIchtE! SEhr sEhr wIchtIg!"

Ihre Fäuste ballen sich und zittern. Aber dann fängt sie sich wieder ein und verfällt wieder in den Plauderton, als sei nichts gewesen.

"Verzeiht, ich liebe diese Stelle einfach zu sehr. Vielleicht ergibt sich ein anderes Mal die Möglichkeit. euch die restlichen Strophen vorzutragen.

140 Silberpfennige. Und ich erzähle euch die Zusammenfassung des weiteren Verlaufs.

Nun, Heime bestieg Rispe, preschte über die Lichtung und ergriff dabei die Jungfer Arika. Der Riese Unsveill verfiel in großen Zorn, riss einen Baumstamm aus und rannte diesen schwingend dem berittenen Recken hinterher. Unermüdlich führte die Hatz durch den Gabretenwald, bis sie an einen Lindwurmtümpel gerieten, voller Krötern, Natten und anderem Ungezücht, das Wasser eine schleimige, gallige Masse.

Heime sprang mit Rispe über den Tümpel, während Unsveill blindlings hinein rannte. Seine Knöchel verfingen sich im Morast, und die Galle zerfraß ihn, bis nichts als seine Gebeine übrig blieben. Von blindem Hass belebt, erhoben sie sich und durchstreiften den Gabretenwald, jeden erschlagend der ihnen begegnete.

Dem höchst verehrten Tamerans du Brocéliande gelang es, die Gebeine Unsveills mit einem Bann zu belegen und in seine Heimat, den Wald Brocéliande, zu führen. An diesen sind sie nun gebunden, und unfähig Tamerans zu schaden, aber wehe jedem anderen der ungebeten den Brocéliande betritt..."

Spoiler!
1 WK eingesetzt um Raserei abzuwenden
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Die Bestie, so nah an der Oberfläche, war Gabriel offenbar nicht entgangen und so mochte es wohl kaum verwundern, dass er, als Allegra ihn anfauchte, aufsprang und seinen Körper zwischen sich und Mariam brachte. Das fehlte noch. Die Dienerin des Hüters an eine rasende Kainitin verlieren. Angespannt beobachtete er das Schauspiel und näherte sich dem Tisch vorsichtig und blieb vorerst stehen um der Geschichte zu lauschen. Sie schient sich wieder beruhigt zu haben, dennoch beobachtete er die Kappadozianerin im Anschluss eine Weile, ohne jedoch etwas zu sagen.

„140. Einverstanden.“ sagte er vorsichtig und setzte sich seitlich, um Notfalls schneller aufspringen zu können. „Ihr habt eine sehr…“ überlegend legte er den Kopf schräg „…interessante Art des Erzählens. Passieren euch solche Ausbrüche öfter?“ innerlich musste er schmunzeln. Das ausgerechnet ein Mitglied der Totengräber eine solche Leidenschaft an den Tag legt.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Allegra Aldighieri
Kappadozianer
Beiträge: 780
Registriert: So 15. Jan 2023, 20:24

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"140. Und ich bekomme den aufpolierten Kelch zu sehen, vergesst das bitte nicht, werter Gabriel. So sei es."

Nach Kaufmannsart bietet Allegra den Handschlag an, um den Handel zu besiegeln.

"Nun, welchem Kainskind sind solche… Ausbrüche fremd? Nur eine Kainitin die euch belügen wollte würde das abstreiten - oder noch schlimmer, weil gefährlicher, eine Kainitin die sich selbst belügt und meint, sie habe die Finsternis in ihrem Herzen bereits gemeistert und bezwungen.

Diese Stelle ist einfach wichtig, um die Geschichte zu verstehen. Der Kern ist, wie die Jungfer Arika durch ihre Anmut jemanden findet, der sie aus der Knechtschaft befreit und zurückführt in das standesgemäße Leben einer jungen Edelfrau, ohne Mühsal und mit Gepränge, wie es ihr zusteht. Riesen, Ritter, Grafen… Das ist alles nur Beiwerk. Ohne genaue Kenntnis von Arikas Kleidung kann man sich doch gar nicht vorstellen, wie anmutig sie sein muss. Nehmen wir nur einmal die Brokatfäden..."


Die Augen der jungen Kappadozianerin weiten sich zu einem leichenhaften Starren, was bei einer menschlicheren Kainitin mehr wie ein Aufleuchten wäre, und sie gerät wieder in ihrem Redefluß n Fahrt als sie auf die prunkvolle Tracht Arikas zu sprechen kommt.
Ob das wohl der gleiche Ausdruck auf ihrem Gesicht war, wann immer ihr Erzeuger Ivein zu dieser Stelle in der Erzählung kam? Schenkte sie den anderen Teilen des Epos die gleiche Aufmerksamkeit? Und ob Allegra wohl Ähnlichkeiten zwischen sich selbst und der Jungfer Arika sah?
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Ein interessantes Schauspiel, wie die Kappadozianerin wieder begann sich in Rage zu reden. Doch diesmal wartete Gabriel nicht lange und unterbrach sie bereits zu Beginn. „Natürlich könnt ihr ihn danach noch einmal in Augenschein nehmen.“ durchschnitt seine Stimme den, sich abzeichnenden, erneuten Wortschwall.

„Fremd sind solche Ausbrüche wohl keinem. Jedoch habe ich noch nicht erlebt das jemand durch die Schilderung eines Kleides seinem Tier so Nahe kam. Aber scheinbar ist euch die Beschreibung wichtig. Habt ihr einmal versucht sie aufzuschreiben?“ kurz erinnerte er sich an ihr Schreiben und schob hinterher „Oder aufschreiben zu lassen? So hättet ihr sie, in allen Details immer bei euch.“ Nun erhob er sich wieder und ging ruhigen Schrittes in Richtung der Kiste. „Lasst die Ware an die Malerei Ducas liefern. Ich werde sie mir, zu gegebener Zeit anschauen und euch informieren, sobald ich die Ausbesserungen vorgenommen habe. Wie kommt es, dass ein Kind eines Neugeborenen nach Genua reist? Woher stammt ihr?“ Offenbar war der Handel für den Brujah nun abgeschlossen und man konnte sich wieder anderen Themen widmen.
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Benutzeravatar
Allegra Aldighieri
Kappadozianer
Beiträge: 780
Registriert: So 15. Jan 2023, 20:24

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Ich werde mich baldmöglichst um die Anlieferung kümmern. Glaserei Ducas, in der Glasergasse bei den anderen Gildengenossen nehme ich an?

Und ja, mir ist die Schilderung von Arikas Anmut wichtig. Aber aufschreiben lassen? Ich selbst kenne den Text ja schon, und nur mündlich vorgetragen kommen die Reime richtig rüber. Ablesen wäre ja viiieeel zu langsam für den rechten Takt.
Aber sollte ich einmal selbst Erzeugerin werden kann ich das ja meinem Kind als Aufgabe geben, und dabei auch prüfen ob es auch richtig zugehört hat..."


Wieder dieses Leichenstarren-Leuchten in den Augen. Wer auch immer einmal Kind Allegras werden sollte, würde hoffentlich ihre Interessen genauso leidenschaftlich teilen. ansonsten könnten es sehr anstrengende Lehrjahre werden.

Die Frage nach ihrer Herkunft erdet sie wieder ein Stück weit.

"Nun, ich entstamme aus Rhegium, in Kalabrien weit im Süden. Mein wohlwerter Erzeuger Ivain gehörte zu der Gruppe normannischer Kainskinder, die die Domäne aus den Händen der Byzantiner in die der See der Schatten überführten. Die Vertreibung und Vernichtung der Latiner schuf wieder viel Platz, und man wollte diesen mit loyalen Kindern ausfüllen ehe latinische Verstärkungen zuvor kommen könnten.

Die normannischen Ancillae und noch Älteren konnten nicht gleichzeitig den Kampf gegen die Latiner führen und jeweils mehrere Flegel aufziehen. Mein wohlwerter Erzeuger war loyal zu seinen normannischen Landsmännern, konnte seine Pflichten ihnen gegenüber neben meiner Lehre erfüllen, und hatte mit mir eine geeignete und schon seit Jahren gut bekannte Gesch... Gehilfin."


Sie haspelt an dieser Stelle ein wenig, und vermeidet es weiter auf ihre sterblichen Jahre zu sprechen zu kommen.

"Die Lage in Kalabrien hat sich mittlerweile wieder beruhigt, und viele der Alten erheben Anspruch auf die guten Jagdgründe. So kam es, dass ich die Seite meines Erzeugers verlassen musste, und damit auch meine alte Heimat.
Genua ist Bundesgenossin Rhegiums, und Herz des Handels im gesamten Mittelmeer. Es war für mich als Händlerin daher keine schwierige Entscheidung, hier mein Glück zu versuchen."
Benutzeravatar
Gabriel Ducas
Brujah
Beiträge: 1662
Registriert: Mi 24. Nov 2021, 10:56

Re: [1078] Nichts lässt die Zukunft rosiger erscheinen als der Blick durch byzantinisches Glas [Allegra, Gabriel]

Beitrag von Gabriel Ducas »

Der Gelehrte schmunzelte auf die Bestätigung der Adresse und der Erwähnung der Gildengenossen. „Malerei Ducas. Ihr werdet es finden.“ er klang etwas amüsiert, als hätte die Kappadozianerin einen guten Witz erzählt. Seine linke Augenbraue zuckte interessiert als sie sich bei ihren weiteren Worten verhaspelte, jedoch ging er darauf vorerst nicht ein.

„Aus Rhegium? Interessant. Habt ihr euch bereits mit dem wohlwerten Herold Macario über die Heimat austauschen können? Soweit ich weiß, entstammt er ebenfalls aus dieser Domäne. Hat er womöglich gar mit euerem wohlwerten Erzeuger gekämpft? Wann habt ihr Kalabrien verlassen?“ der Brujah legte einen Arm vor dem Bauch quer, lehnte seinen anderen mit dem Ellenbogen auf, um sich nachdenklich ans Kinn zu tippen und zog die Stirn etwas kraus. „Welch interessanter Zufall es doch ist…“ Gabriels Blick lag fragend auf Allegra. „Wurdet ihr ebenfalls von der dortigen Majestät freigesprochen?“
At the end of the masquerade
Your time's up, now there's hell to pay
It's only down from here
You think you have a choice, but there's no other way

-----------------------------------
Meet your Maker - In Flames
Gesperrt

Zurück zu „1078“