[1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

[Februar '23]
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Vergonzo Faro
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Als er ihre Reaktion wahrnahm war er froh zu sehen, dass sie ganz die alte war. Nicht ganz, aber zumindest war sie nicht milder geworden.
"Benjamin,..." sinnierte er halblaut.
"Erwähnte er Pläne, wie er damit umzugehen gedenkt?" fragte er nachdenklich nach.
Auch wenn ihr Tier und die vermehrte Dunkelheit über Giada spürbar war, so schien es den Nosferatu nicht zu verunsichern. Vielleicht war es der gewohnte Umgang den er pflegte, stets umgeben von der Aura der Monster die sie alle waren. Etwas wo er sich auskannte und so würde er erkennen, sollte sich Gefahr anbahnen...bisher jedenfalls war nichts davon für ihn zu spüren.

"Wie Benjamin denkt und agiert, wobei es meist umgekehrt ist, wissen wir." er wischte das Thema mit einer Handbewegung beiseite während er zuende sprach.
"Vielleicht rede ich mit ihm."

"Keiner in Genua ist wirklich Eins mit den anderen. Keiner traut dem anderen. Doch bis auf die Spione der Tedesci hier, trauen die meisten von uns den Tedesci noch weniger. Ich denke Tann hat mehr als nur zwei oder drei kontaktiert. Alle die seine Nachricht erhielten, haben es sicher an unsere Princeps weiter getragen. Sie könnte all diejenigen zusammen bringen und so eine Gruppe erschaffen, die ein gemeinsames Ziel voran treiben...Genua in dieser Sache zu vereinen." er schüttelte den Kopf, sorgte sich um sein Genua, wie es schien.
Beide wussten das die Ziele und Wege der Ahnen im verborgenen Lagen...doch jeder mögliche Ausgang, wie man damit umgehen könnte, wurde sicherer und stärkerer wenn man das Volk hinter sich wusste...aber Untätigkeit? Glaubte Aurore nicht an die Stärke Genuas?

"Offen gesprochen, es wäre unlogisch das ihr mit Tann zusammen arbeitet. Selbst ihr seid nicht so töricht euch gegen eure Ahnenlinie zu stellen. Daher hege ich keinen Groll gegen euch. Und ich bin nicht so vermessen zu glauben, ich könnte Tann auf seinem Spielfeld schlagen. Ein Spiel das ihm seid seiner Verwandlung eingeprügelt wurde. Allerdings denke ich, so unsere Princeps zustimmt, kann ich den Kanal zu ihm benutzen. Für Genua, für unsere Princeps, für euch und alle anderen....und für mich!"

"Seht, der Grund meines Kommens ist euch aus Gründen der Ehre, Gemeinsamkeit und der Stärke, persönlich davon zu berichten. Ihr warntet mich bereits vor langer Zeit davor. So kann ich einen Teil dieser damaligen Geste wieder gut machen. Schulden sind Ehrenschulden. Das Konto muss beglichen werden." und so hielt er den Blick auf sie gerichtet. Ein Zeichen des vertrauens vielleicht.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Das ehrt Euch.” Giadas Worte klangen ernst und schwer und hart. Sie nahm Vergonzo beim Wort und offenbar hatten diese Worte von ihm Gewicht.

“Ihr und ich, wir begannen eine Zusammenarbeit hier in Genua mit dem Bau der Mauer. Stein für Stein, Stück für Stück, Wort für Wort. Ihr habt Recht darin, dass es kein Vertrauen untereinander gibt, doch Vertrauen wird auch nicht geschenkt. Es wird gegeben, es wird verdient.”

“Wir sprachen auch schon einmal über die Tedesci und ja, ich warnte Euch. Und damals wie heute sage ich Euch: Wenn Ihr mir dies vergelten wollt, so könntet Ihr dies, indem Ihr ein gutes Wort für mich einlegt.”

“Ich bin eine Vasallin des Fürsten von Mailand. Ich bin hier in Genua nicht als ein Spion - meine Heimlichkeit wäre mit dem ersten Moment dahin gewesen, an dem ich den Fuß auf genuesischen Boden setzte. Wahrscheinlich schon zuvor.” Sie lächelte kurz und selbstironisch. Nein, Giada war sicherlich nicht als eine versteckte Spionin aufgetreten.

“Ich bin auch keine Diplomatin. Mein höchst verehrter Lehnsherr würde keine bloße Neugeborene für irgendeine hübsche Geste mit einem solchen Titel ausstatten. Die Welt kennt ihn gewiss auch nicht als einen, der hübsche Gesten macht.” Wieder dieses kurze, sehr ironische Lächeln. Doch dann wischte sie den Humor mit einer harschen Geste beiseite.

“Nein, ich bin hier als ein Feind der Tedesci. So einfach ist es. Und seit ich hier bin, habe ich Genua von innen her unterstützt so gut ich es vermochte. Die Mittel für Euren Mauerbau. Mein Angebot an Liutprand, als er um Liktoren bat. Unterstützungen für die Heiler, Nicolo oder Liviu, soweit sie mir sagen, was sie brauchen. Ich habe Gefahren für die Stille ausgeschaltet, habe vor den Tedesci gewarnt, prüfe die Kainiten so gut ich es allein und in meiner Position als bloßer Gast und Neugeborene kann.”

“Doch ich bin hier in Genua zu einem Stillstand verdammt, weil ich kein Amt annehmen kann, weil ich mich in den engen Grenzen eines bloßen Gastes bewegen muss, weil zartbesaitete Seelen glauben, mich fürchten und mir mißtrauen zu müssen, selbst wenn wir denselben Feind haben.”

“Es gibt diese Angst und dieses Mißtrauen, weil ich eine Vasallin Totilas bin und mich deshalb den Schwur nicht für die Weiße Prinzessin leisten kann. Keiner kann Diener zweier Herren zugleich sein ohne sogleich einen der beiden zu verraten.”

Dann nickte sie Vergonzo zu und meinte etwas milder:

“Doch jedes wahrhaftige und gute Wort eines treuen Genuesen wird meinen Stand beweisen helfen und den Intriganten der Tedesci schaden. Das ist, was ich hier in Genua tue. Langsam und mühselig kommt es mir vor, doch ich baue die Dinge solide auf. Stein für Stein, Tat für Tat, Handschlag für Handschlag, Wort für Wort.”
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Vergonzo Faro
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er legte den Kopf schief.
"Ein gutes Wort an höchster Stelle?" nur ein kluger Herrscher würde auf ihn hören. War Aurore eine kluge Herrscherin?
Er lächelte knapp über seine Gedanken, wie auch zu ihrer anfangs sichtbaren Ironie.

"Nun, so ihr kein Amt bekleiden könnt, wählt eines das es noch nicht gibt, von der kaum einer ahnte das wir es brauchen würden." er lachte knapp.
"Das machen die doch gerne,...ominöse Titel verleihen, der Arsch der Gosse oder Auge oder was auch immer das für eine Bezeichnung war die nichts bedeutet. Lieber etwas wie Vicedomina, Vitztum oder Stellvertreterin des mächtigen Ahnen Totila, als Repräsentantin seiner Interessen, Diplomatin zur Unterstützung gegen einen Feind Italiens." sinnierte er halb, richtete die Worte dennoch an Giada.
"Kenne mich bei diesen weltlichen Dingen nicht so aus, bin selbst zu Lebzeiten zu weit entfernt gewesen von diesen menschlichen Dingen, jetzt noch weiter. Gerne benenne ich euer Bemühen bei der Princeps Genuas, stehe ich doch bereits diesbezüglich in Kontakt mit ihr. Auch wenn ich nicht glaube das Aurore in mir einen treuen Genuesen sieht. Es ist bedauerlich das sich die meisten Kainiten davor so scheuen sich gegen einen gemeinsamen Feind zusammen zu tun." er seufzte deutlich enttäuscht.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

"Ha, einen Titel werde ich mir nicht selber verleihen solange ich es nicht muss. Und ganz gewiss werde ich nicht in die Glut von Totilas Zorn greifen und behaupten, ich sei seine Repräsentantin. Ich habe schon Kainiten gesehen, denen für weniger die Haut abgezogen wurde."
Dennoch schienen Vergonzos Worte Giada aus ihrer düsteren Stimmung heraus zu zerren. Jedenfalls klang es nach einem Anflug von Humor, als sie sagte: “Vicedomina klingt dennoch nicht schlecht. Sollte ich jemals einen Titel brauchen, werde ich mich an Euch erinnern.”

Doch dann wischte sie das Geplänkel mit einer harschen Geste beiseite. “Ihr habt in jedem Falle recht darin: Es ist unlogisch, dass ich mit von Tann zusammenarbeite. Wir sind einander Feind vom Blute her. Auch mit allem giftigen Öl des Intrigenspiels als Schmiere würde es wohl nicht reichen. Ich weiß zu gut, dass ich unter der Herrschaft eines Tedesci niemals mehr erwarten könnte als ein Messer im Rücken. Und sie wissen zu gut, dass sie von einer Lasombra meiner Linie nie etwas anderes erwarten können, als Verachtung. Totila fügte nur die Gewissheit in unser Blut ein, dass Rom fiel. Dass sie alle einst fallen.”

Und da klang es wieder durch, diese melancholische Düsternis, das Versprechen, dass am Ende alles zugrunde gehen musste, egal wie strahlend und pompös es errichtet worden war. Vielleicht gehörte es zum Fluch der Lasombra so wie das Antlitz der Nosferatu zu diesen gehörte.

“Wenn Ihr meine Feindschaft gegen die Tedesci teilt, Meister Faro, dann können wir uns auch zusammen tun. Mich schert nicht, dass andere in Genua zu feige für Bündnisse oder Taten sind.”
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Vergonzo Faro
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er nickte zu ihren Worten, Ausführungen und Erklärungen.
Am Ende legte er den Kopf schief.
"Ich denke wir alle haben mal versucht etwas, dass die Menschen Freundschaft nennen, aufzubauen und nutzen. Und alle wurden wir am Ende eines besseren belehrt." er seufzte über seine uralten Erfahrung in diesem Thema.
"Aber dennoch scheue ich keine Bündnisse. Begründet auf ein gewisses Maß an Vertrauen und vor allem offene Ehrlichkeit. Ich habe keine persönliche Feindschaft zu den Tedesci, aber erkenne ich das sie ein gieriges Monster sind, das erst gesättigt ist wenn sie die Welt verschlungen haben. Somit der Feind eines jeden Freiheitssuchenden! Und ohne Gleichgewicht kippt alles und stürzt ein."

Er grübelte kurz.
"Sollte es am Ende an uns liegen die Gesellschaft Genuas in dieser Sache zusammen zu bringen um wenigstens einmal in der Geschichte Genuas ein gemeinschaftlich starkes Volk gegen die Tedesci zu stellen? Wenn ja, was wäre hier der richtige Weg? Ich befürchte jedes mal einzelnen Personen davon zu berichten wäre eine erfolglose sisyphus Arbeit."
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Freiheit.” Giada neigte sich plötzlich vor, näher zu Vergonzo hin. Sie sah ihn an als hätte sie plötzlich etwas Seltenes, Schönes, Interessantes entdeckt, genau dort vor sich.
“Ja.”

Das einzelne Wort klang wie eine Bestätigung oder vielleicht wie eine Erkenntnis aus diesem Blick.
“Wir sind nicht allein”, sagte sie ihm dann. “Jeder aus der See der Schatten mit etwas Verstand und vielleicht dem Bestreben, dem einen oder anderen Puppenspieler aus seiner Heimat zu gefallen, hat Gründe, die Tedesci abzuwehren. Ebenso jeder, der Lydiadas nicht sklavisch ergeben ist und dessen Winkelzug im Bündnis mit ihnen erkennt oder wenigstens nicht die Augen davor verschließt.”

Für einen Augenblick überlegte sie. “Vielleicht muss nur deutlicher werden, was er tut.”
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Vergonzo Faro
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er überlegte ernst. Freiheit hatte sie auf eine Art und Weise berührt. Natürlich hatte es das, war sie doch von beinahe allen in den engsten Ketten gefangen.
"Könnt ihr mir mehr über Lydiadas Winkelzüge berichten? Vielleicht Beweise oder dergleichen abgeben. Ich kaufe sie auch."
Hakte er an einer Stelle nach ehe er ergänzte.

"Wenn man ungesehen und anonym ein Schreiben an die Genuesen ins Elysium hängt um sie zu Einheit und Verbundenheit gegen die Tedesci auffordert, kann man noch kaum deutlicher werden. Man könnte die Spione darin ebenfalls direkt waren und ihnen mitteilen, dass man sie sieht. Dies würde Spione zum agieren zwingen und wer unter Druck mehr tut als nötig, macht zwangsweise Fehler. Und alle anderen wachen vielleicht auf." gab er seine ersten Gedanken Preis, offen für Ausarbeitungen oder Gegenvorschläge.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Die Züge eines Ahnen zu erkennen, ist nicht leicht.” Es war eine recht offensichtliche Feststellung, mehr eine Einleitung als alles andere. “Es hilft, ihn selbst zu betrachten. Er kommt aus der See der Schatten, mit einer direkten Verbindung zum Meister der Tiefen. Er war eine Art …Geißel über die Grenzen von nur einer Domäne hinweg, ein Blutjäger. Auf diese Weise ein Ahn zu werden und zu sein, bezeugt eine für solche wie Euch oder mich kaum begreifliche Fähigkeit zur Jagd und zum Kampf.”

“Doch er ist kein Politiker. Nicht so wie andere mit dem Blut der Nacht. In den Augen gilt er als nicht mehr als ein Meuchler, wenn auch mit offensichtlicher Fähigkeit. Als er nach Genua kam, hat er beides bewiesen: Dass er kämpfen und bestehen kann - und dass er kein Politiker ist.” Die Magistra sprach diese Dinge sachlich aus, ohne Spott. Im Gegenteil - es lag eine gewisse Anerkennung für diesen Blutjäger Lydiadas darin.

“Er hat die Weiße Prinzessin gezwungen, ihren Vasalleneid zu brechen und ihr stolzes Genua zur nördlichsten Domäne der See der Schatten zu machen. Gleichzeitig ist Genua damit hier im Norden so …exponiert, dass es die Blicke unweigerlich auf sich ziehen muss. Keine gute Position, wenn sie nicht tatsächlich durch Stärke gehalten wird.”
Giada legte ihre Hände um die Lehnen ihres Stuhls als wollte sie demonstrieren, dass jeder Sitz, selbst der geringste, gehalten und gemeistert werden muss.

“Doch Lydiadas konnte diese Stärke nicht aufbringen. Nicht einmal genug, um sich selbst auf den Thron zu schwingen. Wahrscheinlich hat er Aurore unterschätzt - und dass solche wie er eine Herrin wie sie unterschätzen ist nur eine ihrer offensichtlichsten Waffen. Sie hatte nicht die Macht in Waffen und Gefolgsleuten, ihn aus der Domäne zu treiben, doch er konnte sie ebenso wenig vom Thron stoßen. Er kann es auch jetzt nicht, es sei denn, er findet Waffen dafür.”

Sie nickte Vergonzo einmal zu und machte dann eine auffordernde Geste:
“Stellt Euch die Last vor, die ihm auf den Schultern liegt. Und er hat nicht die Geduld oder die Fähigkeit, lange Hofintrigen hier zu beginnen und den langsamen Putsch zu versuchen. Darin ist diese Weiße Prinzessin ihm überlegen. Nein, seine Verbündeten müssen solche sein, die auch ihre Feinde sind. Er kann weder die Etrusker noch die Mailänder so gebrauchen. Die Venezianer mit ihrem Band nach Konstantinopel richten sich anders aus. Nein, es bleibt ihm diese eine Waffe direkt in seiner Reichweite.”

“Ich denke, Ihr werdet Eure Beweise mit Richard von Tann finden. Und anderen wie ihm, die die Grenzen überschreiten. Von Tann wird in Genua Ghule oder einfach gemeine Söldner haben, die als Boten und Spione dienen können. Denkt Ihr, wir könnten auf diese Weise spuren finden?”
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Vergonzo Faro
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er hörte Giada zu. Vernahm jedes Wort ihrer Einschätzungen und achtete auch Gesten und Mimik. Da er nicht blinzelte verpasste er auch keine solcher Bewegungen.
Als sie geendet hatte folgte stille, in welcher er sie einfach nur ernst, vielleicht ein wenig finster, ansah.

"Ich kann euren Ausführungen folgen. Das alles erscheint durchaus logisch. Mit Hilfe der Tedesci gegen Aurore siegen. Was hätten aber die Tedesci davon außer jemanden aus der See auf dem Thron Genuas. Frieden und Handel wird ihnen sicher nicht genügen und Lydiadas auf ihre Seite ziehen, würde bedeuten die See greift ein oder sogar an." dachte er etwas darüber nach.
"Außer er hilft ihnen bei etwas das sie mehr begehren als Genua."

"Ich denke ich könnte in Bezug auf die Spione helfen oder etwas heraus finden." gab er dann sehr knapp an.
Ehe er dann eine weitere Frage stellte.
"Wer ist eurer Meinung nach noch offen für die Worte und Angebote der Tedesci hier in Genua? Konntet ihr euch diesbezüglich bereits einen Überblick verschaffen?"
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1078] Gemeinsame Bekannte [Vergonzo, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada nickte und zählte auf:
“Arash, als einer der Unzufriedenen. Nubis aus demselben Grunde, doch er gestand bereits, dass er kontaktiert wurde - und er behauptet, rundheraus nicht darauf eingegangen zu sein.”

“Benjamin, welcher sich gibt als würde er sich von Lydiadas freimachen, um den Spielraum für genau diese Intrigen zu erhalten. Ich vermute, auf Geheiß von Lydiadas selbst hin.”

“Liutprand womöglich, denn seine Wurzeln und sein Blut könnten den Tedesci wertvoll sein. Dies ist ein Verdacht und ich hätte ihn wohl bei einem jeden vom Clan der Könige, der nicht direkt an die Weiße Prinzessin gebunden und deren Linie gebunden ist. So denken und so handeln sie, diese Könige, in ihren Linien und inneren Familien, Verbandelungen, nach außen unsichtbaren Rivalitäten.”

“Ich hatte Euren Clansbruder, Tankred, im Verdacht, doch er hat das Blut von Tedesci an seinen Händen und hat sich für die See der Schatten ein untotes Dasein erstritten. Ich wage zu glauben, dass sein Treueeid an Genua und seinen Prinzen wahrhaftig ist.”

“Die Rosen habe ich bislang ausgeschlossen. Angelique hielt ich für eine Möglichkeit. Sie hat eine rebellische Ader, lehnt sich gegen den Ruf ihres eigenen Blutes auf. Falls die Tedesci ihre Worte klug genug wählen und ihre Versprechen geschickt genug setzen, wäre sie wohl anfällig. Doch sie hat schon einmal darin versagt, ein tödliches Werkzeug gegen die höchst verehrte Aurore von Genua zu sein. Und stattdessen brachten sie und ihr Clansbruder beide die Via Caeli nach Genua und jeder auf seine Weise sorgte am Ende dafür, dass der Prinz selbst sich wandeln musste. Die Blutstaufe von Iulia Cornelia vor aller Augen - dies war ein Zeichen der Macht der Erben Malkavs in diesem Land und in dieser Stadt.”

Damit beendete die Magistra ihre Aufzählung und ging dann zu dem wohl deutlich schwierigeren Thema über. Selbst ihr Tonfall änderte sich, wurde leiser, vorsichtiger. Worüber sie hier sprach, das konnte Köpfe kosten, Seelen oder Herzblut.

“Was Lydiadas angeht: Er benötigte Genua, um gegen meinen Großerzeuger zu ziehen. Er will einen Zugriff auf dies, was in Mailand liegt und in Turin, welches durch Mailand geschützt wird, um jeden nur erdenklichen Preis. Geschützt vor solchen wie Lydiadas, welche für ihr Begehren diese Welt zerbrechen würden. All dies ist ein Ringen um Macht in den Reihen des Clans der Nacht und selbst die Tedesci, in all ihrem Glanz, ihrer Macht und ihrer Arroganz sind aus der Sicht eines Mannes wie Lydiadas nur eine Waffe. Er hat schon jetzt Genua nur benutzt und so wird es auch sein, wenn er frei darüber verfügt.”
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