[1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

[Februar '23]
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada neigte ein einzelnes Mal das Haupt für dieses Bedauern Iulias. Diese hätte nichts derlei sagen müssen und tat es dennoch. Wie auch immer die Würfel fallen mochten, ließen sich doch seltene Momente wie dieser finden.

Doch letztlich waren sie beide ein Teil der Nacht. Momente wie dieser waren so kostbar, weil sie kurz, flüchtig und selten waren.

Die Lasombra antwortete sachlich auf Iulias Frage: “Zweierlei. Das eine ist, dass Ihr selbst dies nun gehört habt und in der Zukunft womöglich einige Begebenheiten besser einschätzen könnt. Ihr seid die Harpyie der Domäne, deren Gast ich bin und so gebe ich Euch dies.”

“Das andere ist, dass ich Euch bitte, diskret zu prüfen, ob der werte Nubis tatsächlich offen legte, was ich ihn offen zu legen bat. Und falls Ihr davon keine Spur finden könnt, dass Ihr diese Sache an seiner statt der hohen Herrschaft vorbringt. Genau wie ihm biete ich an, Euch dabei zu begleiten oder anderweitig zu unterstützen, wenn Ihr dies für geboten haltet. Doch die Dinge sollten ihren gerechten Gang gehen. Es scheint mir wenig angemessen, dass ich vorwitzig vortrete, dem werten Nubis damit sein Amtsvorrecht nehme und ihn dabei zugleich der Nachlässigkeit bezichtige ohne dass ich darüber tatsächliche Gewissheit habe.”

Giada machte eine Geste zu Iulia hin: “Eure Position erlaubt einen besseren und angemesseneren Weg.” Sie schien diese Dinge tatsächlich ernst zu meinen. Hierarchie und Rangfolge, Stand und Form hatten Bedeutung - das schien ernstzunehmendes Gewicht für die Magistra zu haben. Giada unterstrich dies mit einer angefügten Erläuterung: “Seit ich hier in Genua bin, erfuhr ich auch Hohn und offene Verachtung gegen die Via Regalis. Man scheint zu denken, sie sei steif, berechenbar, zahnlos.” Die Lasombra verzog nicht eine Miene, als sie das so sagte. Und genau diese sorgfältige, vollständige Ausdruckslosigkeit trug eine ganz eigene Botschaft mit sich. Davon, dass die Magistra sich keinen weiteren Kommentar zu diesen Worten gestattete. Vielleicht auch davon, dass sie nicht nötig hatte, zu beweisen, dass ‘Zahnlosigkeit’ sicherlich nicht eine ihrer Eigenschaften war.

“Dies ist nicht ungewöhnlich oder neu, doch selten so …direkt, von so hoch geehrter Stelle wie hier. Doch umso mehr ist mir geboten, die Strukturen der Macht, der gebotenen Achtung und der Herrschaft mit zu tragen, sie zu stützen und in Taten zu beweisen. Dies zählt dazu.”

Mit diesen Worten allein schlug die Magistra mehr Saiten an als nur die der Feindschaft zu den Tedesci, der Intrigen von Außen und dem Aufblühen von Intrigen innen. Auf einmal ging es um weitere Dimensionen, um Pfade und Straßen durch die Nacht, um jene “hoch geehrte Stelle” und deren Verachtung. Giadas Miene war weiterhin sorgfältig beherrscht. Von außen hätte man dies für ein ruhiges, wenn auch wohl ernstes Gespräch halten können.
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue schwieg einige längere Momente, nachdem Giada geendet hatte, als sie wohl abzuwägen schien, was sie hierzu sagen wollte. Wie die Lasombra, so hatte auch das Kind des Prinzen eine kühle, regelrecht beherrschte Aura an sich, gerade oder vor allem, so sie mit Jemandem wie ihr sprach.

„Als Harpyie bin ich stets dankbar für interessante Nachrichten.“, erklärte sie schließlich schlicht auf Giadas Erstens hin, bevor sie bezüglich Zweiterem meinte: „Dennoch frage ich mich natürlich, welchen Grund es wohl für euch geben mag, bei Jemandem von dem Ihr selbst behauptet, ihr hättet ihn als Mann seines Wortes kennengelernt, dessen Integrität derart offen in Frage zu stellen?“

Auf ihre Angebot oder auch die Aussage, ob oder wie sehr die Via Regalis geachtet oder auch verachtet war in Genua, ging die Ventrue vorerst nicht weiter ein. Auch nicht darauf, wie es überhaupt dazu gekommen war. Stattdessen schien sie die Antwort der Lasombra abzuwarten, während sie diese ruhig musterte.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Das tue ich nicht. Dieser Mann seines Wortes hat aus seinem Begehren niemals einen Hehl gemacht. Er hat es offen erklärt und offen darum gestritten.” Giada hob ihre rechte Augenbraue.

“Dies ist kein Mangel an Integrität. Im Gegenteil. Er folgt seinem Begehren, sogar sein Hohn oder Spott sind unverblümt. Man mag ihm vieles vorwerfen, doch gewiss nicht, dass er sich hässlichen Falschheiten in schönen Gewändern hingibt.”

Sie erläuterte dann ein wenig langsamer: “Er ist vielleicht der beste Jäger, Mörder oder Krieger in dieser Domäne und den benachbarten Domänen noch dazu. Versteht dies jedoch nicht als eine Abwertung in meinen Worten sondern als eine offene Anerkennung für seine Macht, seine Taten, seine Beinamen und Titel, seine Vergangenheit und wie ich ihn kennen lernte.” Giada sah Iulia prüfend an, um einzuschätzen, ob diese verstand. Sie schien daran noch zu zweifeln, so dass sie noch anfügte:

“Macht muss sich nicht erklären. Ich achte ihn und seine Macht. Ich fürchte beides, denn alles andere wäre äußerst töricht. Und nichts davon ändert, dass er offenkundig und offen bekundet für die Tugenden der Via Regalis keine Wertschätzung hat.”

Sie neigte den Kopf. “Ich jedoch habe dies, naturgemäß. Also muss ich nach der gerechten Ordnung der Dinge handeln. Alles andere stellt meine eigene Integrität in Frage, nicht seine.”
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Die Ventrue schien tatsächlich im ersten Moment nicht recht zu verstehen. Zumindest deutete ihre in sanfte Fältchen gelegte Stirn darauf hin, welche sich erst langsam zu glätteten schien, je weiter die Lasombra sprach. Sie unterbrach diese jedoch nicht, sondern ließ diese stattdessen zu Ende ausreden, bevor Iulia nach einem Moment des höflichen Schweigens ihrerseits zu verstehen gab: „Nun er macht wahrlich wenig Hehl darüber, wie er zu jenen Tugenden steht, dennoch sprach ich nicht von ihm, sondern von Galeno Fiore. Oder auch Nubis, wie dieser sich nun neuerdings nennt.“
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada schnaubte einmal belustigt aufgrund des Mißverständnisses. Dann jedoch wurde sie für ihre Antwort für Iulia wieder ernst und nickte einmal.
"Er und ich sprachen darüber. Ich sagte ihm, dass er die Dinge offenlegen muss, um nicht zuletzt auch sich selbst von dem Verdacht eines möglichen Verrats zu befreien." Sie runzelte nun ihrerseits die Stirn.

"Ich will ihm glauben, dass er die Dinge offen legte. Doch ich glaube auch, dass er dies eher verschwiegen und im Stillen tat, eben um einem solchen Verdacht zu entgehen. Und so ließ ich die Dinge eben auch ruhen und wollte mich im Vertrauen in das Wort des werten Nubis üben und eben jenem gerechten Gang der Dinge seinen Lauf lassen."
Sie verzog kurz das Gesicht. "...doch das Auftreten von Benjamin ließ mir nun keine Ruhe. Ich denke, Ihr habt meine etwas schwierige Lage recht klar erfasst. Kann ich darauf hoffen, dass Ihr dem nachgehen wollt?"
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Wollen ist das falsche Wort, werte Giada, schließlich würde dies bedeuten, ich würde selbst Zweifel an der Integrität des Kappadozianers hegen.“, erklärte die Ventrue mit einem zarten Schmunzeln, bevor sie sacht den Kopf schüttelte und ihrem Gegenüber entspannt zu verstehen gab: „Allerdings weiß ich den Wert von Informationen durchaus zu schätzen, weshalb ich mich umhören werde. Seht es mir jedoch nach, so ich euch derzeit keine Audienz beim Prinzen zusichern kann, liegt die Entscheidung diesbezüglich letztlich nicht bei mir.“ Offenkundig war die Ventrue nicht willens, hier über den Kopf ihres Erzeugers hinweg zu entscheiden.

Iulia machte eine kurze Sprechpause, bevor sie der Lasombra zu verstehen gab: „Dennoch stört mich in eurer Geschichte etwas und ich sehe keinen Grund, dies vor euch zu verbergen, schlicht, weil ich euch diese Überlegung mit auf den Weg geben möchte: Benjamin soll euch, wie ihr sagt, berichtet haben, dass Richard von Tann die Grenzen Genuas überschritten und sich mit Jemanden getroffen haben soll, was mich jedoch zu der Frage bringt, woher der Assamit den Namen Richard von Tann kennt, weshalb er nicht bereits selbst mit Aurore gesprochen hat, so ein Traditionsbruch dabei stattgefunden hätte und weshalb er euch nicht sagen will, mit wem dieser sich getroffen hat?!“

Fragend blickte sie auf den Schatten, bevor sie meinte: „Denn woher wollt ihr wissen, dass Benjamin nicht selbst eine solche Einladung erhalten hat und bereits mit den Tedeschi zusammenarbeitet? Schließlich war auch er in den vergangenen Jahren, alles andere als zufrieden. Zumal ihr davon berichtet habt, wie verärgert er darüber war, dass ihr seinem Vorschlag nicht gefolgt seid?! Vielleicht will er nur, dass ihr das Thema aufbauscht, damit er einen weiteren Grund hat, sich eines weiteren Vasallen von Aurore zu entledigen, um damit den Tedeschi weiter Tür und Tor zu öffnen?“
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ihr versteht in der Tat mein Dilemma”, bestätigte Giada simpel. “Er wollte mir keine Auskunft geben, obwohl ich ihn wiederholt fragte. Und da ich ihm die Gastfreundschaft ausgesprochen hatte, wollte ich auch nicht weiter gehen als bis zu dieser Frage hin.”

Sie machte eine unwirsche Geste, die ein wenig so wirkte als hätte sie Benjamin genau zu dem Zeitpunkt auch gern einfach zur Tür hinaus befördert.
“Ich kann schwerlich abschätzen, was ihn antreibt oder woher er sein Wissen hat. Oder ob dies überhaupt seine Ziele sind und nicht die eines anderen, welcher den werten Benjamin nur für die eigenen Ziele handeln lässt.”

Damit nickte sie einmal und machte eine offene Geste zu Iulia hin. “Was Ihr vermutet, mag auch richtig sein: Dass versucht wird, mich zum Werkzeug für irgendein Anliegen der Tedesci zu machen. Doch ich sehe nicht, worin dabei der Nutzen liegen könnte. So oder so: Ihr seid klug und umsichtig genug und besitzt die Vorsicht und das Wissen, mit diesen Informationen umzugehen. Deshalb brachte ich dies vor Euch.”

Prüfend sah sie Iulia an, doch dann entspannte sie sich ein wenig und ihre Gesichtszüge wurden eine Spur weicher. “Ich kämpfe diesen Kampf seit über einem Jahrhundert, wohlwerte Iulia. Es kommt schnell und leicht vor, dass die eigenen Gedanken in Zweifeln, Selbstzweifeln, düsteren Vermutungen und den vergifteten Intrigen dieses Feindes brüchig, trügerisch und wund werden. Meine Waffen eben genau dagegen sind Härte und Klarheit. Wenn Ihr also Fragen habt, die zu letzterem führen können, dann scheut nicht Ersteres. Nicht mir gegenüber.”
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ein zartes Lächeln umspielte die Lippen der Ventrue, ob der charmanten Worte der Lasombra, bevor sie Giada weiter schweigsam lauschte. Erst als sie geendet hatte, entgegnete Iulia hörbar vergnügt und angetan: „Ihr schmeichelt mir.“ Scheinbar hatte sie wenig gegen derartige Lippenbekenntnisse des Schattens einzuwenden.

Dennoch machte die Ventrue eine kurze sprachliche Pause, wohl um das eine von dem Anderen zu trennen, bevor sie freundlich erklärte: „Jedoch nein, ich denke, ich habe derzeit keine Fragen.“ Sie schwieg erneut einen kurzen Augenblick, bevor sie vorwurfsfrei hinzufügte: „Nun, zumindest keine, die ihr mir bezüglich dieses Themas beantworten könntet.“ Iulia lächelte mitfühlend sanft, bevor sie milde ergänzte: „Oder auch würdet, wie ich fürchte.“ Anscheinend war sie sich dem Dilemma durchaus bewusst und bohrte nicht weiter nach.

„Was derweil Benjamin anbelangt, so kann ich euch nur dazu raten, ihn nicht außerhalb der heiligen Hallen des Elysiums zu treffen.“, entgegnete Iulia, nachdem ihr Lächeln aus dem Gesicht gewichen war und einer ernsten Miene platzgemacht hatte. „Nicht, weil ich glaube, ihr wärt nicht alt und mächtig genug, um euch seiner erwehren zu können, sondern weil er ambitioniert und zielstrebig ist.“, teilte die Ventrue mit, während ihre blaugrauen Augen ruhig auf dem Schatten lagen.
Benutzeravatar
Giada Salvaza Rossi
Lasombra
Beiträge: 1587
Registriert: Mo 14. Jun 2021, 21:34

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada nickte. “Ja, das ist er. Und kein einziger von uns in der Nacht ist jemals so harmlos dass ich oder irgendeiner sonst sich davor völlig sicher wähnen sollte. Gewiss nicht einer der Banu Haqim.”

Sie neigte den Kopf. “Doch selbst das Elysium ist deshalb nicht sicher. Ich war bereits Zeuge, wie er es brach.”
Sie zeigte kurz in die Richtung, in der das große Schachbrett wohl stand.
“Ihr wäret es beinahe auch geworden, denn das war kurz nach jenem Gespräch, dass Ihr, er und ich seinerzeit führten. Als er Euch jene Schach-Mansube vorführte und Ihr das Gespräch dann verlassen habt.”

“Ich habe dies dem Hüter des Elysiums bereichts berichtet. Er wird wissen, wie er deswegen handeln wird und wann. Doch wenn mich dies damals und auch in meinem Haus etwas lehrte, dann, dass Benjamin weit aus dieser Gesellschaft in der Nacht heraus gefallen ist. Einer, für den das Elysium nur ein weiterer Umstand seines Kampfplatzes ist, für den die Traditionen nur dann Bedeutung haben, wenn er dabei ertappt würde, dass er sie bricht - so jemand wird immer und überall und für einen jeden von uns eine Gefahr sein.”

“Er hat mich dafür nur verspottet, dass ich mir diese Gesetze unsere Daseins auferlege und daran festhalte. Er sah dies als meine Schwäche. Das war, als ich ihn des Hauses verwies.”
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1078] Quis quo it? [Giada, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Iulias Augenbraue hob sich sanft, als Giada davon berichtete, dass Benjamin das Elysium gebrochen haben soll, doch sagte sie vorerst nichts dazu, sondern hörte der Lasombra stattdessen nachdenklich, wenn auch interessiert zu, bis der Enkel Totilas schließlich geendet hatte. Die Ventrue machte eine kurze, wenn auch offenkundig wohl bewusst gesetzte Sprechpause. Vielleicht musste sie sich aber auch erst selbst an jene Nacht überhaupt zurückerinnern.

Dann erst wandte sie sich verbal an ihr Gegenüber indem sie feststellte: „So ich mich recht entsinne, wart ihr Beide damals, selbst als ich noch zu gegen war, bereits derart tief verworren in eurer beiden Gedankenspielchen, indirekten Aussagen und vermeintlich subtilen Andeutungen, dass ich mich zu jenem Zeitpunkt schon fragte, ob der eine von euch überhaupt noch verstand, was die andere von euch gerade sagte und andersherum. Weshalb es nicht verwundert, so die Situation nach meiner Abwesenheit eskaliert sein soll.“

Die Ventrue zuckte milde mit ihren Schultern, bevor sie die Lasombra entspannt wissen ließ: „Aber ja, ihr habt wohl nicht ganz unrecht damit, dass Benjamin derzeit der Bodensatz der genuesischen Gesellschaft ist, auch wenn er selbst dennoch nach höherem strebt, wie so viele Neugeborene dieser Nächte, die glauben alt zu sein, würde bereits völlig ausreichen, um sich zum Ancilla aufschwingen zu können und als solcher zu bestehen.“, spöttelte die Jüngere der beiden Kainiten über derartige Überheblichkeit, bevor ein abfälliges Lächeln ihre Lippen umspielte, scheinbar als Kind eines Ahnen durchaus wissend, oder womöglich auch ahnend, wieviel mehr noch dazu gehören musste.

„Ich frage mich entsprechend, wie geistig gesund Benjamin überhaupt noch sein mag, so er scheinbar mit den Traditionen und der kainitischen Gesellschaft auf der einen Seite bricht und brechen will, wie ihr sagt.“, begann die Ventrue, während sie eine Handfläche gleich einer Waagschale hob. „Während er auf der anderen Seite auf Veranstaltungen auftaucht, Kontakt zu anderen Kainiten sucht und in dieser gar aufsteigen will.“, ergänzte Iulia, ihre zweite Hand zur anderen Waagschale hebend, diese sacht hin und her wiegend, als wäre sie sich nicht sicher, was nun schwerer sein sollte, bevor sie sie mit einem uninteressierten Lächeln, spielerisch über ihre Schultern wegzuwerfen schien und ihre Hände adrett in ihren Schoss zurückplatzierte.
Gesperrt

Zurück zu „1078“