[1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

[April '23]
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Allegra Aldighieri
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[1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Im Fühsommer geht über das Nachrichtensystem des Elysiums geht eine Botschaft an Macario zu. Die Handschrift ist besser geworden, sie benötigt nur noch gelegentlich Korrekturen und hat stellenweise sogar eine gewisse feminine Eleganz.
Werter Vincente,

viehleicht erinnert ihr euch an mich. Ich bin die Cappadocianerin mit der Locknpracht, mit der ihr auf dem Hohftag gesprochn habt.

Ich habe ein Gescheft in Aussiecht das für uns beide gewinnbringend sein könnte. Es betrifft Sardinijen.
Treft mich in einer Woche Samstags um Mitternacht auf dem Hohf der Wunder. Erkundikt euch beim Curiohändler Vittori nach Melinoe.

Wir sollten dabei außer dem klärn, ob ich manchmal ein bieschen Haue gern habe... ♥❤♥

Auf ein baldiges Wiedersehn,

Allegra Aldighieri, Neugebohrene des Clans des Todes
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Vincente Carlos
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Re: [1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Vincente Carlos »

Ah, das Lockenmädchen, erinnerte sich Vincente und dachte an ihre Begegnung an jenem Abend zurück. Dann las er den Brief mehrmals, damit er sich üben konnte und auch den Inhalt richtig begriff.

Dass sie den Hof der Wunder als Treffpunkt wählte, überraschte ihn etwas, weckte jedoch auch seine Neugier. Er fragte sich unwillkürlich welche Seltsamkeiten sie ihm dort zeigen würde und wem die genannten Namen gehörten. Bei ihrer letzten Zeile und Anspielung brach er in schallendes Lachen aus und erntete dabei wohl den ein oder anderen neugierig, vielleicht auch etwas entsetzten Blick der Dienerschaft im Elysium. Es störte ihn nicht.

Etwas ungelenk schrieb er eine kurze Antwort und übergab sie der Dienerschaft, damit diese sie Allegra zukommen lassen konnten.

Werte Allegra Aldighieri, Neugeborene aus dem Clan des Todes,
i froi mi uf das ernoite Treefe mit oich un di Wunder fun Nakt und Hoof.
Grutze, Vincente Carlos, Neugeborener der Lasombra.


Er betrachtete sein Werk und kam nicht umhin sich einzugestehen, dass er etwas aus der Übung war und spontane Nachrichten ihm nicht sonderlich lagen...Er zuckte kurz mit den Schultern, irgendwann musste er auch das lernen. Dann ging er seiner Wege, um sich später zum vereinbarten Zeitpunkt nach dem Curiohändler und Melinoe zu erkundingen...
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Allegra Aldighieri
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Re: [1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Wenn es Vincentes erster Besuch auf dem Hof der Wunder ist, ist der Ansturm auf die Sinne erst einmal überwältigend - überall hat es improvisierte Stände, aufgeregtes Gefeilsche, kreischend lachende leichte Mädchen, aufmerksamkeitsheischende Schausteller, besoffenes Gegröhle, flatternde bunte Tücher - und einen Geruchsteppch, als habe eine sehr schwitzige Person mit Rosenwasser versetzten Wein ausgekotzt und dabei ein Gewürzbord umgestoßen. Besonders jetzt im Frühsommer mit seinen lauschigen warmen Nächten nimmt das Geschäft unter freiem Himmel Fahrt auf, und die Händler und Gaukler sind emsig und mit Hochdruck dabei, die lange lange Durststrecke vom kalten Spätherbst bis zum gerade zu Ende gegangenen noch kühlen Frühjahr aufzuholen.

Kuriositätenhändler finden sich einige, aber mit ein wenig Rumfragen ist Vittori nicht schwer zu finden - im Laufe der letzten Monate hat er eine gewisse Prominenz erreicht, besonders seit er dem Klerus von Santa Maria eine echte Reliquie verkauft hat. Zumindest erzählt das die Gerüchteküche auf dem Hof so - eine schön klingende Geschichte, und was schön klingt muss ja wahr sein.

Vittori hatte sicher noch keine zwei Jahrzehnte gesehen, war eher erst dabei, sich einen anständigen Bart wachsen zu lassen. Sein Auftreten hatte jedoch eine gewisse Großspurigkeit, als wisse er genau, wovon er sprach, wie die Dinge liefen und dass er sich hier keinerlei Sorgen machen musste. Entsprechend ignorierte er den Fremdling, der nach Melinoe fragte, und pries stattdessen der Menge seine Waren an als ob der Lasombra gar nicht da wäre.

Jemand anderes nahm stattdessen Notiz von Vincentes Fragen und zupfte auf Hüfthöhe an seiner Kleidung. Beim Herabsehen sah er einen jungen Buben, der in seinen Gesichtszügen eine gewisse Ähnlichkeit zu Vittori aufwies.

"Ne Melinoe suchste? Also ich kenn keine Melinoe. Aber haste nen Silberpfennig, dann kenn ich sie vielleicht doch."

Ein vorwitziger Glanz lag in seinen Augen, und seine ausgestreckte rechte Hand öffnete und schloß sich wiederholt aufdringlich, als erwarte er damit etwas aufzufangen.
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Vincente Carlos
Lasombra
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Re: [1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Vincente Carlos »

Auch wenn Genua seine überfüllten Ecken hatte und er auf einem Schiff mit der Mannschaft des Öfteren mehr Kontakt hatte, als ihm manchmal lieb war, so war er dennoch nicht auf die vielen Eindrücke des Hofs der Wunder gefasst. Er brauchte einen Moment, um sich an den Lärmpegel zu gewöhnen und sich vom bunten Treiben und Gedränge nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Es gab Nächte, da kam er mit vielen Menschen besser zurecht als in anderen. Und in manchen Nächten weckte das Treiben Instinkte, die für das Gegenüber weniger gut ausgehen mochten. Der Dieb in ihm raunte ihm zu, dass es hier bestimmte den ein oder anderen Beutelschneider gab und wer die Gelegenheiten bekäme, der würde sich vielleicht auch mit einem Leben davonstehlen.

Er beobachtete das Auf und Ab der Menge, fügte sich in ihren Fluss ein, ließ sich treiben und fand schließlich den gesuchten Händler. Dabei behielt er immer auch seine nächste Umgebung im Auge, um nicht mit einem Messer begrüßt zu werden. Schließlich wusste er wie Schurken dachten, er war ja selbst einer.

Noch so einer, der sich auf das Christentum oder zumindest auf den Handel mit seinen Heiligen zu berufen scheint,
dachte er, als er von Vittori so beflissentlich ignoriert wurde. Er fragte sich, ob es sich bei ihm doch nicht wie vermutet um einen Diener von Allegra handelte. Falls doch, so hatte sie versäumt sein Erscheinen anzukündigen. Der Lasombra, Mann und Seefahrer in ihm grollte etwas. Aber er war an diesem Abend nicht auf Streit aus und beließ es mit einem Blick, mit dem ein Sargbauer für die frische Kundschaft Maß nehmen mochte.

Aus seinen Gedanken wurde er gerissen, als jemand es doch tatsächlich wagte an seiner Kleidung zu zupfen. Er blickte den Jungen an und suchte nach Spuren von Dummheit, denn jemand musste dumm oder sehr mutig sein, um Fremden einfach an der Kleidung zu zupfen. Sicher hatte hier schon der ein oder andere für weniger ein Messer in den Rippen stecken gehabt. Ganz offensichtlich strahlte er an diesem Abend etwas aus, was andere dazu veranlasste ihn zu ignorieren oder ihm ungefragt zu nahe zu kommen. Blieb die Frage wie er damit umgehen wollte.

„Weißt du was mit Leuten passiert, die mich ungebeten anfassen?“, stellte er eine Gegenfrage. Er blickte den Jungen in die Augen, bis dieser blinzelte und damit als erster den Blickkontakt brach. „Ich werde erwartet und wenn du artig bist und Melinoe holst, dann bin ich nachher vielleicht ganz besonders nett zu dir.“
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Allegra Aldighieri
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Re: [1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Der Junge lacht bei der Drohung. Tatsächlich kann Vincente sehen, wie sich aus dem Kreis der umliegenden Händler und Schausteller mehrere Köpfe in seine Richtung drehen und ihn sehr genau beobachten - einschließlich Vittori. Der Bub scheint ihnen nicht unbekannt zu sein, und zumindest die Leute in diesem Teil des Wunderhofes würden nicht lange zögern zusammenzustehen gegen einen einzelnen Fremden, der Ärger machte.

"Nen Versuch war's ja wert. Melinoe hat schon gesagt, dass so einer wie du nach ihr fragen wirst. Mein Bruder kann gerade nich weg wie du siehst, also komm grad mit."

Der Junge setzt sich in Bewegung, offenbar in der Erwartung dass Vincente ihm folgt. Währenddessen plaudert er immer weiter.

"Ich bin übrigens Lezzaro. Bin ne große Nummer hier, denn ich bin der Bruder und die rechte Hand von Vittori. Und Vittori ist ne noch größere Nummer, weil der ist die rechte Hand von Melinoe. Und Melinoe... Der gehört diese ganze Ecke vom Hof der Wunder."

Er unterstreicht das mit einer ausladenden Armbewegung in Richtung der Kurisoitätenhändler um Vittori herum.

"Normalerweise schickt sie Leute erst zu Vittori, damit er schaut ob sie sauber sind, und sie ein bißchen vom Kopf auf die Füße stellt bevor sie hergehen und bei der Chefin Scheiße bauen. Kennste Melinoe vielleicht schon von irgendwo her, dass sie dich einfach so zu sich lässt?"

Neugierig blickt er zum Lasombra hoch bei der Frage.

Etwa 25 Schritte von Vittoris Stand kommt der Bub bei einem Zelt an. Mit der linken öffnet er einladend eine der Zeltklappen. Die rechte streckt er aus mit der Handfläche nach oben, als erwarte er etwas hineingelegt zu bekommen, wobei er Vincente wortlos breit angrinst.
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Vincente Carlos
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Re: [1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Vincente Carlos »

Er störte sich nicht an den Blicken der Händler und Schausteller, schließlich hatte er dem Buben – bisher – kein Haar gekrümmt, ja noch nicht einmal richtig gedroht. Aber die Nacht war noch jung und wenn ihm sein Arbeitgeber nicht Respekt beibrachte, so würde er sich vielleicht genötigt sehen das zu übernehmen. Er sah es schon kommen, dass es am Ende herumerzählt werden würde, er würde nicht auf den nötigen Respekt bestehen und dann würden ihn sicher nicht nur die eigenen Clansleute darauf ansprechen. Er kannte seine glücklichen Sterne, wenn es um das Thema Etikette ging. Er seufzte.

Vincente behielt den Jungen im Blick, als er ihm zum Zelt folgte. „Und deine Herrin heißt das gut?“, fragte er und war auf die Antwort gespannt. Er ließ dabei offen, auf was genau sich seine Frage bezog, gab es doch verschiedene Aspekte. Dass Lazzaro und sein Bruder eine große Nummer seien, ließ er wortlos so stehen. Er war sich ziemlich sicher, dass der Junge übertrieb. Wahrscheinlich musste er das sogar, wenn er unter Händlern und Schaustellern sich irgendwie behaupten wollte.

Und obgleich er an diesem Abend nicht die beste Laune hatte, gab er doch Antwort auf die Frage des Jungen. „Nun, ob Melinoe und ich miteinander bekannt sind, wird sich zeigen, wenn wir uns gegenüberstehen“, erklärte er absichtlich wage. Bisher konnte er nur mutmaßen, dass es sich dabei um einen angenommenen Namen von Allegra handelte. Und wenn nicht, so doch zumindest um ihren Ghul.

Er blieb vor der aufgeschlagenen Zelteingang stehen, ließ den Ärger vor dem Eingang zurück. Oder versuchte es zumindest. Als der Junge so hoffnungsvoll die Hand aufhielt, blickte er ihn eine Weile länger an als nötig und legte schließlich ein paar Münzen hinein. Es war nicht der geforderte Betrag, aber der Junge würde sich davon dennoch eine gute Mahlzeit kaufen können. Wenn er die Münzen denn nicht verspielte...
Dann betrat Vincente das Zelt.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Ich wäre nich die rechte Hand von Melinoes rechter Hand, wenn ich anders handeln würde. Die Münzen wandern nich von allein!"

Der Junge nimmt die Münzen wie selbstverständlich an und entfernt sich wieder zu seinem Bruder, pfeifend und sichtlich vergnügt.

Im Inneren befindet sich ein hölzernes Biclinium - die Zwei-Personen-Version des Tricliniums, der antiken Speiseliegen. Dazwischen steht auf einem Schemel ein Teller mit Brombeeren.

Auf einer der Liegen erwartet Vincente Allegra, bäuchlings zum Zelteingang schauend. Sie hat sich hübsch gemacht, mit rot bemalten Lippen und einem kurzen weißen Chiton, das knapp über den Knieen endet. Sie trägt ihr Lockenhaar offen, verziert mit einer kupfernen Stirnkette, von der mehrere kupferne Plättchen und Medaillen baumeln und klimpern. Ihr Schoß ruht auf einem großen Kissen, wodurch auch ihr Po empor gereckt ist, während sie die nackten Füße hochgestreckt hat und mit diesen auf und ab wippt.

Sie lächelt dem Magister breit entgegen.

"Willkommen, werter Vincente. Ich bin diese mysteriöse 'Melinoe'. Ich hoffe, Ihr habt gut her gefunden?" Mit einer ausladenden Geste weist sie auf die Liege neben sich. "Nehmt doch Platz, die Alten wussten was sie taten als sie am liebsten im Liegen redeten."
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Vincente Carlos
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Re: [1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Vincente Carlos »

Vincente sah ihm nach und spielte mit dem Gedanken dem Jungen das Pfeifen auszutreiben, beließ es aber vorerst bei dem Gedanken. Er selbst müsste ein Mitglied seiner Mannschaft schon sehr mögen, um dergleichen zu tolerieren. Vielleicht war dieses fahrende Volk auch einfach nur anders und Allegra ließ ihnen mehr Spielraum.

Er betrat das Zelt und blickte sich aus Gewohnheit um, ob noch jemand anwesend war und ob von dieser Person Schwierigkeiten zu erwarten waren. Anschließend ließ er den Blick auf Allegra ruhen. „Die Nacht zum Gruße, … Melinoe“, er nickte ihr lächelnd zu. Es hatte sich schon lange keiner mehr Mühe gemacht sich herzurichten, nachdem er sich zu einem Treffen angekündigt hatte. Und wenn sich jemand in Szene gesetzt hatte, dann zumindest nicht so. „Möchtet ihr weiter mit diesem Namen angesprochen werden?“ Er war sich nicht sicher, wie gut man sie durch die Zeltwand verstehen konnte und er wollte nicht ihr aufgebautes zweites Ich durch eine Unbedachtheit beschädigen.

„Ja, ich hab zum Platz der Wunder gut gefunden. Wenn man sich erst einmal diesem nähert, so ist das Treiben laut genug, um sich von dem Trubel die letzten Schritte leiten zu lassen. Man könnte meinen, dass mein ein paar der besser belungten Händler bis zu 3 Straßenzüge hat hören können.“

Er trat an das ihm zugewiesene Möbelstück heran. Behutsam ließ er sich darauf nieder, bereit aufzuspringen, sollte das Holz unter ihm ächzen und drohen entzwei zu brechen. Es war schön verarbeitet, aber er war sich nicht sicher, ob ein womöglich altes Stück das Gewicht eines Mannes ohne weiteres aushalten würde. Am Ende würde man ihm noch den Schaden in Rechnung stellen und so wie Allegra von ihren Schätzen und Suchen erzählt hatte, wäre es bei seinem Glück vielleicht sogar unersetzbar. Er hatte sich auf die Liege wie auf einem Stuhl niedergelassen, die Beine fest auf dem Boden, damit er schnell aufspringen würde. So ganz traute er der Konstruktion noch nicht. „Vittori hat mich ignoriert und sein Bruder war … frech und hat mir Münzen abverlangt.“ Er hatte es sich doch nicht nehmen lassen, dies bei ihr anzusprechen. „Sind eure rechte Hand und sein Stellvertreter immer so?“
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Allegra Aldighieri
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Re: [1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Bleibt am besten bei Melinoe. Unter dem Namen kennt man mich hier."

Allegra wendet ihren Kopf Vincente zu, bleibt aber bäuchlings liegen. Sie lacht, als er vom Verhalten ihres kleinen Helfers erzählt. "Sie wären nicht lange meine Stellvertreter, wenn sie anders handeln würden. Lezzaro ist ziemlich aufgeweckt und weiß bereits sehr gut wie man Leuten das Geld aus der Tasche zieht, aus dem wird mal noch was. Ich hoffe, er hat euch nicht zu sehr über den Tisch gezogen.

Nehmt es ihnen nicht krumm, werter Vincente, auf dem Hof der Wunder läuft es nun mal so. Wenn ihr jemanden züchtigen wollt, macht das mit mir, da landet das Geld schließlich auch am Ende."


Zur Unterstreichung des Angebots wackelt sie mit dem empor gehobenen Hintern und schiebt sich langsam und lasziv eine der Brombeeren zwischen die gefärbten Lippen.

"Ihr könnt aber auch euren Verlust um ein vielfaches wett machen, wenn Ihr auf mein Angebot eingeht. Befahrt Ihr noch oft die Route von Genua nach Sardinien und zurück?"
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Vincente Carlos
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Re: [1080] Nymphae Euplokamo [Allegra, Vincente]

Beitrag von Vincente Carlos »

„Wie ihr wünscht, Melinoe.“ Er schob sich eines der Kissen etwas zurecht und machte es sich vorsichtig bequem – so ganz traute er der zierlichen Konstruktion noch nicht und er fürchtete eine der Verzierungen könnte durch eine unbedachte Bewegung oder Berührung doch noch abbrechen. Es wäre ihm sehr peinlich, wenn er so auf den Hintern geschickt werden würde.

„Ich nehme an, die Geschäfte laufen also gut, wenn nicht einmal bei Ankunft von erwarteten Gästen kurz innegehalten wird? Mit was genau handelt ihr denn?“ Er hielt kurz inne und verzog für einen flüchtigen Moment das Gesicht. „Eure Leute haben Glück, dass der Census des Ersten Liktors bereits durchgeführt wurde – sofern er nicht den Auftrag hat, dies bei Neuankömmlingen nachzuholen. Luitprand hat...wenig für unsere Diener übrig und lässt dies auch durchblicken. Seht euch also vor, falls er sie sich von euch vorführen lassen möchte. Er vergibt nicht und lässt sich vergehen teuer bezahlen.“

Er blickte sich im Zelt um. „Sind dies alles Dinge, die ihr auf euren Suchen zusammengetragen habt, aber nicht verkaufen möchtet?“ Sein Diebesherz wunderte sich kurz darüber, dass die etwaigen Kostbarkeiten nur von einer dünnen Zeltwand geschützt wurden.

Vincente konnte nichts dafür, er musste hinsehen, als sie mit dem Hintern wackelte. Dann kam sie auf die Seefahrt zu sprechen und er fokussierte sich auf das, wovon der etwas verstand: Männer übers Wasser zu schicken.

„Die Routen sind planbar“, begann er vage. „Es gibt derzeit keine festen Handelsstrecken oder Termindruck, sodass sich spezielle Aufträge durchaus im Tagewerk meiner Leute unterbringen ließen, sofern sie in dem Zeitraum nicht schon anderweitig eingespannt sind. An was genau habt ihr gedacht?“
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