[1080] Wunder, Waren, Spiel und Spaß [Paolo, Atessa, Allegra, Gabriel, Pietro, La Strega]

[Paolo]

Als Paolo weiter ging, bemerkte er in der Menge an sterblichen Leibern auch zu erst Allegra, die einfach überall auffällig herausstach. Er sah wie sie jemanden winkte und folgte dem Blick zu einer sehr schönen Frau. Er hatte sie schon auf dem Hof gesehen. Und natürlich reichte sie Aurore oder deren Kind keineswegs das Wasser, aber sie hatte dennoch was sehr hübsches an sich und anders als Aurore und Iulia machte sie ihm weniger Angst. Zumindest bisher, wo er ja noch gar nicht mit ihr gesprochen hatte.

Paolo versuchte ihr näher zu kommen und sich an einer Meute Betrunkener vorbei zu drücken, von denen einer einfach seinen Arm um ihn legte und dazu bringen wollte, mit ihnen mitzufeiern. Er vermisste das sterbliche Leben, die Leichtigkeit und Spontanität. Er konnte sich nicht mehr einfach abends voll laufen lassen und mit Menschen feiern gehen. Viel zu unsicher war es, dass er selbst auffiel und zu viel Kraft und Aufmerksamkeit ging immer dafür drauf die Jagd zu planen. Was man sagte, wie man sie unterhielt und dazu bekam zu trinken, während er selbst es vortäuschen musste...Es war anstrengend. Zäh. Ein Kampf ums Überleben.
Jeder Gedanke zog sich unweigerlich ins Negative und doch setzte er einfach ein Lächeln auf und entschuldigte sich. Schlüpfte aus dem Griff und davon und hätte am liebsten instinktiv durchgeatmet, aber das musste er nicht mehr und es würde sich nur seltsam anfühlen.

So oder so, wäre vielleicht später auch noch Zeit dafür. Jetzt gerade wo sie hier nicht auf einem Hof voller Kainiten waren, die jeden Schritt mit missgünstigen Augen bedachten, wollte er lieber mit der hübschen Rose reden. Egal ob Allegra dabei sein würde.

Hätte er nur gewusst, wie viele Kainiten tatsächlich noch hier waren...

[Pietro Salvatore]

Pietro blieb tatsächlich stehen und lächelte zu der Frau hinab. "Verzeiht, wenn dem so ist, so habe ich euch leider nicht wahrgenommen." Er kniete sich einwenig hinab,sodass sie nicht so erbärmlich zu ihm hoch greifen musste. Sein Plan den teil der Stadt zu erkunden kann sicherlich noch einige momente warten. "Wie ich sehe scheinen die Menschen nicht so großzügig zu sein." Meint er mit einem wink auf ihre recht leere Schale.

[Angelique]

Angelique war, wie so oft, auch in dieser Nacht da.

Allerdings würde wohl keiner sie erkennen. Ein Straßenkind unter vielen und mit der dunklen Haut maurischer Mischlinge und dem schmutzigblonden Haar und den strahlend blauen Augen der Sachsen. Sehr hübsch und exotisch und durch ein gelbes Band als sündig gekennzeichnet.

Sie war auf ihrer Art der Jagd. Nach dem Blut der Sünder und auch nach Informationen.

Und der Teufel hatte in dieser Nacht wohl allen untoten Abschaum der Hölle ausgespien, als sie sich umsah und meinte, alle sündige Kohle der Verdammten sei an diesem Ort zu einem schwarzen Diamanten des Bösen zusammengepresst worden.

[Gabriel Ducas]

Als er seine Aufmerksamkeit wieder zwischen den zwei Damen aufteilte, fand er Paolo wieder. Der Wanderer wand sich gerade aus der Umarmung des Betrunkenen und schien in Richtung Atessa zu gehen. Waren die beiden etwa verabredet? Er sah kurz in das Gesicht der, an der Ecke lehnenden Rose, um ihre Reaktionen abzulesen, doch es stand mal wieder ein neuer Sterblicher vor ihr. Mit einem schiefen Schmunzeln ließ er seinen Blick noch einmal über die bunte Ansammlung von Menschen gleiten. War da nicht? Mit zusammengezogenen Brauen versuchte er zu erkennen, ob er den großen gepflegten Mann schon einmal gesehen hatte. Ein weiterer Kainit? Nun er verlor Pietro wieder aus den Augen als ein leichter Rempler seine Aufmerksamkeit brach und er danach mit einem Schmunzeln feststellte, dass einige der Münzen in seiner rechten Tasche verschwunden waren. Hof der Wunder, hier war man nicht mal als Bettler vor Diebstahl sicher. Man sah Gabriel wohl selten so freundlich, aber auch schelmisch Lächeln. Er nahm die verbliebenen Münzen aus der Tasche, näherte sich einer der ruhigeren Häuserwände, die diesen Platz einrahmten und erkaufte sich diesen Platz, als er den dortigen Straßenkindern das Geld in die Hände drückte. Es war eine respektvolle Geste. Er warf es ihnen nicht auf den Boden, sondern ging in die Hocke, um mit ihnen auf Augenhöhe zu sein und gab es jedem von ihnen in die Handfläche. Sie konnten bleiben. Er wollte nur den Platz an der Wand. Von dort nutzte er die freiere Sicht, um erneut nach Paolo zu suchen. Allegra aufgrund ihrer bunten Kleidung, Atessa und Pietro aufgrund ihrer stehenden Position waren in der Dunkelheit und der Menschenmenge durchaus einfacher zu beobachten. Letzterer würde sicher einige Blicke auf sich ziehen. Groß, gutaussehend und noch dazu gepflegt. Erneut grinste er schief. Auf diesen Leuchtturm würden sich sicher nicht nur die leichten Damen stürzen...

[Weihlaer]

Weihlaer wollte nur durch die beeindruckenden Straßen schlendern, doch hat an diesem Tag die Aufmerksamkeitspanne eines Bilderbuch Neugeborenen.
Von Stand zu Stand ließ er sich leiten und bestaunte die Angebote. Er ließ sich einen "seltenes Erz" aufschwatzen, von dem er wusste, dass es nur ein verzierter Stein war, eine Felldecke, welche er eigentlich nicht brauchte, da Ihm seit seinem Unleben nicht kalt wurde und ein neues Paar Kleider, welche er in besagte Decke einrollte.

Den Rest seines Geldes verlor er beim Glückspiel, bei dem er sich sicher war, das Geschummelt wurde.
Allerdings ist auch das ein Talent, welches er zu würdigen weiß. Immerhin hatte er trotzdem Spaß, worauf es seines Erachtens ankam.

Genua überraschte Ihn erneut positiv und fühlte sich bestärkt den Richtigen Weg eingeschlagen zu haben als er seine Reise antrat.
Dieser Hof der Wunder macht seinen Namen alle Ehre und hoffte ähnlich verzückende Orte zu erleben sollte er eines Tages weiterreisen.

Dieser Tag war allerdings noch lange nicht gekommen. Es gibt noch genug zu bestaunen...
Er holt Luft und bevor er sich versah, werden Ihm verschiedene Teesorten präsentiert.
Er ist fasziniert vom Händler, welcher voller Leidenschaft sein Wissen präsentierte. -"Feinster Tee aus dem Osten, Gesund für Körper und Geist".
Wie hypnotisiert klebte er anfangs an den Lippen des Experten bevor er nebenbei eine Geschichte in seinem Kopf sponn‘, wie er wohl zu seiner Berufung gefunden hat.
Vielleicht kommt er aus einer Familie von Alchemisten. Vielleicht war er selbst ein Reisender welcher fremde Kulturen näherbringen möchte. Vielleicht wurde er aber auch von Piraten entführt und hatte unter Deck nur die Kräuter, welche er seine Freunde nennen konnte. Oder noch schlimmer, er....

"...sowie ich euch einschätze, solltet Ihr Brennnessel ausprobieren.", sagt der Händler und hält Ihm die Ware hin.

Wieder mal hat er sich Ablenken lassen und nur halb zugehört.
Da stand er nun wie bestellt und nicht abgeholt. Bestimmt über eine viertel Stunde hat er sich beraten lassen.
Wie soll er im Nachhinein erklären, dass er sein Geld bereits ausgegeben hat?
Er schließt die Augen, sucht in seinen Gedanken nach einer Lösung und hofft nebenbei auf ein kleines Wunder... das letzte, was er möchte, ist einen schlechten Eindruck zu hinterlassen.

[La Strega]

Sie lächelte und die schiefen, schmutzigen Zähne kamen zum Vorschein. Mit einem seltsamen Blick betrachtete sie das hübsche Gesicht des Toreadors und kicherte dann.

"Nunja, jeder Bettler hat nicht gut gelitten in dieser Stadt. aber jene, die eh nur wenig haben können nicht viel erübrigen, auch wenn das Herz vielleicht weich und mitfühlend sein mag."

Sie betrachtete die Münze, die Pietro ihr gegeben hat und biss prüfend darauf.

"Wie heißt Du, mein Junge?"

[Pietro Salvatore]

Pietro betrachtete den Nosferatu eine weile. Auch die Münze schien dem biss stand zu halten. "Pietro, so lautet mein Name." Sprach er während er sich wieder erhebt. "Und wie nennt man euch?" Fragt er mit einem Lächeln "Nun, ich denke Mitgefühl sollte nicht anhand einer Münze in einer Schale gemessen werden. Nicht, dass man eines Tages enttäuscht ist. Und doch frage ich mich, wie es den Bettlern dieser Stadt ergeht."

[Atessa Federizzi]

Erneut überblickten die braunen Augen die Szenerie und währte sie sich bis vor einigen Sekunden noch als Einzige ihrer Art hier, so musste sie feststellen, dass sie sich geirrt hatte.*

Die Lockenpracht, gehüllt in bunte Stoffe war schwer zu übersehen. Atessa nickte der Kappadozianerin zu. Selbst hier schaffte es Allegra aufzufallen wie ein bunter Hund! Ein hübscher bunter Hund, zugegeben. Sie schenkte der jungen Frau ein Lächeln und sah dann das Gesicht eines Mannes, dass sie am Hoftag bereits wahrgenommen hatte. Pablo? Paolo? Irgendwas in dieser Richtung. Auch er bekam ein höfliches Nicken und ein Lächeln von ihr als Zeichen, dass sie seiner Gewahr war. Er schien auf sie zuzusteuern und so scheuchte sie einen Sterblichen fort, um Raum für ein Gespräch zu bieten.
Sicher, private Gespräche galt es an diesem Ort wahrlich nicht zu führen aber ein offener Austausch, warum nicht? Kontakte in der Nacht waren so wichtig.

Aus dem Augenwinkel fielen ihr zwei weitere Gesichter auf, der eine Mann, der sich gerade an die Wand bei einigen Gossenkindern niederließ. Das war derjenige, der mit der Entourage des Prinzen der genuesisch-sardischen Territorien. Gabriel? Damals waren so viele Namen gefallen. Auch er bekam ein Nicken, wenngleich ein leicht tieferes, als die beiden Kainiten zuvor - und natürlich ein Lächeln.

Das andere der beiden Gesichter strich ihr allerdings das Lächeln aus dem Gesicht. Sie erinnerte sich dunkel - er hatte nichts besseres zu tun als sich im Elysium in ein hochspannendes Gespräch mit Maryam einzumischen und sie auch noch anzugrabschen.

Da er sie nicht wahrzunehmen schien, gab es auch keinen Grund ein Nicken an ihn zu verschwenden, also wandte sie sich ab und sah zurück in die Richtung des sich nähernden Ravnos.

Dieser Ort hier wurde immer interessanter!

Spoiler!

* Wahrnehmung + Aufmerksamkeit (heute, 22:34Uhr): 10, 9, 8, 7, 3, 2

[Allegra Aldighieri]

Die Kappadozianerin bemerkt den Blick Atessas und erkennt Paolo (den sie schon einmal gesprochen hatte), den sie mit an sich heranwinkt, während sie sich einen Weg durch die Menge bahnt.

Als alle drei in Hörweite zu einander sind, nickt sie den beiden anderen Kainiten zu.

"Ihr beide kennt mich bereits, aber ich weiß nicht, ob ihr beiden euch untereinander bereits kennt." Sie weist abwechselnd auf die beiden. "Dies hier ist die werte Atessa Federizzi, von den Rosen - und dies hier der werte Paolo, von den Wanderern."

Bei der etwas ungewöhnlichen Vorstellung blickt sie sich verschwörerisch um - der Hof der Wunder wimmelt von unwissenden Sterblichen, und kratzt sich an der phrygischen Kappe.

"Hier auf dem Hof kennt man mich als Melinoe, Beschafferin alter Kostbarkeiten.
Die Geschäfte gehen so - die Lieferanten werden immer unverschämter und teurer, die Kunden dafür immer geiziger und anspruchsvoller. Ein einziges Trauerspiel, ich lebe nur noch vom draufzahlen!"

Sie unterstreicht ihr Klagelied mit wilden Gesten.

[Paolo]

Paolo lächelte freundlich als er bei Atessa ankam und schenkte auch der Kappadozianerin ein solches, samt höflichem und dankbaren Nicken.

"Einen schönen Abend, Allegra. Wir haben einander noch nicht gesprochen, aber ich vernahm ihren Namen am Hof." antwortete Paolo nachdem Allegra ihn und Atessa einander vorgestellt hatte und damit köntne für unwissende Ohren genauso gut dieser Hof hier gemeint sein.

Paolo wandte sich nun direkt an Atessa. Leider war er so rein gar nicht inder hohen Minne versiert oder kannte sie überhaupt, dass er hätte was elegantes vorbringen können, als:
"Werte Atessa. Euer Antlitz ist ein selten schöner Anblick in diesen dunklen und dreckigen Straßen." Er lächelte charmant und neigte höflich den Kopf, tiefer als es notwendig gewesen wäre.