[1080] Brücken bauen [Vergonzo, Gabriel, La Strega]

[Gabriel Ducas]

Es hatte funktioniert. Es schien niemand etwas mitbekommen zu haben. Fragen hatte er nicht beantwortet. Oder hatte es doch nicht funktioniert? Die letzten Ankündigungen hatten ihn nachdenklich zurückgelassen. Es wurde Zeit zu sehen, ob der erste Baumeister weitere Wünsche und Fragen hatte und wie dieser die Situation einschätzte. Zwar hatte man sich auf dem Wettbewerb und dem Hoftag gesehen, doch jeder war mit anderen Dingen beschäftigt gewesen und überhaupt auf dem Wettbewerb war ein Gespräch im Anschluss schwerlich möglich. Über die bekannten Kanäle hatte der Brujah seinem Werten Freund eine Nachricht zukommen lassen und diesem zu einem Treffen eingeladen. Ort und Zeit hatte er dem Baumeister überlassen und sich, nachdem er eine Rückmeldung erhalten hatte an besagten Ort begeben. Seine Kleidung ließ, wie immer die ach so hohe Herkunft vermissen. Ein einfacher ehrlicher Arbeiter, der nach getaner Arbeit und einem Getränk in einer der Tavernen nach Hause ging.

[Vergonzo Faro]

Der Nosferatu gab als Treffpunkt eine eher wenig frequentierte Gasse an der Grenze Claivcula zu Platealonga an.
Er hatte seine Schwester im Blute mit eingeladen diesem Treffen beizuwohnen und so war der Nosferatu verdunkelt früher als ausgemacht vor Ort.
Es war wenig los in dieser Ecke, die meist gemieden wurde und nur in der Ferne waren ab und an Arbeiter, Nachtschwärmer, Gesindel oder dergleichen zu sehen.

Ein Krächzen hier ein Fauchen dort. Lediglich ein paar Krähen und struppige Katzen streunten zusätzlich umher auf der Suche nach überresten der Fischer.
Zwei dieser Krähen säumten den Eingang zum Dunkel der Gasse, eine alt, die andere zerzaust.

War das letzte Treffen schon länger her? Zeit....war geduldig.

[La Strega]

Die alte Strega war dem Wunsch ihres Blutsbruders nachgekommen und machte sich auf den Weg zu dieser dunklen Gasse. Den Weg hierher legte sie verdunkelt zurück. Sie war wie üblich in ihre Lumpen gehüllt, die Haare unter einem schmutzigen Kopftuch, so dass nur das alte faltige Gesicht zu sehen war. Auf einen knorrigen Stock gestützt blickte sie zu den Krähen auf, die auf den Dächern vor der Gasse saßen und grinste vergnügt. Sie ließ die Verdunklung im tiefen schatten der Gasse erst fallen und sah sich aufmerksam und sorgfältig um.

[Gabriel Ducas]

Auch in der heutigen Nacht kam er nicht zu spät. Er hatte sich rechtzeitig auf den Weg gemacht und ließ den Baumeister nicht warten. So trat zum verabredeten Zeitpunkt die Gestalt des Zeloten in die Gasse. Die Krähen bedachte er mit einem interessierten Blick und begab sich ohne Scheu in die Gasse. Sicher ein merkwürdiger Treffpunkt, allerdings hatte er Mitglieder der Verborgenen bereits an weit schlimmeren Orten besucht und er konnte verstehen das manche das Elysium eher mieden.

Geschmeidige Schritte trugen Gabriel in die Gasse. Für den aufmerksamen Beobachter hatten sich seine Bewegungen verändert. Der Schritt war etwas weniger fest und stampfend, sondern eher auf Wendigkeit ausgelegt. Seine Augen überflogen die Dunkelheit. „Werter Freund?“ fragte er in die Schwärze der Gasse. Nicht ängstlich flüsternd, aber auch nicht laut rufend.

Spoiler!

Wahrnehmung + Aufmerksamkeit: 8, 7, 6, 5, 2, 1

[La Strega]

Die Hexe drückte sich weiter in die Schatten der Gasse, als die Gestalt des Brujah auftauchte. Sie wollte ihrem älteren Clanbruder den Vortritt lassen und beobachtete Gabriel genau, wobei sie wegen der Dunkelheit kaum mehr als die Umrisse seines Körpers erkennen konnte.

Spoiler!

Geschick + Heimlichkeit: 10, 8, 8, 7, 2, 1

[Vergonzo Faro]

Als alle geladenen Kainiten eingetroffen waren entließ die Dunkelheit den Nosferatu als dieser vom Schwarz der Nachtschatten freigegeben wurde und er die Blutskraft aufgab.
Zwei Schritte tat er hinkend und grüßte Gabriel mit einem freundlichen Nicken.
"Seid gegrüßt Gabriel. Es ist gut euch nach all dem Geschehenen wohlauf zu sehen. Ihr beginnt langsam Langlebigkeit zu zeigen, vielleicht sogar Zähigkeit." stellte er am Ende fest und grübelte kurz als er sich Gabriel näher ansah. Viele waren seidher vergangen und untergegangen.

Ja der Nosferatu hatte sich verändert in all den Jahrzehnten. So wie es alle irgendwann taten, jeder auf seine Weise. Alter und eine gewisse Düsternis, etwas Unbekanntes umgab ihn, dennoch war er derslbe, irgendwie.
Und bevor Gabriel das Wort ergreifen würde gab er ihm einen Vorschuß, etwas das man nur zuverlässigen alten Partnern gewähren würde.
"Ich bin heute Nacht nicht alleine gekommen."
Wie würde der Brujah darauf reagieren?

[Gabriel Ducas]

Ein wenig erschrocken hatte er auf den Schemen geschaut, der sich da so aus dem Dunkel schälte. War er schon die ganze Zeit da? Er unterdrückte den Impuls sich die Augen zu reiben und schmunzelte etwas als einer der vermutlich Ältesten Bewohner Genuas, ihm Langlebigkeit unterstellte. Gerade als er antworten wollte, offenbarte der Verborgene das er nicht allein gekommen war und Gabriel verspannte sich etwas und sah sich um.

„Die Nacht zum Gruße. Wen mögt ihr wohl mitgebracht haben?“ fragte er deutlich vorsichtiger. „Euren werten Bruder Tankred?“ Noch immer sah er sich etwas um. Hatten die Schatten nicht eben auch den Baumeister ausgespien? War die Person ein Feind? Oder jemand vor dem man offen sprechen konnte?

[La Strega]

Das Geräusch des knorrigen Stockes auf den Boden und der schlurfende und hinkende Gang war das erste was von der alten Vettel zu hören war. Kurz darauf schälte sich die kleine gebeugte Gestalt der Hexe aus dem Schatten, in dem sie sich verborgen hatte. Der Kopf wackelte zittrig und ihr Blick lag auf der Gestalt des Gelehrten. Unangenehm durchdringend und mit Neugier erfüllt, wobei die Betonung hier deutlich auf der Gier lag.

Sie trat an die beiden Männer heran und neigte sich dann vor Gabriel etwas tiefer, wobei man fast Angst haben konnte, dass die alte Frau dabei vorn über fallen könnte. Doch sie richtete sich gestützt auf ihrem Stock auf und blickte den Brujah von unten an. Das Wort überließ sie allerdings Vergonzo und ein Grinsen zeichnete sich in dem faltigen Gesicht ab, was vermutlich ein höfliches Lächeln werden sollte.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo sah auf Gabriels Reaktion als die alte Vettel aus den Schatten der Gasse trat.
Mit einer Geste der Hand in ihre Richtung sprach er dann knorrig wie ihr Gehstock.
"Wenn ich vorstellen darf, meine Schwester La Strega der Verborgenen. Ihr habt sie sicher am Hoftag bemerkt." sprach er trocken oder war da ein Anflug von Amüsiertheit?

Er gab ihnen nun etwas Zeit in der Gabriel oder Strega reagieren oder etwas sagen konnten, ehe er auf den Grund dieses Treffens kommen würde.

[Gabriel Ducas]

Als er das schlurfende Geräusch vernahm sah er zunächst noch etwas angespannt in die Richtung, aus der die alte Frau sich aus dem Dunkel quälte. Als er schließlich erkannte wer da vor ihm stand und anhand der Bewegung vorerst keine Feindseligkeit feststellen konnte, nickte er der zweiten Verborgenen freundlich und respektvoll zu als Vergonzo diese vorstellte. „Bitte. Wir sind hier unter uns. Kein Grund so förmlich zu sein. Die Nacht zum Gruße.“ sagte er freundlich als sich die alte Vettel so tief verneigte. Sein Blick glitt interessiert über die Erscheinung. Offenbar überrascht das es sich um eine Verborgene handelte. Wer weiß schon zu sagen wie Aurore oder ihr Kind aussehen würden, wenn ihr sterblicher Leib scheinbar ein so hohes Alter vor dem Kuss erreicht hätte?

Sein Blick wanderte zu Vergonzo um diesen zu antworten. „Jedoch ja. Ich hatte sie bemerkt. Erfreulich zu sehen das eure Schwester in Genua ist.“ nun glitten die Augen wieder zu La Strega um mit geschäftiger Stimme hinzuzufügen. „Ich freue mich auch auf Geschäfte mit euch.“ beinahe bedächtig legte er beide Hände ineinander und sah Vergonzo fragend an. Ist sie wohl eingeweiht?