[1080] Klingenmond [Giada, Roya]

[Giada Salvaza Rossi]

Giada hob die Augenbrauen zu Royas Vermutungen darüber an, was sie wollte oder nicht wollte. Sie schien da recht anderer Ansicht zu sein, doch sie korrigierte Roya nicht - vielleicht einfach deshalb, weil diese bereits weiter sprach und ihr Angebot machte. Vielleicht auch tatsächlich, weil die Konzentration der Magistra in dieser Nacht alles andere als fokussiert oder klar war.

“Ich kann mein Wort für Eure Bitte um eine Audienz bei dem hoch verehrten Laszlo Vojislav vom Blut der Drachen einlegen, werte Roya.” Sie sprach diese und auch die folgenden Worte langsam und mit ein wenig abgesetzter Betonung für die Eigennamen und Bezeichnungen, so dass auch mit der Sprachbarriere zwischen ihnen beiden diese klar werden konnten. “Doch der Scoriado di Milano ist ein Ahn. Wenn man es auf hiesige Verhältnisse übersetzen wollte, ist er auch zugleich Blutvogt von Mailand.”
Sie unterstrich dann die folgende Selbstverständlichkeit mit einer knappen Geste: “Mein Wort kann Euch den Weg ebnen, doch er wird entscheiden. Und seine Art, Bittsteller zu empfangen, ist …außerordentlich.” Es klang ganz selbstverständlich auch so, dass Roya nicht mehr als eine Bittstellerin gegenüber dem Drachen sein konnte. Sicherlich konnte man dies als kalte Arroganz werten, doch Giada schien sich darin weder zu schmücken noch sonstwie hervor zu tun. Es klang einfach wie eine Selbstverständlichkeit.

“Wenn Ihr damit einverstanden seid, dann bin ich zu dem Handel bereit, den Ihr vorschlagt. Und ich bin interessiert daran, mehr über Euch zu erfahren, um zu sehen, wer dies ist, den ich zur Audienz beim hoch verehrten Scoriado empfehle.”

[Roya]

Royas Blick wanderte ob der langwierigen Erläuterungen der Lasombra mit jedem Satz tiefer auf ihre dargebotene Hand hinab, bis sie diese schließlich mit einem Schulterzucken zurück an ihre Seite sinken ließ, nachdem der Schatten geendet hatte. Dann schüttelte sie ihr Haupt. „Nein, ich nicht seien einverstanden.“

[Giada Salvaza Rossi]

Giada machte eine weitere, knappe Geste, wie um Roya aufzufordern, sich zu erklären oder einen Gegenvorschlag zu machen.

“Ihr wusstet nicht, in wessen Hand die Pflichten der Geißel Mailands sind”, vermutete sie trocken.

[Roya]

„Du auch nicht wissen, wen ich werde finden. Oder wie viel.“ Royas Stimme war kaum feuchter als die der Lasombra, auch wenn die Malkavianerin bereits seit Anbeginn eine eher raue besaß. Dann zuckte sie mit den Schultern und verschränkte ihre Arme unter der Brust.

„Du mich nicht kennen. Du nicht wissen, ich wissen oder nicht. Du nie fragen.“ Ernst blickte sie weiter auf den Schatten, ohne ihr dabei jedoch in die Augen zu sehen.

„Du mir sagen, du brauchen dies. Brauchen das. Wollen dies. Wollen das. So ich hören zu. Überlegen wie ich dir können helfen. So ich dir sagen, ich brauchen etwas, du sagen nein.“ Sie zuckte erneut gleichgültig mit den Schultern. „So ich sagen auch nein.“

[Giada Salvaza Rossi]

“Es gibt mehr als eine Art, um Antworten zu erhalten”, sagte Giada da. “Zu Fragen, das ist eine Bitte. Wie oft führt eine Frage allein zu einer Wahrheit?”

Sie lächelte knapp. Dass sie selbst nun daraus eine Frage gemacht hatte, zeigte die Ironie der gesamten Lage.

“Was würdet Ihr für Eure Zusammenarbeit wollen, werte Roya? Bedenkt, dass wir in der Tat erst sehen müssten, was wir einander wert sein können.”

[Roya]

Roya war so verwirrt über die Aussage der Lasombra, so dass sie diese völlig ungläubig anstarrte, anstatt deren Frage zu beantworten. Die Malkavianerin schüttelte ihren Kopf, bevor sie deren tatsächliche Frage beantworte, ihre Arme unter der Brust noch immer verschränkend. „Du schon sagen nein. So ich nicht seien interessiert.“ Sie zuckte mit den Schultern, als das Thema für die Malkavianerin damit durch war.

[Giada Salvaza Rossi]

Giada hob die Augenbrauen.

"Zu einer Zusammenarbeit.. einem Zusammenwirken Eurer Pflichten und meiner, sage ich ja", erklärte sie dann und schlug vor: "Vielleicht kommen wir in einer Weile wieder zusammen, wenn Ihr Euch ein wenig eingefunden habt?"

[Roya]

Die Malkavianerin legte ihren Kopf schief, ob der vehementen Frage der Lasombra, dann ließ sie ihren Blick gen Boden wandern, zu jener Stelle, auf der der Schatten seine Zeichnung gemacht hatte, bevor Roya den schmalen Streifen des Weges betrachtete, auf dem sie noch immer stand, um die Lasombra ungehindert passieren zu lassen.

Dann schüttelte Roya erneut ihren Kopf. „Du nicht verstehen, wohlwerte Giada. Ich nicht sehen Grund, ich wollen arbeiten zusammen.“ Ihre flache Hand legte sich kurz auf ihr Herz, um ihre Worte zu unterstreichen, bevor diese wieder unter ihren verschränkten Armen verschwand und sie zu der Lasombra aufsah. „Du nur sehen dich.“ Sie machte eine kurze Sprechpause, bevor sie sich weiter erklärte.

„Du mich nie fragen. Du nur legen fest, was seien gut für dich. Ja, ich nicht sprechen Sprache gut, so du müssen denken, ich seien dumm.“ Sie legte ihre Hand an ihre Schläfe, dann schüttelte sie erneut ihren Kopf und ließ ihre Hand wieder in ihre verschränkte Haltung sinken. „Ich nicht seien dumm. Ich verstehen Zusammenarbeit nicht seien du mir sagen und ich machen. Ich nicht seien Diener dein.“

Royas graue Augen lagen ernst auf ihrem Gegenüber, dem sie dennoch nie höher als bis zur Nasenspitze blickte. „Und ich nicht vergessen du seien Kind Lombardei. Ich nicht vergessen du seien Feind See der Schatten. Ich nicht vergessen du seien Feind Genua.“ Die Worte der Malkavianerin wogen schwer trotz dem beherzigten Plädoyer, welches die Lasombra zuvor gehalten hatte.

„So ich nicht denken Zeit werden ändern Meinung meine.“ Roya zuckte mit den Schultern, als sie untermalte, dass sie den Absichten Giadas misstraute, so sehr, wie sie auch sie als Fremde sah, derer sie argwöhnte. Dennoch schloss sie wärmer, versöhnlicher ab. „Aber ich werden kommen, so du mich wollen sehen. Wollen sprechen. Ich nicht sehen Grund ich dich meiden.“

[Giada Salvaza Rossi]

Bei diesen Worten wurde Giadas Miene still und kühl. “Ich kann hinnehmen, dass Ihr wollt, dass andere - Fremde noch dazu - für Euch erraten und aussprechen sollen, was Ihr wohl wünschen könntet. Ich kann hinnehmen, dass Ihr mir ein Ding um das andere unterstellen wollt - und seien sie noch so falsch.”

Sie schnaubte einmal. “Doch ich nehme nicht hin, dass Ihr mich als einen Feind Genuas bezeichnet. Ich habe Euch Angebote gemacht, werte Roya. Was Ihr wollt, das müsst Ihr selbst wissen, fordern und wahr machen. Was ich Euch an Angeboten und Informationen gab, das habt Ihr ausgeschlagen und mit Füßen getreten.”

“Ich werde Euch in der Tat zu einem erneuten Gespräch rufen. Sobald Ihr in der Lage seid, diese Sprache zu sprechen. Doch bis dahin - geht mir aus den Augen.” Die Magistra machte eine herrische, harte Geste wie um Roya in der Tat aus ihrem Weg zu scheuchen.

[Roya]

Roya schüttelte einzig den Kopf, ob dem Betragen der Lasombra und deren Sicht auf die Dinge, doch sagte sie nichts weiter hierzu, sondern verließ Giada wie gewünscht nach einer Geste des Abschieds in eben jene Richtung, aus welche diese zuvor gekommen war.