[Fluff] Blutgetränkte Erde [Roya]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Roya
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[Fluff] Blutgetränkte Erde [Roya]

Beitrag von Roya »

Es nieselte noch immer, als Roya die Zeltplane zurückschlug, nachdem sie erwacht war und ihren toten Körper gestreckt hatte. Wo Andere geflucht hätten, da das Wetter in dieser Nacht aufgeweichte Straßen und feuchte Kleidung verhieß, störte sie sich an diesem Umstand nicht im Geringsten. Stattdessen schenkte sie der Nacht oder womöglich auch der Ziege, die am Morgen in der Stadt für sie erstanden worden war, ein freudiges Lächeln.

Sie waren bereits vor einigen Nächten angekommen und nachdem der Diener des Prinzen Roya auf eine baldige Veranstaltung vertröstet hatte für ihr Gesuch, hatten sie ihr Lager abseits der Zivilisation aufgeschlagen. Kleinere und mittlere Nomadenzelte, die im Verbund eng beieinanderstanden und einander Schutz boten. Ein flacher, ovaler Stein ruhte in der Mitte, auf welchem die Speisen der Reisegruppe vorbereitet und anschließend über dem nahen Feuer zubereitet wurden.

Die Nacht war ruhig und die Meisten im Lager hatten sich bereits schlafen gelegt. Auch die Ziege, die mit der Schlinge um den Hals angepflockt worden war, hatte sich zwischenzeitlich ihrem Schicksal gütlich ergeben, nachdem sie von den frischen Kräutern genussvoll genascht hatte. Als sie nun das Wesen der Nacht erblickte, welches sie betrachtete, hob sie interessiert ihren Kopf und blickte Roya an.

Mit ruhigen Schritten näherte dieses sich der Ziege an, diese mit einer frischen Möhre wohlwollender stimmend, ihre Nähe, aber auch die kühle dunkle Hand, auf ihrem herrlich weichen Fell zu ertragen, die sie sanft streichelte. Alte Worte in einer Sprache, die längst vergessen war und die sie einzig noch behalten hatte, da diese wieder und wieder bei solcherlei Anlässen rezitiert wurden, wanderten in einem leisen Singsang über ihre Lippen.

Silber funkelte das Messer im Mondlicht, bevor es eine saftig rote Färbung nahm, als ein schneller Schnitt von einer Seite der Kehle zur anderen, das Dasein der Ziege jäh beendete. Es ging schnell, so dass es keine Furcht leiden musste, bevor Roya das sterbende Tier vorsichtig zur Seite bettete, dessen offene Augen sie ungläubig anstarrten, anklagend fragend, weshalb Roya dies ihr angetan hatte, während das Blut der Ziege das Gras und die Erde dunkel tränkte.

Einen quälend langen Moment hockte Roya da, dem schwächer werdenden Pulsen einfach nur zusehend, während sich eine matschige Pütze unter der Wunde bildete, die sich mit der feuchten Erde verband. Erst dann, als der Boden seinen Tribut in sich aufgesogen hatte, gestattete sich auch Roya zu nehmen, was ihr bestimmt war.

Mit festem Griff krallten sich ihre Hände in das noch warme kuschelige Fell, als sie die Ziege gnadenlos nach oben riss und ihre Fänge begierig neben der Wunde in das Tier bohrte. Genüsslich schlürfte sie Schluck um Schluck, bis nichts mehr zurückblieb, als ein blutentleerter Körper, welchen sie achtlos auf die Erde zurückfallen ließ, nachdem sie ihr zutun verschleiert hatte.

Ihre grauen Augen blickten in die Mischung aus frischem Wasser, feuchter Erde und halbwarmen Blut, welches sich zu einer Lache gebildet hatte und in welcher sich ihr eigenes Gesicht widerspiegelte, während sie sich mit der Zunge die letzten Reste aus den zufrieden lächelnden Mundwinkeln leckte. Sie tippte den Zeigefinger und Mittelfinger ihrer Hand einen Knöchel tief in das Gemisch, bevor sie sie in ihren Mund steckte und vorsichtig daran nuckelte. Doch der dominierende Geschmack von Asche ließ sie angewidert das Gesicht verziehen.

Es war nicht viel Blut gewesen, noch sonderlich nahrhaftes, doch es musste genügen für die heutige Nacht. Mit ihrem linken Daumen strich sie nachdenklich über die Innenfläche ihrer rechten Hand, kurz in Richtung Himmel blickend und den aufgegangenen Mond suchend, der sich schwer tat hinter den Regenwolken zu scheinen. Mit einem verkrampften Gesicht erhob sie sich, putzte die Klinge an ihrem vom Nieselregen angefeuchteten Gewand ab, bevor sie diese in die Scheide zurückführte. Es war an der Zeit, sich ihrem Schicksal zu stellen.
Am Ende einer Nacht sollten deine Füße dreckig sein, dein Haar zerzaust und deine Augen leuchten.
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Roya
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Re: [Fluff] Blutgetränkte Erde [Roya]

Beitrag von Roya »

„Ich dich lieben.“ Royas Stimme war leise säuselnd. Ein wohliges Schnurren, während ihre Finger zärtlich über seine Schläfe streichelten. „Ich liebe dich.“ Die Stimme des Mannes der neben ihr lag klang entspannt, aber von Erschöpfung gezeichnet. „Ich wissen. Ich lieben dich.“ Ein Lächeln umspielte die Lippen der Malkavianerin, als sich sein warmer Körper in ihre offenen Arme kuschelte.

„Ich liebe dich auch.“ Die andere Stimme neben ihr klang erschöpft und verschlafen, bereits mehr im Land der Träume versunken, denn noch an der Welt der Lebenden teilnehmend. Royas unbedeckte Brust hob und senkte sich lachend, bevor sich ihr Haupt zur Seite neigte und sie ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte. „Ich wissen. Ich lieben dich auch.“ Ein leises Seufzen kam als Antwort. „Ich weiß.“ Roya zog die Decke über seinen Leib und er seufzte wohlig, doch mit einem resignierenden Unterton, als er sich seitlich einrollte und die Augen schloss.

„Bist du glücklich?“ Die Frage kam von dem anderen Mann, der sich an Royas kühlen Leib geschmiegt hatte und sie streichelte ihm über das Haupt. „Bist du glücklich?“ Er nickte. „Ich bin bei dir. Wie könnte ich nicht glücklich sein, Ifulki?“ Roya lächelte, nickte und blickte auf den Sternenhimmel der sich über ihnen erstreckte. Sie legte ihre Hände gekreuzt hinter ihr Haupt, die dunklen Haare zerwühlt auf dem Boden. Das Mondlicht küsste ihrer aller unbedeckten dunklen Leiber zärtlich, während die sie umgebende Erde, die Reste ihrer Lust zeigten, ebenso wie ihre Körper.

„Weiße Prinzessin seien schön. Sehr schön. Doch ich nicht verstehen Sprache sie sprechen.“ Roya seufzte leise. „Es mich machen traurig.“ „Du bist schon sehr viel besser geworden. Bald wirst du keine Probleme mehr haben sie zu verstehen.“ Der Mann küsste Royas Rippenbogen woraufhin sie Lächelte und mit einer Hand seinen Nacken kraulte, während sie noch immer die Andere unter ihrem Kopf als Stütze hielt. „Ich nicht glauben. Sie sprechen Sprache anders. Klingen ähnlich, doch nicht seien gleich. Ich sie verstehen, so sprechen Sprache Land, doch sie nicht seien glücklich, so müssen sprechen.“

Roya betrachtete die Sterne weiter unglücklich. „Weißt du, welche Sprache sie spricht?“ Sie dachte einen Moment nach, dann schüttelte sie ihren Kopf und zog eine Decke über den warmen Körper des Mannes, um die Hitze, welche von ihm ausging zu bewahren. „Ich werde dich zu ihr begleiten.“ Roya betrachtete das Funkeln der Sterne, dann lächelte sie schwerfällig, schüttelte erneut ihr Haupt, richtete sich langsam auf und streckte ihren sehnigen, unter den weiten Stoffen zumeist nahezu vollständig verhüllten muskulösen Körper durch.

Der Mann murmelte missmutig, doch noch bevor der letzte protestierende Laut seinen Hals verlassen hatte, verwandelte er sich in ein entsetztes Stöhnen, als sein Leib auf die Erde darnieder gepresst wurde. Roya saß von einem Augenblick auf den Nächsten auf ihm, ihre Hand an seiner Kehle, während sie diese mit einem wilden Funkeln in den grauen Augen zudrückte.

Spitze Zähne ragten aus ihren Zahnreihen heraus, während sie ihre Beine rechts und links seines Körpers so stark zusammenpresste, dass es ihm schwer fiel sich ihrem Körper zu entziehen, der sich auf ihm auf Grund der vielen Jahre Erfahrung im Reiten von wilden Pferden, ohne Mühe oben halten konnte. Nur eine dünne Decke trennte ihrer Beiden Leiber, während sie sich zu einem Ohr hinabbeugte und ihm eindringlich zu verstehen gab. „Ich sagen nein.“

Seine Augen waren panisch geweitet und sein Körper zuckte unter der Behandlung, die ihm zu teil wurde, während seine Hände verzweifelt Royas Hand griffen, nur um mit der Rückseite der anderen Hand einen Schlag ins Gesicht zu bekommen, welcher dafür sorgte, dass er abrupt losließ. „Ich sagen nein. Du verstehen?“ Ihr Raunen war durchzogen von einem Fauchen und ein angsterfülltes Nicken folgte, gefolgt von einem Husten, als der Druck auf seinem Hals schließlich nachließ. Allerdings war dies auch der einzige Druck, den sie ihm erließ, als sie noch immer auf und über ihm sah.

„Ich komme...“ Die gesprochenen Worte waren leise und rau. Angstvoll geflüstert und doch voller Überzeugung hauchend. Die grauen Augen Royas blickten tief in seine Seele, ihm nur ein einzelnes Wort zu verstehen gebend. „Nein.“ Seine Stimme zitterte und mit der Verzweiflung eines Liebenden packte er nach ihrem Körper. „Ich komme…“ Der Geruch von Vitae gepaart mit feuchter Erde, Blut und sonstigen Flüssigkeiten erfüllte die Nacht, gemeinsam mit dem Verstummen seiner Stimme, als Roya ihre Finger in seinen Mund geführt hatte, gemeinsam mit dem gesammelten Geschmack der Nacht, welchen sie ihn kosten ließ. „Nein.“

Die Zeit verflog und schien doch stehen zu bleiben in diesem Augenblick. Fänge durchbohrten seine Haut wieder und wieder, als Nehmen und Geben sich zu einem vermischte, bis die Nacht durchzogen wurde von einem heiseren, verzweifelten Laut gepaart mit dem wilden Lachen Royas. „Ich komme!“ „Ja, du kommen.“ Ein erlösendes Geräusch durchbrach die Stille der Nacht, derweil sich Roya genüsslich die Finger leckte, dabei ihre Bissspuren verschließend, während sie noch immer stolz und aufrecht auf ihm saß, wie auf einem Pferd, derweil das Mondlicht ihren von Narben, fremden Zeichen und Wunden überzogenen Leib küsste.
Am Ende einer Nacht sollten deine Füße dreckig sein, dein Haar zerzaust und deine Augen leuchten.
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