[Fluff] Blutgetränkte Erde [Roya]
Verfasst: Mi 3. Mai 2023, 18:45
Es nieselte noch immer, als Roya die Zeltplane zurückschlug, nachdem sie erwacht war und ihren toten Körper gestreckt hatte. Wo Andere geflucht hätten, da das Wetter in dieser Nacht aufgeweichte Straßen und feuchte Kleidung verhieß, störte sie sich an diesem Umstand nicht im Geringsten. Stattdessen schenkte sie der Nacht oder womöglich auch der Ziege, die am Morgen in der Stadt für sie erstanden worden war, ein freudiges Lächeln.
Sie waren bereits vor einigen Nächten angekommen und nachdem der Diener des Prinzen Roya auf eine baldige Veranstaltung vertröstet hatte für ihr Gesuch, hatten sie ihr Lager abseits der Zivilisation aufgeschlagen. Kleinere und mittlere Nomadenzelte, die im Verbund eng beieinanderstanden und einander Schutz boten. Ein flacher, ovaler Stein ruhte in der Mitte, auf welchem die Speisen der Reisegruppe vorbereitet und anschließend über dem nahen Feuer zubereitet wurden.
Die Nacht war ruhig und die Meisten im Lager hatten sich bereits schlafen gelegt. Auch die Ziege, die mit der Schlinge um den Hals angepflockt worden war, hatte sich zwischenzeitlich ihrem Schicksal gütlich ergeben, nachdem sie von den frischen Kräutern genussvoll genascht hatte. Als sie nun das Wesen der Nacht erblickte, welches sie betrachtete, hob sie interessiert ihren Kopf und blickte Roya an.
Mit ruhigen Schritten näherte dieses sich der Ziege an, diese mit einer frischen Möhre wohlwollender stimmend, ihre Nähe, aber auch die kühle dunkle Hand, auf ihrem herrlich weichen Fell zu ertragen, die sie sanft streichelte. Alte Worte in einer Sprache, die längst vergessen war und die sie einzig noch behalten hatte, da diese wieder und wieder bei solcherlei Anlässen rezitiert wurden, wanderten in einem leisen Singsang über ihre Lippen.
Silber funkelte das Messer im Mondlicht, bevor es eine saftig rote Färbung nahm, als ein schneller Schnitt von einer Seite der Kehle zur anderen, das Dasein der Ziege jäh beendete. Es ging schnell, so dass es keine Furcht leiden musste, bevor Roya das sterbende Tier vorsichtig zur Seite bettete, dessen offene Augen sie ungläubig anstarrten, anklagend fragend, weshalb Roya dies ihr angetan hatte, während das Blut der Ziege das Gras und die Erde dunkel tränkte.
Einen quälend langen Moment hockte Roya da, dem schwächer werdenden Pulsen einfach nur zusehend, während sich eine matschige Pütze unter der Wunde bildete, die sich mit der feuchten Erde verband. Erst dann, als der Boden seinen Tribut in sich aufgesogen hatte, gestattete sich auch Roya zu nehmen, was ihr bestimmt war.
Mit festem Griff krallten sich ihre Hände in das noch warme kuschelige Fell, als sie die Ziege gnadenlos nach oben riss und ihre Fänge begierig neben der Wunde in das Tier bohrte. Genüsslich schlürfte sie Schluck um Schluck, bis nichts mehr zurückblieb, als ein blutentleerter Körper, welchen sie achtlos auf die Erde zurückfallen ließ, nachdem sie ihr zutun verschleiert hatte.
Ihre grauen Augen blickten in die Mischung aus frischem Wasser, feuchter Erde und halbwarmen Blut, welches sich zu einer Lache gebildet hatte und in welcher sich ihr eigenes Gesicht widerspiegelte, während sie sich mit der Zunge die letzten Reste aus den zufrieden lächelnden Mundwinkeln leckte. Sie tippte den Zeigefinger und Mittelfinger ihrer Hand einen Knöchel tief in das Gemisch, bevor sie sie in ihren Mund steckte und vorsichtig daran nuckelte. Doch der dominierende Geschmack von Asche ließ sie angewidert das Gesicht verziehen.
Es war nicht viel Blut gewesen, noch sonderlich nahrhaftes, doch es musste genügen für die heutige Nacht. Mit ihrem linken Daumen strich sie nachdenklich über die Innenfläche ihrer rechten Hand, kurz in Richtung Himmel blickend und den aufgegangenen Mond suchend, der sich schwer tat hinter den Regenwolken zu scheinen. Mit einem verkrampften Gesicht erhob sie sich, putzte die Klinge an ihrem vom Nieselregen angefeuchteten Gewand ab, bevor sie diese in die Scheide zurückführte. Es war an der Zeit, sich ihrem Schicksal zu stellen.
Sie waren bereits vor einigen Nächten angekommen und nachdem der Diener des Prinzen Roya auf eine baldige Veranstaltung vertröstet hatte für ihr Gesuch, hatten sie ihr Lager abseits der Zivilisation aufgeschlagen. Kleinere und mittlere Nomadenzelte, die im Verbund eng beieinanderstanden und einander Schutz boten. Ein flacher, ovaler Stein ruhte in der Mitte, auf welchem die Speisen der Reisegruppe vorbereitet und anschließend über dem nahen Feuer zubereitet wurden.
Die Nacht war ruhig und die Meisten im Lager hatten sich bereits schlafen gelegt. Auch die Ziege, die mit der Schlinge um den Hals angepflockt worden war, hatte sich zwischenzeitlich ihrem Schicksal gütlich ergeben, nachdem sie von den frischen Kräutern genussvoll genascht hatte. Als sie nun das Wesen der Nacht erblickte, welches sie betrachtete, hob sie interessiert ihren Kopf und blickte Roya an.
Mit ruhigen Schritten näherte dieses sich der Ziege an, diese mit einer frischen Möhre wohlwollender stimmend, ihre Nähe, aber auch die kühle dunkle Hand, auf ihrem herrlich weichen Fell zu ertragen, die sie sanft streichelte. Alte Worte in einer Sprache, die längst vergessen war und die sie einzig noch behalten hatte, da diese wieder und wieder bei solcherlei Anlässen rezitiert wurden, wanderten in einem leisen Singsang über ihre Lippen.
Silber funkelte das Messer im Mondlicht, bevor es eine saftig rote Färbung nahm, als ein schneller Schnitt von einer Seite der Kehle zur anderen, das Dasein der Ziege jäh beendete. Es ging schnell, so dass es keine Furcht leiden musste, bevor Roya das sterbende Tier vorsichtig zur Seite bettete, dessen offene Augen sie ungläubig anstarrten, anklagend fragend, weshalb Roya dies ihr angetan hatte, während das Blut der Ziege das Gras und die Erde dunkel tränkte.
Einen quälend langen Moment hockte Roya da, dem schwächer werdenden Pulsen einfach nur zusehend, während sich eine matschige Pütze unter der Wunde bildete, die sich mit der feuchten Erde verband. Erst dann, als der Boden seinen Tribut in sich aufgesogen hatte, gestattete sich auch Roya zu nehmen, was ihr bestimmt war.
Mit festem Griff krallten sich ihre Hände in das noch warme kuschelige Fell, als sie die Ziege gnadenlos nach oben riss und ihre Fänge begierig neben der Wunde in das Tier bohrte. Genüsslich schlürfte sie Schluck um Schluck, bis nichts mehr zurückblieb, als ein blutentleerter Körper, welchen sie achtlos auf die Erde zurückfallen ließ, nachdem sie ihr zutun verschleiert hatte.
Ihre grauen Augen blickten in die Mischung aus frischem Wasser, feuchter Erde und halbwarmen Blut, welches sich zu einer Lache gebildet hatte und in welcher sich ihr eigenes Gesicht widerspiegelte, während sie sich mit der Zunge die letzten Reste aus den zufrieden lächelnden Mundwinkeln leckte. Sie tippte den Zeigefinger und Mittelfinger ihrer Hand einen Knöchel tief in das Gemisch, bevor sie sie in ihren Mund steckte und vorsichtig daran nuckelte. Doch der dominierende Geschmack von Asche ließ sie angewidert das Gesicht verziehen.
Es war nicht viel Blut gewesen, noch sonderlich nahrhaftes, doch es musste genügen für die heutige Nacht. Mit ihrem linken Daumen strich sie nachdenklich über die Innenfläche ihrer rechten Hand, kurz in Richtung Himmel blickend und den aufgegangenen Mond suchend, der sich schwer tat hinter den Regenwolken zu scheinen. Mit einem verkrampften Gesicht erhob sie sich, putzte die Klinge an ihrem vom Nieselregen angefeuchteten Gewand ab, bevor sie diese in die Scheide zurückführte. Es war an der Zeit, sich ihrem Schicksal zu stellen.