[1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

[Mai '23]
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Allegra Aldighieri
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Da ihr immer noch befohlen ist zu schweigen und zuzuhören, erwidert Allegra nichts zu Giadas Monolog. Stattdessen erwidert sie wortlos ihre Liebkosungen, indem sie ihr ebenfalls über die Wange streicht und sie dabei anhimmelt.

Als ihr auf die Kehle gedrückt wird, kommt einen Moment die Bestie an die Oberfläche und droht nach Giada zu schnappen... Nur um von einem begeisterten, fast schon lüsternen Leichenstarren abgelöst zu werden. Die Magistra muss auch erheblich mehr Kraft aufwenden, als man bei einem Wald-und-Wiesen-Vampir erwarten würde, um Druck aufzubauen.
Was auch immer die Kappadozianerin unternommen hat, um das Tier in ihr zu kontrollieren, es beinhaltet Lust aus Unterwerfung und grober Behandlung zu beziehen, und es bedarf einiges mehr an grober Behandlung um sie zu reizen als man von einem äußerlich so zarten Persönchen erwarten würde.

Allegras unterworfener Geist saugt die Schlüsselphrase "Und wenn du auch nur den Hauch von Verrat an Genua hörst, auch nur den Hauch von Hinwendung zu den Tedesci, dann berichte mir davon" begierig auf. Giada würde eine willige Gehilfin in ihrer Queste wider die Tedesci - oder andere Verschwörungen gegen Genua - haben, zumindest bis der Befehl erstmals ausgelöst wird.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada nickte bestätigend, obwohl Allegra überhaupt nichts gesagt hatte. Es war ein Ding aus einem Guss, das sie hier vollbrachte. Ihre Stimme und ihre Worte waren wie Eisenbänder, die man wie Schmuck und Geschmeide eng auf der Haut tragen konnte - oder wie Eisenketten, wenn man dagegen anrennen wollte. Doch um wieviel schöner und leichter war dagegen der Schmuck?

Ihr Tonfall veränderte sich auch ein wenig, als sie fortfuhr. Es war, als würde sie im Nachhinein den Eisenbändern die Schwere nehmen, das Klirren der Eisenketten um den Verstand abdämpfen, die Dinge ein wenig schöner polieren. So formte sie den Schmuck:

“Vergiss, dass ich heute Nacht so harten Zwang gebraucht habe, um dich gerecht und richtig handeln zu lassen, schöne Allegra”, sagte sie. “In Wahrheit ist es auch kein Zwang gewesen, ja?” Sie machte eine Geste wie um der Kappadozianerin eine viel bessere Alternative anzubieten.
“Ich habe dir all diese Dinge aus Genuas politischer Lage erzählt und will dir sicherlich noch mehr erzählen. Immerhin war und ist dies etwas, das uns beide verbindet: eine neue Heimat, die wir gefunden haben.” Die Magistra war nicht unbedingt jemand, der aufmunternd lächelte, aber immerhin lächelte sie doch und das schien durchaus eine gewisse Sympathie für Allegra zu zeigen.
“Ich habe dich aufgrund der Vertracktheit der Lage nur so eindringlich gebeten, mir zu helfen. Ich muss wissen, wo die Tedesci ansetzen, bei wem und wie. So haben wir uns also unterhalten und ich konnte dich überzeugen, mir und Genua - und damit auch dir selbst - zu helfen. Ich habe dir dafür angeboten, dass du alle Früchte von Erfolgen gegen diesen Feind, auch ernten darfst - sofern du es willst. Du hast dir das vorbehalten, denn immerhin ist es keine allgemein beliebte Sache, wenn man zum Spion in der eigenen Gesellschaft wird, um die Verräter zu finden. Doch du mit deiner Schläue und Leichtigkeit kannst diesen Tanz machen, wo ich unweigerlich scheitern müsste.”

Auf diese Weise breitete Giada langsam eine alternative Variante der Szene von genau jetzt aus. Und es klang so wunderbar glaubwürdig, was sie sagte. Ja, es klang sogar nobel und mutig, was Allegra hier auf sich genommen hatte.

“Natürlich habe ich dir auch meine Unterstützung zugesagt, wenn ich sie geben kann. Wir wollten uns in einen Austausch begeben”, erinnerte Giada sie weiterhin. “Das sollte auch dir nützen, denn so lernst du die Mitglieder dieser Domäne schneller und besser kennen, auch wenn sie dich für unbedarft und oberflächlich halten.” Damit zwinkerte Giada Allegra verschwörerisch zu und neigte sich etwas zu ihr herunter als wollte sie ihr einen Kuss auf die Stirn hauchen so wie eine Mutter ihrer Tochter einen Kuss geben könnte.

“Was für eine intensive Unterhaltung wir hatten…”, schloss Giada ihre Worte damit. “Und die Nacht ist noch jung!” Damit erhob sie sich. “Doch ich will dir nicht zu hart zusetzen. Das ist selten gut bei Bekanntschaften wie der unseren, die vielleicht zu einer Freundschaft werden. Vielleicht erholst du dich ein paar Momente und ich gehe kurz ein wenig an die frische Luft. Dann können wir wieder zusammen kommen.”

Und damit ging sie, um genau dies zu tun und Allegra ein paar Momente zu geben, sich zu sammeln.


Beherrschung 3 (vergesslicher Geist): 10 10 5 9 9 2 2
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Allegra Aldighieri
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegra hört weiter sehr gut zu, als Giada die neue Wirklichkeit vor ihr ausbreitet, nach wie vor als gefügige Gespielin die sich von der Magistra führen, kneten und formen lässt, bereitwillig nachgibt und sich unterordnet. Den auf die Stirn gehauchten Kuss quittiert sie mit einem breiten Lächeln, wie eine junge Tochter die ihrer Mutter vertraut - und sie ganz doll lieb hat.

Ein paar Momente braucht sie tatsächlich, um die ganzen Fakten und Namen einzuordnen, die ihr eingetrichtert wurden. Von den Tedesci hatte sie schon gehört, und natürlich von dem Reich aus dem sie stammen, aber mehr auch nicht. Hardestadt klang auch irgendwie sehr tedeskisch, ja, in der Tat. Sie verstand nicht viel von Politik, aber so wie Giada es erklärt hatte machte es Sinn die Augen und Ohren offenzuhalten, und es würde sich auch lohnen.

Sie war einen Moment versucht, aufzustehen und Giada zu suchen, aber irgendwie war das... falsch. Die Magistra hatte ihr gesagt, sie solle auf sie warten, und irgendwie widerstrebte ihr ihren Weisungen zuwider zu handeln.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Für eine Weile stand Giada dann dort draußen und sah in die Nacht hinaus. Was sie dort drinnen angerichtet hatte, war nur ein weiterer von tausend Schritten und mehr gewesen. Nachtein, nachtaus, Schritt um Schritt um Schritt in einem sich ewig drehenden Tanz, der ihr immer fadenscheiniger und billiger schien.

Doch er wollte getanzt werden und ihre Füße mussten die Schritte machen. Also wartete sie eine Weile und versuchte, hinter den kalten Glanz der Sterne zu blicken.


Dann drehte sie sich um und ging wieder zurück hinein, um zu sehen, was für eine Art Allegra sie vorfinden würde. Jeder reagierte anders auf das, was sie getan hatte: Druck entfaltete immer die erstaunlichsten Blüten und presste hervor, was sonst so sorgfältig verborgen gehalten wurde. Und jeder reagierte gleich auf das, was sie getan hatte: Sie versuchten, wieder in das Gewohnte zurück zu finden. Der Geist war ein wundervolles Ding und hatte Kräfte zur Selbstheilung, die erstaunlich waren. Er konnte alles verdrängen, das nicht in das Selbstbild der Leute passte, konnte ganze Episoden im Leben völlig anders färben als sie sich je abgespielt hatten, konnte die einen völlig verblassen lassen und andere in ewiger Wiederholung ins Groteske vergrößern und aufblähen.

“Ich gestehe, dass ich stets neugierig bin, was für ein Leben es war, dass die Einzelnen von uns zu diesem Tod und dieser zweiten Geburt geführt hat, nach der wir nun durch die Nacht gehen”, sagte sie zu Allegra.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Die Kappadozianerin saß weiterhin an dem ihr von Giada zugewiesenen Platz und schaute zu ihr auf, als sie wieder eintrat. Unterbewußt macht sie sich etwas kleiner, und in ihren Augen liegt ein Abglanz der Hingabe, mit der sie sich Giada untergeordnet hatte. Sie sagt auch zunächst nichts, war der Befehl zu Schweigen ja tief in sie eingepflanzt worden. und unterbewußt scheute Allegra immer noch sich gegen die Magistra aufzulehnen.

Ihre Augen verengen sich, und ihre Augenbrauen ziehen sich ein wenig zusammen, als Giada Allegras sterbliche Vergangenheit anspricht. "Meine Lebzeit spielt keine Rolle mehr, schon sehr jung wurde ich in die Nacht geholt." Die Reaktion ist ein wenig arg abrupt und schroff, so als habe die Magistra einen wunden Punkt berührt. Auf die Gegenfrage zu Giadas eigener Vergangenheit verzichtete sie eben so auffallend, so als wolle sie vermeiden in eine Bringschuld im gegenseitigen Austausch gebracht zu werden.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada atmete den Moment ein: Der veränderte Tonfall, der feine, scharfe Unterton von unbestimmter Furcht, das Gefälle zwischen Macht und Ohnmacht. Für sie, ein Moment der Wahrheit in einer Welt voller Illusionen, klebriger Ränkespiele, Lügen. Macht schafft Klarheit, Reinheit.

“So geht es vielen von uns. Die Lebenszeit wird blass und blasser. Sie scheint unwichtig”, sagte sie leise. “Weil wir keine Menschen mehr sind, stoßen wir ab, dass wir einst selbst so waren. Und dass unser Denken noch immer dort verhaftet ist.”
Sie neigte den Kopf ein wenig.

“Ein Spiel, werte Allegra? Ein Wettstreit.” Sie bot Allegra die offene Hand an, als sie erläuterte, was ihr vorschwebte: “Wenn eine von uns einen Durchgang, einen Waffengang, gewinnt, steht ihr eine Frage an die andere zu. Und diese muss wahrhaftig beantwortet werden.”
Mit einer gefächerten Geste führte sie dann weiter aus: “Es sollte mehr als einen Waffengang geben, natürlich. Drei vielleicht? Oder wir finden kein Ende, wenn es uns gefällt. Die Verliererin jeweils darf die Art des nächsten Waffenganges bestimmen. Und da ich den Auftakt hier mache, seid Ihr in dieser Rolle, dass Ihr diesen ersten Durchgang bestimmen dürftet. Die Wahl der Waffen, sozusagen - oder das Feld, auf dem wir spielen. Was sagt Ihr?”
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Allegra Aldighieri
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

Allegra ist ersichtlich unwohl bei dem Gedanken, etwas von ihrem sterblichen Leben preisgeben zu müssen. Das wichtige war dass sie im hier und jetzt eine reiche und gut gekleidete Händlerin war, was ging es irgendwen an wie sie dorthin gekommen war?
Aber es fällt Allegra schwer, Giada zu widersprechen. Der Vorschlag mit dem Wettstreit fühlte sich weniger wie ein Angebot unter gleichen an, das sie annehmen oder ausschlagen konnte, sondern eher wie eine strenge Tante, die versuchte, ihre Neffin erst im guten dazu zu etwas zu bewegen, ehe sie zu drastischeren Mitteln greift.

"Gut, ein Wettstreit. Mit drei Durchgängen. Und ich wähle zuerst die Waffen."

Während sie Giada anschaut und sich überlegt, wie sie am besten drumherum kommt, von ihrem Leben erzählen zu müssen, wird ihr bang ums Herz. Die Magisterin kommt ihr heute so viel stärker vor als sonst, größer, beherrschender, raumgreifender... Wie konnte jemand so kleines und schwaches wie sie darauf hoffen, sie in irgend etwas zu besiegen?
Das heißt, es gibt etwas wo es gut ist klein zu sein...

Die Kappadozianerin nimmt zwei fast abgebrannte Kerzenstummel zur Hand.

"Ich zünde jetzt die kleinere von diesen beiden Kerzen an. Währenddessen wartet Ihr hier, und ich verstecke mich. Sobald sie runtergebrannt ist, zündet Ihr die größere an und habt solange Zeit, mich zu suchen. Sollte die Kerze runtergebrannt sein bevor ich gefunden werde, geht der Sieg an mich.
Ich werde selbstverständlich das Elysium nicht verlassen. Und Ihr werdet selbstverständlich nicht die Kerzen zwischenzeitlich löschen, um Euch einen ungerechten Vorteil zu erkaufen."


Die Kerzen gaben Allegra wohl rund drei Minuten, um sich zu verstecken, und der Magistra rund zehn Minuten, um zu suchen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada, die lange, lange Stunden mit dem Starren auf Kerzen zugebracht hatte, wirkte zunächst etwas konsterniert, doch die Aussicht auf den Wettstreit fegte das spielen beiseite. Wortwörtlich.

“Ja!”, stimmte sie zu. Sie nahm die eine Kerze und barg sie in ihren Händen. “Kein Einsatz unserer Blutskräfte, denn dies ist das Elysium”, stellte sie kategorisch fest. Doch so, wie sie Allegra ansah, konnte es durchaus wirken als hätte die Magistra trotzdem einen Trumpf in ihrem Ärmel. Vor allem aber schien sie eine unheilige Freude an der Aussicht auf diesen Wettstreit zu haben.
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Allegra Aldighieri
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Allegra Aldighieri »

"Keine Blutkräfte" pflichtet Allegra der Magisterin bei, ein wenig dienstfertig und kleinlaut.

Die Kerze anzuzünden bereitet er keine sonderliche Angst[1], aber die Furcht vor Giada macht ihr schon mehr zu schaffen. Die sonst so geistesgegenwärtige Kappadozianerin ist nur von dem Gedanken getrieben, Deckung zu finden, so schnell wie möglich.
So schlägt sie sich in die Büsche gleich südlich der Casa und duckt sich dort hinter das Blattwerk. Am liebsten wäre mir, sie würde mich niemals finden denkt Allegra sich furchtsam.
Spoiler!
[1] Mut vs SG3: 5 10 7 8 = 4 Erfolge Link
nachgereichter zweiter Wurf;: 8 7 8 4 -> Rötschreck bezwungen

[2] Geschick + Heimlichkeit: 5 1 2 7 10 5 3 = 1 Erfolg Link
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1081] Griechischer Wein ist so wie das Blut der Herde, komm schenk dir ein [Allegra, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Oh, wie Giada dies genoss. Es konnte von außen wie ein lächerliches Kinderspiel wirken, doch darin lag so, so viel mehr.
Als es so weit war, stand sie auf, um ihre Kerze zu entzünden. Sie spürte die innere Gegenwehr und für einen Moment dachte sie, ihr gelänge, die animalisch-dumpfe Furcht in ihre Schranken zu weisen. Doch da war sie wieder, die uralte Furcht.

Es war nur eine lächerliche Kerze! Doch sie schleuderte das elende Ding von sich und nahm einige hastige Schritte Abstand von der Öllampe an der Wand. Die Rote Furcht stieg in ihr auf und es war auf einmal gleichgültig, ob die Flamme winzig war, haushoch oder das gleißende Verderben am Himmel selbst.
Giada stieß einen Laut irgendwo zwischen einem Fauchen und einem Fluchen aus und wirbelte auf dem Absatz herum, um aus der Casa zu fliehen, hinein in den dunklen Garten, hin zur Dunkelheit des Labyrinths.


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