[1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

[Juni '23]
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Roya
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[1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Roya »

Es war eine seltene Ehre. Eine, die nicht leichtfertig alle Nächte daherkam. Ein Ancilla, der einer Neugeborenen signalisieren ließ, dass er sie gerne einmal kennenlernen würde. Und Roya konnte nicht leugnen, dass sie dies überrascht hatte. Aber sie war auch Niemand, der eine solche Gelegenheit ungenutzt verstreichen ließ. Entsprechend freute sie sich, den Hüter der Elysien in dieser Nacht treffen zu dürfen.

Roya hatte sich bemüht auf ihrem Weg zum Elysium möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sich immer wieder rückversichernd, dass sie allein war, bevor sie die letzten Meter zum Eingang von Ravecca her zügig überwunden hatte. Gekleidet in dunkler, langer Kleidung aus dickem Stoff, die ihren Körper bis auf das Gesicht, die Hände und die Füße vollständig bedeckte. Schwerer, silberfarbener Schmuck zierte diese schließend, auch wenn er ähnlich grau und braun bedeckt wirkte, wie der Rest der Malkavianerin.

Wo Andere sich womöglich besonders herausgeputzt, extra schick gemacht oder gar parfümiert hätten, ob der Wichtigkeit des Treffens, hatte Roya nichts der Gleichen getan. Vielmehr war sie pünktlich zum benannten Treffpunkt gekommen, wie sie war. Unbekümmert etwaiger Befindlichkeiten anderer. Trotz des eher zweifelhafteren Äußeren hatte Royas Erzeuger ihr offenbar dennoch grundlegenden Benimm beigebracht, denn als sie den Hüter erblickte, hatte sie vor ihm ihre grauen Augen gesenkt und sich in seine Richtung verneigt, um anschließend zu warten, bis er sie zu sich bat, ihm die Möglichkeit dazu gebend, dass Treffen zu eröffnen.
Am Ende einer Nacht sollten deine Füße dreckig sein, dein Haar zerzaust und deine Augen leuchten.
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Ilario
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Re: [1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Ilario »

Er hatte sie in der Casa erwartet, vor jenen bronzenen Tafeln stehend, die die ehernen Gesetze ihrer Art trugen. Wie so oft war des Hüters Gewand farblich schlicht, in den verschiedenen Schattierungen der Nacht gehalten, und nur der Rubin am Knauf des Schwertes an seiner Seite hob sich ab. Fremdartig wirkte jenes, ein bisschen wie Roya selbst. Nicht von hier.
Ihre Verneigung wurde mit einem sachten Nicken erwidert.


"Pax noctis werte Roya, seid willkommen in diesem Hallen."

Mit eine kleinen Geste gab der Ältere ihr Zeichen und Raum zu sprechen.
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Roya
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Re: [1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Roya »

Roya war angespannt, als Ilario die ersten Worte in Latein formulierte und auch das sichtbare Schwert an seiner Seite hatte nicht zu ihrer Entspannung beigetragen. Als er sich dann jedoch der Sprache des Landes bemühte, war sie dankbar und ihre Anspannung wich etwas, als sie sich ihm auf eine noch immer respektwahrende Distanz annäherte.

„Ich danken für dein Willkommen, verehrter Ilario.“ Ihre Stimme klang noch immer rau wie ein Brett auf dem Wäsche gerieben wurde und auch wenn die Sprache des Landes ihr noch immer nicht fließend über die Lippen wanderte, war es mit den Jahren merklich besser geworden.

Mit einer Bewegung fern jeder gefährlichen Hektik legte sie ihre rechte Hand auf ihre Brust. Erde, Schmutz und womöglich schlimmeres klebte an dieser in mehreren dünneren und dickeren Schichten, gleich einem Gemälde, auf welchem immer wieder eine neue Lage Farbe aufgetragen worden war. Selbst das Weiß der Fingernägel hatte seine natürliche Leuchtkraft aufgegeben zu Gunsten eines dunkelbraunen Farbtons.

„Ich bin Roya, Neugeborene des Clan der Malkavianer, Kind von Jamal ibn Nalut, singender Stern des Westens, Ancilla des Clan der Malkavianer.“ Sie verneigte sich noch einmal formell vor dem Ancilla, hielt die Verbeugung einen Moment, bevor sie sich erneut aufrichtete. „Ich freuen mich dich kennenlernen.“
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Re: [1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Ilario »

"Ya’ateek el afiyeh..." Ilario lächelte matt. "Wir können auch gerne das Arabische nutzen, vielleicht lassen sich so Missverständnisse umgehen, so es denn eure Muttersprache ist."

Nachdenklich betrachtete der Hüter das Mondenkind, wie so oft gaben die Abkömmlinge Malkavs Rätsel auf. "Nun denn, Kind des Singenden Sterns des Westens. Vermögt ihr zu sagen, was es mit dem Beinamen eures verehrten Erzeugers aus sich hat? Ich trage ebenfalls einen solchen. Wenn ihr diese Geschichte mit mir teilt, werde ich dies gern erwidern."
Dann wartete er ihre Antwort ab, und auch ihre Wahl in welcher Sprache sie diese Unterhaltung wohl fortführen mochte.
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Roya
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Re: [1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Roya »

„Du seien...“ Roya dachte einen Moment nach, als ihr das Wort, dass sie nutzen wollte, wohl in der Sprache des Landes nicht so recht einfallen wollte. Dennoch fand sie eine passende Alternative. „Gütig. Gütig und klug.“ Die Malkavianerin legte dankend ihre Hand erneut auf ihre Brust, nachdem sie diese gesenkt hatte, als der Ancilla begonnen hatte zu ihr zu sprechen. „Ich danken dir, dass du Arabisch mit mir sprechen wollen.“ Sie lächelte und schüttelte dann jedoch leicht den Kopf. „Aber die Sprache meiner Mutter seien die Sprache meines Volkes.“ Sie klopfte leicht, aber sichtlich stolz, ob ihrer einstigen Herkunft auf ihre Brust.

„Ich lernen Arabisch, um mit Anderen zu sprechen, als ich noch jung seien, aber das seien viele Jahre her.“ Ihre Hände beschrieben einen Abstand, wie lange dies wohl sein mochte, bevor sie lächelte und leicht gegen ihre Schläfe deutete. „Aber ich haben vieles vergessen, weil ich es nicht mehr nutzen.“ Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern und ließ ihre Hand zurück an ihre Seite wandern.

„In Hipponium Menschen sprechen Sprache dieses Landes, auch wenn klingen anders als hier. Aber ich haben nie viel sprechen mit ihnen. Ich seien anders.“ Sie deutete leicht an sich herab, lächelte, als sie ihre Andersartigkeit damit unterstrich. Trotz der mondgeküssten Haut, war diese dunkler als die Anderer dieser Breitengrade. Sie war nicht von dieser Seite des Meeres und wenn Menschen eines fürchteten und nicht verstanden, dann wohl Jemand wie sie, die sich ihres Aussehens nicht schämte, auch wenn es auf Andere verstörend wirken mochte. Sie zuckte leicht mit den Schultern. „Ich seien fremd.“

„Die, die seien wie wir.“ Roya deutete mit ihrer offenen Hand zwischen ihnen beiden hin und her. „Sie sprechen dort die Sprache der Nord.“ Erneut schüttelte sie ihr Haupt. „Aber ich nicht sprechen Sprache der Nord. Ich haben sie nie lernen.“ Wieder zuckte sie mit den Schultern, bevor sie zuversichtlich lächelte. „Aber ich verstehen Sprache dieses Landes. Mir fallen es nur schwer zu sprechen. Ich müssen nie viel sprechen in Hipponium.“ Sie schenkte dem Ancilla einen zuversichtlichen Ausdruck, trotz oder gerade wegen dessen Nachdenklichkeit. „Aber ich üben viel hier. Ich wollen besser werden.“

Dann wirkte sie für einen Moment erschrocken, bevor sie hastiger wurde. „Aber du wollen wissen, was es mit dem Beinamen Jamals auf sich haben, ja?!“ Roya verzog leicht ihr Gesicht, biss sich seitlich leicht auf die Unterlippe und schüttelte dann bedauernd ihr Haupt. „Ich können dir nicht sagen. Ich wissen nur sein Titel bedeuten sehr große Ehre diesen tragen zu dürfen. Er haben viel erreichen.“ Ein Funkeln flackerte in ihren grauen Augen auf. „Vieles was auch ich noch erreichen wollen.“ Innigkeit und Überzeugung lag in ihren Worten und es stand außer Frage, dass sie ihren Erzeuger verehrte. Dennoch wirkte sie auch betrübt. „Aber er erzählen mir nichts darüber, wie er ihn bekommen haben. Es seien auch ein Geheimnis für mich.“ Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern.
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Re: [1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Ilario »

Mit einem weiterhin nachdenklichen Nicken nahm Ilario die Erklärungen Royas hin. Schade, dass seine Neugier hier nicht würde gestillt werden können. Dieser Singende Stern des Westens schien ihm überaus interessant. Schließlich sah er Roya unverwandt an und fragte, für ihm ziemlich direkt und frei heraus: "Und was wäre dies Viele, das ihr noch erreichen möchtet?"
Sein Lächeln war einladend, obgleich im Tonfall seiner Stimme eine gewisse geschäftliche Gleichgültigkeit lag.
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Roya
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Re: [1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Roya »

Roya musterte nachdenklich das Zusammenspiel seiner Lippen mit dem Tonfall, der über diese wanderte und dessen Körpersprache. „Ich hoffen, ich dich nicht langweilen, verehrter Ilario?“ Fragend musterte sie den Ancillae. „Du seien sehr freundlich, so du fragen, was ich wollen erreichen.“ Dennoch lag ein kaum überhörbares „Aber“ in ihrem Unterton, ganz als wüsste sie nur allzu genau, dass es ihm dabei nicht um sie ging.

Dennoch hoben sich ihre Schultern einen Moment später, als sie einatmete und mit einem unbeschwerten Lächeln, ob der Erinnerung an ihren Erzeuger, zum Sprechen ansetzte. „Jamal seien.“ Die Malkavianerin kniff die Augen zusammen, als sie nach einem geeigneten Wort suchte. „Ein Leitstern?“ Unsicher fragend blickte sie auf den Lasombra, ob dieser Begriff für ihn in diesem Zusammenhang einen Sinn machen mochte. „Ich können spüren wie erfahren er seien, so ich mit ihm seien.“

„Er seien ein weiser Lehrer?“ Erneut überlegte sie nach dem passenden Begriff. „Ein erfahrener Erbauer?“ Die Unschlüssigkeit, ob es die passende Formulierung war, lag in ihren grauen Augen, die wild leuchteten, als sie mit einem wohligen Lächeln weiter fortfuhr. „Ein wahrer Liebhaber?“ Dennoch war Roya unsicher, wie sie das was er war, in eine Sprache übersetzen konnte, die ihr noch immer so fremd war.

Dann legte sie ihre rechte Hand auf ihre Brust. „Ich wollen gerne so erfahren werden wie er. Oder auch mehr. So ich folgen seinen Spuren, um zu lernen. So ich sammeln Einsichten, um zu wachsen. So ich finden Wissen über unser Dasein, um zu reifen. So ich suchen Wege, die mich führen zu mehr Erkenntnis. So ich hoffen, ich können werden und können seien, eines Nachts selbst ein Meister wie er für mich seien? So ich können teilen Erfahrungen mit Anderen, die auch auf der Suche seien. So auch sie können werden Führer?“

Ihr Gesicht strahlte, ob ihrer Ziele, auch wenn sie keinen konkreten Namen dafür nennen konnte, bevor sie noch einmal nachdenklich die Körpersprache ihres Gegenübers betrachtete und dann sich mit ihrer rauen Stimme ernster erkundigte. „Helfen es dir, was ich dir erzählen, zu verstehen, wer Jamal seien?“ Fragend lag ihr Blick vorwurfsfrei auf ihm, seine direkte und freie Art erwidernd.
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Ilario
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Re: [1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Ilario »

Da war Erkenntnis im Blick seiner meergrauen Augen, ja Ilario verstand zumindest in Ansätzen wovon die Malkavianerin sprach. Gleichsam enthüllte sie einen Teil und verbarg etwas Essenzielles. Dennoch nickte er verstehend. "Ein Lehrer, ein Vorbild... jemand der andere spirituell leitet, durch sein Vorbild Orientierung gibt in der Dunkelheit ewiger Nacht. Wie der Nordstern den Seeleuten." Sein Blick suchte seine offenen Hände, als hielte er etwas in den Handflächen. Etwas Verlorenes? Dann sah Ilario wieder zu Roya, verstehend und zugleich fragend. "Was glaubt ihr würde Jamal tun mit einem Kainiten der sich aufgegeben hat? Einem der nicht Herr ist über seine innere Finsternis, sondern sich der Dunkelheit ohne Sterne hingibt?" Da lag kein Weltschmerz oder Melancholie in des Hüters Stimme, auch kein lauernder Unterton und doch sprach er mit einer gewissen Kälte darin.
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Roya
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Re: [1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Roya »

Die Malkavianerin nickte zögerlich, ob dem Nordstern für die Seeleute, den Vergleich vorsichtig mit kleinen Bewegungen ihres Kopfes zuvor abwägend, ihn aber letztlich für passend genug empfindend. Dann folgte sie seinem Blick auf seine Handflächen, betrachtete diese, während sie unbewusst begann in ihnen zu lesen, wie in einer Landkarte mit Bergen und Tälern, die sich ihr offenbarte:

Vor ihrem geistigen Auge erschienen zwei Gestalten. Eine hellhäutige Frau, vielleicht dreißig Jahre alt, mit schwarzen, glatten Haaren, die jedoch bereits sichtbare Spuren von grau, beinahe weiß in ihnen hatten, als hätten diese vor Schreck all ihre Farbe verloren. Ihr Körper war von knapp über der Brust aus mit einem langen Kleid aus weißem, fließendem Stoff bedeckt, der ihre Hände, Arme, Schultern, sowie einen Teil ihres Oberkörpers völlig unbedeckt ließ. Sie rannte, floh, ihre Augen und Lippen dabei panisch geöffnet, die Finger ihrer Hände weit gespreizt. Der umgeworfene Silberkelch auf dem gefliesten Boden war leer, während die drei anderen unbewegt dastanden. Der Mann der sie verfolgte war in dunkle Kleidung gehüllt. Ein langer, schwarzer Mantel aus Leder über einem weißen Hemd, schwarzer Hose und einem breiten Stoffgürtel. Seine Haut war kalkweiß, sein Kopf kahlgeschoren und sein Blick stierend auf sie fixiert, während auf seinen Lippen die dunkle Freude über ihre Panik zu sehen war, als er ihr gemächlich nachfolgte.

Royas Hände bewegten sich näher an ihren Körper, gaben sich halt, als sie um ihre Unterarme griff, während sie den Blick auf diese senkte. Sie hatte sich gefragt, wohin Ilario sein eingeschlagener Weg wohl führen würde, doch alles was sie spürte war seine verborgene Angst, sich seinem eigenen Inneren zu stellen. Nachdenklich neigte die Malkavianerin ihren Kopf von der einen und dann zur anderen Seite. Langsam und ebenso bedacht, wie sie über die Frage des Älteren sinnierte und dem, was sie gesehen hatte.

Vorsichtig rieb sie sich über ihre Kleidung mit ihren Fingerspitzen, während sie ihn gedankenverloren begutachtete. „So du kennen Jemanden, der betroffen seien, ja?!“ Ihre Frage glich mehr einer Feststellung, nachdem er offenbar weder von sich, ihr oder auch Jamal zu sprechen schien. „Du hatten eine kleine Verabredung mit ihm?!" Sie zögerte, bevor sie nachdenklich ergänzte. „Oder ihr.“ Roya wog ihre Worte ab, als wäre sie sich dieser nicht völlig sicher. Dennoch wohnte ihnen eine Schwere inne. „Die Verabredung haben dir eine Unterhaltung geboten. Ablenkung.“ Ruhig musterte sie den Ancilla vor ihr, vorwurfsfrei, als wären dies eben etwas, was Jemand in seinem Alter tat, bevor sie mit einem gequält wirkendem Lächeln ergänzte. „Euch Beiden.“

Weiterhin beobachtete sie ihn, während sie sprach, bereit inne zu halten, so er sie unterbrechen würde. „Jetzt aber haben es eine Wendung genommen. Und du wissen weglaufen werden nicht helfen.“ Roya schwieg einen Moment, schüttelte sacht den Kopf, bevor sie mitfühlend weitersprach. „Du fürchten dich deiner eigenen inneren Finsternis zu begegnen, nicht?! Aber du auch wissen du werden dich damit beschäftigen müssen. Damit was dein Spiel dich haben kosten.“ Es war keine Drohung oder gar Herabwürdigung in ihrer Stimme zu hören, wohl aber Anteilnahme hinsichtlich ihrer traurigen Vorahnung, ob der Schwere seines Wegs, den er gehen würde. „So du werden einen Mord hinnehmen müssen.“ Ihre Lippen verzogen sich leicht, bevor sie ergänzte. „Erneut.“

Ihr Blick hob sich leicht, doch nicht hoch genug, um unhöflich zu erscheinen, wohl aber, um seine Reaktion zu lesen. „So ich mich fragen, was du erhoffen dir von dem Wissen was Jamal tun würden?“ Interessiert musterte sie den so beherrscht wirkenden Ancilla. „Was seien der Grund du mich fragen? Du wissen ich nicht seien er.“ Ihre Stimme hatte etwas um Verzeihung bittendes, als er sie Dinge fragte, die sie unmöglich wissen konnte, derweil ihre grauen Augen traurig auf Ilarios offener Hand lagen. „Er und ich auch nicht seien du.“ Sie hielt ihren Blick vor ihm erneut gesenkt. Höflich und doch auch unzufrieden, fast verlegen dadurch wirkend, als sie ihm schon wieder nicht weiterhelfen konnte.
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Re: [1082] Es freut mich [Ilario, Roya]

Beitrag von Ilario »

Ein wenig Skepsis schlich sich in seine meergrauen Augen. "Nein, weder Unterhaltung noch Ablenkung. Ich habe einen solchen Kainiten einst getroffen, weitere bisher nicht persönlich. Ihr versteht mich falsch, ich spreche nicht von der Bestie die in uns allen wohnt. Ich spreche davon, wenn sich jemand von allem abgewandt hat. Von der Schöpfung selbst und sich jenseitigen Kräfte verschreibt. Welchen auch immer."

Er dachte an Fabrizio Begado und das was aus ihm geworden war, an den Geier den er zusammen mit Titus zur Strecke gebracht hatte und an die Worte Lucius Valerius Galbas, dass kein wahrer Lasombra sich zum Knecht von Dämonen oder Teufeln mache. Ganz gleich mit welch finsteren Mächten sie hantierten. Wie dachte man wohl in anderen Gegenden, auf anderen Pfaden, in anderen Blutlinen darüber?

"Es interessiert mich was Jamal tun würde, weil er ein Leitstern ist. Mag sein Weg sich von dem meinen noch so sehr unterscheiden, es liegt Weisheit im Handeln eines Kainiten der sich dem Spirituellen verschrieben hat." Da war tatsächlich echte Neugier, auch und vor allem da sich Ilario selbst immer noch mit dem Gedanken trug eine solche spirituelle Reise anzutreten und sich dem Pfad den er beschritt wahrhaft zu verschreiben.
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