[1083] Stadtführung [Vergonzo, Drita]

[Drita]

"Das kann ich nicht... weil ich ihn noch nicht gefunden habe. Aber sobald ich einen Kandidaten habe, werde ich euch informieren. Dann klärt sich auch er die Frage nach der Familie - unterschiedlichste Interessen, nicht? Ich habe schon eine im Sinn, aber... aus reiner Neugierde: zu welcher würdet ihr mir bei meinem Plan raten?

Drita nickte Vergonzo für die Information über das wachsame Auge des Prinzen entgegen. So hatte sie es erwartet. "Bis meine Aufgabe hier erledigt ist. Aber... es gefällt mir in Genua. Warum sollte ich nicht länger bleiben, wenn sich Strukturen gefestigt haben?"

Das Lächeln auf Dritas Gesicht wurde ehrlich - ehrlicher, als jene aufgesetzte freundliche Maske, die sie immer trug.

"Ich bin froh, dass wir Beide uns im Guten kennen gelernt haben, mein Lieber. Ich hoffe unsere Pläne lassen sich genau so voller Synergie umsetzen, wie wir sie gerade schmieden."

Dann schien ihr noch etwas einzufallen, was ihrem Plan fehlte. Sie nannte Vergonzo das fehlende Detail.

[Vergonzo Faro]

Er nickte und dachte nach, sah dabei vor sich auf den Weg den sie liefen ehe er den Blick hob und sich Drita zuwandte.
"Vermutlich Brigori. Wenn sich beide Familien verbinden, wie es derzeit scheint, wäre dies sicher ein Vorteil." dann hätte man den Fuß in beiden Familien und sich die Brigori zu sichern wären vermutlich ein etwas weniger beschwerlicher Weg.
Dann allerdings hob er den Finger.
"Allerdings, Familie Doria scheint mir gute Ambitionen zu haben in Zukunft mehr von sich reden zu machen. Man sollte sie nicht ausser Acht lassen." gab er seine Gedanken preis.
Drita sah sicher auf Grund ihrer Erfahrung, dass die Spinola vermutlich die beste Wahl wären, aber am schwersten heran zu kommen. Der Weg über die Brigori sicherte daher am Ende beide Familien oder zumindest eine Chance oder Auswahl.

Als ihre Maske für einen Moment fiel, sie Details kund tat und er demütig aber von Neugier und Ambitionen getrieben in ihre Augen sah und ....plötzlich macht der körperlich eingeschränkte Bucklige einen schnellen aber vor allem agilen und sicheren Satz von Drita weg und blankes Entsetzen stand dem Nosferatu ins Gesicht geschrieben und eine raues sehr leises Knurren war für feine Ohren zu hören.
Einen Moment lang war er eingefroren ehe er den Kopf kurz schüttelte und sich mit beiden Händen durch Gesicht fuhr und die Augen rieb.
Direkt hob er beide Hände offen vor sich, als Geste das von ihm keine Gefahr oder dergleichen ausgehen würde.
Dann verneigte er sich, den Blick vor ihre Füße gelegt während er sich erklärte.
"Verzeiht, die Nacht, die Dunkelheit oder die Schatten scheinen mir einen Streich gespielt zu haben und haben mich erschreckt. Ich fühle mich geehrt über eure Geste aber vielleicht war ich darauf nicht vorbereitet und ihr habt mich damit erwischt und entwaffnet." gab er offen und ehrlich zu, schien verunsichert was dies bedeuten würde.
"Ich hoffe ich habe dadurch nichts an unserer Beziehung zerbrochen, denn ich sehe es eben so wie ihr es beschrieben habt, trage die selbe Hoffnung."
Da war seine Maske ebenfalls gefallen für den Moment.

[Drita]

Drita nickte bei beiden Familien, die genannt wurden und stimmte der Einschätzung Vergonzos durchaus überein. Aber ihr Blick sagte eindeutig, dass die Wahl noch nicht getroffen wurde und weitere Optionen durchaus im Raum standen - sie hatte wohl immer mehr als einen Plan in der Hinterhand.

Als Vergonzo einen Satz nach hinten machte, blieb Drita ruhig. Sie öffnete nur die linke Hand, winkelte den Kleinen und den Ringfinger an. Die Schatten flackerten minimal, als sie gedanklich schon nach der Dunkelheit griff. Die Ancilla konnte auch ruhig bleiben, denn Nijaz machte einen Satz nach vorne, um sich zwischen die beiden Kainiten zu stellen. Im selben Zug hatte er die Klinge gezogen.

Es geschah... Nichts weiter.

Drita legte ihre linke Hand nun auf Nijaz Schulter. Dieser entspannte dadurch nur minimal, steckte aber die Waffe wieder ein.

"Manchmal können wir den... ... inneres Reflexen... nicht entkommen."

Sanfter Druck auf die Schulter des Ghuls ließen diesen wieder seine vorherige Position einnehmen.

"Es ist... Nichts passiert."

[Vergonzo Faro]

Nachdem Drita die Gesamtsituation erfahren und richtig eingeschätzt und zugleich wieder entschärft hatte, blieb er vorerst einen halben Schritt weiter von ihr weg als zuvor.
Es würde wohl noch ein bis 5 Schritte dauern bis der Nosferatu seinen Schreck überwunden hatte und zur alten Form zurück gekehrt war. Dies ging allerdings durchaus schnell, war er doch sehr eins mit seinem Tier und so dauerte es nicht lange ehe er das Gespräch wieder aufnahm.
Er nickte Nijaz zu, welcher einen lobenden Blick von Vergonzo erhielt. Ernst gemeint aber durchaus etwas amüsiert zeigte er dem Ghul seine Handinnenflächen und legte die Hände hinter dem Rücken ineinander, während er dabei die alte Position neben Drita wieder einnahm.
"Eure soeben genannten Details sind sicher machbar, werden aber Zeit brauchen um sie bautechnisch abzusichern. Ich sah in Venedig ein prachtvolles Wasserbecken, welches sich sicher gut gegenüber der Villa des Hafenmeisters machen würde. Allerdings würde dies sicher schwer umzusetzen sein wenn ich bedenke wie es hier um Wasser steht,...das Meer mal außer acht gelassen." er grübelte etwas weiter über die Umsetzung eines solchen Bauteils nach.

[Drita]

"Vielleicht kann man Wasser aus den Weinbergen ableiten, die jetzt innerhalb der Mauern liegen und zu Bauland werden?"

Ein Vorschlag. Sie war nicht die Baumeisterin und verließ sich da auf die Kompetenz von Vergonzo.

"Ansonsten bleibt er ein optisches Detail, an dem die Menschen sich eurer Baukunst erfreuen können."

Ein Lächeln, welches aber erstarb, als sie nochmals an den Hof zurück dachte.

"Wir haben zwar schon drüber gesprochen, dass wir uns über Mitwirkende gemeinsam austauschen. Aber ich möchte es noch einmal explizit sagen: Ich bestehe darauf, dass Angelique sich nicht in diese Sache einmischt, auch, wenn sie ihre Hilfe in aller Öffentlichkeit angeboten hat."

[Vergonzo Faro]

Er dachte einen Moment darüber nach. Die Mechanik hinter dem Wasser, dem Meer und seinen Strömungen, der Druck...
"Meine Gedanken gingen eher in die Richtung, das Meer dafür zu nutzen. Es ist auf jeden Fall etwas dem ich gerne auf den Grund gehen würde." sprach er grüblerisch als seine Gedanken sich sofort um die Lösung dieser Thematik drehten.

Als Drita dann vom Hof und Angelique sprach reagierte er direkt in ruhiger Art und Weise.
"Nun ein Angebot das man nicht annehmen oder auf das man zurück kommen muss. Auch wenn ihr Wissen über die römischen Errungenschaften der Wassernutzung vielleicht sogar hilfreich wären, ....aber ich akzeptiere euren Wunsch. Darf ich fragen, was euch genau an ihr stört?" fragte er dann nach. Für ihn war jeder Mittel zum Zweck, wenn es ihm selber weiterhalf. Er schien vielleicht sogar froh darüber zu sein, sich diese Freiheit rausnehmen zu können, da er nicht an Dingen wie Moral, Ehre oder andersartigen gekettet war.

[Drita]

"Wenn ihr Wege kennt das Meerwasser für die Menschen nutzbar zu machen, finanziere ich auch dies. Ich bin vor allen an effizienten Lösungen interessiert. Ich vertraue da auf eure Kompetenz..."

Drita seufzte.

"Wenn ihr Wissen von ihr abgreifen könnt tut dies. Ich will jedoch nicht, dass sie aktiv unterstützt."

Die Ancilla verschränkte die Arme vor der Brust. Bei der Nachfrage wich die Freundlichkeit und machte königlicher Kälte platz.

"Abgesehen von ihrem Verhalten auf dem Hof? Allein das reicht aus, um einen negativen Eindruck von ihr zu gewinnen. Es wundert mich, dass man sie so frei agieren lässt, ohne sie dafür abzustrafen."

Ein bedauerndes Kopfschütteln folgte. Nein. Drita würde ein solches Verhalten ihr gegenüber sicher nicht dulden.

"Aber davon abgesehen, hörte ich nicht sonderlich Gutes über sie aus jeder Nacht, als Gaius sich selbst das Leben nahm und zuvor all seine Gefallen meinem Ältesten überstellte. Und solange dies Problem nicht aus der Welt geschaffen ist, werde ich keinen Handel mit ihr eingehen und keine Aufgaben, die Vertrauen fordern an sie übergeben."

[Vergonzo Faro]

Weiter versank er kurz in Berechnungen bezüglich eines Wassersystems.
"Ich werde weiter darüber nachdenken, vielleicht Herumprobieren müssen." gab er zurück und beendete das Thema.

Die Worte über Angelique hörte er sich mit kaum einer Reaktion an.
Als Eidwahrerin waren eben genau dies Dinge, die Priorität hatten, das verstand er.
"Nun wie könnte sich diese Sache aus der Welt schaffen lassen, wenn Gefallen von ihr nicht eingefordert werden?" fragte er dann nach.
Er erinnerte sich an die erwähnte Nacht und schien nicht verwundert das die Ancilla darüber informeirt war.
Wusste die Ancilla vielleicht nicht, dass es hier vielleicht um die Lebensschuld ging, in die Angelique verwickelt war, weswegen der Stand des Mondenkind so verschwommen war?

[Drita]

Drita nickte abschließend zum Thema des Hafens und wendete sich dann widerwillig dem Gespräch über Angelique zu.

"Soweit mir bekannt wurde die Lebensschuld in aller Öffentlichkeit übertragen, sowie eingefordert. Und statt ihrer Pflicht zu folgen, entschied Angelique sich die Schuld abzulehnen." Drita trug dies vollkommen nüchtern vor.

"Mir ist bewusst, dass die Sache verworren, Eide, Schulden... persönliche Abneigungen. Aber so, wie Angelique dies handhaben will, funktioniert die Nacht nicht... das Gefallensystem muss stabil bleiben, damit wir nicht noch mehr, wie Raubtiere übereinander herfallen."

Sie zuckte mit den Schultern.

"Wie sich die Sache aus der Welt schaffen lässt? Ist sie zu Lydiadas gegangen? Hat sie ihm geschrieben? Hat sie irgendetwas versucht, um die Sache aus der Welt zu schaffen? Davon ist mir Nichts bekannt. Solange dies Problem nicht angegangen wird, werde ich keinen Handel mit ihr eingehen... oder bezeugen. Denn ich kann die Einhaltung ihres Wortes nicht bezeugen, solange sie sich unwillig zeigt offene Schulden zu bezahlen. Aber das ist ein Thema, dass ich demnächst mit Angelique persönlich besprechen will. Sie schuldet mir etwas seit einer Wette am Hafen. Dabei werde ich das Thema anschneiden und mir ihre Seite der Geschichte anhören."

[Vergonzo Faro]

Drita war recht gut informiert über das was damals geschehen war. Hatte er ihr Wissen darüber getestet, abgeklopft oder hatte er es selbst vergessen?
Es war durchaus denkbar, dass er als Nosferatu, dessen Geschäft der Handel mit Informaitonen und Gefallen war, auch nur sehen wollte wie sehr Drita das System achtete und bewertete. Schließlich wollte sie über das System wachen in Zukunft.
Jedenfalls lächelte er zu ihren Erklärungen und nickte, ging jedoch nicht weiter darauf ein.
Stattdessen verfinsterte sich sein Blick als er diesem Thema eine vielleicht wichtige Information für Drita hinzuzufügen gedachte.
"Wo wir grade beim Thema sind welchen Wert das Gefallensystem hat und wie sehr dies Einfluss auf den eigenen Stand hat... euch als Ancilla werden sicher Informationen über andere Ancilla interessieren um diese noch besser einordnen zu können. Was denkt ihr über Benedetto? Kennt ihr seinen Ruf in diesem Themenbereich?"