[1082] Feinste Ziselierungen [Atessa, Roya]

[Roya]

Roya lächelte, auch oder gerade wegen Atessas Unterton und deren Vergnügtheit. Entsprechend erheitert und entspannt wirkte auch sie. „Ich zeigen dir gerne, wie es sich anfühlen mit Schenkeldruck reiten.“ Ihre grauen Augen streiften über den Körper der Rose und sie musterte ihr Gegenüber für einen Moment, bevor sie mit den Schultern zuckte. „Oder als feine Dame sitzen erhaben auf einem Pferd, so es dir lieber seien.“ Sie schenkte der Toreador ein kleines Schmunzeln, bevor sie ernster wurde.

„Dein Angebot mir lesen beibringen seien sehr großzügig von dir.“ Sie legte ihre Hand auf ihre Brust. „Ich dir danken sehr. Doch meine Schwester im Blut Angelique haben mir bereits angeboten es mir beibringen so sie finden Zeit. So müssen ich heute dein Angebot ablehnen zu meinem großen Bedauern. Ich seien mir sicher, du seien hervorragende Lehrerin.“ Roya neigte ihr Haupt um Entschuldigung ersuchend tief und einige Momente lang. Es war ihr unangenehm ablehnen zu müssen, doch was war die Alternative?!

„So du Sorgen mit Geld haben, ich nehmen Gefallen für ein Pferd. Ich bevorzugen Gefallen, so handeln mit Unsereins.“ Sie lächelte Atessa aufmunternd an, als wollte sie damit sagen: Geld ist in unserer Gesellschaft ohnehin die falsche Währung. Roya machte keinen sonderlich reichen Eindruck. Gerade durch die eher schäbig wirkende Kleidung die sie trug. Dennoch war die Qualität gut und auch der Schmuck an ihrem Körper wies darauf hin, dass sie wohl genügend zum Leben hatte. Was auch immer das bei einer Unsterblichen wie ihr zu bedeuten mochte.

„So es dich nicht stören und ich dir nicht stehlen Zeit, ich gerne hören würden Aushänge von dir.“ Sie schenkte ihr von unten herauf einen fragenden Blick, während sie nachdachte und schließlich vergnügter lächelte. „Was halten du davon, so ich dich dafür nehmen mit auf einen kleinen Ausritt? So ich dir können zeigen auch, wie es sich anfühlen. So du wissen es dir machen Spaß oder nicht.“ Interessiert musterte sie die Rose, vorsichtig abwartend, was diese von dem Vorschlag wohl halten mochte.

„Ich nicht kennen Händler von Schriften.“ Sie schüttelte leicht den Kopf. „Doch ich kennen Jemanden, der haben Buch und seien sehr weise. Auch kennen Jemanden, der altes Wissen suchen und manchmal finden. Ich nicht wissen, ob haben und verkaufen Schriften Heilkunst. So du suchen Wissen, du suchen Wissen der Menschen? Lernen Dinge der Menschen? Oder auch suchen anderes Wissen?“ Die Neugierde der Malkavianerin war durchaus geweckt an der Toreador und deren Arbeit. „Was du suchen sonst?“

[Atessa Federizzi]

"Wir werden sehen, welche Position mir eher zusagt." Atessas Lächeln wurde kurz ein wölfisches Grinsen, dann kehrte wieder Ruhe in ihr Gesicht ein. "Aber ich verstehe, dass ihr mein Angebot nicht annehmen könnt." Es schien ihr nichts auszumachen, vielleicht war es auch ihr schlicht egal. Gelegenheiten kommen und gingen.
Angelique - das Kind, dass sie auf dem Hoftag gesehen hatte. Viel hatte sie von ihr bisher nicht gehört.
"Dann gehen wir eben einen Handel ein, wenn ich den Platz für ein Pferd besitze. Wenn es soweit ist, gebe ich Euch gern bescheid." Und wenn das nötige Personal da war. Sie würde sich nicht selbst um so ein Viech kümmern.

"Aber Euer Angebot für einen Ausritt, nehme ich wohl an. Gehen wir gemeinsam zum Aushang, wenn unser Gespräch sich dem Ende neigt und ihr meldet Euch bei mir, wenn ein guter Zeitpunkt für einen Ausritt gekommen ist."

Sie legte den Kopf schief, als Roya begann, von jemandem zu sprechen, der ebenfalls nach Wissen suchte - wenngleich nicht unbedingt nach dem der Sterblichen? Das war keine schlechte Idee...

"Nun, prinzipiell interessiere ich mich für Schriften von Menschen über Menschen. Den Körper, die Funktionsweise. Mir ist bewusst, dass in anderen Ländern die Medizin durchaus mit anderen Augen betrachtet wurde, als in den hiesigen Klöstern oder der Heilerschule.
Aber gewiss lehne ich Wissen darüber hinaus nicht ab, wenngleich ich nicht weiß, ob ich es mir leisten kann. Von wem sprecht ihr, den ihr als weise bezeichnet?"
Neugierig sah die junge Rose erneut Roya an, versuchte den Blick einzufangen, ihr in die Augen zu sehen.

[Roya]

„Wie kommen es du denken du nicht können leisten Wissen? Du nicht seien Mensch. Du nicht brauchen Geld. Du seien klug.“ Roya berührte mit ihrer flachen Hand seitlich ihren Kopf. „Du seien hübsch.“ Mit einer leichten Wellenbewegung, gleich den Locken Atessas Haaren, ließ sie ihren Arm langsam sinken. „Du auch seien gut mit Worten. So wie kommen es, du nicht nutzen was du haben? Alle in unser Gesellschaft brauchen und nutzen Gefallen. Du doch nicht fürchten aufnehmen Gefallen, oder?“ Nachdenklich musterte sie ihr Gegenüber für einen Moment schweigsam.

„Ich sprechen von Angelique seien weise.“ Roya machte eine kurze Sprechpause. „Sie mögen seien Kind, ich wissen, doch sie viel lesen. Sie sprechen viele Sprachen. Sie auch versuchen mir erklären wir haben was sie nennen Seele?!“ Sie zuckte mit den Schultern, fast so als konnte sie mit dem Wort nichts anfangen. „Ich nicht wissen, ob du sehen Seele als Teil des Körper und Funktion?“ Fragend blickte sie auf Atessa. „Doch so du reiten, du auch werden spüren Muskeln in dein Körper arbeiten. Du werden lernen, wie dein Körper werden eins mit Körper Pferd.“ Erwartungsvoll und freudig blickte sie die Toreador an. „Ich vorschlagen wir machen Ausritt in Frühling neues Jahr, so du haben Zeit, ja?“

[Atessa Federizzi]

Die junge Rose zog eine Braue hoch, als Roya über Gefallen sprach. Ihr Lächeln gefror etwas.

"Ich scheue weder das Aufnehmen noch das Geben von Gefallen. Aber nicht jeder Preis ist es wert, bezahlt zu werden." Vor allem dann nicht, wenn man deutlich drauf zahlte. "Was genau lässt Euch denn zweifeln, dass ich das was ich habe nicht einzusetzen gedenke? Außer meiner Aussage, dass der Preis für Wissen womöglich zu hoch sein könnte? Nur Narren opfern sich für einen Krumen an Informationen."

Sie musterte die Malkavianerin eindringlich, während sie den letzten Satz sprach. Es lag Überzeugung dahinter.

"Aber ich werde die werte Angelique aufsuchen. Wir werden sehen, ob ich mit ihr ins Geschäft komme. Ich danke Euch für Euren Hinweis."

Atessas Gesichtzüge glätteten sich etwas aber ihr Blick blieb forschend, durchdringend. "Körper und Seele gehören zusammen. Das eine kann ohne das Andere nicht existieren. Wenn das eine erkrankt, leidet das andere darunter gleichermaßen. Also ja, die Seele ist ein Teil des Körpers." Sie legte die linke Hand auf ihre Brust, und ließ sie dort einige Augenblicke verweilen, bevor sie sie wieder runter nahm. "Die Seele ist das, was unser Wissen umfasst, sowie unsere Gefühle und Ambitionen. Hast du dafür einen anderen Begriff?"

"Wie dem auch sei, ein Ausritt im Frühjahr klingt ausgezeichnet." Die junge Rose nickte zustimmend. "Ihr könnt mich über das Elysium erreichen."

[Roya]

Roya nickte ob dem Ausritt und freute sich sichtlich. Dann überlegte sie für einen Moment. „Ich seien mir nicht sicher was Seele seien. So ich fragen Angelique, ob sie mir können zeigen Seele. Sie erzählen mir von Aristoteles und Augustinus. Augustinus sollen haben gezeigt Seele empfinden Schmerz an der Stelle an der ein Körperteil fehlt.“ Roya zuckte leicht mit den Schultern. „Sie auch sagen Mystiker sehen die Seele nach Tod als Geist. So ich denken was ihr nennen Seele, wir nennen Geist. So du aber sagen Seele seien Wissen, Gefühle und Ambitionen, dann Seele nicht seien was wir nennen Geist.“ Erneut hoben und senkten sich ihre Schultern unschlüssig. „Ich seien mir nicht sicher. Das Thema seien nicht einfach.“ Nachdenklich betrachtete sie die Toreador. „So du wollen, ich können dir Angelique vorstellen?“ Sie ließ die Rose darüber nachdenken, bevor sie weiter fortfuhr. „Und nein, ich nicht zweifeln du werden einsetzen was du haben oder scheuen Gefallen. Doch wer entscheiden, so Preis seien zu hoch für Wissen?“

[Atessa Federizzi]

"Wer weiß, vielleicht ist es eine Mischung aus dem, was nicht stofflich ist. Aber ich bin keine Philosophin und mein Interesse liegt mehr bei greifbaren Schöpfung des Herrn. Mir scheint, eure werte Clansschwester scheint wahrlich eine Gelehrte zu sein." Atessa legte den Kopf etwas schief, als sie über das Angebot Royas nachdachte. "Warum nicht, eine Vorstellung kann sicher nicht schaden." Sie nickte leicht.

Dann schwieg sich etwas länger, als sie über die frage des Mondkindes nachzudenken schien. Ihr Blick wanderte wieder gen Himmel und ihre Haare bildeten erneut diesen warmen, dunkelbraunen Fluss, der sich erneut über ihre Schultern ergoss. "Nun, ich würde sagen, diejenige, die den Preis zahlen soll, sollte auch entscheiden, ob er es für sie wert ist. Warum sollte mir jemand einen Preis aufzwingen dürfen, den ich nicht zahlen will."

Sie blickte zurück zu Roya, ein tiefes dunkles Lächeln auf den Lippen. "Mir ist natürlich klar, dass das sicher nicht alle so sehen. Also, wie seht ihr es?"

[Roya]

Roya nickte verstehend, ob dem Interesse der Rose, war die Malkavianerin selbst, wohl ebenso wenig eine Philosophin. Was ihre Blutschwester anbelangte, so verneinte noch bestätigte sie Atessas Aussagen darüber, was diese zu sein schien oder auch nicht. Stattdessen nickte sie erneut, ob der Vorstellung. „Gut. Ich geben ihr Bescheid. Dann ich geben dir Bescheid. Ja?“ Fragend blickte sie auf die Toreador.

Auf die Frage der Rose hin, dachte die Malkavianerin nach, dabei ebenfalls kurz in den Himmel blickend, wie sie zuvor, bevor auf Atessa zurückblickte und sie mit ihrer rauen Stimme langsam und bedacht antwortete. „Du wissen erst, ob der Preis es wert seien, so du haben erhalten das Wissen. So Wissen seien leicht wie Wind, der Verkäufer wollen es loshaben. Schnell an viele, für kleinen Preis. Oder großen Preis, so er wissen du brauchen und wollen Wissen. So Wissen er haben seien schwer wie Stein, er können warten. Er nicht seien Eile. Er verlieren so er geben weiter Wissen. So Frage seien, können du auch warten?“

[Atessa Federizzi]

"Abgemacht." Atessa nickte zustimmend, als Roya ihren Vorschlag bzgl. Angelique vorgebracht hatte.

Aufmerksam lauschte sie den Gedanken des Mondkindes, ein leichtes, nachdenkliches Lächeln auf den Lippen.

"Ich glaube, das wir die Dinge grundsätzlich recht ähnlich sehen. Aber wenn ich weiß, was ich wissen will, so sollte ich zu diesem Zeitpunkt schon im Blick haben, was es mir wert ist. Sicher spielt es eine große Rolle, wie dringend ich das Wissen benötige und wie selten ich es wohl einschätze."

Sie machte eine kurze Pause, um ihre Worte zu sortieren.

"Und dann kann ich abschätzen, ob ich gewillt bin den Preis zu zahlen, den mein Gegenüber aufruft. Somit entscheide ich, ob mir das Wissen es wert ist. Ganz unabhängig davon, ob das Wissen selten und der Preis dementsprechend hoch ist, oder nicht. Wenn es mir es nicht wert ist, kommt schlicht kein Handel zustande."

Sie machte eine theatralische Geste mit der linken Hand, während sie schon fast vergnügt fortfuhr. "Das bewahrt mich sicher nicht davor scheußliche Fehlentscheidungen zu treffen. Aber dann sind es meine Entscheidungen, meine Freiheit."

Sie straffte sich etwas, schließlich wollte sie dieses Gespräch nicht ins lächerliche ziehen. "Spannend ist es dann schon eher bei dem Versprechen zu unbekanntem Wissen, Wissen das man selbst nicht aktiv sucht und das einem angeboten wird. Da den wert für sich abzuschätzen ist ungleich schwerer und ein Wagnis."

Wie einst das Wissen, dass sie schlussendlich nach Genua geführt hatte. Ob es den Preis wert war?

[Roya]

„Freiheit.“ Roya wog das Wort in ihrem Mund hin und her, als würde sie es genüsslich langsam zerkauen, dabei dessen Geschmack prüfend. Ihre grauen Augen wanderten über Atessas gestreckten, ansehnlichen Körper entlang, dabei gedankenversunken leicht über die Innenseite ihrer unteren Lippe leckend. „So du nicht mögen seien fesseln?“ Nachdenklich musterte sie ihr schönes Gegenüber. „Du wollen entscheiden, ja?“ Interessiert beobachtete sie die Toreador. „Du haben Sorge, so du nicht haben Kontrolle?“

[Atessa Federizzi]

"Nun, wer ist nicht gern frei und trifft seine eigenen Entscheidungen?" Die junge Rose betrachtete die Malkavianerin. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass das Thema der Freiheit sie derart interessierte. Teilte sie Atessas Vorstellungen oder war es was gänzlich anderes?

"Wir haben alle unsere Fesseln. Einst unser Geschlecht, jetzt unser Blut. Aber warum sollte man es wünschen, weitere zu tragen?" Wer begab sich schon gern in Knechtschaft oder Sklaverei, wenn man frei sein konnte. Das ergab keinen Sinn. Und sie, gerade sie als Kinder der Nacht hatten doch einige Fesseln der sterblichen Welt abgeworfen. Allen voran die Fessel des frühen Todes.

Sie zuckte mit den Schultern. "Oder habt ihr eine andere Meinung dazu?"