[1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

[Juni '23]
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Liviu Cosma
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[1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

Wir schenken euch Brot, damit die Mägen in diesem Haus nie laut knurren. Und wir schenken euch Salz, damit euer Leben immer Würze hat. Zum Schluss gibt es noch einen Rat von Herzen: Lasst Kummer und Sorgen stets vor der Tür, dann seid ihr immer glücklich hier.
Wie mit dem werten Paolo verabredet stand Liviu in Begleitung von einem Diener vor den ehemaligen Stallungen mit den symbolischen Geschenken aus Brot und Salz. Er war gespannt, was in der Zwischenzeit aus dem Gebäude geworden ist, und er klopfte an der Tür.

Der letzte Abend hatte er sehr unschlüssig über eine Reihe von Briefe gesessen und er hoffte, dass der Besuch ihn wieder auf andere Gedanken bringen würde. Zu sehr war er in den letzten Nächten von einer Melancholie erfasst worden und er musste an den Unterricht in Salerno denken.

„De genere melancholico. Restat adhuc tristis cholerae substantia nigrae, quae reddit pravos, pertristes, pauca loquentes. Hi vigilsnt studiis, nec mens est dedita somno, servant propositum, sibi nil reputant fore tutum. Invidus et tristis, cupidus dextrarque tenacis, non expers fraudis, timidus luteique coloris.“
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Paolo
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Re: [1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Paolo »

Der Stall sah von außen immer noch so aus, wie in den Momenten wo er ihn zuvor gesehen hatte. Ein einfaches eingeschossiges Holzgebäude.
Erst als ihm von Marco die Tür geöffnet wurde, sah der Toreador, dass zumindest der Boden verkleidet worden war. Wo zuvor nur festgetretene Erde gewesen war, waren nun Holzdielen verlegt worden. Was dem Gebäude immerhin den groben Anstrich eines bewohnbaren Bereiches gab. Dennoch war dies eindeutig ein Stall. Linker und rechter Hand vom Eingang befanden sich zur Mitte hin freie, aber nebeneinander abgetrennte Boxen für Getier, mit Futtertrögen.
Eine der hintersten Boxen hatte man freigeräumt und mit einem einfachen Tisch und zwei Hockern versehen. In anderen Boxen lagerten Kisten. Nur zwei der vorderen Boxen waren von Pferden besetzt, die unruhig schnaubten und Liviu misstrauisch beäugten, als dieser eintrat.
Wenn man denn den Geruch einatmen wollte als Kainit, so konnte man sich sicher sein, einen Pferdestall zu riechen.
Über ihren Köpfen zog sich ein Heuboden über die Länge des Stalls.

Marco verneigte sich vor dem Toreador.
"Seid gegrüßt verehrter Herr. Kommt bitte herein. Paolo erwartet euch hinten."

Der junge Mann trat beiseite und hielt Liviu die Tür offen.

"Verzeiht, das derzeitige Aussehen unserer Unterkunft und sorgt euch nicht um die Tiere. Sie sind eure Anwesenheit mittlerweile gewohnt." Mit eure waren wohl kainitische Präsenzen gemeint.

Liviu wurde hinter zu dem Tisch geführt, wo Paolo aufstand und den Toreador mit einem breiten Lächeln und geöffneten Armen willkommen hieß.
"Willkommen, wohlwerter Liviu. Es freut mich, dass ihr uns besucht. Es ist natürlich leider kein Zuhause, dass eurer würdig wäre. Aber ich bin euch sehr dankbar für eure Hilfe, die mir diesen Unterschlupf gewährt hat. Setzt euch bitte."
Er wies auf einen der Hocker.
"Leider kann ich euch außer Pferdeblut nichts als...Erfrischung anbieten." Sein Lächeln verzog sich etwas schief ob des Bedauerns.

Während die Kainiten miteinander sprachen, ging Marco zu den Pferden und streichelte sie, um sie zu beruhigen.
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Liviu Cosma
Toreador
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Re: [1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

Liviu nickte dem jungen Mann respektvoll zu: Er tritt mit seinem Diener ein und übergibt Paolo symbolisch das Brot und Salz.

„Werter Paolo, ich schenke euch Brot, damit die Mägen in diesem Haus nie laut knurren. Und ich schenke euch Salz, damit euer Leben immer Würze hat. Zum Schluss gibt es noch einen Rat von Herzen: Lasst Kummer und Sorgen stets vor der Tür, dann seid ihr immer glücklich hier.“

„Bitte macht euch keine Umstände für mich und ich habe zu danken für den Schatz, den ihr mir gebracht habt. Wie geht es euch und gibt es etwas mit dem ich euch Unterstützen kann?“
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Paolo
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Re: [1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Paolo »

"Mir geht es hervorragend. Die Geschäfte laufen ganz gut. So gut, dass wir auch nicht mehr von eurer Großzügigkeit abhängig sind. Die nächsten fälligen Abgaben kann ich ab sofort selbst zahlen für den Stall." Es tat gut, nicht mehr abhängig zu sein und jemand anderem zu lange auf der Tasche zu liegen.

"Wenn meine Leute besondere Schriften finden auf ihren Reisen, biete ich sie euch auch gerne zum Kauf an. Oder habt ihr Interesse an einem Pferd?" Paolo wies mit der offenen Hand zu den Pferden.
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Liviu Cosma
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Re: [1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Ihr habt mir diesen Schatz gebracht und ich habe ihn entsprechend vergütet. Das war für beide Seiten ein angemessener Handel.“ Am Ende des Satz nickt Paolo noch einmal anerkennt und respektvoll zu

„Ich bin zwar wieder in sehr viel Bereichen unterwegs, aber ein Pferd gehört im Moment nicht dazu. Darf ich euch fragen, wofür Genua in euren persönlichen Augen steht? Was fasziniert euch an dieser Stadt? Wofür ist sie bei ihren Menschlichen und der unseren Nachbarn bekannt oder auch gefürchtet?“

Dann etwas nachdenklich: “Ich sollte mich mal wieder unter die Menschen mischen, um etwas Zerstreuung zu finden. Ich könnt mir sicherlich den ein oder anderen Ort in Genua dafür empfehlen!“
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Paolo
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Re: [1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Paolo »

Über diese Frage war Paolo etwas überrascht und dachte erst einmal nach.

"Hm...Also in meinen persönlichen Augen steht Genua für Heimat. Ihr wisst schon dieses Gefühl von Geborgenheit und Altbekanntem. Sicherheit. Aber auch für Möglichkeiten zum neuen Wachstum...könnte man so sagen.
Wofür sie bei unseren Nachbarn bekannt ist? Hm ich hatte bisher nie jemanden direkt danach gefragt, aber in der unmittelbaren Nähe hat man natürlich schon von Genua gehört. Aber wenn ich sagte, dass ich nach Genua ziehe, dann hieß es meist...sowas wie "Ah zum Handeln?" Ich denke Genua ist besonders für den Seehandel bekannt. Und dass Genua einen Teil von Sardinien hält macht sie auch recht mächtig.
Wie es bei unseren kainitischen Nachbarn aussieht, kann ich nicht sagen. So sehr bin ich nicht in unsere Politik verstrickt."
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Liviu Cosma
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Re: [1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

Nachdenklich
Heimat ein wirklich machtvolles Wort und meinen Glückwunsch so einen Platz gefunden zu haben. Meine Familie kommt aus Salerno und in meine Familie bin ich in Syrakus aufgenommen worden, aber Heimat würde ich beide Ort nicht nennen.“

„Vielleicht werde ich eines Tages Genua als Heimat bezeichnen oder die Stadt, in die es mich als nächstes zieht. Als Kind war ich immer sehr beeindruckt von den Erzählungen meines Vaters über Byzanz.“


Er lacht wieder auf
„Gibt es denn am Haven oder in anderen Stadtteilen eine Kneipe oder ein anderer Treffpunkt für diese Händler und Seefahrer? Ich solle mich mal wieder etwas unter die Menschen mischen.“

Dann etwas besorgt
„Die Zeiten scheinen aber gefährlicher geworden zu sein und man hat mir geraten mir ein Leibwächter einzustellen.“
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Paolo
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Re: [1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Paolo »

"Byzanz ja. Klingt fast immer wie eine Stadt der Sagen. Prunkvoll, mächtig, exotisch. Sicher mal einen Besuch wert."

"Am Hafen gibt es mehrere Kneipen und Spelunken wo die Seefahrer absteigen, da könnt ihr einige finden. Ich würde nicht die erste direkt an der Hafenkante nehmen. Etwas stadteinwärts gibt es besser gehaltene. Aber je nachdem was euch beliebt....Wenn ihr Schläger sucht als Leibwächter so bieten sich die etwas schäbigeren vielleicht doch mehr an. Wenn ihr Unterhaltung und ein nettes Ambiente sucht, dann sollte ihr mehr Richtung Marktplatz suchen."

"Ich habe keinen Favoriten bisher, sondern wander immer mal von der einen zur anderen. Sicherheitshalber sollte man nie zu lange an einem Ort bleiben. Fürchtet ihr Angriffe durch die Tedesci auf euch? Immerhin seit ihr in Votori ja auch nah an der Grenze, nicht wahr?"
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Liviu Cosma
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Re: [1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Liviu Cosma »

„Nein, ich denke die Gefahr kommt ehr aus Genua. Ich bin fast seit 20 Jahre in dieser Stadt und habe gerade in der Anfangszeit genügend Personen unbewusst und zum Teil auch bewusst auf die Füße getreten. Was für Geschichten erzählt man sich den über die Tedesci?“

„Ich suche ehr nach Unterhaltung und Zerstreuung. Mal wieder hören was die Menschen in der Stadt beschäftigt, was sie unterhält in diesen Zeiten.“


Ein gelangweiltes Seufzen
„Es ist immer schwer, wenn man etwas abgeschlossen hat und man auf etwas neues wartet was einem neu fesselt. Dennoch war es eine interessante Erfahrung die eigenen Ergebnisse mit den Fähigkeiten der wohlwerten Angelique zu vergleichen.“

„Ansonsten denke ich zurzeit viel an meine Anfänge zurück und mir tut die wohlwerte Harpyie sehr leid. Aber das sind Geschichten eines alten Mannes aus seiner Vergangenheit.“


Er versucht mit einem lächeln seine Grübel zu überdecken
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Paolo
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Re: [1082] Brot und Salz, Gott erhalt's! [Paolo, Liviu]

Beitrag von Paolo »

"Aus Genua?" Das fand Paolo dann doch sehr interessant. Wer auch nicht. Gefahr aus den eigenen Reihen war etwas über das man Bescheid wissen sollte.
"Wen habt ihr dabei in Verdacht? Und meint ihr damit dass euch persönlich jemand nach dem Unleben trachtet, oder dass jemand mit den Tedesci im Bunde ist?"

"Ich habe bisher keine Geschichten über die Tedesci gehört, aber ich kann mich mal danach umhören."

"Warum tut euch die wohlwerte Harpyie leid?" Da schaute er auch eindeutig neugierig drein.
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