[1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

[Juli '23]
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Amalric du Salemi
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[1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Amalric du Salemi »

Vor den Toren des Elysium´s angekommen stieg Amalric von seinem normannischen Ross und kraulte es am Widerrist, ehe er es nahe der Wachen festband und zurückließ. Er Schritt durch den Zugang von Mascharana aus, durch die rosenüberzogenen Holzbögen. Sein braungoldener Umhang flatterte am Saum leicht tänzelnd knapp über dem Boden. Seine Lamellenpanzerung war frisch gesäubert worden und hatte einen leichten Glanz an sich, im Antlitz des ansteigenden Mondes. Mit bestimmenden und selbstsicheren Schritten ging er also durch die La via rosa, nicht aus Arroganz, viel mehr weil er wusste wer er war. An ihm konnte man keine Bewaffnung erkennen, diese hatte er vermutlich am Ross gelassen. Zum einen hatte er gelernt wie man Respekt erweist und zum anderen wusste er wie er sich auch ohne Klinge zu verteidigen hatte.

Unbedeutend auf welcher Mission er war, durchschritt er das Giardino della Rosa silenziosa bis etwa zur Mitte und stand nun auf Höhe der Casa. Er hielt Ausschau nach jemand der für ihn augenscheinlich von Bedeutung war und nach weiteren Schritten in Richtung des Zugangs von Ravecca aus, sah er sie unter einem Pavillon sitzen.

Eine augenscheinlich hübsche weibliche Gestalt, welche eine selbstbewusste Aura an sich hatte. Aber noch etwas anderes weckte das Interesse von Amalric, ihr Auftreten und ihre Kleidung war beinahe makellos. Dazu konnte Amalric Schriftstücke erkennen, was für ihn ein Merkmal für Bildung war. Sie schien genau die Art von Person gewesen zu sein, wonach er Ausschau hielt.

So schritt er elegant auf Sie zu und am Pavillon angekommen zog er mit beiden Händen sein Cape vom Kopf, damit sie sein Gesicht sehen konnte. Sein mittellanges gelocktes braunes Haar fiel ihm leicht über den Hals, eine tiefe klingenhafte Narbe zog sich über seine rosige linke Wange. Passend zu seinen blauen charismatischen Augen bildete sich ein angenehmes und freundliches lächeln. Sein Aussehen lies deuten, dass er wohl ein Panzerreiter von Anfang 30 war, als er den Kuss erhielt.

Amalric sprach mit einer warmen leicht rauen Stimme..
"Bitte entschuldigt mir meine Störung und die unerlaubte Inanspruchnahme eurer Zeit." .. und verbeugte sich leicht.

"Wenn ich mich kurz vorstellen dürfte,
Amalric du Salemi,
Neugeborener des Clans der Könige,
Kind von Giulia di Matera, Ancilla des Clans der Könige und Dīwān ar-rasā Cosenzas,
Unterstützerin von Irem bint Eylem Laenatan, Ancilla des Clans der Schatten in Cosenza.

Im ersuchen dieser Bekanntschaft erfrage ich hochachtungsvoll nach eurem Stand, damit ich euch den Respekt erweisen kann, welchen Ihr verdient. Verzeiht mir die fehlende Anrede, für die Erweiterung meines Wissensstandes wäre ich euch dankbar, so könnte ich euch fortan Begrüßen wie es für jemanden wie euch angemessen ist."

Diese Worte sprach er mit Respekt und Eleganz, was vermuten lies, dass er selbst wohl auch Bildung genossen hatte. Sprechen konnte er gut, scheinbar war das führen einer Waffe nicht die einzige Kunst die er verwendete.

So stand er mit seinem charmant freundlichen Lächeln vor ihr und wartete auf ihre Reaktion.
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Drita
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Re: [1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Drita »

Sie saß in ihren Schriftstücken vertieft neben einer Laterne. So bemerkte sie auch erst einmal nicht den Näherkommenden - oder ignorierte ihn bewusst. Zumindest bis zu dem Moment, als sie angesprochen wurde. Kurz mochte man erkennen, wie sie die Augen rollte, ehe Drita den Kopf hob.

Ihr Gesicht zeugte von einer jungen Frau, die ihr 30. Lebensjahr noch nicht erreicht hatte. Die Haut war sicher weich, wenngleich nicht makellos - vor Allem die Hänge erzählten Geschichten der Arbeit, wenngleich keiner Harten. Doch dann waren da die kalten, alten Augen eines Vampirs, der Jahrhunderte gesehen hat. Berechnende Dunkelheit in den Pupillen, die tief in die Seele blicken wollten. In ihnen schlummerte nichts Menschliches mehr.

Vielleicht hätte Amalric wenigstens warten können, bis sie mit ihrem Lesen fertig gewesen war. Vielleicht etwas länger Schweigen können, um abzuklären, wie sie darauf reagierte, dass er in ihre Nähe gekommen war. Drita jedenfalls schwieg und musterte ihren Gegenüber länger als üblich für sie - ließ ihn in unbehaglicher Stille stehen.

"Ihr seid neu in Genua..." stellte sie dann trocken fest. Und offenbar nahm Drita dann die Entschuldigung an, denn ein freundliches Lächeln zeichnete sich auf den Lippen ab - warm und ein absoluter Kontrast zu den Augen und dem Flecken auf ihrer Wange.

"Mein Name ist Drita, Ancilla vom Blute Lasombra."

Schlicht und vor Allem effizient, war ihre Vorstellung. Kein Schnörkel.

Dann verfiel Drita wieder in Schweigen. Wartete ab, ob der Ventrue nochmal Dinge überdenken wollte - bot ihm eine zweite Gelegenheit.
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Amalric du Salemi
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Re: [1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Amalric du Salemi »

Die unbehagliche Stille und die Musterung nach seinen gesprochenen Worten fühlten sich lange an, beinahe so lange wie es seine Reise von Kalabrien nach Genua war. Doch das folgende freundliche Lächeln auf ihren Lippen schenkten Amalric Hoffnung, dass Sie ihn entschuldigen würde.

Nach Ihrer knappen Vorstellung erhielt er zumindest ein Gefühl dafür, mit wem er es zu tun hatte. Eine Lasombra, eine von der Sorte der es egal sein würde welche Ränge und Erzeuger er darbieten würde. Sie würde nur auf herausragende Leistung Wert legen und nicht auf die Umstände der Geburt. Haben Amalric´s Blutsgeschwister doch schon das ein oder andere Mal bewiesen wie gefährlich es ist, gesellschaftlichen Status mit Macht zu verwechseln.

Als Drita wieder in Ihr Schweigen verfiel, verneigte sich Amalric sofort vor Ihr, so wie es ein Neugeborener einer Ancilla zu erweisen hatte. Die Verneigung hielt er etwas länger als üblich um seine Entschuldigung sowie der Erweisung seines Respekts zu unterstreichen.

So sprach er..

"Verehrte Drita.." und lies eine kleine Pause um zu untermalen das er unter Ihr steht..
"Ihr habt Recht mit dem was ihr erkannt habt, erst seit kurzer Zeit bin ich nun in Genua, ein minimaler kaum erkennbarer Zeitriss wenn man es in unseren Maßstäben von Zeit betrachtet." ..so stellte er sich nach seiner verlängerten Verneigung wieder aufrecht.

Mit seinem freundlichen Lächeln fuhr Amalric fort..
"Mit Verlaub, würde ich gerne diese Begegnung nutzen um einander kennenzulernen. Hättet Ihr an der Fortführung dieser Unterhaltung Interesse verehrte Drita? Oder zählen für euch nur meine Taten in der Zukunft, um zu wissen wer ich bin?" .. fragte Amalric respektvoll und mit einem Hauch von Hoffnung, würde er diese Unterhaltung doch gerne länger andauern lassen.
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Drita
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Re: [1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Drita »

Immerhin zeigte sich der Ventrue lernbereit. Das war gut. Sie ging die genannten Namen durch, doch fand in ihren Erinnerungen Nichts. Vielleicht brachte diese Ahnenreihe unter den Ventrue ja neuen Wind nach Genua. Und, wenn schon seine Erzeugerin die Unterstützerin des Clans der Schatten war, könnten sich spannende Wege offenbaren.

"Eure Taten und Eide der Zukunft werden schwerer wiegen, als euer Wort über die Vergangenheit. Aber ich bin gewillt, euch ein wenig meiner Zeit zu schenken."

So schloss Drita ihre Unterlagen auf dem Tisch, verstaute diese und deutete dann auf den Stuhl ihr gegenüber.

"Bitte..."

Nachdenklich musterte sie den König, während dieser die Gelegenheit hatte sich gemäß der Einladung zu setzen. Jetzt gab es kein zurück mehr.

"Aber bevor wir zu euch kommen: Cosenza... das liegt in dem Gebiet der See der Schatten, richtig? Wie kommt es, dass eure Erzeugerin sich so offen hinter einer Ancilla meines Blutes stellt, dass ihr es offen in eurem Titel tragt? In Anbetracht unserer Clans ist das doch... recht selten, will ich meinen."
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Amalric du Salemi
Ventrue
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Re: [1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Amalric du Salemi »

"Habt dank verehrte Drita." sprach Amalric ehrlich und verneigte sich dabei noch einmal leicht ehe er auf dem Stuhl platz nahm, welcher ihm soeben angeboten wurde.

Die Schlussfolgerung der Lasombra beobachtete er gespannt und zum Ende hin entlockte es ihm ein leichtes Lächeln welches er nicht verstecken konnte. Es waren Worte der Wahrheit welche Sie sprach, würde man die Geschichten dieser Clans betrachten. Dennoch wirkte Amalric nicht überrascht, war ihm doch klar Drita würde bei dieser Nennung seiner Ahnenreihe nachfragen was es damit auf sich hatte.

Sein charmantes Lächeln zog etwas in die Stimmlage seiner ersten zwei oder drei Worte ein.

"Nun, Ihr sprecht wahre Worte. Im Anbetracht unserer Clans ist solch eine Gefolgschaft wirklich äußerst selten." .. und nickte zustimmend.

Er schien kurz inne zu halten um für sich herauszufinden, an welchem Teil seiner Geschichte er am besten anfangen würde.

"Natürlich kenne ich sicherlich nicht die ganze Geschichte meiner Erzeugerin und ihrer Gründe für diese Unterstützung, wäre ich doch naiv zu glauben alles über jemanden von meinem Blute zu wissen." .. er Lächelte etwas bedrückter als würde er wissen wovon er da sprach.

"Aber was ich weiß ist folgendes.. es gab ein gewisses Problem.. eher mehrere nervige Probleme.. mit einem anderen Clan, welcher der verehrten Irem bint Eylem Laenatan und Ihrem Blute, Ihrer Macht berauben wollte." .. Amalric wurde vorsichtiger bei diesen Worten, wusste er noch nicht zu welchen Clans die Lasombra´s in Genua gut standen.

"Zufälligerweise.." sprach er beinahe ironisch um dann wieder ehrlich weiterzusprechen.. ".. war meine Erzeugerin zum einen ebenfalls nicht gut auf diesen Clan zu sprechen und zum anderen verfolgte Sie ähnliche Interessen. Vermutlich spielte noch der ein oder andere Gefallen eine Rolle, aber letzten Endes unterstützte meine Erzeugerin die verehrte Irem bint Eylem Laenatan mit absoluter Hingabe wie niemand anderes. Unter anderem brachte mir das meine Daseinsberechtigung ein und meiner Erzeugerin Macht. Also zog ich ebenfalls für Sie in den Kampf."

Amalric pausierte kurz um sich eine seiner Locken aus dem Gesicht zu streichen, welche durch eine Windbrise in eben dieses gefallen war.

"Meine Erzeugerin gab acht darauf mich politisch als auch intellektuell zu fördern, aber mein Handwerk ist die taktische Kriegsführung. Natürlich bin ich vom Blute der Könige und auch ich habe meine Bedürfnisse als auch Verlangen nach Ansehen und Rang, aber ich habe kein Interesse an einem Thron, ich bin eher jemand der diesen stützt oder stürzt, je nachdem wem ich meine Treue schwöre. Und so kommen wir zu meiner zusammenfassenden Antwort die euch vermutlich genügt hätte.."

Amalric lehnte sich vor und sprach nun etwas leiser, bedachter und mit voller Hingabe.

".. Meine Erzeugerin hat die Eigenart diejenigen mit Überzeugung zu unterstützen mit denen Sie sich verbündet. Und sollte es zu dem seltenen Fall kommen, dass auch ich einen Schwur leiste, dann mache ich selbiges. Selbst wenn ich dadurch.... seltene... Wege einschlagen würde."

Er lehnte sich wieder zurück und sprach wieder wie zuvor, so das erneut ein freundlichen Lächeln in seinem Ton lag.

"Bitte entschuldigt diese ausgeschweifte Antwort verehrte Drita, ich habe viel Zeit auf Schlachtfelder verbracht und erfreue mich an Unterhaltungen. Außerdem ehrt es mich mit einer verehrten Ancilla wie euch zu sprechen, bin ich doch noch neu und unbedeutend in Genua, eurer wertvollen Zeit noch nicht würdig."
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Drita
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Re: [1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Drita »

Drita lehnte sich zurück und ihr Lächeln wurde noch etwas wärmer - seltsam für eine der Alten, die sich sonst immer distanzierter gaben, je älter sie wurden. Sie ließ ihn reden, drängte weder mit Wort noch Mimik das Gespräch in eine bestimmte Richtung. Drita nahm an Information, was man ihr gab und bewertete dies vollkommen neutral. Immer mal wieder nickte die Lasombra.

Nur am Ende wurde sie etwas ernster.

"Die Entscheidung, ob ihr meiner Zeit würdig seid oder nicht, treffe alleine ich. Macht euch darüber also bitte keine Gedanken."

Nach der kleinen Rüge kehrte das Lächeln wieder zurück. Sie richtete sich auf und beute sich minimal vor.

"Nicht nur ihr seid neu hier. Ich bin auch erst vor einigen Jahren hier angekommen und noch dabei unsere Gesellschaft vor Ort kennen zu lernen. Genua ist... interessant. Wie kommt es, dass ihr diese Domäne auserwählt habt?"

Das folgende zog abermals die ernste Seite an Drita in den Vordergrund - dieses Mal jedoch nicht als Rüge.

"Eine interessante Geschichte erzählt ihr da. Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege, aber: Ich nehme an, dass ihr und eure Erzeugerin nicht nur vom Clan der Könige seid, sondern auf auf den Wegen der Könige wandert? Eide und Ehre scheinen euch wichtiger zu sein, als alles Andere."
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Amalric du Salemi
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Re: [1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Amalric du Salemi »

Bei der kleinen Rüge nickte Amalric, als Zeichen dass er verstanden hätte. Sie schien wie jemand der man eine Entscheidung nicht entreißen durfte, diesen Fehler würde sich Amalric nicht noch einmal erlauben. Umso mehr war er erleichtert, als die Lasombra kurz darauf wieder lächelte.
Der König war ein aufmerksamer und interessierter Zuhörer, verfolgte er jedes Wort genau, als würde er alles Neue aufsaugen was er über diese Domäne lernte.

Als die Ancilla ihre Fragen mit der vermeintlichen Schlussfolgerung beendete, räusperte sich Amalric etwas, als würde er diese Fragen selber als sehr interessant befinden.

"Nun ja.." tänzelte es leicht nachdenklich über seine Zunge. "..zum einen beauftragte mich meine Erzeugerin mich der höchst verehrten Prinzessin von Genua anzudienen. Zum anderen finde ich, jetzt wo ich hier bin, selber gefallen an Genua, ist es doch wahrlich interessant." sagte er zum Ende hin nickend.

"Außerdem scheint es mir, als könnte ich für diese Domäne von nutzen sein, wurden in Cosenza doch alle Unannehmlichkeit vorerst beseitigt. Ich hörte Genua hätte eine Art.. Grenzproblem?" Stellte er die Frage mit einer Mischung aus Feststellung als auch fragend zugleich.

Er lehnte sich wieder etwas vor um seine nächsten Worte nicht all zu laut aussprechen zu müssen, trotzdem flüsterte er nicht.

"Wie bereits erwähnt, bilde ich mir nicht ein alles über meine Erzeugerin zu wissen, aber was mich betrifft kann ich euch folgendes sagen verehrte Drita. Ich bin wirklich interessiert an eine Art von Ansehen, mein Ruf als Kämpfer in alten Tagen schmeichelte mir schon immer sehr. Jedoch ist mir meine Ehre noch wichtiger, meiner Meinung nach gibt es hier aber auch verschiedene Blickwinkel auf diese Eigenschaft, deute ich sie doch vermutlich anders als ein anderer." er legte eine kurze Pause ein um für sich selber die beste Beschreibung für seine Definition zu finden.

"Mein Wort... mein Wort welches ich meinem Gegenüber gebe.. ist das was meine Ehre ausmacht... was mich ausmacht.... ... und niemals würde ich es leichtfertig vergeben, nicht wissend ob ich es einhalten könnte.." Amalric klang bei diesen Worten überraschend ernst, als wären es die ehrlichsten Worte gewesen die er seit langer Zeit gesprochen hatte.

"Es wäre gleichgültig welchen Rang ich jemals den meinen nennen dürfte, die die mich kennen wüssten das ein Wort.. ein Eid.. welches mir gegeben wird oder welches ich selber gebe.. für mich immer noch mehr von Bedeutung ist. Dabei ist mir durchaus bewusst welche Schwächen dieses Konstrukt mit sich bringen könnte, aber dabei kann es auch soviele Vorteile erbringen." Für einen Moment hätte man glauben können, ein loderndes Feuer in den kalten und doch charismatischen Augen von Amalric zu vernehmen, Feuer der Überzeugung.

Er lehnte sich wieder zurück, vermutlich etwas selbst überrascht von seiner Antwort, hatte ihm doch schon eine gefühlte Ewigkeit niemand mehr solch eine tiefgründige Frage gestellt.
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Re: [1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Drita »

Drita ließ den Ventrue bis zum Ende schwelgen. Sie hatte keine Eile und war offensichtlich bereit ihm auch etwas mehr ihrer Zeit zu schenken.

Bei den Grenzstreitigkeiten nickte sie ernst, lächelte dann aber trotzdem amüsiert auf.

"Welche Domäne hat keinen Streit mit den Nachbarn und Großmächten, denen sie nicht angehört? Aber ja. Wir haben hier konkrete Probleme. Eines davon sind die Deutschen, die versuchen mit Genua einen Stützpunkt in der See der Schatten zu etablieren. Ein weiteres Problem mag sein, dass die... werte Geißel auf dem letzten Hof Schwäche gezeigt hat - und ein unerträgliches Benehmen."

Sie ließ die Konsequenzen davon - von Beiden - erst einmal offen im Raum stehen und darum Platz für Rückfragen - oder eigene Schlüsse.

"Ihr sprecht von Schwäche in diesem Konstrukt. Die Via Regalis ist niemals schwach. Man wird versuchen euch von Außerhalb zu beeinflussen... euch Eide abzuverlangen, die euch in den Abgrund treiben... aber, wenn ihr eure Eide nicht leichtfertig vergebt... eure Partner ebenfalls auf dem Weg der Könige oder einem seiner Pfade gehen... dann ist dieses Konstrukt... das Band das ihr knüpft... das Härteste, was ihr der Welt entgegenwerfen könnt."

Auch in Dritas Augen funkelte das Feuer eines Gläubigen, nur dass ihr Glaube offensichtlich nicht Gott galt.
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Re: [1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Amalric du Salemi »

Bei den ersten Worten der Lasombra, erwischte Amalric sich, wie er ebenfalls amüsiert mit lächelte. Um kurz darauf wieder einen ernsten Gesichtsausdruck anzunehmen , interessiert an dem was sie da gerade sagte.

Er sprach kurz reagierend, “Wohl wahr verehrte Drita.. und es wäre ja auch zuviel verlangt, wenn es die Probleme nur an den Grenzen gäbe, nicht auch noch an eigenem Hofe, nicht wahr?”, sprach er zum Ende hin leicht ironisch. Seine Frage sparte er sich erst einmal auf, wartend darauf, dass die Ancilla zu Ende sprach.

Bei den nächsten Worten des Schattens vernahm der Normanne ein Feuer in ihren kühlen Augen, sie weiß wovon sie da spricht - dachte er sich. Er nickte ihr zustimmend, beinahe wie ein Schüler seinem Meister zuhörend, als würde es Sinn ergeben, was sein Lehrer ihm erklärt.

“Und genau da liegt die Gefahr..” sprach er nicht in einem Ton der Widerworte, viel mehr als Beginn einer Erzählung seiner Erfahrungen. “Man schwor mir einst einmal einen Eid, ein jemand welcher nicht auf dem Pfade der Könige wandelte..”, er pausierte kurz in Erinnerungen schwelgend. “Für diesen Eidbrecher ging es nicht gut aus.”, sagte er dann bestimmt und als würde er keine weiteren Worte an diesen Jemand verschwenden wollen.

Amalric räusperte sich kurz, “Seit dem hat für mich ein Wort eines anderen Pfades erst einmal keine Bedeutung, bis das Versprechen erfüllt wurde. Aber ihr habt Recht, kommt es zu einem Band unter Könige, überdauert es alles.”, sprach er dann zum Ende hin wieder mit diesem Feuer der Überzeugung.

“Dürfte ich noch Fragen, was es mit der Geißel auf sich hatte? Mich würde es sehr interessieren, was Schwäche für euch bedeutet, verehrte Drita.”, fragte er interessiert, als würde Amalric wissen wollen, ob Drita weitere ähnliche Ansichten wie er hatte. Was für ihn mehr von Interesse schien, als das, was am Hofe passiert war.

Für einen Außenstehenden könnte Amalric so erscheinen, als würde er an einer Tafelrunde sitzen, so wie er da saß und sprach. Als könne das hier der Anfang von etwas sein.
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Drita
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Re: [1083] Könige im Schatten [Drita, Amalric]

Beitrag von Drita »

Drita verzog etwas angewidert den Mund und nickte, als Amalric von Problemen auf dem Hof sprach. Es gab... zu viele davon. Und die meisten - vor Allem die wirklich Störenden - hatten ihren Ursprung in anderen Wegen. Doch das drückte die Stimmung nur kurz. Der Umgang mit dem Eidbrecher schien Drita nur gerechtfertigt zu sein.

"Ich bin mir sicher ihr werdet es auch von anderer Stelle hören oder bereits gehört haben: Ich biete meine Dienste als Eidwahrerin an und bezeuge den Tausch von Gefallen, berate im Vorfeld über den Wert des Wortes eures Gegenübers nach bestem Wissen und Gewissen... und unterstütze notfalls auch bei der Eintreibung der offenen Schuld der von mir überwachten Gefallen."

Sie ließ das einen Moment so stehen, um das Angebot in all seiner Bedeutung wirken zu lassen, als etwas Heiliges. Dann begann die Ancilla zu lächeln - erst freudig, dann etwas abfällig. Sie schüttelte den Kopf.

"Er hat versucht sich von einem Neugeborenen zum Ancilla aufzuschwingen... ... ohne zu verstehen, was das bedeutet...oder zu verstehen, dass seine Zeit noch nicht gekommen war. Jedenfalls benahm er sich wie einer, verneigte sich statt sich zu verbeugen... nickte statt sich zu verneigen... bis es jemanden zu bunt wurde und die Geißel mit der Hand in die richtige Position... gedrückt wurde. Der Gangrel verlor sich an sein Biest... oder war soviel Tier, wie Gangrel nunmal sind... Es kam zum Kampf... der Gangrel verlor und sank in Starre."

Dabei war für sie wohl die größte Schmach - von ihrer Tonlage her - das Verlieren ans Tier, dicht gefolgt von dem Verhalten und dann mit deutlichem Abstand die Niederlage beim Kampf.
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