[1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

[Juli '23]
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Angelique
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[1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Angelique »

Angelique hatte sich brav bei Giada per Brief angekündigt und einen eiligen Termin beraumt, der schon einige Zeit zuvor von beiden angedacht worden war.

Neuer Elan hatte das müde, kleine, nicht schlagende Herz der Kindervampirin ergriffen und sie mit Tatendrang versehen. Viel galt es zu besprechen und sie hoffte, Giada für ihr Projekt, die Straßen zu sichern, begeistern zu können.

Außerdem gab es da jemanden, dessen Wesen und damit sein Schicksal besprochen werden musste.
Allegra von den Kappadokiern war auf der Waage Angeliques gewogen und zu leicht befunden worden. Sie hatte vor ihr nicht bestanden, obwohl die Malkavianerin ihr versucht hatte, Wohlwollen zu zeigen.

Und so besuchte sie nun die hohe Dame, um Genua zu schützen.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Giada empfing Angelique gern und auch nicht zum ersten Male. Die Lehren und Studien seinerzeit hatten eine gewisse Vertrautheit geschaffen, die in der Nacht selten war. Es war immer noch ein merkwürdiges, seltsames Verhältnis zwischen ihnen beiden, doch das war kein Grund, Angelique nicht zu empfangen.

Der Besuch würde jedoch nicht in jenem Haus stattfinden, das Angelique einst kennen gelernt hatte. Was auch immer die Magistra in ihren Nächten so trieb, brachte offenbar eine Verbundenheit mit Handel und Handwerk mit sich. In jedem Fall war der neue Ort ein neu errichtetes Haus, das zu einem Hof mit Schmieden in Staglieno gehörte. Und nicht irgendwelche Schmieden: Hier wurden Rüstungen und sogar Waffen gefertigt - etwas, das nicht einfach so jedermann tun oder lassen konnte.

Ob oder wie weit Giada selbst damit zu schaffen hatte, war natürlich völlig unklar. Das Haus zeigte hier und da die Anzeichen von protzigem Reichtum, die ein stolzer Genuese, der es zu etwas gebracht hatte, auch eben gern zeigte.
Die Stube, in der Giada Angelique empfing, war nicht so verschieden von jener, in der sie einst die Malkavianerin empfangen hatte. Es gab einen schönen Wandteppich, einige Kissen und niedrige Stühle, einen ebenfalls eher niedrigen Tisch - fast könnte man meinen, Giada hätte diese Möbel hierher bringen lassen, eben weil sie Angelique hier empfing und diese eben nicht die allerhöchste Körpergröße hatte. Im Andenken an die Lehren und Studien, die die beiden auch schon hinter sich hatten, lagen auch ein paar Schriftstücke aus der Zeit in einem einfachen Holzregal an der Seite.

So oder so, es wirkte einigermaßen freundlich und roch nach getrockneten und frisch ausgestreuten Kräutern und Blüten, was vielleicht den Stadtgeruch vertreiben sollte. Giada selbst passte nicht ganz in das Bild von Protz und Handelsreichtum, so wie sie Angelique erwartete. Stattdessen hatte sie sich recht schlicht gekleidet, in ein ungefärbtes, einfaches Gewand. Die Haare trug sie unter einem ebenso einfachen Tuch auf dem Kopf festgesteckt. Nur der Rosenkranz, den sie wohl eigentlich immer bei sich trug, den hatte sie behalten.

Sie hieß Angelique willkommen und ludt sie ein, platz zu nehmen.
“Es ist eine Weile her”, begann sie. “Und eine Hofhaltung dazwischen verändert immer die Lage in der Gesellschaft. Doch ein paar Dinge halten an. Seid willkommen in diesem Haus für diese Nacht. Für heute ist es uns ein freundliches Obdach.”
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Angelique
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Re: [1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Angelique »

"Ich danke Euch sehr für den herzlichen Empfang. Was für ein prächtiges Anwesen! Ihr solltet einen wehrhaften Turm errichten lassen, dann wäre es perfekt."
Angelique war überhaupt nicht verwundert über die Schlichtheit Giadas, da sie Bescheidenheit für eine Tugend.

Sie selbst trug das schlichte, aber schöne weiße Kleidchen, das sie einst für eine Wahrsagung erhalten hatte, unter dem Reisemantel.
Vorsichtig legte sie ihren Schlapphut ab, ohne die Jakobsmuschel daran zu berühren.
War das Pietät oder hatte sie Sorge, sich an dem geweihten Objekt zu verbrennen? Galt das auch für die unzähligen Pilgerplaketten an Ihrem Stab?

"Ich sehe, Ihr habt Euch der Aufrüstung verschrieben. Nun, ich auch. Ich unterstütze den Laienorden, der die Straßen sicher machen will, mit meinen Söldnern. Wir sollten wirklich absprechen. Gemeinsam können wir noch mehr erreichen, zur Sicherheit Genuas. Si vis pacem para bellum."
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

Pilgerstock und Jakobsmuschel sah sich Giada interessiert an, doch Angeliques lateinischer Sinnspruch zog ihre Aufmerksamkeit klar zum Gespräch zurück.

“Ja. Ich gebe es zu, ich habe eine Aufrüstung begonnen”, sagte sie dann langsam. Es klangnicht sonderlich ertappt. Der Gebäudekomplex sprach eine deutliche Sprache, in den Geräuschen - denn eine heiße Esse erkaltet nicht in einer Werktagsnacht - und Gerüchen und allen seinen Spuren des Gebrauchs.

“Doch ich glaube nicht, dass wir uns in Zeiten des Friedens befinden. Schon lange nicht mehr. Pavia wurde in der Tagwelt wieder und wieder geschlagen. Und es war erst jüngst, dass …Mailands… Kräfte den Pass befreien mussten, von Gesindel, welches sich in Pavia immer wieder wie magisch anzufinden scheint nur um dann über dessen Grenzen entweder in die Genuas oder Mailands Richtung zu wandern und Reisende und Händler zu überfallen.”

Giada nahm den Pilgerstab von Angelique vorsichtig in die Hände. Sie gab sich Mühe, die Beschläge oder Zeichen nicht zu berühren, und schien ihn auf ihren Händen zu wiegen.

“Es beschämt mich, dass ich nicht an Euch dachte, als ich begann, die Verteidigung dieser Straße zu planen”, gab sie dann zu. “Pilger. Ein Laienorden. Wie töricht von mir, ausgerechnet die Kraft, die der Glaube in den Menschen entfaltet, nicht zu beachten.”

Sie sank vor Angelique in die Hocke, um der Malkavianerin direkter ins Gesicht blicken zu können. “Darf ich Euch ein …Geständnis machen, Angelique?”
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Angelique
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Re: [1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Angelique »

Angelique, bei Giada immer irgendwo zwischen ihrer unschuldigen Persona, die sich nach erwachsener Führung sehnte, und der geschäftigen, fleißigen Händlerinnenpersona, die emsig mit der klugen Vampirin schachern wollte, verortet, war etwas überrascht von der plötzlichen Geste der dunklen Domina und ihren Worten.

Sie lächelte schüchtern. "Sicher", antworte sie, "alles, was Ihr mir anvertraut, wird nie meine Lippen verlassen."
Die Stimme der kleinen Malkavianerin klang dabei etwas heller und weniger altklug schnippisch, als in anderen Konversationen mit anderen Leuten.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Ich ringe seit einer langen Weile bereits mit mir”, sagte Giada da. Sie war niemand, der zauderte oder schüchtern klingen konnte, selbst jetzt nicht, als sie dann offenbarte: “Ich gehe auf dem harten und fordernden Pfad der Via Tyrannis, werte Angelique. Doch was ich Euch gestehen will, ist nicht dieser Pfad. Für keinen, der meine Blutlinie oder mich oder die Namen jeder dunklen Pfade in der Nacht kennt, ist dies wohl eine allzu große Überraschung.”

“Nein, was ich Euch gestehen will, ist dies: Meine Zeit in Genua hat mich verändert. Auch Ihr habt einen Teil dazu getan, ebenso wie der verehrte Feruccio, auch wenn ich weiß, dass Ihr mit seinen Ansichten und seiner Art hadert. Vor allem aber sah ich mehr und mehr von dem… .” Hier brach sie kurz ab und suchte wohl nach den richtigen Worten, mit denen sie dann fortfuhr.

“Ich fragte mich, wohin es führen kann, wenn man allein nach Macht und Herrschaft strebt. Wenn eine ganze Existenz allein darauf ausgerichtet ist. Wohin geht ein solcher Weg? Doch Ihr.. und er und auch meine Herrin Mutter im Blute haben mich erinnert, dass es eine Erlösung nicht in solchen Fragen gibt. Ich finde meinen Glauben, Angelique. Ich glaube, dass ich mit der Via Regalis brechen muss.”

Und dann, wie als Erklärung, weshalb sie überhaupt mit einem so schweren Thema begonnen hatte, sagte sie: “Und weil mich dies so bewegt, glaube ich, dass ich etwas so offensichtliches wie das, was Ihr bereits tut, übersah. Und vielleicht ist es eine gesegnete Fügung, dass Ihr mich erinnert. Bitte, erzählt mir von jenen Pilgern. Vielleicht… vielleicht lässt sich hier etwas tun, selbst durch verdammte Hände?”
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Angelique
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Re: [1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Angelique »

Angelique lächelte verständnisvoll. "Ich gebe nicht viel auf die Art der Disziplin und das Dogma, das Perfecti davon abhält, dem inneren Dämon zu verfallen.

Und die Via Tyrannis? Waren es nicht absolute Tyrannen, die wir als die größten und weisesten Herrscher ansehen? Dareius, Augustus, Marcus Antonius? Und der größte von allen, Konstantin, der dem Christentum zum Sieg verhalf, war bis zu seinem Sterbebett selbst Heide geblieben. Und man konnte auch Christ sein und ein Tyrann, wenn man sein Volk wahrlich liebte, wie es Justinian von den Oströmern tat.

Herrschaft ohne Weisheit ist nur Raffgier, Strenge ohne mäßigende Milde nur Despotismus, Konsolidierung von Macht ohne Weitsicht, die über das Alltägliche hinausgeht, nur Geiz.

Die Altvorderen wussten das zu unterscheiden und kannten gute und schlechte Herrscher, obwohl sie alle dieselbe Macht und dieselbe Verfassung hatten.
Was will ein Tyrann erreichen? Will er, dass es seinem Volk gut ergeht und es seine Macht und seinen Reichtum mehrt, da es auch dem Volke dadurch besser ergeht, oder sucht er nur die Macht der hohlen Macht und dem unreinen Gefühl, das sie erzeugt, wegen? Dann sind nicht nur seinen elenden Untertanen Sklaven, sondern er selbst auch, ohne es zu wissen."

Alles, was sie da sagte, davon schien zutiefst überzeugt.
"Man sagt, die Magister seien ihres Bruders Hirte und bin sicher, sie meinen es zynisch, und doch, was ist, wenn sie danach leben würden? Wenn sie die guten Hirten der unwissenden Schafe wären und nicht nur ihre Scherer und Schlachter?

Jedem mit diesem Ansinnen wäre meine Unterstützung sicher."

Ihre Miene wurde besorgt. "Ich weiß nicht, ob ich es gutheißen soll, wenn Ihr mit dem Weg, den Ihr gewählt habt, brechen wollt. Ich sah zu viele, die es versuchten und daran selbst zerbrachen und nicht ihr Weg. Dieser Wandel verändert einen und bringt einen sehr nah an den inneren Dämon heran.
Ich weiß nicht, ob ich eine solche Prüfung bestehen oder auch nur beginnen wollen würde, da ich mehrfach sah, was es mit einem macht.

Gäbe es denn nicht die Möglichkeit, die Kreuze des HErrn am Wegesrand der Tyrannenstraße zu errichten und Kapellen in der Ferne, die Hoffnung schenken? Muss der Weg denn nur abwärts in die Dunkelheit führen? Kann er nicht auch bergauf in himmlischen Gefilde führen?

Ich bin keine Aschepriesterin, wie Ferrucio es für sich beansprucht, aber ich würde versuchen, meine Straße umzubauen und sie nicht einreißen, in der wagen Hoffnung, sie neu bauen zu können. Ich würde sie behutsam umgestalten und fragen, ob es nicht Dogmen gibt, die man erhalten kann und dabei trotzdem eine GOttgefällige Person sein.
Spürt man aber, dass der Griff um den Dämon schwächer wird, weil man selbst nichts mehr glauben kann von seinem Weg, dann ist es notwendig eine Ausfahrt zu nehmen, am besten mit leitenden Lotsen, denke ich.
In beiden Fällen würde ich, so gut ich es vermag, beistehen, obwohl ich denke, die herrische Auslegung, die Ferrucio von der Schrift hat, Euch den Übergang leichter fallen lassen würde, als Angeliques Geschwätz von Vergebung und Aussöhnung. Ferrucios Art des Glaubens ist eine Parallelstraße der Tyrannen, deshalb ist der Katholizismus und die Orthodoxie so beliebt bei den Magistern, hörte ich."

Danach erzählte sie Giada von ihren Bestrebungen und was sie über diese neue Form der frommen Krieger wusste, die die Pilgerrouten sicher machen wollten. Und auch, wie sie ihnen indirekt helfen wollte, ohne dass verfluchte Vampirhände ihr gutes Werk besudeln würden.
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Eure Beispiele geben mir Trost. Sie sagen mir, dass es nicht unmöglich sein muss, auf den Wegen der Macht zugleich Ziele zu finden, welche mehr bedeuten als nur weitere Macht. Welche gut und recht sein können und Gott gefällig.”

Giada seufzte schwer, doch dann erhob sie sich und strich ihr Gewand glatt. “Habt Dank”, sagte sie. Sie schien es ernst zu meinen. Was auch immer sie so bewegte, es trieb sie sichtlich um und Angeliques Worte hatten ihr wohl etwas gegeben, um darüber nach zu denken.

“Ich werde wohl auch einmal mit dem verehrten Ferrucio sprechen. Der wohlwerte Macario hat mir lange Jahre die Beichte abgenommen, doch er hat sich zurück gezogen zu sich selbst. Vielleicht muss ich dies Gewicht meiner Taten offenbaren, zur Beichte und vor Gott.”

Sie bekreuzigte sich einmal und lächelte dann ein wenig schief.

“Lasst uns jedoch einmal sehen, was wir tun können. Die Pilger, die Ihr nennt - denkt Ihr, sie sind wehrhaft genug, um gegen das GEsindel zu bestehen, welches aus Pavia geschickt wird? Ich habe den Verdacht, dass sie dort fördern, dass die Straße überfallen und die Reisenden angegriffen werden.”

“Ich vermute, dass dahinter unseresgleichen steckt. Ihr nennt uns Perfecti, doch ich mag dieses Wort nicht für Gesindel gebrauchen wie Salvatore di Strada, der keine Grenze zu achten scheint, oder Richard von Tann, der sich solcher Waffen bedient, um für sein Blut den Blick nach Genua zu öffnen.”
Giadas Stimme war hart und abweisend geworden, als sie von diesen beiden sprach. Die Abneigung war mehr als deutlich.

“Meine Idee ist, entlang der Straße Lager und Gasthäuser zu erreichten, welche jedoch bewehrt sind. Jeder, der dort einkehrt, muss einen Teil zur Wehr beitragen oder eine Abgabe entrichten, welche dieser Wehr dienen soll.”

“Die Händler selbst können oder wollen sich nicht noch weiter bewaffnen als sie es schon tun. Sie wollen vom Grafen einfordern, die Straße sicher zu halten. Doch solche …Gasthäuser, womöglich unter dem Schutz oder der Leitung jener Pilger.. Dies könnte vielleicht gelingen. Was denkt Ihr?”
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Angelique
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Re: [1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Angelique »

"Ja, genau das hat Mathilde von Canossa vor. Sie gründet mit ihren Schenkungen überall Pilgerunterkünfte und Hospitäer und stellte sie unter den Schutz der bewaffneten Laienbrüder, damit Pilger und Händler sicher unterkommen können und die Straßen patrouilliert werden.

Die Idee ist eben, dass es keine gräflichen oder sonstigen adligen oder städtischen Truppen sind, sondern Krieger, die nur GOtt loyal sind und unparteiisch. Die nicht erobern und die keine Dynastien gründen.
Ein genialer Gedanke, den nur wahrhaft große Menschen haben können!

Der Ordine di San Giacomo d'Altopascio or Ordine dei Frati Ospitalieri di San Jacopo ist was ganz Großes! Ich weiß es! Ich sehe voraus, dass nicht nur ich und viele Menschen in der Lombardei begeistert sind von dieser Sache, sondern auch in Lothringen, wo die Markgräfin viele Besitzungen hat. Wenn der Gedanke, dass man sündiger Kriegsmann sein kann und gleichzeitig GOttes Werk tun kann, sich wie ein Lauffeuer verbreitet, ist das eine Idee, die Jerusalem von den Heiden zurückerobern könnte!"

Sie wirkte so jung und voller jugendlicher Begeisterung und ihre großen Augen leuchteten wie im Fieber.

Sie lächelte verschmitzt. "Und keiner der Unsrigen, der sein erstes Jahrhundert überdauert hat, sollte so dämlich sein, Organisationen zu unterwandern, in denen das Feuer GOttes so heiß brennt!"

Angelique wurde nüchterner, als es um Details ging. "Meine Söldner haben bereits eine Herberge gesäubert von Räubern, die dort Reisenden auflauerten, und sie unterstützen den Miles des Ordens, der gesandt wurde. Wenn wir diesen prächtigen Adlern des HErrn also schöne Nester bauen und sie bewaffneten und unterhalten und ihnen Söldner zur Seite stellen, so werden sie die unreine Beute schlagen und Schafe des HErrn auf ihrem Weg beschützen."

Sanft bekreuzigte sie sich und küsste ihr einfaches kleines Tauholzkreuz. "Ein Ritus wie die Beichte mag Euch helfen, wenn auch ich unser Gespräch hier als dem gleichwertig erachte."
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Giada Salvaza Rossi
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Re: [1083] Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen [Angelique, Giada]

Beitrag von Giada Salvaza Rossi »

“Die Beichte ist auch ein Geständnis vor Gott. Es ihre Form, die uns ermöglicht, unsere Sünden zu begreifen und uns wahrhaftig zu öffnen. Die Sühne wiederum ist vielleicht die größte Gnade, die uns gewährt werden könnte”, meinte Giada langsam.

“Doch das Gespräch mit Euch über diese Dinge hilft mir in der Tat. Meine Gedanken finden …Klarheit, um welche ich so sehr ringe in diesen Nächten. Vor allem aber weist Ihr mir gerade mit der Möglichkeit zu Taten für Euch und mich ein Ziel für gerechte Taten.”

Sie erhob sich nun wieder und das wirkte so als hätten Angeliques Worte ihr tatsächlich eine Last von den Schultern genommen.

“Ich kann dafür sorgen, dass die Handelszüge an jener Herberge mehr und mehr vorbeiziehen, wenn dies nicht ohnehin bereits geschieht. Sie wird ja wohl an der Straße gelegen sein, die in den letzten Jahren und auch weiterhin wieder ausgebessert und in Stand gehalten wird.”

“Der nächste Schritt wäre dann also die nächste Herberge dieser Art, eine Art Station des Schutzes und der Einkehr für die Reisenden. Je mehr die Straße gesichert wird, desto schwerer hat das Gesindel es, die Reisenden anzugehen.”

Sie sann darüber kurz nach und überschlug vielleicht auch ihre Planungen im Kopf. “Sind jene Pilger bereits eingetroffen?”
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