[1084] Da ist ein Heilerhaus, am Wunderhof, das man heißt die Aufgehende Sonne [Allegra, Liviu]

[Allegra Aldighieri]

Billige Huren umgarnen Seemänner und Handwerksgesellen. Windige Straßenhändler drängen leichtgläubigen Besuchern garantiert echte Splitter vom Kreuz Christi auf. Billiger und verwässerter Wein fließt in Strömen. Die Fäuste von jemandem, der einen Becher billigen verwässerten Weines zu viel hatte, fliegen, aber er findet sich am Boden bevor er zu viel Schaden anrichten kann.
Insgesamt ein sehr gewöhnlicher Abend auf dem Hof der Wunder.

Zwei junge Frauen warten an einem Bretterverschlag, der mit einer Stange mit einer darum gewickelten echten ausgestopften und getrockneten Schlange verziert ist, um anzukündigen dass hier medizinische Versorgung verfügbar wäre.
Ein volltrunkener Lüstling hat andere Erwartungen, worauf die kräftiger wirkende von den beiden jungen Frauen ihm die Nase bricht, sehr zum Wohlgefallen ihrer zerbrechlicher wirkenden Gefährtin mit ihren ausladenden Locken.

Ein paar andere Gestalten scharren bereits mit ihren Füßen, in Erwartung des Schmerzmittels für das dieses Heilerhaus besonders gerühmt ist. Aber noch warten die beiden jungen Fraue auf das Rohmaterial hierfür.

[Liviu Cosma]

Das Trennen der Samen war eine elendliche Arbeit und das Heilerhaus und einige Freiwillige waren Wochen damit beschäftigt, die geernteten Pflanzen auszubreiten und trocknen zu lassen. Anschließend wurden sie geschichtet und gerüttelt, so dass möglichst viele der Samen herausgefallen sind. Nach dem Einsatz verschiedener Korbgeflechte, die immer feiner wurde blieben am Ende die Samen mit sehr wenigen Pflanzenteile oder Erde übrig. In Fässern geschützt und auf einen Karren verladen brachten einige Leute die Ladung nach Genua.

Liviu war vorher schon in die Stadt gereist und die Lieferung erreicht mit seinen Leuten die Stadt. Abends ging es dann gemeinsam mit ihm zum Heilerhaus. Die Fässer waren mit Seilen gesichert und verschlossen. Als sie die Adresse erreichten schienen schon eine paar Gestalten vor dem Haus zu warten und das gefiel Liviu nicht wirklich.

Er klopft und ein Teil seiner Leute stellten sich schützend vor dem Karren, während der Rest mit dem Ausladen der Fässer begann. Er fragte sich, worauf er sich da eingelassen hatte, und beobachtet etwas nervös die Gestalten und die Entladung des Karrens.

[Allegra Aldighieri]

Zum Anklopfen gibt es nichts. Das Heilhaus ist einfach ein hölzerner Verschlag mit darüber gespannten Stoffbahnen, dazu gemacht leicht auf- und abgebaut zu können, so wie die meisten anderen Buden und Zelte auf dem Hof der Wunder auch.
Im hinteren Bereich befinden sich Vorräte wie Bandagen oder an Schnüren aufgehängte getrocknete Kräuter. Die Ausstattung ist eher primitiv, und die Behälter wirken schon ziemlich geleert.

Die wartenden Gestalten haben teilweise deutlich erkennbare Gebrechen, wie Humpeln oder ein auf einem Gehstock gestützter Gang. Andere sehen gesund aus, aber reiben sich immer wieder die Schläfen oder verzerren das Gesicht vor Schmerzen, wenn sie irgendwo auftreten.
Bedrohlich wirken sie nicht, und es ist wohl auch keiner in der Verfassung, um sich eines der Fässer zu schnappen und damit davon zu rennen.

Die kräftigere von den beiden jungen Frauen hilft beim Entladen, während die zierlichere auf Liviu zutritt und ihm tief zunickt.

"Seid gegrüßt, wohlwerter Dottore!" Mit einer ausladenden Geste deutet sie hinter sich. "Willkommen am Heilerhaus von Platealonga!"

Sie bezieht Livius nervösen Blick auf ihr Heilerhaus und schiebt in einem fast schon entschuldigenden Ton nach: "Ich gebe zu, die Häuser in Voltori oder an der Söldnerschule sind sicherlich besser aufgestellt. Aber was wir hier leisten, ist bessere medizinische Versorgung als die meisten Armen und Gestrauchelten sich jemals aus eigener Kraft hätten leisten können. Und ich lerne gerne dazu, wie ich mit dem wenigen was ich habe besser helfen kann."

[Liviu Cosma]

Liviu schaut nervös auf „Ihr müsst entschuldigen, die wartenden machen mich etwas nervös. Es gab letzten einen unschönen Besuch im Theater. Davon aber mehr, wenn wir uns etwas ungestörter unterhalten können.“

Dann nickt Liviu ihr dankend zu. „Danke für eure Worte aber beide Orte sind sehr improvisiert und nichts im Vergleich zu dem Werk des wohlwerten Nicolo Trevisan. Wichtig ist das Kranke und Verletzte einen Ort haben, an dem sie Hilfe und Fürsorger finden. Daher seid nicht so streng mit euch und eurem Werk, das werden schon genügend andere Personen machen.“

„Oft entscheiden Zufälle welche Wege wir einschlagen, während andere meinen aus der Ferne uns beurteilen zu können. Wichtig finde ich aber, dass wir uns selbst treu bleiben und wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot der ist nur fern. Tot ist nur wer vergessen wird!“

„Es wäre mir eine Freude, wenn ihr mich etwas rumführend könnt und mir etwas über eure Erfahrungen bei dem Aufbau erzählen würdet. Oft stoßen wir schnell auf kleinere Hindernisse und noch immer ist man verwundert über welche Überraschungen Genua zu bereitet.“

[Allegra Aldighieri]

Allegra lächelt warm, als Liviu von seiner Furcht vor den Wartenden erzählt. "Macht Euch keine Sorgen, ich kenne diese Leute. Man kennt mich am Hof der Wunder, und man weiß dass ich gutes tue. Mir und meinem Heilerhaus stößt nichts zu."

Bei der Frage nach der Führung schaut Allegra auf die Schlange an Wartenden, besonders auf die am Stock gestützte alte Frau.

"Eigentlich wollte ich mich zuerst um meine Patienten kümmern. Besonders die alte Carmela kann nicht mehr solange stehen.
Vielleicht können eure Leute zwei der Fässer rausstellen, und ich bitte Esther eine Planke auf beide aufzulegen, damit sie sitzen kann während ich Euch rumführe? Esther kann währenddessen auch für uns draußen aufpassen."

Die Kappadozianerin lächelt erneut warm, und blickt ein wenig bittend.

[Liviu Cosma]

„Nur zu kümmert euch um die alte Carmela und ich kann warten. Meine Leute werden euch so gut wie möglich helfen. Ihr solltet euch nicht zu sicher sein, das Theater war auch eine ganze Reihe von Jahre völlig unbemerkt und plötzlich kommen diese Gerüchte auf. Letzten wurde ich und ein Gast von den Wachen überrascht auf der Suche nach dem wohlwerten Adamo. Daher bitte denk an eure Sicherheit, oft reicht die kleinste Eifersucht anderen Personen aus, um die ersten Gerüchte entstehen zu lassen. Dennoch sollte wir das an einem Ort besprechen, wo wir unter uns sind. Habt ihr hier eine Möglichkeit für ein offenes Gespräch?“

„Außerdem würde ich euch gerne noch eine weitere Spende für euer Wirken überreichen, wenn ich darf.“

[Allegra Aldighieri]

Allegra wirbelt herum und legt ihre Hand auf Livius Rechte, als er das Geld hervorholen will. "Lasst uns das lieber im Inneren machen. Es ist keine gute Idee, auf dem Hof der Wunder viel Geld zur Schau zu stellen."

Sie lächelt. "Das Innere des Heilerhauses wäre ohnehin ein sehr guter Ort. Da kann ich Euch zeigen, wie man mein Mittel herstellt und verabreicht, und nachdem es bei der alten Carmela gewirkt hat... Habe ich Euch etwas zu gestehen." Mit einem Seitenblick auf Livius Helfer fügt sie in einem etwas geheimnisvollen Ton hinzu: "Unter vier Augen."

[Liviu Cosma]

„Dann las mich eben meine Leute bescheid geben und der gute Azerello wird uns bei der Führung etwas Begleiten, wenn ihr erlaubt. Bitte seit auch so nett und erzählt mir etwas über den Stein. Ich habe dem Bauern noch einmal ermahnt darüber zu zweigen. Es wäre großartig, wenn er funktioniert, und was bedeutet: ἴτε λύκοι“

„Bitte unterschätzt die Kirche nicht und würde es seine Funktion beeinträchtigen, wenn ihr eure Worte unter einer Reihe Christlichen Symbole verbergen würdet. Damit zumindest von außen eine andere Herkunft vorgegaukelt wird?“

[Allegra Aldighieri]

"Der gute Azerello, ist das euer... Diener?" Allegra wirft einen Seitenblick über die zahlreichen uneingeweihten Menschen, die über den Hof der Wunder flanieren. "Ich zeige ihm gerne, was es im Heilerhaus zu sehen gibt und wie ich mein Heilmittel herstelle, aber bei dem was ich Euch persönlich zu gestehen habe kann ich nur Euch alleine vertrauen."

Die Kappadozianerin zuckt die Schultern bei der Frage nach dem Stein.

"Die Inschrift ist ein Befehl: 'Weichet, Wölfe!' Der Stein ist nicht länger mein EIgentum, er ist ein Geschenk an Ezio als kleine Aufmerksamkeit für die Unannehmlichkeiten. Es liegt an ihm, was er damit macht. Ich weiß auch nicht, wie der Stein verwendet werden muss, noch ob er überhaupt noch wirkt."

[Liviu Cosma]

„Ja, aber er ist keine Heiler. Er ist mein Leibwächter und mir ist empfohlen worden mehr auf meine Sicherheit zu achten. Ich bin kein Kämpfer, nur ein Gelehrter und auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte, bin ich bei dem Zwischenfall bei den Verhandlungen mit Savona keine große Hilfe gewesen. Er wird bei der Unterhaltung dann später sich in die Nähe zurückziehen unter eurem Einverständnis.“

„Dann entschuldigt, ich bin davon ausgegangen, dass ihr ihn hergestellt habt und war nur ein Vorschlag den Stein etwas unverfänglicher aussehen zu lassen. Die meisten Bauern könne kaum lesen oder Schreiben und die meisten Priester vor allem Latein. Daher erweckt eine Fremde Schrift oft das Misstrauen.“

Er wirkt etwas besorgt bei den Erzählungen über das Theater
„Ihr hättet die Wachen mit dem Ermittler des Bischofs erleben müssen. Ich bin froh, dass wir die Schauspieler vor ihnen in Sicherheit bringen konnten. Sie werden sicherlich ihre Gefangen für die Suche nach ihrer Wahrheit auch foltern.“

„Wir ihr euch sicherlich denken könnt bin ich über die Schwierigkeiten des Theaters nicht erfreut und empfinde das als äußerst gefährlich für die Ruhe in Genua. Ich und andere bemühen uns den Schaden zu begrenzen, aber die Verursacher der Gerüchte solle auch gefunden werden. Ich biete für Hinweise oder Beweise, die zu dem Verursacher führen eine Belohnung. Diese bezahle ich gerne in Silber oder in Form eines Gefallens!“