[1084] Da ist ein Heilerhaus, am Wunderhof, das man heißt die Aufgehende Sonne [Allegra, Liviu]

[Allegra Aldighieri]

Allegra nickt, als Liviu ihr vom Zwischenfall am Theater erzählt. "Ja, es ist hier auf dem Hof der Wunder einiges über den Trupp des Bischofs geredet worden, der in das Theater eingefallen ist. Über Schreie und wild fliehende Gestalten - Ugo will sogar die schöne Mohammedanerin mit einem Tambourin auf dem Dach tanzen gesehen haben. Aber Ugo sieht auch regelmäßig zwei Monde und drehende Kirchtürme, wenn er des nachts durch Platealonga torkelt, daher würde ich kein Silber an ihn verschwenden."

Die Kappadozianerin zuckt erneut mit den Schultern, als sie auf den Stein angesprochen wird. "Ich habe genauso wenig Einfluss darauf, wie die Dinge beschaffen sind die ich finde, wie ich EInfluss darauf denke, was die Kirche darüber denkt.
Für Euch selbst könnte es sogar nützlich sein, wenn sich das Wort darüber verbreitet. Die Bischofsgarde kann nicht überall sein. Je mehr Zwischenfälle es gibt, die ihre Aufmerksamkeit beanspruchen, umso weniger können sie sich um das Theater kümmern, besonders wenn es leersteht und eigentlich keinen Grund mehr dazu gibt, sich damit zu befassen."

Sie fasst an die Plane des Heilerhauses und hebt sie einladend an.

"Aber vergessen wir bitte meine Patienten und deren Leiden nicht. Die alte Carmela hat wahrlich schon lange genug auf ihren schwachen Beinen ausharren müssen."

[Liviu Cosma]

Sichtlich genervt
„Nein, es gab keine Schreie oder fliehende Gestalten. Mit der Mohammedanerin wird er sicherlich Roya gemeint und die Werte Dame wurde letztes Jahr schon von den Wachen abgeholt. Die Damen und Herren auf dem Hof der Wunder sollten besser nicht solche haltlosen Geschichten verbreiten.“ .

„Aber bitte kümmert euch um die alte Carmela, um so schnell können wir uns weiterunterhalten!“

[Allegra Aldighieri]

Allegra beschließt, das Thema des Theaters erst einmal fallen zu lassen, und hilft der alten Carmela in das Innere des Verschlages, wo sie ihr einen Schemel anbietet.

Sie erläutert ihrem Gast und dessen Leibwächter die Arbeit, die sie aufnimmt.

"Ich kenne die Patientin bereits. Es sind die Schmerzen, die es ihr kaum ermöglichen zu laufen. Das Mittel, das ich dafür erprobt habe, schlägt sehr gut an bei ihr."

Die Kappadozianerin befördert zwei flache Handvoll Hanfsamen in eine Schüssel, wo sie sie mit einem Mörser zerstößt. Ein intensiver, etwas heuiger Geruch breitet sich aus, als das Öl an die Oberfläche herantritt. Einen Moment beugt sie sich mit geschlossenen Augen über die Schüssel und saugt die Luft tief ein. Ein zufriedenes Lächeln erscheint auf ihrem Gesicht.

"Hm, guuutes Zeug. Das wird guuut reinhau... reinigen. Die Schmerzen reinigen."

Allegra bringt die Schüssel mit den zerstoßenen Samen zur alten Carmela, die sich gierig mit bloßen Händen darüber her macht . das Prozedere scheint ihr nicht fremd. Die alte Frau wirkt dabei zunehmend geistesabwesend, und verfällt schließlich in albernes, vergnügtes Gekicher.

Die Kappadozianerin wendet sich zur Rose um und blickt sie eindringlich an, mit einem Seitenblick auf Azerello.

"Es wird Zeit, dass ich Euch etwas gestehe. Wenn Euer Diener kurz draußen warten könnte..."

[Liviu Cosma]

Liviu beobachtet sehr fasziniert die Arbeitsschritte, die Patientin und die Wirkung des Öls durch das Einatmen. (1)
„Es reicht die Samen zu zerstoßen, um die Wirkung der Öle zu entfalten? Würde man mehr von dem Öl durch einen Aufguss mit heißem Wasser wie beim Einsatz bei Blüten und Kräutern gewinnen? Wie ist die Wirkung, wenn man das Öl wie Weihrauch erhitzt und die Dämpfe nutzen würde?“

Liviu gehen tausende Fragen durch den Kopf und er musste sich Zügeln, um nicht persönlich die Wirkung der Samen und ihre Anwendungsmöglichkeiten weiter zu testen. (2) Seine Augen Leuchten dabei vor Begeisterung und erst die Worte Allegra´s reißen in aus seinen Überlegungen

„Hier und jetzt bei den Kranken oder Im Nebenraum und ist es für euch okay, wenn meine Diener hier bei den Kranken so lange wartet?“

Spoiler!

(1) Wahrnehmung + Medizin (Spez: auf Diagnose)
10 3 4 6 6 6
(2) Selbstbeherrschung + 1Wk
2 7 1 7

[Allegra Aldighieri]

"Meine eigenen Versuche mit Heißauszügen haben nichts bewirkt. Aber es sind reichlich Samen vorhanden, nehmt Euch ruhig mit wenn Ihr Ideen zur Verbesserung habt."

Das begeisterte Leichenstarren blitzt einen Moment durch, das anzeigt das Allegra etwas freudig erregt, ehe ihre Miene ernster wird.

"Um die alte Carmela mache ich mir keine Sorgen, die ist ohnehin schwerhörig. Nein, was ich zu gestehen habe ist zu persönlich und... ein wenig peinlich für mich."

Verlegen schlägt die Kappadozianerin die Augen nieder, und würde wahrscheinlich erröten wenn sie es noch könnte.

[Liviu Cosma]

„Sehr gerne, ich werde mir vor dem Samen eine kleine Handvoll nehmen. Den Rest braucht ihr aber hier für eure Anvertrauten. Die Kranken gehen natürlich vor eigenen Versuche.“

Dann wirkt er etwas unsicher, wie er mit der Ankündigung von Allegra umgehen soll.
„Dann sollten wir in einen separaten Raum gehen. So etwas sollte auch persönlich bleiben.“

Er versucht die ganze Situation mit einem freundlichen Lächeln zu entschärfen und gibt seinem Leibwächter bescheid bei den Kranken zu bleiben. Er wäre gleich wieder zurück während er Allegra folgt.

[Allegra Aldighieri]

Allegra lächelt ein wenig schüchtern, als sie der Rose in den Nebenraum folgt.

"Es ist so, dass..." Sie senkt den Blick und blickt auf Livius Schuhspitzen. "Was ich sagen will, ist dass..." druckst sie herum, ehe sie frustriert den Kopf schüttelt. "Ach, egal wie ich es ausdrücken will, es klingt schrecklich selbstsüchtig von mir. Ihr würdet sicher furchtbar gering von mir und meinem Charakter denken, wenn ich es offenbare."

Die Kappadozianerin dreht Liviu ihre linke Seite zu und blickt betrübt und nachdenklich auf ihre eigenen Schuhspitzen.

[Liviu Cosma]

Livius Verunsicherung wird größer und es kann sich nicht vorstellen was die Kappadozianerin meint. Haben nicht alle ihre kleinen und größeren Geheimnisse und um das zu überspielen, versucht er ihr Verständnisvoll, einfühlend Mut zusprechen. (1) Dennoch klingt es ihm ehr nur sehr zaghaft

„Bitte denkt nicht so schlecht von euch und jeder von uns hat seine Höhen und Tiefen. Ich selbst war bei meiner Ankunft zu hochmütig und musste erst von einem Herold Demut erlernen. Daher habe ich eine Aufgabe bekommen, von denen ich keine Erfahrung hatte und bin beim ersten Anlauf krachend gescheitert. Ich bin damals knapp einen Monat fast vollständig erblindet und habe noch länger mit Gleichgewichtsstörungen zu kämpfen gehabt.“

„Selbst später gab es Dinge, über die ich nur eine sehr engen Kreis sprechen kann und die mein Inneres tief bewegt und mich betrübt haben. Aber bitte darf ich euch als erste meine Spende für eure hervorragende Arbeit geben.“

Spoiler!

Charisma + Empathie
@ Liviu Cosma (Tobias) I rolled 8d10 for you which resulted in 38.
Results: 1 2 10 6 6 3 3 7.

[Allegra Aldighieri]

Allegra schweigt, weiterhin etwas betrübt wirkend, und nimmt ebenso schweigend das Sackerl mit der zugewandten Linken an. Sie verzerrt das Gesicht, als sie die Hand anwinkelt, und schießt sogleich mit der Rechten vor, um den Arm zu entlasten. So schnell wie der Arm unbelastet ist, hält sie den Arm auch wieder steif an ihrer Seite, und blickt peinlich berührt.

"Ich muss gestehen... Meine Forschung an dem Schmerzmittel war nicht ganz uneigennützig. Es ist mir wichtig leidenden Menschen zu helfen, das ist wohl wahr - aber ich habe dabei auch immer an mich selbst gedacht.

Schon seit meiner Kindheit plagt mich meine linke Schulter - und meine Eltern hatten nie die Mittel, um sie von einem ordentlichen Medicus untersuchen zu lassen. Meine Wiedergeburt in die Nacht hat viele Makel behoben, aber ausgerechnet diesen nicht. Mein Erzeuger war der erste, der ihn sich fachmännisch anschauen konnte - und teilte mir mit, dass es ein Knochensporn, ein verwachsener Knorpel sei, und dass er mich bis in alle Ewigkeit verfolgen würde."

Die Kappadozianerin senkt ihren Blick wieder.

"Ich weiß, es ist schrecklich selbstsüchtig von mir... Und ich weiß, dass ich mich im Namen des Via Humanitas dafür schämen sollte, überhaupt solche Gedanken zu haben... Aber ich würde gerne einmal ausprobieren, ob das im Blut gelöste Schmerzmittel auch mir selbst helfen würde."

Allegra blickt auf, ein wenig flehend.

"Nur ein Wenig. Ein ganz kleines Wenig. Nur so viel, um meine Annahme und Hoffnung zu testen. Ich würde sooo schrecklich gerne einmal - wirklich nur einmal - eine Nacht verbringen, die nicht ständig überschattet ist von gräßlichem Schmerz."

[Liviu Cosma]

Liviu schaut erst etwas überrascht, da er etwas anderes erwartet hatte und aus seinem Lächeln wird ein sehr fürsorglicher Blick. Es scheint, als ob sie mit ihrem Geständnis eine Erinnerung in ihm geweckt hat. Seine Stimme nimmt einen wärmeren Ton an und die bisherige Distanz weicht einem Mitgefühl, einer Sorge um Allegra. Aus Sie wird, ohne nachzudenken ein du.

„Dann setzt euch bitte. Du solltest nicht so streng mit dir sein und der Heiler sollte auch auf seine eigene Gesundheit achten. Es ist nichts Verwerfliches an deinem Handeln. Ich kann warten, bis du selbst deine Teil zu dir genommen hast. Konntest du schon mit dem wohlwerten Nicole über deine Verletzung sprechen und es gibt eine ganze Reihe von Personen in Genua, die dir sicherlich helfen können an der Arznei zu arbeiten.“

„Dennoch solltest du vorsichtig sein, der ein oder andere hat durch seine Handel sehr schnell den Ruf als Ketzer erhalten und auch wenn ich bisher noch nicht erlebt habe das diese Personen deswegen gemieden oder andere Nachteile erdulden mussten kann das Blatt sich schnell wenden.“

„Soll dir eine der jungen Damen was bringen oder kann ich dir irgendwie helfen? Oh, bitte nimm erst einmal meine Spende, damit du deine Arbeit vorsetzten kannst.“

Er legt ihr eine Geldbeute mit 1R3 auf eine Ablage.